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Archiv "Dilemma bei HIV-Studien in Entwicklungsländern" (11.04.1997)

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A-986

M E D I Z I N

(46) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 15, 11. April 1997 acidemial. In: Scriver CR, Beaudet AL,

Sly WS (eds.): The Metabolic and Mole- cular Bases of Inherited Disease, Vol. I, 7th Ed. New York, McGraw-Hill, 1995;

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3. Haworth JC, Booth FA, Chudley AE et al.: Phenotypic variability in glutaric aci- duria type I: report of fourteen cases in five Canadian indian kindreds. J Pediatr 1991; 118: 52–58.

4. Hoffmann G, Böhles HJ, Frosch M et al.:

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5. Hoffmann GF, Trefz FK, Barth P et al.:

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Anschrift des Verfassers Prof. Dr. med.

Georg F. Hoffmann

Universitäts-Kinderklinik Marburg Abteilung für Neuropädiatrie und Stoffwechselerkrankungen Deutschhausstr. 12

35037 Marburg AKTUELL/FÜR SIE REFERIERT

Die Zahl von HIV-Infizierten, die sich durch heterosexuellen Kon- takt anstecken, steigt in Entwick- lungsländern kontinuierlich an. So er- höhte sich der Anteil von nachgewie- senen HIV-Infektionen bei südafrika- nischen Frauen, die eine Geburtskli- nik aufsuchten, von 1,35 Prozent im Jahr 1991 auf 7,57 Prozent 1994.

Die hohe Prävalenz von HIV und die befriedigend organisierte medizi- nische Grundversorgung in Südafrika sind gute Voraussetzungen, um Studi- en mit neuen Anti-HIV-Medikamen- ten durchzuführen. Diese Möglichkeit wird von multinationalen Pharmaun- ternehmen auch genutzt. Hierbei er- gibt sich ein Interessenkonflikt zwi- schen den beteiligten Pharmafirmen einerseits und den Ethik-Kommissio- nen sowie den Betroffenen anderer- seits. Diese Problematik wurde von Vertretern verschiedener Interessen- gruppen diskutiert und im folgenden zusammengefaßt.

Das Hauptproblem der HIV-Stu- dien ist, wie Peter Cleaton-Jones von der University of the Witwatersrand ausführt, der Geldmangel im öffentli- chen Gesundheitswesen. So kann ein neues Medikament, das sich in einer Studie als erfolgreich herausgestellt hat, nach dessen Abschluß nicht vom Gesundheitssystem finanziert wer- den. Um den Patienten nicht ein si- cheres Todesurteil durch den Entzug des möglicherweise lebensrettenden oder zumindest lebensverlängernden Medikaments auszustellen, verlangen einige Ethik-Kommissionen von den Pharmaunternehmen, die Therapie

der Patienten nach dem Ende der Stu- die fortzusetzen oder sie an einer neu- en Untersuchung zu beteiligen. Die Pharmafirmen hingegen argumentie- ren, daß die Patienten bereits vor Stu- dienbeginn über die Befristung unter- richtet wurden und ihr zustimmten.

Einige Patientengruppen und Ethik- Kommissionen akzeptieren die Positi- on der Pharmaindustrie, da die Mög- lichkeit besteht, daß in der durch die Behandlung gewonnenen Zeit ein Medikament verfügbar sein könnte, welches wirksam und erschwinglich ist.

Aus der Sicht der HIV-Infizierten bekommen die Studien eher den Stel- lenwert einer Behandlung als den ei- nes Versuchs, wie Peter Busse von ei- ner südafrikanischen Selbsthilfeorga- nisation ausführt. Von dieser Gruppe wird gefordert, daß die Ärzte und Pharmaunternehmen keine Informa- tionen zurückhalten. Ferner fordern die Patientengruppen,daß auch Studi- en durchgeführt werden sollten, die von den Ethikkommissionen abge- lehnt wurden.

David Cooper von der University of New South Wales, Sydney, verweist in seinen Ausführungen auf die Hel- sinkideklaration, nach der jeder Pati- ent, sei er in der Kontrollgruppe oder in der Versuchsgruppe, eine bestmög- liche Diagnostik und Behandlung er- halten sollte. Hierzu gehört nach An- sicht des Autors, daß die effektivste antivirale Kombinationstherapie in Verbindung mit aktuellen diagnosti- schen Methoden, wie beispielsweise PCR, angewendet werden sollte. So

soll die Therapie dem Standard der Industrieländer entsprechen, und die zusätzliche ökonomische Belastung sei von den Pharmafirmen zu tragen.

Die Pharmafirmen gehen kein großes ökonomisches Risiko ein, lautet das Fazit von R. McLean, Uni- versity of the Witwatersrand. Nach seiner Auffassung investieren die Firmen nur unmittelbar in die Stu- die. Für den Fall, daß die Studie ein Mißerfolg ist, wird sie eingestellt, und es entstehen keine großen Fol- gekosten; wenn die Studie erfolg- reich ist, wird sie danach so viel Pro- fit abwerfen, daß die an der Studie Beteiligten weiter versorgt werden könnten.

Zuletzt kam ein Vertreter der Pharmaindustrie zu Wort. Peter King von Roche Products betonte, daß sei- ner Meinung nach Pharmafirmen un- ter bestimmten Umständen verpflich- tet sind, die Behandlung fortzusetzen, wobei er dies nicht näher definierte.

Allerdings gab er zu bedenken, daß einige Studien wohl nicht unternom- men werden würden, wenn die Ko- sten, die durch die Behandlung der Patienten entstehen würden, zu hoch wären. Ferner betont King, daß Stu- dien nur in Zusammenarbeit mit den Betroffenen und Ärzten durchge- führt werden können. me Cleaton-Johns PE, Busse P, Emery S, Cooper DA, McLean RG, King P: Ava- ilability of antiretroviral therapy after cli- nical trials with HIV infected patients are ended. Br Med J 1997; 314: 887-891.

Peter E Cleaton-Jones, University of the Witwatersrand, Johannesburg, Südafrika.

Dilemma bei HIV–Studien in Entwicklungsländern

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