M E D I Z I N
Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 19½½11. Mai 2001 AA1269
Die FFDM ist ferner die Grundlage für den Einsatz von Softwareprogram- men zur computerassistierten Befun- dung (computer-aided diagnosis, CAD) (2, 4, 8, 13, 14). Hierdurch könnte die Rate von übersehenen pathologischen Befunden reduziert und ein weiterer wichtiger Baustein für ein standardisier- tes Screening der weiblichen Brust an- geboten werden. Unabhängig davon ist zu erwarten, dass zukünftig die digitalen mammographischen Aufnahmen durch Bildtransfer im Rahmen einer Netz- werkanbindung dem klinischen Partner kurzfristig übermittelt werden können.
Eine solche Tele-Mammographie er- möglicht eine fachübergreifende Befund- interpretation und eine unkomplizierte Einholung einer zweiten Meinung im Sinne des bewährten „double-reading“.
Die präsentierten Vorteile legen letztendlich die Vermutung nahe, dass die digitale Technik mittelfristig einen hohen Stellenwert für ein regionales Mammographie-Screening bekommen könnte, sofern dies sozialpolitisch er- wünscht und finanziell umsetzbar ist.
Die derzeit noch recht hohen Anschaf- fungskosten stehen dieser Überlegung nicht im Wege, da entsprechende Un- tersuchungen bereits heute mehrheit- lich in senologisch ausgerichteten Ab- teilungen und Schwerpunktpraxen durchgeführt werden. Aufgrund der dann drastisch erhöhten Untersu- chungszahlen innerhalb solcher Scree- ning-Zentren würde sich zudem eine verbesserte Expertise sowohl des medi- zinisch-technischen Personals als auch der ärztlichen Mitarbeiter ergeben.
❚Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 2001; 98: A 1266–1269 [Heft 19]
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Anschrift für die Verfasser:
Prof. Dr. med. Eckhardt Grabbe Abteilung Röntgendiagnostik I Georg-August-Universität Göttingen Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
E-Mail: roe1@med.uni-goettingen.de
Richtigstellung der Begriffe
Die Autoren sprechen in ihrem Über- sichtsartikel ausschließlich von GnRH- Analoga, die zur Behandlung des Mammakarzinoms eingesetzt werden, meinen aber die GnRH-Agonis- ten. Der Oberbegriff GnRH-Analoga schließt aber auch die GnRH-Antago- nisten ein.
Bis zur Verfügbarkeit eines GnRH- Antagonisten, wie dies seit Mai 1999 mit dem ersten Vertreter dieser Stoff- klasse, dem Cetrotide, nunmehr der Fall ist, wurden allerdings die Begriffe GnRH-Agonisten und GnRH-Analoga synonym verwandt.
Dr. med. Wolfgang Hamm Odenwaldring 5
63069 Offenbach
Schlusswort
Prinzipiell hat Herr Kollege Hamm völ- lig Recht. Da GnRH-Antagonisten bis- her keine Rolle in der Onkologie – ins- besondere beim Mammakarzinom – spielten, war die Unterscheidung zwi- schen GnRH-Analoga und GnRH- Agonisten nicht erfolgt, die Begriffe wurden synonym verwandt. Noch ein Jahr zuvor wurde ebenfalls eine Arbeit im Deutschen Ärzteblatt (Kaufmann M, von Minckwitz G: Systemische The- rapie metastasierter Mammakarzino- me, Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 40 vom 8. Oktober 1999, 1859–1899) veröf- fentlicht. In diesem Artikel wird auch ausschließlich von GnRH-Analoga ge- sprochen.
Der Einwand ist korrekt und ich möchte dem auch nichts mehr hinzu- fügen.
Prof. Dr. med. Bernd Gerber Universitäts-Frauenklinik Rostock Doberaner Straße
18055 Rostock
zu dem Beitrag
Präventive und adjuvante Hormon- therapie des Mamma- karzinoms
Nur Trends oder bereits Standard?
von
Prof. Dr. med. Bernd Gerber Dr. med. Annette Krause Dr. med. Ingrid Küchenmeister in Heft 44/2000