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DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
BUCHBESPRECHUNGE
Elisabeth Finckh: Grund- lagen tibetischer Heilkunde, Band 2, Medizinische Lite- rarische Verlagsgesellschaft, Uelzen, 1985, 131 Seiten, zahlreiche Abbildungen, bro- schiert, ISBN 3-88136-110-3
Elisabeth Finckh: Studies in Tibetan Medicine, Snow Lion Publications, P. 0. Box 6483, Ithaca 14851, N. Y., USA, 1988, 75 Seiten, bro- schiert, ISBN 0-937938-61-0
Elisabeth Finckh: Founda- tions of Tibetan Medicine, Volume II, Element Books Ltd. Dorset SP7 8PL, Long- mead Shaftesbury, England, 1988, 126 Seiten, Abbil- dungen, kartoniert, ISBN 1-85230-020-5
Elisabeth Finckh hat drei kürzere Bücher über die tibe- tanische Medizin, die sie sehr gut zu kennen scheint, mit ei- nem Vorwort des Dalai-La- mas herausgebracht. Mit un- serer westlichen, naturwis- senschaftlich ausgerichteten Medizin hat der Inhalt wenig gemeinsam. Wer sich für Na- turheilkunde im allgemeinen oder für tibetanische Medizin im besonderen interessiert, findet in den drei kleineren Bänden eine solide Darstel- lung.
Rudolf Gross, Köln
Manfred Eigen: Stufen zum Leben, Die frühe Evolu- tion im Visier der Molekular- biologie, R. Piper Verlag München/Zürich, 1987, 311 Seiten, 50 teils farbige Abbil- dungen, gebunden, 39,80 DM
Der Autor erhielt 1967 den Chemie-Nobelpreis — dies zu seiner Qualifikation.
Er entwickelt in diesem Buch eine Theorie über die Entste- hung des Lebens, die in einer Rezension nicht nachvollzo- gen werden könnte — es sei
denn, sie dürfte so lang sein wie der Text des Buches. Also sollte man es selbst lesen — nur so viel kann hier gesagt werden: Die Entstehung des Lebens ist nach Eigen eine Frage der Information und der Informationsübermitt- lung — dessen nämlich, was sich in Zellen mit RNS und DNS abspielt. Und dies gilt nicht nur für die Entstehung des Lebens, sondern auch für die Evolution: Darwin in den Augen des Molekularbiolo- gen. Dabei ist das Buch so ge- schrieben, daß ein naturwis- senschaftlich interessierter Laie, und ein Arzt schon gar, ihm leicht folgen kann.
Walter Burkart, Köln
Hellmut und Klaus Bin- der: Autogenes Training — Ba- sispsychotherapeutikum, Ein Weg zur Entspannung und zum Selbst, Deutscher Arzte- Verlag, Köln, 1989, 162 Sei- ten, 4 Abbildungen, 9 Tabel- len, broschiert, 34 DM, ISBN 3-7691-0194-4
Der zu den Altmeistern des Autogenen Trainings (AT) zählende und um die ärztliche Fortbildung ver- diente Psychotherapeut und frühere Kur- und Allgemein- praktiker Hellmut Binder und sein Neffe, der Nerven- arzt und Psychotherapeut Klaus Binder, wenden sich in diesem Buche „aus der Praxis für die Praxis" vor allem an Ärzte und Klinische Psycho- logen, die das AT als Übungs- leiter weitergeben wollen.
Neben didaktischem Ge- schick zur überzeugenden, sachlich korrekten und not- falls auch desillusionierenden Vermittlung des Verfahrens und neben ausreichenden Kenntnissen und Erfahrun- gen im Umgang auch mit viel-
deutigen Übungshemmun- gen, Störungen und Zwi- schenfällen, bedarf jeder Übungsleiter weiterer per- sönlicher Eigenschaften, um die gelassene Grundhaltung des AT glaubwürdig zu ver- körpern und unvorhergesehe- nen Situationen verständnis- voll begegnen zu können. Ei- ne tragfähige Beziehung zu den Übenden erfordert au- ßerdem gruppentherapeuti- sches Rüstzeug, Selbstkritik und einfühlsame Einordnung der Phänomene von Regres- sion, Übertragung, Gegen- übertragung und Widerstand.
Wo unabhängig vom AT bei Übenden, die nicht zur eige- nen Klientel gehören, aktuel- les ärztliches Handeln gebo- ten scheint, ist zuguterletzt viel Fingerspitzengefühl für eine spezielle Zusammenar- beit mit den Hausärzten von- nöten. Die entsprechenden Ausführungen sollten eine Pflichtlektüre für alle poten- tiellen Übungsleiter sein.
Über dieses Grundanliegen der Autoren hinaus, bieten die Kapitel zur praktischen Durchführung des AT mit ausführlichen Kurskonzep- ten; zusätzlichen Hilfen, be- währten Modifikationen und Fallbeispielen auch erfahre- nen Übungsleitern noch zahl- reiche Anregungen, ihre Ar- beit zu optimieren. An einen breiten Leserkreis wenden sich Überlegungen zum We- sen und zur Wirkungsweise des Verfahrens und Kapitel zum Stellenwert und zur Standortbestimmung des AT im Rahmen einer ganzheit- lichen Psychotherapie wie auch als Begleitung auf dem Wege zur „Individuation", das heißt zur Selbstwerdung und Selbstfindung.
In einem Anhang findet der Leser neben Personen-, Sach- und Literaturverzeich- nis (52 Titel) ein Glossar und die Richtlinien der Deut- schen Gesellschaft für ärzt- liche Hypnose und autogenes Training zur berufsbegleiten- den Fortbildung im AT. Wie das ganze Buch dokumentie- ren die Richtlinien den ärzt- lichen Charakter dieses „or- ganismischen", „bionomen"
Verfahrens, und wie das gan- ze Buch sind sie eine Mah- nung an alle, die sich bar aller physiologischen und psycho- logischen Grundkenntnisse beim derzeitigen Entspan- nungsboom berufen fühlen, im Schnellverfahren „Semi- narleiter" für das AT zu wer- den. Die Lektüre des Buches von H. und K. Binder sollte dazu beitragen, daß alle Ver- antwortlichen im ärztlichen Bereich, in Volkshochschu- len, Kneipp-Vereinen und anderen Erwachsenenbil- dungseinrichtungen derarti- gen „Seminarleitern" kein Wirkungsfeld bieten und daß auch Krankenkassen und Rentenversicherungsträger nur qualifizierte AT-Kurse subventionieren, für die die- ses Buch Maßstäbe setzt.
Herbert Mensen, Bad Rothenfelde
Günther-E. Schubert, Bir- git A. Bethke: Lehrbuch der Pathologie und Antwortkata- log zum GK 2, 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin/
New York, 1987, XX, 740 Sei- ten, 114 Abbildungen, gebun- den, 78 DM
Eine solide Basis in der Pathologie ist für den Studen- ten der klinischen Semester unabdingbar. Der im Laufe der Jahre zu einem mächtigen Komplex herangewachsene Wissensstoff dieser Disziplin ist durch die Verfasser in sinnvoller Weise gesichtet und so aufbereitet worden, daß er für den Studenten transparent und somit leich- ter faßlich wird.
Der klare, nach neuesten wissenschaftlichen Erkennt- nissen ausgerichtete Text ent- hält keinen Ballast und be- sticht durch Prägnanz und Übersichtlichkeit. In allen Kapiteln tritt das Wesentliche der behandelten Materie her- vor und wird so dem Leser dienlich. Nicht zu verkennen ist jedoch, daß man sich dem Lehrbuch voll widmen muß, und zwar von der ersten Seite an, der Gewinn wird dann nicht ausbleiben.
Hellmut Schrüffer, Augsburg
A-2036 (82) Dt. Ärztebl. 86, Heft 27, 6. Juli 1989