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Archiv "Dyspepsie: häufig gestörte Motilität" (24.01.1992)

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Merckle feierte Jubiläum

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ein 110jähriges Beste- hen feierte im Oktober 1991 das mittelständi- sche Pharmaunternehmen Merckle GmbH, Ulm, das 1881 von Adolf Merckle in Aussig/Tschechoslowakei ge- gründet worden war. Die Merckle GmbH vertreibt Arzneimittel aus eigener For- schung, die zum Teil durch Patente geschützt sind, ferner Lizenz- und Kombinations- präparate. Das Blaubeurer Unternehmen ratiopharm, das ebenfalls zur Merckle- Gruppe gehört, vertreibt eine breite Palette von Generika und ist auf diesem Sektor Marktführer in Deutschland.

Die Außenumsatzerlöse der Merckle-Gruppe betru- gen 1990 523 Millionen DM.

1991 werde erstmals die 600-Millionen-Grenze über- schritten, berichtete Ge-

schäftsführer und Gründer- Enkel Adolf Merckle auf der Jubiläumspressekonferenz in Ulm-Donautal.

Festbeträge, Negativlisten und Preisabschläge in den, neuen Bundesländern wer- den von der pharmazeuti- schen Industrie insgesamt als dirigistische Maßnahmen empfunden. Trotz dieser Fährnisse versteht sich die Merckle-Gruppe weiterhin als zukunftsorientiertes Phar- maunternehmen, unterstrich Prof. Dr. med. Jan Augustin, Geschäftsführer und Leiter des Bereichs Medizin. Um die Marktposition weiterhin be- haupten zu können, will Merckle Bindungen zu uni- versitären und anderen aka- demischen Institutionen su-

chen, um die breite Grundla- genforschung in gezielte Se- lektion von Therapeutika um- setzen zu können.

Bislang können nur etwa 200 der insgesamt rund 4000 bekannten Krankheiten kau- sal behandelt werden. Um hier voranzukommen, sind laut Augustin „gigantische Forschungsaufwendungen nötig". Um die dazu erforder- lichen Ressourcen und die Entwicklungskraft deutlich zu steigern, wurde 1989 die Eu- roAlliance gegründet. Die- sem losen Konsortium gehö- ren derzeit vier pharmazeuti- sche Unternehmen an, die in acht europäischen Ländern vertreten sind. Augustin:

„Die EuroAlliance will die lo- kale Marktpräsenz stärken

und innovative Produktent- wicklungen auf den Gebieten Herz-Kreislauf-Erkrankun- gen, Gerinnung und Osteopo- rose gemeinsam durchfüh- ren."

Die Merckle GmbH forscht jetzt verstärkt auch in der Immunologie. Ausge- klammert wird allerdings die Aids-Forschung, für die mit- telständische Unternehmen laut Augustin nicht groß ge- nug sind.

Dem Interesse an Alterna- tiven zur medikamentösen Therapie hat die Merckle GmbH bereits vor längerer Zeit Rechnung getragen und die Aktion „Gelenk in Akti- on" entwickelt. Dabei handelt es sich um ein therapiebeglei- tendes verhaltensmedizini- sches Programm, das bei Pa- tienten mit Gelenkleiden sehr gut ankommt. K. F.

Dyspepsie: häufig gestörte Motilität

Die Diagnostik von Motili- tätsstörungen des Magens hat in den letzten Jahren erhebli- che Fortschritte gemacht.

Während der „European Di- gestive Disease Week" Ende Oktober in Amsterdam konn- ten sich die Kongreßteilneh- mer bei einer Live-Übertra- gung aus der Universitätskli- nik davon überzeugen, was heute alles möglich ist. Es wa- ren Gastroenterologen aus al- ler Welt eingeladen worden, die am Patienten oder Pro- banden Techniken wie bei- spielsweise Gamma-Szinti- graphie, Manometrie oder pH-Monotoring demonstrier- ten. Doch sind das sicherlich keine Routineverfahren oder gar Screeningmethoden, be- tonte Dr. R. C. Heading, Edinburg (Schottland), nach dieser von Janssen Pharma- ceutica unterstützten Veran- staltung, aber sie sind in je- nen Fällen von großem Wert, wenn die konservative Thera- pie nicht anschlägt oder inva- sive Maßnahmen nötig sind.

Bei funktioneller Dyspep- sie beispielsweise ist eher die probatorische Therapie heute der realistische Ansatz. Zur

Erleichterung der Substanz- wahl sollte man versuchen, die Symptome zu klassifizie- ren, empfahl Dr. N. J. Talley, Rochester (Minnesota/USA):

• Beim Reflux-Typ domi- nieren Sodbrennen und Re- gurgitation, daher sollten vor- rangig H2-Blocker oder Proki- netika eingesetzt werden.

• Beim Ulkus-Typ geben die klassischen Ulkus-Symp- tome wie lokalisierbarer epi- gastraler Schmerz, der nach Nahrungsaufnahme sistiert, und das intervallweise Auf- treten der Beschwerden rela- tiv eindeutige Hinweise — H2 -Blocker oder Wismut-Präpa- rate sind zur Behandlung günstig.

• Bei gestörter Motilität stehen Völlegefühl, schnelle Sättigung, Übelkeit und diffu- se, schwer lokalisierbare ab- dominelle Beschwerden im Vordergrund — eine eindeuti- ge Indikation für Prokinetika.

Ist die Symptomatik so un- spezifisch, daß sie keinem der genannten Dyspepsie-Typen zuzuordnen ist, bringt der Therapieversuch mit Prokine- tika wie dem Cisaprid (Pro- pulsine) noch die größte

Chance auf Erfolg. Denn im Gegensatz zu Antazida und H2-Blockern liegen für diese Substanzklasse Ergebnisse kontrollierter Studien vor, die eine signifikant bessere Wir- kung als Plazebo belegen.

Vom Wirkansatz her haben

Nach mehrjähriger Dauer- therapie mit einem H 2-Blok- ker (Ranitidin, Sostril®, Cas- can; Zantic®, Glaxo) ist die Rezidivrate deutlich niedri- ger als nach einer Akutbe- handlung ohne fortgesetzte Rezidivprophylaxe. Dieses Ergebnis der einjährigen Nachbeobachtung von knapp tausend Patienten, die im Rahmen der RUDER-Studie (Ranitidin beim Ulcus duode- ni, Epidemiologie und Rezi- divverhütung) zwei Jahre lang dauerbehandelt worden wa- ren, trug der Chairman der RUDER-Studie, Professor Andr6 Blum, Lausanne, bei einer vom Pharmaunterneh- men Cascan, Wiesbaden, ge- sponserten Veranstaltung in München vor. Bei 283 RU-

Prokinetika auch den Vorteil, zumindest bei einem großen Teil der Patienten kausal ein- zugreifen. Man kann nämlich davon ausgehen, daß bei 25 bis 75 Prozent der Dyspepsie- fälle eine Motalitätsstörung vorliegt. bi-ki

DER-Patienten wurde die Dauertherapie (150 mg Er- haltungsdosis) fortgesetzt, von ihnen erlitten lediglich 12 Prozent ein Rezidiv. Die Er- gebnisse der Nachbeobach- tung untermauern, so Prof.

Blum in München, die Emp- fehlung der Gastroenterolo- gen, bei Patienten mit Ulkus- Rezidiv erst nach einer mehr- jährigen H2-Blocker-Be- handlung einen Auslaßver- such vorzunehmen. In die RUDER-Studie waren nur Patienten eingeschlossen, die schon seit mehreren Jahren an rezidivierenden Ulzera lit- ten. Das Rezidivrisiko inner- halb eines Jahres nach der Akutbehandlung wird über- einstimmend mit rund 75 Pro- zent angegeben. Cr

Langzeittherapie mit H 2-Blocker:

weniger Ulkus-Rezidive

A1-228 (86) Dt. Ärztebl. 89, Heft 4, 24. Januar 1992

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