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Archiv "Hellmut Jebens" (25.05.1978)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

Hellmut Jebens

Hellmut Jebens, Kinderarzt in 2000 Hamburg, Diesterweg 4, wurde am 9.

Mai 1914 in Naumburg an der Saale geboren. Er ist der Autor eines er- folgreichen Segelbuches, das in mehreren Auflagen erschienen ist, und hat unter anderem den Gedicht- band „Herz ist Trumpf" veröffent- licht.

Nach langem Zögern hat er sich ent- schlossen, für die Arzt-Poet-Spalte ein längeres Gedicht zur Verfügung zu stellen: „Mutterliebe" (nach der Sonate 31 As-Dur op. 110 von Lud- wig van Beethoven).

Hier können nur kurze Auszüge wie- dergegeben werden. Das Gedicht beginnt:

Moderato cantabile

Klar und einfach, wahrhaft und rein —

stärker kann die Kunst nicht sein, Kunst — des Lebens verdichteter Wi-

derschein . . In den Kindertagen —

das war so einfach!

Gut war gut — und böse immer böse.

Und alles konnten wir fragen:

Ob auch das Gute immer siegt?

Und ob der Prinz sein Schneewitt- chen auch morgen wieder erlöse?

Wie hoch wohl der fliegende Tep- pich fliegt?

Woher der gefährliche Zauberer kam?

Da war die Mutter, die uns liebend, immer verstehend, was wir fragten, in ihre weichen Arme nahm, wenn uns die Zweifel plagten, und Antwort gab.

Allegro

Fragen und Sorgen, Zweifel und Streit bringt uns das Leben

heute wie gestern und morgen — und Ratlosigkeit . .

ARZT — UND POET DAZU

Adagio

Wir sind allein . . . . . . Einfalt und Weisheit, Reinheit der Seele — — ach!

Nicht jeder ist seines Glückes Schmied.

Fuge

Das Leben treibt mich, ganz anders zu sein.

„Vieles Gewaltige lebt",

doch nichts ist stärker als Versu- chung!

. . . Die unsichtbare Kraft,

die Wirksamkeit von Geist zu Geist, auch wenn des einen Träger lange

hingerafft, — dies mütterliche Brückenschlagen ist Kraft, die sich als stark genug

erweist, den Sohn auf gerade Bahn

zurückzutragen . . .

Arioso

Tiefer und tragender als der freundliche Schein

einer glücklich geborgenen Kindheit kann kein ins Leben ragender Gedanke sein.

Fuge und Finale

Dafür sei stark, mein Sohn, sei stark!

. . . Und doch:

Vergiß die Zartheit nicht — .. . Vergiß die Zärtlichkeit nicht, wenn deine Frau sich an dich lehnt, wenn deine Kinder dich umsprin-

gen . . . . . und lehr sie deine Kinderlieder

singen . . . .. Verrate deine Herzenstriebe nicht!

Am höchsten selbsterrungne Liebe

n0 rt . . . in deiner liebsten Menschen schon da ist Gottes Nachbarschaft!

Es gibt eine männliche Würde, eine in sich ruhende Kraft, die in allem Chaos, allen Erziehungsverwirrun- gen stark genug bleibt, sich auf künftige Geschlechter zu übertra- gen. Jebens drückt sie — im Original viel breiter ausgeführt — in diesen Rhythmen aus. Edith Engelke

Die Bestimmung des Gelehrten

gen: Gott ist der „Herzenskündi- ger"(36) und der „Vater der Gei- ster"(37).

Aufruf zur eigenen freien Tat Mit beinahe missionarischem Eifer hat Fichte 1794 zur eigenen, freien Tat aufgerufen. Selbstwerdung, Selbstbestimmung, Übereinstim- mung des empirischen Ich mit dem absoluten Ich war das Ziel. Und mit prophetischen Worten proklamierte er eine ganz neue Gesellschaft, in der alle Individuen im Geist der Frei- heit und Vernunft geeint sind. Von dem reinen und absoluten Ich des ersten Vortragszyklus ist 1811 fast nicht mehr die Rede: das absolute Ich hat sich im göttlichen Willen, in Gott selbst, wiedererkannt, ist dort gegründet worden. Der Ich-Identität schaffende freie Tatwille ist gegen- über dem absoluten, göttlichen Wil- len, der in den letzten Lebensjahren doch mehr zu sein scheint als das

„Band der Geister", nicht frei — und doch geht echte Freiheit nur aus dieser Bindung hervor.

Der Mensch, durch die Selbstrefle- xion hindurchgegangen, „ist sich der Verwiesenheit seiner Subjektivi- tät auf eine tragende göttliche Wirk- lichkeit inne geworden"(38). Dieser Satz von W. Pannenberg scheint auch auf die Reflexionen Fichtes zu- zutreffen. Und so konnte Fichte ge- gen Ende der „Bestimmung des Menschen" schreiben: „Gesegnet sei mir die Stunde, da ich zum Nach- denken über mich selbst und meine Bestimmung mich entschloß"(39).

Eine „neue, herrlichere Existenz"

hatte für ihn begonnen.

(Für die kritische Durchsicht des Manu- skriptes möchte ich Herrn P. Dr. theol. R.

Stadler SJ, Hochschule für Philosophie in München, vielmals danken.)

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Helmut Piechowiak Kobellstraße 12

8000 München 2

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 21 vom 25. Mai 1978 1281

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