Abbildung 1: Struktur der Ärztestatistik 1991 (Zahlen in Tausend) (Bundesgebiet insgesamt)
Gesamtzahl der Ärzte
297,8
Ohne ärztliche
Tiljgkelt
Berufstätig Ärzte: 244,2
Praxis!
Eirettung
94,8
leitend 12,8 Privat-
armes 3,2
Kassen- prode
91,6
Quake: Statistik der itAK und der KBV
Abbildung 2: Struktur der Ärztestatistik 1991 (Zahlen in Tausend) (Neue Bundesländer)
Gesamtzahl der Ärzte
46,3
Ohne areliche Tätigkeit
4,1 Berufstätise Arzte:244,2
Bei Behdrden i In anderen
oder Bereichen
Körperhaften 0 .,
2,5 1,1.
Kessen- PriBUS
14,6
Leitend 3.1
Nicht- listend 18,2
Quelle: Statisch der BAK und der KBV
Ärztestatistik:
Jetzt fast 300 000 Ärzte in Deutschland
D
ie Rekordzahl von insgesamt 297 800 Ärztinnen und Ärz- ten in Deutschland (alte und neue Bundesländer) per 31. Dezem- ber 1991 meldet die jüngste Ärzte- statistik der Bundesärztekammer.Von der Gesamtzahl der bei den Ärztekammern gemeldeten Ärztin- nen und Ärzte waren Ende 1991 ins- gesamt 244 238 Ärztinnen und Ärzte ärztlich tätig; dies sind rund 6500 mehr als im Jahr 1990 (Abbildung 1 und 2).
Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte beträgt nun 33,6 Prozent. Da sich die Gesamt- zahl in den neuen Ärztekammern in etwa zur Hälfte zwischen Ärztinnen und Ärzten aufteilt, hat der Anteil der Ärztinnen insgesamt zugenom- men. In den Bereichen der alten Ärztekammern ist der Anteil von 29 auf 29,7 Prozent gestiegen. Die Zu- wachsraten bei den Arztinnen in West- und Ostdeutschland haben al- so deutlich höher als bei den Ärzten gelegen.
In West- und Ostdeutschland dominieren die im Krankenhaus be- schäftigten Ärztinnen und Ärzte mit insgesamt 121 200. In der Kassen- arztpraxis und in ärztlichen Einrich- tungen waren Ende 1991 insgesamt 94 800 Arztinnen und Ärzte tätig (91 600 in der Kassenarztpraxis/in
Einrichtungen des Gesundheitswe- sens und 3200 in einer Privatarztpra- xis).
In leitender Position waren per Ende 1991 rund 12 800 Ärzte tätig.
Bei Behörden, Körperschaften und in sonstiger Tätigkeit waren Ende 1991 insgesamt 28 200 Arztinnen und Ärzte beschäftigt. Davon waren
10 800 bei Behörden und Körper- schaften tätig; 17 300 übten sonstige Tätigkeiten aus.
53 000 Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit
Ohne ärztliche Tätigkeiten wa- ren in West- und Ostdeutschland Ende 1991 insgesamt 53 600 Ärztin- nen und Ärzte. Die in den letzten drei Jahren rückläufige Zuwachsrate hat sich im Jahr 1991 gegenüber 1990 wieder auf + 4,5 Prozent erhöht.
Strukturell hat sich in diesem Be-
reich kaum etwas gegenüber dem Vorjahr geändert. Nach wie vor sind die meisten Ärztinnen und Ärzte oh- ne Gebietsbezeichnung, deren An- teil geringfügig von 41,9 auf 40,9 Pro- zent zurückgegangen ist; es folgen mit etwas mehr als 13 Prozent die Allgemeinärzte, die Internisten (10,2 Prozent), die Chirurgen, die Kinder- ärzte und die Frauenärzte.
In der Kategorie „Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit" sind auch einige Ärztinnen und Ärzte im Praktikum (AiP) enthalten. Ihr Anteil hat deut- lich zugenommen, und zwar von 3,8 auf 5,2 Prozent, wobei 1990 noch 1794 und 1991 bereits 2582 Ärztin- nen und Ärzte im Praktikum ohne Tätigkeit gemeldet waren.
Als Ärzte ohne ärztliche Tätig- keit sind auch die offiziell als arbeits- los gemeldeten Ärzte einbezogen.
Die Bundesanstalt für Arbeit hatte als arbeitslos im September 1991 5690 Ärzte angegeben. Dies ent-
A1-1504 (20) Dt. Ärztebl. 89, Heft 17, 24. April 1992
spricht einem leichten Zugang um 0,3 Prozent gegenüber 1990, wobei geringfügig m.-ehr Ärztinnen (53,9 Prozent) als Arzte betroffen sind.
Die Zahl der bei den Ärztekam- mern registrierten Ärzte in den alten Bundesländern Ende 1991 hat sich um 3,7 .. Prozent auf insgesamt 251 471 Arzte erhöht. Davon waren 202 020 (
+
3,5 Prozent) berufst~tig.Darunter waren weitere 16 797 Arz- tinnen und Ärzte im Praktikum.
Von den berufstätigen Ärzten waren 77 547 (
+
3,1 Prozent) nie- dergelassen. Dies ist deutlich mehr als der lineare Trend der letzten zehn Jahre, der bei 2,5 Prozent jähr- lich gelegen hat.Von den berufstätigen Ärzten waren 99 884 (
+
3,8 Prozent) im Krankenhaus tätig. Darunter waren 12 392 AiP. In leitender Position am Krankenhaus waren 9709 (+
0,9 Prozent) tätig. Bei Behörden, Kör- perschaften und in sonstiger Tätig- keit beschäftigt waren insgesamt 24 589 Ärztinnen und Ärzte (+
3,3 Prozent). Bei Behörden und Körper- schaften sowie sonstigen Einrichtun- gen waren insgesamt 1705 AiP tätig.Ohne ärztliche Tätigkeit waren in den alten Bundesländernper Jahres- ultimo 1991 insgesamt 49 451 (
+
4,5 Prozent) Ärztinnen und Ärzte (Ab- bildung 3).In die Kategorie "ärztlich tätig in sonstigen Bereichen" sind auch die Praxisassistenten miteinbezogen worden, allerdings mit dem Unter- schied, daß im Jahr 1991 alle Ärzte- kammern hierzu eine Meldung abge- ben konnten. So waren 1991 rund 5000 Praxisassistenten tätig, davon fast 56 Prozent Ärztinnen.
Neu-Länder: 46 300 Ärzte
In den neuen Bundesländern wa- ren per Ende. 1991 rund 46 300 Ärz- tinnen und Arzte registriert, darun- ter 42 200 berufstätige. Im niederge- lassenen Bereich arbeiteten 17 300 Ärztinnen und Ärzte.
In einer Kassenarztpraxis waren in den neuen Bundesländern Ende 1991 insgesamt 14 600 Ärztinnen und Ärzte registriert; hinzu kommen 2700 Ärztinnen und Ärzte in sonsti- gen Einrichtungen (Institute, Ambu-
Abbildung 3: Entwicklung der berufstätigen Ärzte
Index
300 280
Netto-
Vorgang 1970 1989 1991 zugang
91/90 (%) 260
Arztinnen
240 19340 52 782 59 963 • 6,0
Ärzte 80100 135 443 142 057 + 2,4 Ärztinnen 99 440 188 225 202 020 + 3,5 und Ärzte
220 200 180 160 140 120 100
1=1m1=1~1~1=19M1~71~1~1~1~1-1=1-1=1-19~1-1&1*1m
Quelle: Statistik der BÄK Jahr
latorien u.a.). Heute dürfte die Zahl der in einer Kassenarztpraxis nieder- gelassenen Ärzte den Pegel von 15 000 erreicht haben.
21 Prozent ohne Gebietsbezeichnung
In den neuen Bundesländern waren 21 300 Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus beschäftigt; darun- ter 3100 in leitender Position. Bei Behörden, Körperschaften und in sonstigen Einrichtungen waren 2500 Ärztinnen und Ärzte tätig,. Sonstige Tätigkeiten übten 1100 Arzte aus.
Ohne ärztliche Tätigkeit waren in den neuen Bundesländern Ende ver- gangeneo Jahres 4100.
Die .. prozentuale V e.rteilung der 42 200 Arztinnen und Arzte in den neuen Bundesländern nach einzel- nen Tätigkeitsbereichen zeigt folgen- des Bild:
Im Krankenhaus waren 50,6 Prozent, in einer niedergelassenen Praxis 43,4 Prozent, in Einrichtun- gen 6,4 Prozent, bei Behörden und Körperschaften 5,9 Prozent und in sonstigen Bereichen 2,7 Prozent be- schäftigt.
Von den ärztlich Berufstätigen sind 52,2 Prozent Ärztinnen, ein An- teil, der bei den in der Praxis Tätigen
mit 61,1 Prozent noch höher ist und der im Krankenhaus bei 45 Prozent liegt. Auch in den übrigen Bereichen beträgt der Anteil der Ärztinnen rund 50 Prozent.
21 Prozent der in den neuen Bundesländern tätigen Ärzte haben keine Gebietsbezeichnung, wohinge- gen dies in den bisherigen alten Bun- desländern 39 Prozent sind.
Demgegenüber sind in den neu- en Ländern fast 19 Prozent der be- rufstätigen Ärztinnen und Ärzte Fachärzte für Allgemeinmedizin, in den alten Ländern jedoch nur 7,7 Prozent (weitergebildete) Allgemein- ärzte.
Arztgruppen: Ost und West
Betrachtet man die zahlenmäßig größten Arztgruppen, so ergeben sich weitere deutliche Unterschiede:
So stehen 6,3 Prozent Chirurgen in den neuen Ländern 4,8 Prozent in den alten Ländern gegenüber. Der Anteil der Internisten ist in Ost- und Westdeutschland in etwa gleich, aber 7,5 Prozent der berufstätigen Ärztin- nen und Ärzte in den neuen Bundes- ländern sind Kinderärzte, wohinge- gen diese in den alten Ländern nur 3,3 Prozent repräsentieren.
Dr. Harald Clade Dt. Ärztebl. 89, Heft 17, 24. April 1992 (21) Ac1505