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REGIONALKOMITEE FÜR EUROPA Vierundvierzigste Tagung, Kopenhagen, September 1994

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REGIONALKOMITEE FÜR EUROPA

Vierundvierzigste Tagung, Kopenhagen, 12. - 16. September 1994

Vorläufiger Tagesordnungspunkt 2(d) EU R /R C 44/6

+ E U R /R C 44/C onf.D oc./6

31. Juli 1994 08774

ORIGINAL: ENGLISCH

E v a l u i e r u n g d e s E U R O H E A L T H - P r o g r a m m s

E in P r o g r a m m f ü r d i e Z u s a m m e n a r b e i t m i t d e n

MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHEN L Ä N D E R N

Wie vom Regionalkomitee in Resolution EUR/RC43/R1Ü erbeten, legt der Regio­

naldirektor im Nachgang zu den Dokumenten vergangener Jahre hiermit das Doku­

ment über die Evaluierung des EUROHEALTH-Programms vor. Diese Evaluierung unterscheidet sich jedoch von den bisherigen durch die Ausnutzung anderer Konzep­

tionen und Methoden, die ein umfassenderes Bild des Programms bieten sollen. Der Evaluierungsprozeß wurde im Anschluß an Gespräche mit dem Ständigen Ausschuß des Regionalkomitees entwickelt. Der Ausschuß wurde im Laufe des Jahres über die Evaluierungsergebnisse auf dem laufenden gehalten. Der Regionaldirektor betrachtet diese Arbeit als Investition in die Weiterentwicklung des Monitoring- und Evaluie- rungssvstems des Programms.

Dieses offizielle Regionalkomitee-Dokument besteht aus drei Teilen:

Teil I Einem zusammenfassenden Bericht über die Fortschritte des EU R O ­ HEALTH-Programms, vorgelegt vom Rcgionaldirektor

Teil II Der Evaluierung des EUROHEALTH-Programms durch externe Gutachter Teil III Der Stellungnahme des Regionaldirektors zu den Empfehlungen der exter­

nen Gutachter.

Außerdem enthält das Dokument im Anhang einen Ent.schließungsentwurf, EUR/RC44/Conf.Doc./6.

R e g i o n a l b ü r o f ü r E u r o p a

K o p e n h a g e n

(2)

Infor mat ionsdokument ( EUR /R C44 / ln f . Do c ./ 3) zur Ver fügung, das sich ebenfalls in drei Teilpapiere gliedert:

• gründliche Länderfallstudien der externen Gut ac ht er über Bulgarien, Kirgisi­

stan, Lettland und Litauen ( E UR / R C4 4/ I n f . Do c . / 3. 1 );

• Zus a mm en fa s su n g en der Zu sa mm en ar b ei t z wi schen den einzelnen mittel- und osteuropäischen Ländern/ Nachfol gestaaten der U d S S R und d e m Regionalbür o im Ze it raum 1 9 9 0 - 1994 ( EUR/ RC44/ Inf .Doc ./ 3.2);

• Tabellen, die die Mit t cl ve rwen d un g a us wcis en ( EUR/RC44/ Inf .Doc. /3. 3).

Des weiteren stehen a uf W un s ch folgende H i nt er gr undd o k ume nt e zur Verfügung:

• vier gründliche, von Regionalbiiromitarbeitern durchgef ührt e P r o gr am mk r it i­

ken über das Erweiterte I mm un i si er ung s pr og r amm und die P r o g ra m m e Pflege, Umwe lt und Gesundheit sowie T aba k oder Gesundheit , die Ziel, U mf an g und Wir kung der E U R O H E A L T H - B e m ü h u n g e n des Regi onalbür os in e ine m b e ­ s timmten Pr og ra mmb er ei ch zeigen ( ELJ R/ RC4 4/ BD/ 1);

• eine Evaluierung von R eg i ona lb ür opr ogr amm en durch Regi onalbür omi tar beit er (E U R / RC 44 /B D / 2 ).

(3)

E U R O H E A L T H -P ro g ra m m s seit d e r 43. T a g u n g d es R eg io n alk o m itees

E inleitung... 1

K onzeptionelle G rundlage des E U R O H E A L T H -P rogram m s... 1

Entw icklung des EU RO H EA LTH -Program m s seit der 43. Tagung des R egio nalko m itees... 2

N euausrichtung der Prioritäten auf den B edarf der C C E E /N IS ... 2

Entw icklung von Inform ationsressourcen... 2

Entw icklung der Zusam m enarbeit mit den C C E E /N IS ... 3

Zusam m enarbeit mit anderen O rganisationen... 9

K onklusionen... 9

T E IL II B e ric h t d e r e x te rn e n G u ta c h te r Einleitung 1... 13

E valuieru ng sm eth o d en... 14

Ratschläge des S C R C ... 14

E valuierungsrahm en - je tzt und k ü n ftig ... 14

Externe Evaluierung von E U R O H E A L T H ... 15

Zusam m enfassung der Zusam m enarbeit zw ischen den CCEE/NIS und dem R egionalbüro 1 9 9 0 - 1 9 9 4 ... 15

Fallstudien über die W H O -Zusam m enarbeit mit ausgew ählten L ändern... 16

B u lg arien ... 16

K irg isista n ... 18

L itau en... 20

L ettland... 22

K onklusionen und E m pfehlungen... 23

Fallstudien von R egionalprogram m en... 24

Erw eitertes Im m unisierungsprogram m ... 24

K onklusionen und E m pfehlungen... 26

P flege... 26

K onklusionen und E m pfehlungen... 28

U m w eltbezogener G esundheitsschutz - die B ilthovener A bteilung des Europäischen Zentrum s für U m w elt und G esu n d h eit... 29

K onklusionen und E m pfehlungen... 30

Tabak oder G esundheit... 31

K onklusionen und E m pfehlungen... 32

(4)

Wie handhabte das R egionalbüro das EU R O H E A L TH -Program m /

die E U R O H E A L T H -Projekte?... 33 Wie erleichterte das R egionalbüro im Rahm en des E U R O H E A L TH -Program m s

die U m setzung der G rundprinzipien der G FA -Politik und der 38 europäischen

GFA -Ziele in den L ä n d e rn ? ... 35 Wie hat sich das Regionalbüro den V eränderungen in Europa angepaßt,

insbesondere im H inblick auf die verschiedenen K onsequenzen für die

gesundheitliche E n tw ick lu n g ?... 37 W ie sah die U m verteilung und die V erw endung der finanziellen Ressourcen

des Regionalbüros für die Program m -/Projektum setzung au f Länderebene a u s? ... 37 W ie erfolgreich w aren die B em ühungen des Regionalbüros, für das

EU R O H EA LTH -Program m und für spezifische Program m e/Projekte

außerordentliche Ressourcen zu b eschaffen?... 38 W ie unterstützten die Inform ationssystem e des R egionalbüros die

Bem ühungen der internationalen G em einschaft, den EU R O H EA LTH -

Ländern die benötigte Hilfe zukom m en zu la s s e n ? ... 39 W ie förderte das R egionalbüro auf Länderebene die praktische Einführung neuer

Instrum entarien, M ethoden usw., um die U m setzung nationaler Program m e/

Projekte im G esundheitsbereich effizienter zu gestalten?... 40 W ie fungierte das R egionalbüro als V erm ittler der internationalen

Zusam m enarbeit im G esundheitsbereich au f Länderebene, regionaler

und globaler Ebene ? ... 40 W ie konnte das R egionalbüro die A rbeit anderer O rganisationen

und Partner so anregen, daß die Länder, die die Hilfe am m eisten brauchen,

den erforderlichen Beistand erh ielten ?... 40 W elchen Einfluß hatten die A ktivitäten des R egionalbüros au f Projekte/

Tätigkeiten von Partnern im G esundheitsbereich?... 41 W elche Lehren w urden aus den Evaluierungsresultaten und aus den

Erfahrungen gezogen, die durch die Program m -/Projektum setzung in

den Ländern gew onnen w urden?... 41 W ie sehen mit den knappen Finanzm itteln die A ussichten für eine weitere

Entw icklung und Förderung der A ktivitäten des R egionalbüros im Rahm en

des EU R O H EA LTH -Program m s a u s? ... 42 V erb in du n g sbü ro s... 42 W elche strategischen M odifikationen oder Justierungen bzw. andere

V eränderungen sind erforderlich, um die Planung und U m setzung des

EU RO H EA LTH -Program m s pragm atischer und effizienter zu gestalten?... 43 Ü bergeordnete K onklusionen und E m pfehlungen... 43

(5)

EU R O H E A L T H -Strategie... 49

Rahm enbedingungen der gesundheitlichen Entw icklung und der internationalen gesundheitlichen Zusam m enarbeit in den L ä n d e rn ... 50

Finanzierung von E U R O H E A L T H ... 50

M an agem entfragen... 52

R egelm äßiges M onitoring und regelm äßige Evaluierung in den kom m enden Jahren... 52

Integriertes M anagem ent-Inform ationssystem ... 52

Program m -M anagem ent, einschließlich L än d erp räsen z... 53

K oordinierungsm echanism en... 55

H auptkonklusion... 55

A nhang 1: E v alu ieru ngsrah m en... 57

A nhang 2: B eschreibung des Evaluierungsprozesses... 64

Anhang 3: Bei früheren Regionalkom iteesitzungen vorgelegte B erichte über das E U R O H E A L T H -P rogram m ... 70

A nhang 4: Zur Zeit im R egionalbüro vorliegende Inform ationen über die C C E E /N IS ... 71

A nhang 5: Liste der V erbindungsbüros und A ufgabenkatalog der Länderkoordinatoren... 72

(6)

08774 Seite 1

1. M it Resolution EU R /R C 40/R 7 bat das R egionalkom itee den Regionaldirektor, ein Pro­

gram m zur erw eiterten Zusam m enarbeit im G esundheitsbereich m it den m ittel- und ost­

europäischen Ländern einzurichten. Im N ovem ber 1990 überprüfte ein beratender Sonder­

ausschuß den E ntw urf eines solchen Program m s und schlug dafür den N am en E U R O ­ HE ALTH vor. N ach der 43. Tagung des Regionalkom itees wurde zur U nterstützung von D okum ent E U R /R C 43/14 über die Entw icklung und die finanziellen O ptionen des E U R O ­ H EA LTH -Program m s ein Sachstandsbericht über EU R O H EA LTH -Projekte in den Län­

dern (EU R/R C 43/B D /1) vorgelegt. Teil I des vorliegenden D okum ents liefert einen kurzen Ü berblick über die seit der 43. Tagung des Regionalkom itees bei der U m setzung des EU R O H EA LTH -Program m s gem achten Fortschritte. A usführliche, nach Program m bereich gegliederte A uskunft enthalten die H intergrunddokum ente EU R/RC44/BD /1 und /B D 2 sowie die D okum ente EU R /R C 44/Inf.D oc./3.1 und /3.2.

2. Die sich in den EU R O H EA LTH -Ländern vollziehende U m stellung au f pluralistische Sy­

stem e ist eindeutig ein kom plizierterer Prozeß und wird länger dauern, als ursprünglich angenom m en, was bedeutet, daß eine G ruppe der durch das EU R O H EA LTH -Program m abgedeckten Länder noch auf viele Jahre hinaus internationale U nterstützung braucht. Das Regionalbüro hat deshalb seine Kapazitäten zur Reaktion auf den B ed arf dieser Länder und für die diese R eaktion abstützende M obilisierung der internationalen G em einschaft ausge­

baut. Die internationale Zusam m enarbeit scheint je tzt besser organisiert zu sein und ratio­

neller abzulaufen als vor einem Jahr. M ittlerw eile scheinen sowohl die betreffenden Länder als auch die internationale G em einschaft deutlicher zu begreifen und besser zu akzeptieren, daß gesundheitliche W eiterentw icklung zur w irtschaftlichen G esam tentw icklung und ge­

sellschaftlichen Stabilität beiträgt.

K o n z e p t i o n e l l e G r u n d l a g e d e s

E U R O H E A L T H -P

r o g r a m m s

3. Die EU R O H EA LTH -Länder machen in allen Sektoren gesellschaftlicher A ktivität einen W andel durch, u. a. auch im G esundheitsbereich, und diese V eränderungen w urden durch eine V ielfalt externer Partner unterstützt. Das EU R O H EA LTH -Program m zielt d arauf ab, dieser U nterstützung einen gem einsam en Schw erpunkt zu verleihen.

4. Das Program m berücksichtigt im K ontext der europäischen Politik „G esundheit für alle"

(G FA ) vollum fänglich die spezifischen Prioritäten der einzelnen Zielländer. Das Program m verfolgt drei w ichtige Program m ziele:

• A bhilfe des N otfallbedarfs der Zielländer, z. B. bei Im pfstoffen, A rzneim itteln und m edizinischer G rundausrüstung;

• Hilfe für die Länder zur Entw icklung einer mit dem G FA -G edanken übereinstim ­ m enden nationalen G esundheitspolitik;

• Erleichterung der Entw icklung von G FA -orientierten Program m en in Bereichen, die die Zielländer als Prioritäten betrachten.

Ei n l e i t u n g

(7)

5. Diese Program m ziele werden auf zw eierlei W eise angestrebt. Zunächst einm al arbeitet das Program m mit einzelnen M itgliedstaaten auf Bitten des jew eiligen Landes durch fachliche Zusam m enarbeit in den vereinbarten prioritären Bereichen direkt zusam m en. Zw eitens ent­

hält das EU R O H EA LTH -Program m ein starkes, europaw eites M ehrländerelem ent, durch das Inform ation und W issen entw ickelt und überführt w erden und das die EU R O ­ H EA LTH -Länder durch langfristige, vom Regionalbüro koordinierte K ooperationstätigkei­

ten mit anderen M itgliedstaaten verknüpft.

6. Den EU RO H EA LTH -Ländern nützen die politische N eutralität des Regionalbüros und dessen seit langem bestehenden V erbindungen zu allen europäischen Ländern, seine erheb­

lichen Erfahrungen bei der K onsensbildung, seine laufenden B em ühungen zur W eiterent­

w icklung w irksam er und billiger Instrum entarien der gesundheitlichen V erbesserung und seine starke Rolle als Fürsprecher der G esundheit, der sich darum bem üht, der G esundheit auf der politischen Tagesordnung in der staatlichen Politik und der internationalen Zusam ­ m enarbeit einen vorrangigen Platz zu verschaffen.

7. Den G eberländern nützt EU R O H EA LTH durch die im R egionalbüro vorliegenden Infor­

m ationen über den Bedarf, die Ressourcen und die benötigte externe U nterstützung in den mittel- und osteuropäischen Ländern und den N achfolgestaaten der U dSSR (C C E E /N ISa ).

E n t w i c k l u n g d e s

E U R O H E A L T H -P

r o g r a m m s s e i t d e r

43. T

a g u n g d e s R e g i o n a l k o m i t e e s

Neuausrichtung der Prioritäten auf den B edarf der CCEE/NIS

8. W ie vom R egionalkom itee beschlossen, konzentrieren sich je tz t fast alle Ländertätigkeiten des R egionalbüros au f die CCEE/NIS. D urch eine w eitere U m verteilung der M ittel wurde der für die Ländertätigkeiten bestim m te Anteil des H aushalts 1 9 9 4 - 1995 erhöht. A ußer­

dem konzentrieren sich auch etw a zwei D rittel der europaw eiten A ktivitäten des R egional­

büros direkt auf die CCEE/NIS (vgl. die Tabellen über die V erw endung der M ittel in In­

form ationsdokum ent EU R /RC 44/Inf.D oc./3.3).

Entwicklung von Informationsressourcen

9. W ährend des vergangenen Jahres w urde der D ialog m it den CCEE/N IS w eitergeführt, es wurden effiziente T elekom m unikationsverbindungen eingerichtet. M ittlerw eile liegen dem R egionalbüro regelm äßige, aktuelle Inform ationen über die sozioökonom ische Lage und die Trends der gesundheitlichen Entw icklung in den CCEE/N IS sowie über ihren B edarf und ihre W ünsche vor. Erreicht wurde das durch den A usbau der bestehenden D atenbanken am Regionalbüro sowie durch die A usnutzung der Inform ationsquellen in den Ländern und in anderen O rganisationen.

10. Die Länder-„H ighlights" w urden durch ein neues Länderinform ationssystem ergänzt, das Anfang 1994 eingerichtet wurde und den W H O -M itarbeitern bei ihrer Länderarbeit sowie dabei hilft, die Entw icklung der Länderaktivitäten zu verfolgen und auszuw erten.

a A u s praktischen Gründen w erden im fo lg en d en d ie en g lisch en K ürzel im D eu tsch en b eibehalten (A nm . d.

Ü b ers.).

(8)

08774 Seite 3

11. W ie 1992 von der „W ashingtoner Gruppe" erbeten, dienen die Inform ationsdienste der Erleichterung von G eberprogram m en. Seit der 43. Tagung des Regionalkom itees wurde eine neue D atenbank einsatzbereit, in der der B edarf der EU R O H E A L TH -L änder an hu­

m anitärem Beistand in Form von A rzneim itteln, Im pfstoffen und m edizinischer A usrü­

stung festgehalten wird. Alle G eberländer und -Organisationen haben m ittlerw eile über das R egionalbüro Zugang zu diesem Inform ationsdienst. G eplant ist, den Inform ationsdienst Ende des Jahres über Internet verfügbar zu m achen, an das z. Z. neun W H O -V erbindungs- büros angeschlossen sind (sieben w eitere folgen).

Entwicklung der Zusammenarbeit mit den CCEE/NIS

12. A ngesichts der Belastungen, die die C C EE und vor allem die NIS aufgrund fehlender Im pfstoffe und A rzneim ittel erleben, trug das R egionalbüro dazu bei, einen völligen Z u­

sam m enbruch der V ersorgung zu verhindern, was vor allem für die Im m unisierung und die B ekäm pfung von D iphtherie- und Polioausbrüchen galt. In der Praxis bedeutete das, daß im vergangenen Jahr kein NIS oder baltischer Staat sein nationales Im m unisierungsprogram m aussetzen oder kürzen m ußte. Das R egionalbüro half außerdem , zum indest die V erfügbar­

keit von N otarzneim itteln in den Ländern zu sichern. Diese B em ühungen w urden durch das System der V ereinten N ationen sowie andere internationale O rganisationen und G eber fi­

nanziert und unterstützt.

13. M inister und nationale M itarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen w aren laufend am Regionalbüro zu G esprächen über die europäische G FA -Politik, die Program m tätigkeiten des R egionalbüros und die Zusam m enarbeit m it dem betreffenden Land; auch die regel­

m äßige Inform ation und Schulung von W H O -Länderkoordinatoren w urde w eitergeführt.

D arüber hinaus wurde bei Tagungen der leitenden Grem ien der W H O und auf E uropa­

konferenzen jede G elegenheit zu G esprächen mit nationalen D elegationen w ahrgenom m en.

14. W ährend der vergangenen 12 M onate arbeitete man intensiv daran, das W issen über die G FA -Politik und -Strategie und ihre B edeutung für den sich in den E U R O H E A L TH -L än­

dern vollziehenden Prozeß des W andels w eiterzuverm itteln. M itarbeiter des R egionalbüros und B erater bem ühten sich w eiter um K ontakte zu A kteuren im G esundheitssektor und in anderen für die gesundheitliche Entw icklung in den CCEE/N IS relevanten Bereichen. Sie erm ittelten den B edarf und die vorrangigen B ereiche für die Zusam m enarbeit und regten Projekte an.

15. Bei den in den EU R O H EA LTH -Ländern laufenden G esundheitsreform prozessen spielt die W H O eine koordinierende und w issenschaftliche Beraterrolle. Das Regionalbüro trug durch sein N etzw erk und seine Partner w esentlich dazu bei, führende Fachkräfte aus Ost- und W esteuropa zum Erfahrungs- und Inform ationsaustausch über Reform en der G esund­

heitsversorgung zusam m enzubringen.

16. Seit der 43. Tagung des R egionalkom itees w urden zw ischen den CCEE/N IS und dem R egionalbüro für Europa 15 m ittelfristige Program m e zur Zusam m enarbeit unterzeichnet";

A lbanien, A rm enien, B elarus, B ulgarien, E stland, G eorgien , K asachstan, K irgisistan, Lettland, Litauen, R um änien, R u ssisch e Föderation, T sch ech isch e R epublik, U kraine und U sbekistan.

(9)

zehn w eitere w erden z. Z. fertiggestellt-" 1994 ging man dazu über, diese Program m e anders aufzustellen: M an konzentrierte die Bem ühungen im Rahm en des EU RO H EA LTH - Program m s auf w enige, gem einsam von den G esundheitsbehörden des jew eiligen Landes und dem Regionalbüro erm ittelte und vereinbarte, große prioritäre Bereiche. D ieser Prozeß umfaßt norm alerw eise eine Reihe von V erhandlungen sowie Besuche von W H O -M itarbei- tern im Land und von V ertretern der G esundheitsbehörden des Landes im Regionalbüro, wo sie G elegenheit haben, sich mit den Einzelheiten der vom Regionalbüro durchgeführten Fachprograrnm e bekanntzum achen.

17. Ein m ittelfristiges Program m um faßt zwei deutlich unterschiedene Arten von Länderaktivi­

täten: Einige gelten spezifisch für ein bestim m tes Land, w ährend mit anderen fünf oder sechs Länder zusam m engruppiert w erden, die gem einsam dasselbe gesundheitliche Pro­

blem angehen. Im O rdentlichen Länderhaushalt von 1994 - 1995 w erden die M ittel für die Arbeit an diesen ausgew ählten Prioritäten zugew iesen, besondere Bem ühungen gelten der Beschaffung von außerordentlichen M itteln für die U nterstützung der U m setzung dieser Tätigkeiten. Die M ehrländerprojekte sind für die CCEE/N IS auch w eiterhin nützlich, vor allem durch verschiedene N etzw erke, die ihnen im G esundheitsbereich die vollgültige M it­

arbeit in der internationalen G em einschaft erm öglichen.

18. Seit der letzten Tagung des R egionalbüros wurden sieben neue V erbindungsbüros eröff­

net*; insgesam t bestehen m ittlerw eile 19 B üros.6 Gegen Ende des Rechnungszeitraum s werden sich alle CCEE/NIS au f ein V erbindungsbüro stützen können, das sich als effizien­

tes M ittel zur G ew ährleistung der R egionalbüropräsenz in den Ländern erw iesen hat.

19. Außer den V erbindungsbüros arbeiten in Bulgarien, Lettland und Litauen Public-H ealth- Berater mit den G esundheitsm inistern an der Entw icklung von G FA -H andlungskonzepten.

Der Public-H ealth-B erater in Kroatien hilft der Regierung bei der A usarbeitung eines G e­

sam tplans für den W iederaufbau und die Sanierung des G esundheitsw esens. Ein Sonderbe­

rater des R egionaldirektors wurde nach Tadschikistan entsandt, und mit U sbekistan laufen G espräche darüber, als gem einsam es Projekt der W H O und des UND P mit zusätzlichen M itteln der Regierung des Vereinigten Königreichs dort einen Public-H ealth-B erater einzu­

setzen.

20. W ährend des vergangenen Jahres konzentrierte die A bteilung G esundheitsw esen des R e­

gionalbüros ihre A rbeit in w achsendem M aße au f Ländertätigkeiten und Einzelberatung.

Unterstützung für die Reform en der G esundheitsversorgung durch länderspezifische B era­

tung erhielten die ehem alige Jugoslaw ische Republik M azedonien, Estland, K roatien, und die Tschechische Republik. Die Ergebnisse dieser A rbeit nützen auch einer größeren Län­

dergruppe, die im Expertennetzw erk G esundheit und Strategien zur Finanzierung der G esundheitsversorgung vertreten ist (Belarus, D eutschland (Bundesland Brandenburg), Lettland, Litauen, Polen, Slow akei, Slow enien, Tschechische Republik, Ungarn). In

A serbaidschan, d ie eh em alige J u g o sla w isch e R epublik M azed on ien , K roation, P olen , R epublik M oldau, S low ak ien , S lo w en ien , T adschikistan, Turkm enistan und Ungarn.

b A rm enien. A serbaidschan, B elarus, Estland, K irgisistan, Litauen und U kraine.

‘ A lbanien, A rm enien, A serbaidschan, B elarus, B ulgarien, E stland, G eorgien , K asachstan, K irgisistan, K roation, Lettland, L itauen, P olen, R um änien, S lo w a k ien , S lo w en ien , T sch ech isch e R epublik, U kraine und Ungarn.

(10)

08774 Seite 5

telasien hat das sogenannte „M A N A S"-Projekt eine intensivierte U nterstützung für die Reform und das M anagem ent der G esundheitsversorgung in K irgisistan ausgelöst. Den anderen zentralasiatischen M itgliedstaaten (K asachstan, Tadschikistan, Turkm enistan und Usbekistan) hilft das N etzw erk Finanzierung und M anagem ent der G esundheitsversorgung der zentralasiatischen R epubliken, das im D ezem ber 1993 gebildet wurde. Für sechs Län­

der (Belarus, K asachstan, Kirgisistan, Lettland, Polen und Ungarn) w urden „H ealth in transition"(H it)-Profile (G esundheit im U m bruch) erstellt, w ährend ihre A usarbeitung in sieben anderen fast abgeschlossen ist (Estland, Litauen, Rum änien, Russische Föderation, Slow akei, Turkm enistan und U sbekistan). K ürzere R eform überblicke (RO V ERS) liegen für 12 Länder vor.

21. In der prim ären G esundheitsversorgung w urde in Kasachstan gearbeitet; diese Ländertätig­

keiten wurden m it Hilfe des W H O -K ooperationszentrum s für prim äre G esundheitsversor­

gung und Pflege in A lm a-A ta durchgeführt. A ndere Tätigkeitsschw erpunkte w aren Estland, Rum änien und Slow enien, wo die Rolle der A llgem einärzte gestärkt wurde. In V orberei­

tung ist die Zusam m enarbeit in der prim ären G esundheitsversorgung mit Polen, der Slow a­

kei und Ungarn. Fort- und W eiterbildung in A llgem einm edizin w urde in Belarus, Lettland, Litauen, Rum änien, der Slow akei, der Tschechischen Republik und Ungarn unterstützt. Im Rahm en des Projekts G esundheitsfördernde K rankenhäuser wurden in 11 Ländern T ätig­

keiten in 20 K rankenhäusern durchgeführt, u. a. in Polen, der Tschechischen Republik und in Ungarn. In 14 Ländern (Estland, K asachstan, K irgisistan, K roatien, Lettland, Litauen, Rum änien, Russische Föderation, Slow akei, Slow enien, Tschechische R epublik, T urk­

m enistan, U ngarn und U sbekistan) ist das Pflegeprogram m „Learning M aterial on Nursing"

(LEM O N ) (Lehrm aterialien für die Pflege) angelaufen. In A rm enien, Belarus, G eorgien und in der Republik M oldau befindet sich das Projekt in der Frühphase. Die Public-H ealth- Fortbildung wurde in den baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen) sowie in A lbanien, Bulgarien und Kasachstan unterstützt.

22. Bei der U m setzung m ittelfristiger Program m e zur Zusam m enarbeit hat die A bteilung K rankheitsprävention und Q ualität der V ersorgung seit der letzten Tagung des R egional­

kom itees trotz einiger Personal- und Ressourcenkürzungen erhebliche Fortschritte ge­

macht. Erm öglicht wurde das durch innovative K onzeptionen und partnerschaftliche V er­

einbarungen, darunter die A rbeit mit anderen O rganisationen.

23. Die in Zusam m enarbeit mit UNICEF, den V ereinigten Staaten (USA), den nordischen Ländern, Frankreich, Japan, Kanada, dem V ereinigten K önigreich und anderen um gesetz­

ten Program m e für übertragbare Krankheiten und Im pfstoffe spielten bei der B edarfsab­

schätzung und -deckung in fast allen Ländern der ehem aligen Sow jetunion eine entschei­

dende Rolle, wenn es darum ging, Im pfstoffe zu liefern, Personal zu schulen und bei der Schaffung oder dem Ausbau nationaler erw eiterter Im m unisierungsprogram m e zu helfen.

Das R egionalbüro regte zur Eindäm m ung der D iphtherieepidem ie in der R ussischen Föde­

ration und in der U kraine internationale kooperative Tätigkeiten an, die es auch laufend unterstützt. Das Regionalbüro übernahm die Schirm herrschaft für eine Tagung w ichtiger G eber, die von der japanischen Regierung in K ioto abgehalten wurde. Zur K oordinierung der Im pfstoffversorgung für die Im m unisierung von G rundschulkindern und die B ekäm p­

fung von D iphtherie- und Poliom yelitisausbrüchen in den NIS w urde ein M echanism us

(11)

geschaffen; dazu gehört ein Sekretariat im Referat Ü bertragbare K rankheiten des R egional­

büros.

24. In Zusam m enarbeit mit dem B evölkerungsfonds der V ereinten N ationen (U N FPA ), dem Internationalen V erband für Fam ilienplanung (IPPF) und Fam ily H ealth International (FHI) sowie mit der zielgerichteten finanziellen U nterstützung von M itgliedstaaten wie Schw e­

den und dem V ereinigten Königreich wurden Program m e zur Fam ilienplanung und zur G esundheit von M utter und Kind durchgeführt; diese Program m e konzentrierten sich auf die zentralasiatischen Länder und die baltischen Staaten, die R epublik M oldau und R um ä­

nien. D er Lageanalyse, Bedarfsabschätzung und A usarbeitung von Projektvorschlägen (die ersten Schritte in der Zusam m enarbeit mit einigen Ländern) folgten V ereinbarungen über die V ersorgung m it notw endigen E m pfängnisverhütungsm itteln (G eorgien und T adschiki­

stan). Inform ationen über Prinzipien des M utterschutzes, Perinatalfürsorge und Schw anger­

schaftsplanung bildeten den nächsten Schritt in der Entw icklung spezifischer Projekte in den zentralasiatischen Republiken, der Republik M oldau und anderen Ländern. D ie R ussi­

sche Föderation erhielt Hilfe bei der A usarbeitung eines staatlich unterstützten A ktions­

plans für die G esundheit von M utter und Kind. Erhebliche A nstrengungen w urden unter­

nom m en, um die CCEE/NIS in die U m setzung eines Projekts zur A bschätzung und V er­

besserung der Q ualität der Perinatalfürsorge einzubeziehen. D reizehn NIS und sechs CCEE beteiligen sich an der Erprobung des Protokolls für die Erhebung von Inform ationen über G eburtshilfe- und Perinataldienste. A ußerdem w urden in anderen Projekten zur Q ualität der V ersorgung stetige Fortschritte erzielt. Es handelte sich dabei um Projekte, die sich u. a. in A rm enien, A serbaidschan, Belarus, Bulgarien, G eorgien, Litauen, R um änien, der Russischen Föderation und Slow enien mit M undgesundheit, m it D iabetes und K ranken­

hausinfektionen befassen.

25. Das Landesw eit Integrierte Interventionsprogram m für N ichtübertragbare K rankheiten (CINDI) baute durch die A ufnahm e zw eier neuer M itglieder aus den NIS (Belarus und Ukraine) sein kooperatives N etzw erk aus und führte V erhandlungen m it K asachstan, Kirgisistan und U sbekistan. Das Projekt trug außerdem zur Entw icklung und U m setzung bilateraler Tätigkeiten in Litauen, Polen, der R ussischen Föderation, in der Slow akei, der Tschechischen R epublik und in Ungarn bei, w obei K anada und Österreich laufende Unterstützung zur Stärkung der nationalen K apazitäten für die A usarbeitung und Um setzung von H andlungskonzepten und Program m en zur integrierten Prävention und Bekäm pfung von nichtübertragbaren K rankheiten leisteten. In der Russischen Föderation führte diese A rbeit beispielsw eise zur A usarbeitung eines um fassenden program m atischen G rundsatzpapiers, das sich mit der Frage befaßte, wie man die G esundheit der russischen Bevölkerung verbessern könnte. Das Regionalbüro finanzierte und erleichterte ein auch von Finnland unterstütztes A ntiraucher-Projekt „Q uit and W in", an dem sich in Estland, Litauen, Polen, der Russischen Föderation, der Slow akei, in Slow enien, der Tschechischen Republik und in U ngarn etw a 50 000 M enschen beteiligten.

26. W ährend des vergangenen Jahres konzentrierte die A bteilung Lebensw eisen und G esund­

heit ihre A ufm erksam keit auch w eiterhin auf die CCEE. Ein G roßteil der Projektarbeit basierte 1993/1994 auf dem SWfzVzg-Konzept. Die A bteilung hat erkannt, daß Settings, wie Städte, Schulen, Einrichtungen der G esundheitsversorgung und A rbeitsplätze, bekannte

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H andlungsrahm en, festum rissene B evölkerungsgruppen und eine gem einsam e organisatori­

sche Kultur aufw eisen und die M öglichkeit bieten, die A usw irkungen gesundheitsfördern­

der Interventionen zu beobachten und zu messen. V erschiedene Referate der A bteilung konnten erfolgreich ein H öchstm aß an Innovation entw ickeln, die V ernetzung erleichtern und die effektive N utzung lokaler Ressourcen sichern. Für das Projekt G esundheitsför­

dernde Schulen w ar 1993/1994 ein äußerst erfolgreiches Jahr; w eitere 20 Länder traten dem Projekt bei (Bulgarien, D eutschland, Estland, Lettland, Litauen, Luxem burg, Slow a­

kei, Slow enien, Schw eden, Schw eiz und Spanien im M ärz 1993; A lbanien, K roatien, N orwegen, Ö sterreich und das V ereinigte K önigreich im Septem ber 1993; Belgien, F inn­

land, Frankreich und Rum änien im M ärz 1994). Im G esunde-Städte-Projekt haben die fol­

genden Länder Projektstädte ernannt: Litauen (Kaunas), Slow akei (K osice), Polen (Lodz, Torun, Poznan und B ialystock), Slow enien (M aribor), Tschechische Republik (Sum perk) und Ungarn (Györ und Pecs). N ationale N etzw erke G esunder Städte bestehen in K roatien, Polen, Slow enien und der Tschechischen Republik.

27. W ährend des vergangenen Jahres haben alle Referate ihre Arbeit in den C C EE pragm ati­

scher gestaltet, sie jedoch politisch sensibel gehalten. A ußerdem beteiligte man sich an offiziellen D elegationen der W eltbank, die Berichte dieser G utachtergruppen enthielten auch Kapitel über G esundheitsförderung. B esondere Priorität erhielten A lbanien, B ulga­

rien, Estland, Polen, Rum änien und die Slowakei. Die A bteilung geht m ittlerw eile m ultidisziplinär vor und bietet dam it einen deutlich abgesteckten R ahm en, innerhalb dessen verschiedene Fragenkom plexe wie Ernährung, AIDS, A lkohol, D rogen, T abak und psychische G esundheit au f Länderebene aufgegriffen werden können.

28. Bei der D urchführung der beiden europäischen A ktionspläne Tabak und A lkohol w urden in über 20 Ländern große Fortschritte erzielt. M it der O rientierungshilfe der A bteilung Le­

bensw eisen und G esundheit gelang es diesen Ländern, neue G esetze auszuarbeiten, die ein stützendes U m feld für die gesundheitspolitische Basisarbeit schaffen. W ährend der vergan­

genen 12 M onate hat das Referat A lkohol, Drogen und Tabak G utachterteam s nach A lba­

nien, Litauen, Polen, in die R epublik M oldau, die Russische Föderation, in die Slow akei, nach Slow enien, in die U kraine und nach Ungarn entsandt.

29. In den letzten Jahren hat die A bteilung Lebensw eisen und G esundheit die V orteile einer koordinierten Partnerschaft zw ischen der W H O und den C C EE erkannt, in deren Rahm en bedarfsgerechte, den Bedürfnissen der einzelnen G em einschaften aufgeschlossene P ro­

gram m e zur K apazitätenbildung entw ickelt werden. Ein neues Projekt, „Prom oting B etter Health" (Eine bessere G esundheit fördern) stellt eine deutliche A bw endung von der Ein­

zelprogram m arbeit dar. D ieses Projekt wird in sechs V ersuchsländern um gesetzt. Die M it­

arbeiter an diesem Projekt bringen um fangreiche Erfahrungen aus den verschiedenen Pro­

gram m bereichen und Schlüsselprojekten m it und w erden gem einsam vereinbarte nationale Arbeitspläne entwickeln. Das Projekt unterstützt die Beiträge anderer Institutionen, wie von W H O -K ooperationszentren, bilateralen H ilfsorganisationen und anderen in den einzelnen Ländern tätigen G rem ien. Das Projekt verfolgt die Ziele: a) Auf- oder Ausbau von M echanism en, die w ährend der nächsten drei Jahre Investitionen für die G esundheitsförderung in den C CEE anziehen können; b) U nterstützung und richtungweisende O rientierung im Rahm en eines großangelegten Prozesses, der für Fragen der G esundheitserziehung aufgeschlossen m achen und ihre W eiterentw icklung fördern soll;

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c) Förderung des Engagem ents und des K önnens in verschiedenen Sektoren und Fachgebieten; und d) A nregung w irksam er und effizienter M aßnahm en zur U nterstützung der G esundheitsförderung und gesundheitsfördernder Lebensw eisen, die für die Partnerländer praktisch und politisch relevant sind.

30. W ährend der vergangenen 12 M onate konnte die A bteilung U m w elt und G esundheit im Rahm en des EU R O H E A L TH -Program m s sowohl au f institutioneller als auch auf fachli­

cher Ebene Erfolge verzeichnen.

31. Institutioneile Ebene. Das m oderne Europa sieht sich ungeheuren U m w elt- und G esund­

heitsproblem en gegenüber, die nationale G renzen überschreiten. Die jüngsten dram atischen V eränderungen in den C C EE m achten deutlich, daß eine ständig w achsende Nachfrage nach verläßlichen Inform ationen über das A usm aß und die Schw ere von U m w elt- und G esundheitsproblem en besteht. M anagem enteinrichtungen im Bereich U m w elt und G e­

sundheit w urden durch nationale integrierte Program m e für U m w elt und G esundheit (NIPEHs) untersucht; nach diesen Längsschnitterhebungen wurde ein G rundsatzpapier m öglicher O ptionen ausgearbeitet, das Ende des Jahres überprüft wird. Das w ird u. a. zur besseren Schulung des U m w elt- und G esundheitspersonals sowie zu neuen V erfahren der Leistungsbeurteilung führen.

32. In Zusam m enarbeit mit dem W H O -H auptbüro w urde in Litauen ein V ersuchsprojekt über um w eltgerechte und gesundheitsfördernde Entw icklungsplanung au f L änderebene durchge­

führt.

33. A uf europäischer Ebene wurde ein N etzw erk von U m w eltepidem iologen geschaffen.

34. Fachliche Ebene. A ufgrund der w eitreichenden Beteiligung des Europäischen Zentrum s für U m w elt und G esundheit wurden die m eisten fachlichen Ergebnisse durch die in B ilthoven, N ancy und R om arbeitenden Team s erzielt.

35. M it der finanziellen U nterstützung der niederländischen Regierung führte die A bteilung in Bilthoven A rbeiten zu den N IPEHs aus. Seit der letzten Tagung des Regionalkom itees wurden die folgenden A ktivitäten durchgeführt:

• Fortbildungskurse: Ü ber 300 T eilnehm er aus den CCEE/N IS nahm en an länger als eine W oche dauernden Fortbildungskursen teil; them atisch ging es dabei um Ge- sundheitsverträglichkeitsprüfung, U m w eltepidem iologie, gute landw irtschaftliche V erfahren, Q ualitätskontrolle und Q ualitätsabschätzung;

• Aufbau von U m w elt- und G esundheitsdatenbanken;

• Schaffung von M echanism en für die Q ualitätskontrolle und Q ualitätssicherung im U m w elt- und G esundheitsm onitoring.

36. A bgeschlossen wurde ein Projekt über die PCD D- und PCD F-(D ioxin- und Furan-) Belastung der M utterm ilch.

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37. Das Projektbüro in N ancy arbeitete mit U sbekistan an Trinkw asserprojekten, mit R um ä­

nien an Investitionsvoranschlägen für C onstanza und mit Polen und Ungarn an der Sam m ­ lung und H andhabung von K rankenhausabfällen und entw ickelte zudem ein M ehrländer- projekt über Bergbauabfälle.

38. M it den die Donau, das Schw arze M eer und den A ralsee betreffenden Projekten des UNEPAVeltbank/UNDP G lobal Environm ent Facility Program m e w urde ebenfalls zusam ­ m engearbeitet.

39. K urzlehrgänge für U m w eltepidem iologie w urden in Belarus, R um änien und der T schechi­

schen Republik abgehalten.

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

40. Um seine Rolle als Fachberater für die Länder und internationalen O rganisationen effekti­

ver ausfüllen zu können, nim m t das R egionalbüro jed e G elegenheit wahr, die Z usam m en­

arbeit mit anderen, an den H ilfeleistungen beteiligten O rganisationen und G eberländern auszubauen. Zahlreiche K oordinationstagungen dienten der Beschäftigung mit einem m eh­

rere Länder betreffenden gesundheitlichen Problem (z. B. Im pfstoffe in den NIS) oder der Ü berprüfung der internationalen Zusam m enarbeit im H inblick auf ein bestim m tes Land.

Bei einer besonders nützlichen, im D ezem ber 1993 von der Schw eiz (m it der Z usam m en­

arbeit des R egionalbüros) veranstalteten Tagung wurde u. a. deutlich, daß die EU R O ­ H EA LTH -Länder nationale G FA -H andlungskonzepte einführen und sie zur G rundlage der K oordinierung des gesam ten internationalen Beistands im G esundheitsbereich machen müssen.

41. R egionalbürom itarbeiter nahm en an allen von anderen internationalen O rganisationen veranstalteten Tagungen teil, die sich mit der A rbeit au f Länderebene befaßten. D urch diese M echanism en förderten sie die EU RO H EA LTH -Tätigkeiten. D iese Zusam m enarbeit hat bereits zu einem besseren Inform ationsfluß, zu einem deutlicheren V erständnis der K on­

zeptionen und Program m e der verschiedenen O rganisationen sowie zu einer engeren Koordination und Zusam m enarbeit aller O rganisationen geführt.

Ko n k l u s i o n e n

42. Seit der 43. Tagung des R egionalkom itees in A then hat sich das EU R O H EA LTH - Program m hauptsächlich durch die U m setzung prioritärer Tätigkeiten entw ickelt, die nach V erhandlungen zw ischen den einzelnen CCEE/N IS und dem R egionalbüro ausgew ählt w urden. D er Schw erpunkt lag au f der Inform ationsunterstützung, der K oordinierung der internationalen H ilfe und au f der U m setzung von Fachprogram m en.

43. Die aus dem laufenden Evaluierungsprozeß gezogenen Lehren haben die A rbeit des R egio­

nalbüros mit den CCEE/N IS w irksam er gem acht. Durch zahlreiche Schritte wurden die Struktur des Regionalbüros, die R essourcenzuw eisung, die K ooperationsm echanism en sowie die Tätigkeiten und V erfahrensw eisen in den Ländern verbessert.

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44. Zw ischen 1990 und 1994 fügte das W H O -R egionalbüro für Europa seinem Raster von M itgliedstaaten 19 neue Länder hinzu. Ihre G esundheitssystem e brauchten Reform und In­

novation. In allen war die gesundheitliche Lage schw erw iegend beeinträchtigt. Der schlechte G esundheitszustand, die negative W irtschaftslage und die geringe Lebensqualität der 415 M illionen M enschen in M ittel- und O steuropa stellten eine besondere H erausforde­

rung dar. Die epidem iologischen Daten zeigten im Vergleich zum übrigen Europa äußerst ungünstige gesundheitliche Trends, vor allem im H inblick auf die durchschnittliche L e­

benserw artung bei der Geburt, die Säuglingssterblichkeit, die Sterblichkeit aufgrund von K reislaufkrankheiten, H irngefäßerkrankungen und vor allem aufgrund von ischäm ischen H erzkrankheiten und Krebs. A nhaltend schw ere Problem e betrafen die durch Impfung ver­

hütbaren Krankheiten und die V erfügbarkeit von Im pfstoffen. Durch die Lebensw eise bedingte R isikofaktoren, schw ere U m w eltverschm utzung und eine qualitativ schlechte G esundheitsversorgung w aren w eitverbreitet. Die hohe Prävalenz der Raucher unter den M ännern und in letzter Zeit auch unter den Frauen stellt auch w eiterhin eine große H eraus­

forderung dar.

45. Trotz der gelegentlichen U nterstützung durch bilaterale und m ultilaterale Partner, nicht­

staatliche O rganisationen, Privatunternehm en, private Gruppen und andere, gab es keinen einheitlichen Schw erpunkt der gesundheitlichen Entwicklung. Das W H O -R egionalkom itee für Europa erkannte 1990 au f seiner 40. Tagung, daß diese Länder eine zielgerichtete per­

sonelle und finanzielle U nterstützung im G esundheitsbereich brauchen, und richtete des­

halb ein Program m zur erw eiterten Zusam m enarbeit mit den m ittel- und osteuropäischen Ländern und den N achfolgestaaten der U dSSR (C CEE/N IS) ein, das den Namen EURO- H EA LTH erhielt (Resolution EU R/RC40/R7).

46. Ziel des EU R O H EA LTH -Program m s der W H O ist es, zu gew ährleisten, daß die G esund­

heit von den R egierungen der CCEE/NIS und von allen externen Partnern als lebensw ichti­

ges Elem ent der sozialen und w irtschaftlichen Entw icklung dieser Länder anerkannt wird und sie gem äß dieser Erkenntnis handeln. Es handelt sich um ein fünf Jahre laufendes Program m zur Zusam m enarbeit, das ursprünglich mit den Bem ühungen begann, für lebens­

rettende A rzneim ittel, Im pfstoffe, M aterialien und Geräte internationale U nterstützung zu gew innen. In der Folge w urden dann Bedarfsabschätzungen durchgeführt, G esundheitsre­

formen gefördert, und die verschiedenen Tätigkeiten dienten der V erw irklichung mittel- und langfristiger nationaler G esundheitsziele. D er Bezugsrahm en des Program m s ist die W H O -Politik „G esundheit für alle" (GFA) sowie die europäische Strategie und die dam it verknüpften Ziele, die dieser Politik W irkung verleihen sollen.

47. M it Ausnahm e der Tätigkeiten in einigen M ittelm eerländern konzentrieren sich die Län­

deraktivitäten des Regionalbüros m ittlerw eile fast ausschließlich au f die CCEE/N IS; auch 65% der M ehrländertätigkeiten richten sich direkt auf diese Länder.

Ei n l e i t u n g

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48. Um der A rbeit des Regionalbüros verstärkte W irkung zu verleihen, w urde der Ständige A usschuß des Regionalkom itees (SCRC), ein beratender U nterausschuß des R egionalkom i­

tees, gebildet. D ieser A usschuß leistete aktive O rientierungshilfe für die Entw icklung von H andlungskonzepten und in letzter Zeit auch bei der Festlegung einiger K riterien für die vorliegende Evaluierung. Er beteiligte sich darüber hinaus auch aktiv an internen Pro­

gram m evaluierungen. D ieser Evaluierungsbericht über das EU R O H EA LTH -Program m wird vom SC RC überprüft, danach überarbeitet und dem R egionalkom itee au f dessen 44. Tagung vorgelegt.

Ev a l u i e r u n g s m e t h o d e n

Ratschläge des SCRC

49. A uf seiner 1. Tagung schlug der SCRC vor, die Evaluierung allgem ein zu halten, sie haupt­

sächlich deskriptiv zu gestalten und die vom Regionalbüro in den CCEE/N IS durchgeführ­

ten, absolut vorrangigen Arbeiten abzudecken. M an em pfahl, sich eher au f qualitative als auf quantitative Indikatoren zu konzentrieren. Die Evaluierung solle zw ei bis drei, nach Land und Program m aufgeschlüsselte U ntersuchungen enthalten, über das Program m -M a­

nagem ent berichten, die Länderpräsenz der W H O deutlich m achen, trilaterale A ktivitäten aufzählen, die K oordinierungsm echanism en in den Ländern aufzeigen und den Einsatz der M ittel (O rdentlicher Haushalt, freiwillige Beiträge) erläutern sowie aus den Erkenntnissen Schlußfolgerungen auf drei Ebenen, näm lich der strategischen, m anagem entm äßigen und operationeilen, ziehen.

Evaluierungsrahmen - jetzt und künftig

50. M it dieser Evaluierung sollen Art und Q ualität der E U R O H E A L TH -A ktivitäten beurteilt und es soll festgestellt werden, inw iew eit das Program m seinen Zielvorgaben gerecht wird.

Bei der Evaluierung handelt es sich um einen konstruktiven Prozeß, der das Program m bereichern soll, nicht so sehr um ein Verfahren zur Rechtfertigung bereits vergangener M aßnahm en oder zur M ängelkritik. Die aus den Erfahrungen gezogenen Lehren dienen der Verbesserung der laufenden A ktivitäten und als R ichtungs- und O rientierungshilfe für künftige M aßnahm en. M it der Evaluierung w erden R elevanz und Sachgerechtigkeit der Tätigkeiten für die Erreichung der Zielvorgaben eines Program m s und der dam it zusam ­ menhängenden Ziele beurteilt, darüber hinaus die Effizienz der D urchführung, die bei der Um setzung gem achten Fortschritte und letztlich die Effektivität der A ktivitäten begutach­

tet." Zu einer Beurteilung der W irksam keit der m eisten EU R O H E A L TH -E lem ente ist es noch zu früh, was vor allem für die A ktivitäten gilt, die innerhalb der G esundheitssystem e der Länder laufen. D afür braucht m an einen größeren zeitlichen Rahm en.

51. Die Evaluierung sollte ein fortlaufender Prozeß sein. D afür m uß eine Inform ationsgrundla­

ge geschaffen werden, die die laufende Evaluierung des EU R O H EA LTH -Program m s durch einen ständigen M echanism us erleichtert. Eine solche Inform ationsgrundlage läßt sich

“ Health programm evaluation. Guiding principles. G enf, W eltgesu n d h eitorgan isation , 1981 ("Health for All" S eries N o. 6).

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kostenw irksam allm ählich aufbauen, indem zwei m iteinander verw obene Aspekte des Program m s beurteilt werden: das M anagem ent des Program m s insgesam t, darunter von M ehrländeraktivitäten, sowie der Beitrag des Regionalbüros zur Entw icklung des G esund­

heitssystem s in den einzelnen Ländern, einschließlich spezifischer Program m e. Im Laufe der Zeit w erden sich die Ergebnisse dieser Evaluierungen ansam m eln und alle EURO- H EA LTH -A ktivitäten abdecken. A uf diese W eise wird sich eine feste, alle A spekte von EU RO H EA LTH erfassende Inform ationsgrundlage herauskristallisieren. D anach muß dann die Inform ation laufend aktualisiert werden, in festgelegten A bständen sind

„Situationsschnappschüsse" zu machen, w orauf allen Beteiligten entsprechend B ericht zu erstatten ist. Um jedoch die Sam m lung der Ergebnisse zahlreicher Evaluierungen und der dadurch gew onnenen Erfahrungen zu erm öglichen und sie in die Inform ationsgrundlage einarbeiten zu können, m üssen die beurteilten Fragenkom plexe kom patibel sein. Zu diesem Zw eck muß ein gem einsam er M indestrahm en ausgearbeitet w erden. A nhang 1 enthält einen solchen Rahmen. (A nhang 2 enthält eine B eschreibung des Evaluierungsprozesses, A nhang 3 ein V erzeichnis der EU RO H EA LTH -Berichte, die dem R egionalkom itee bereits au f früheren Tagungen vorgelegt w urden, und A nhang 4 eine Liste der Inform ationen, die z. Zt. im R egionalbüro über die CCEE/NIS vorliegen.)

Externe Evaluierung von EUROHEALTH

52. Bei der Beurteilung von EU RO HEALTH benutzten die externen G utachter den in A n­

hang 1 enthaltenen Evaluierungsrahm en. Zw ischen M ärz und Juni 1994 führten sie B esu­

che vor Ort durch und befragten leitende Beam te und Fachkräfte in Bulgarien, Kirgisistan, Lettland und Litauen. Diese Länder wurden ausgewählt, weil sie einen Q uerschnitt der EU R O H EA LTH -Länder darstellen - Bulgarien gehört zu den CCEE, K irgisistan zu den NIS, Lettland und Litauen gehören zu den baltischen Staaten. A ußerdem befragten die ex ­ ternen G utachter leitende M anagem ent- und Fachm itarbeiter am R egionalbüro und über­

prüften eine um fangreiche D okum entation, u. a. die Zusam m enfassungen über die Z usam ­ m enarbeit zw ischen den CCEE/NIS und dem Regionalbüro w ährend der Jahre 1990 - 1994 und die von M itarbeitern des R egionalbüros vorgenom m ene Beurteilung ihrer P rogram m ­ aktivitäten in den CCEE/N IS. A uf diese W eise erfaßten sie eine ganze Palette von Infor­

m ationen, die ihnen die folgende Beurteilung erm öglichten. Die einzelnen Teile beziehen sich auf die Zusam m enfassungen über die Zusam m enarbeit, au f Fallstudien der W HO- Zusam m enarbeit mit den obenangeführten Ländern, Fallstudien von vier R egionalpro­

gram m en und au f laufende Überlegungen, m it denen sich das R egionalbüro in Ü berein­

stim m ung m it den vom SCRC gestellten Fragen an die neue Situation anpaßte, w ozu auch die Einrichtung von W H O -V erbindungsbüros in den Ländern gehörte.

Z u s a m m e n f a s s u n g d e r Z u s a m m e n a r b e i t z w i s c h e n d e n

CCEE/NIS

u n d d e m R e g i o n a l b ü r o

1990 -1994

53. Das Regionalbüro erarbeitete und aktualisierte eine Zusam m enfassung über die Z usam ­ m enarbeit mit den CCEE/NIS zw ischen 1990 und 1994 für die folgenden 23 Länder:

A lbanien, Arm enien, A serbaidschan, Belarus, Bosnien-H erzegow ina, Bulgarien, G eorgien, K asachstan, Kirgisistan, K roatien, Lettland, Litauen, Polen, Republik M oldau, Rum änien,

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Russische Föderation, Slow enien, Tadschikistan, Tschechische Republik, Turkm enistan, Ukraine, Ungarn und Usbekistan. Das w ar an sich bereits ein größeres U nterfangen. Die Zusam m enfassungen stützen sich au f die von den M itgliedstaaten gelieferten Inform atio­

nen und andere angegebene Quellen. Sie bieten einen Ü berblick über die gesundheitliche und gesundheitsbezogene Situation in jedem Land und die gesundheitliche Entw icklung des Landes, darunter über die G esundheitsgesetzgebung und die Entw icklung der G esund­

heitspolitik. D anach liefern sie eine allgem eine Beschreibung der Zusam m enarbeit zw i­

schen dem Land und der W H O , die nach den Ü berschriften der w ichtigsten Schw erpunkte der europäischen G FA -Strategie gegliedert wurde - G esundheitsw esen, Lebensw eisen und G esundheit, K rankheitsprävention und Q ualität der V ersorgung sowie U m w elt und G e­

sundheit. Daran schließt sich eine allgem eine Beschreibung der K ooperationsvereinbarung des Landes im Rahm en des EU R O H EA LTH -Program m s an.

54. Bei der Prüfung dieser Zusam m enfassungen waren die externen G utachter stark beein­

druckt von der ungeheuren M enge relevanter Tätigkeiten überall in den CCEE/N IS und dem Umfang der Zusam m enarbeit zw ischen diesen Ländern und dem Regionalbüro im Rahm en des EU RO H EA LTH -Program m s, ganz abgesehen von der Inform ationsfülle, die alle Beteiligten zur U nterstützung dieser Länder im G esundheitsbereich nutzen konnten.

Fa l l s t u d i e n ü b e r d i e W H O - Zu s a m m e n a r b e i t m i t a u s g e w ä h l t e n

Lä n d e r n

55. Die vollständigen Berichte über die W H O -Z usam m enarbeit mit Bulgarien, K irgisistan, Lettland und Litauen liegen als gesonderte Inform ationsdokum ente nur au f englisch vor. Im folgenden handelt es sich um die w ichtigsten K onklusionen und Em pfehlungen im H in­

blick auf diese Zusam m enarbeit.

Bulgarien

56. Seit Ende 1992, als sich die bulgarischen G esundheitsbehörden von der N ützlichkeit einer Zusam m enarbeit mit der W H O überzeugen ließen, gestaltet sich die Zusam m enarbeit des Regionalbüros mit Bulgarien äußerst fruchtbar. Von größter B edeutung w aren die interna­

tional vereinbarte G FA -Politik und die europäische Strategie mit den sie begleitenden Zie­

len. Das Regionalbüro überzeugte die bulgarischen G esundheitsbehörden, daß es sinnvoll sei, eine nationale G FA -Politik auszuarbeiten, und unterstützt die Behörden bei dieser Arbeit. In diese Politik fließt, ebenfalls mit U nterstützung des Regionalbüros, das bereits früher ausgearbeitete nationale K onzept für das G esundheitsw esen ein. Das m ittelfristige Program m zur Zusam m enarbeit, das Bulgariens Prioritäten enthält, ist zw eifellos relevant.

Es enthält sachgerecht definierte Program m e mit eindeutigen Zielen und V orgaben, die zw ar ehrgeizig, angesichts des nationalen Enthusiasm us und der Entschlossenheit im Land jedoch realistisch sind. B edarfsgerechte Technologie steht Bulgarien zur V erfügung, da das Land die finanziellen Im plikationen der Beschaffung überprüft und sich durch trilaterale V ereinbarungen spezifische externe U nterstützung gesichert hat. Angeregt vom G esund­

heitsm inisterium , w erden die G em einden ausreichend in die A rbeit einbezogen. A uch sek- torübergreifende M aßnahm en w urden in zahlreichen Bereichen genügend gesichert.

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57. Es wurde ein starker, zentraler K oordinierungsm echanism us geschaffen, der effizient funktioniert und kostenw irksam ist. Die nationale Ressourcenzuw eisung ist realistisch, und man bem üht sich durch sorgfältige Planung um internationale U nterstützung für spezifi­

sche Projekte, die Teil einer breiteren Strategie sind. Die Erfolgsaussichten sind vielver­

sprechend. Zum großen Teil liegt das an der realistischen Planung und der ebenso realisti­

schen Einschätzung der H aushaltslage. Die vom R egionalbüro gegebenen Leitlinien sowie seine fachliche B eratung und sonstigen Beratungsangebote w erden sachdienlich genutzt.

58. Seit Beginn der Zusam m enarbeit funktioniert die K om m unikation m it dem R egionalbüro angem essen und ist erfolgreich, was zum Teil an dem hohen Standard des V erbindungs­

büros liegt, das in täglichem K ontakt zu EU R O H EA LTH -Program m itarbeitern steht. V er­

bessert wird die K om m unikation noch durch technisch m oderne elektronische Anlagen.

Bulgarien hat sich zw eckdienlich an den M ehrländeraktivitäten des R egionalbüros betei­

ligt. Es arbeitet, z. B. im Bereich des um w eltbezogenen G esundheitsschutzes, auch mit anderen Ländern der Region zusamm en.

59. Zur B eurteilung der Fortschritte des erst kürzlich angelaufenen m ittelfristigen Program m s ist es bei w eitem noch zu früh. W enn der M onitoring- und Evaluierungsprozeß, der durch die enge Einbeziehung der Länder zu diesem Bericht geführt hat, erst zu einem laufenden nationalen M anagem entprozeß wird, wird das den G utachterprozeß bereichern.

60. Die W H O hat ihre starken Seiten eingebracht, näm lich im Bereich öffentliche G esundheit in dessen breitestem Sinne, in den sie neue G edanken und M echanism en eingeführt hat. Sie hat G rundsatz- und Strategieleitlinien zu bieten, ihre Ziele als K onzeption und als G rund­

lage zur Festlegung nationaler Ziele, ihre insgesam t hochw ertige Sachkenntnis und ihre Fachdokum entation. Länderbesuche mit genauen Zielvorgaben sind sinnvoll. Einige Pro­

gram m e helfen Bulgarien m ehr als andere. Praktisch äußerst nützlich waren z. B. das Erw eiterte Im m unisierungsprogram m (EPI), die Program m e zum um w eltbezogenen G esundheitsschutz und zur AIDS-Bekäm pfung. A ndere dagegen, wie z. B. das Landesw eit Integrierte Interventionsprogram m für N ichtübertragbare K rankheiten (CINDI), sollten für Bulgarien einen größeren praktischen N utzw ert haben, w ährend m an sich im G esunde- Städte-Projekt noch die Initiative der Basis sichern muß.

61. Die W H O könnte w eitaus w irksam er sein, w enn sie ihr W issen und ihre Sachkenntnis durch sehr viel stärkere finanzielle U nterstützung abpolstern könnte oder es ihr zum indest gelänge, die finanziellen M ittel anderer externer Partner in vorrangige nationale A ktivitäten zu lenken. A m nützlichsten ist ihre A rbeit in den K ontakten au f zentraler nationaler Ebene, w eniger brauchbar au f m ittlerer und am w enigsten au f örtlicher Ebene. Die A rbeit an der Basis setzt bessere K om m unikationsfähigkeiten und die Finanzierung der Ü bersetzung von Fachliteratur ins Bulgarische voraus. N ach W H O -M aßstäben kostet das nur wenig, nach bulgarischen M aßstäben dagegen hat das einen erheblichen W ert. N icht zuletzt könnte der Beitrag der W HO sehr nützlich sein, wenn er den in der G esundheitsarbeit an der Basis Tätigen helfen würde, international akzeptierte G edanken, O rientierungshilfen und w esent­

liche fachliche Inhalte aufzunehm en.

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62. Die W irkungen von G esundheitsprogram m en lassen sich erst nach vielen Jahren messen, w eshalb die W H O ihre M itgliedstaaten nicht dazu verpflichten sollte, sich einer verfrühten Evaluierung zu unterziehen, sondern ihnen eher dabei behilflich sein sollte, eine tragfähige M anagem entpraxis einzuführen, zu der ein laufender M onitoring- und Evaluierungsprozeß und ein M anagem entinform ationssystem gehören.

Kirgisistan

63. M it U nterstützung des R egionalbüros erarbeitete K irgisistan eine nationale G FA -Politik, die z. Z. auf politischer Ebene überprüft wird.

64. Das M A N A S-Program m zur Reform der G esundheitsversorgung ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie die Regierung eines neuen unabhängigen Staates die europäische GFA- Strategie ihren schw ierigen sozioökonom ischen und gesundheitlichen Bedingungen anpas­

sen kann. Das R egionalbüro unterstützte die Regierung von K irgisistan dabei sehr stark und wird bei der U m setzung des Projekts auch w eiterhin eine w ichtige fachliche, beratende und koordinierende Rolle spielen. Ziel des Projekts ist die V erbesserung der O rganisation, des M anagem ents und der Finanzierung des G esundheitsw esens des Landes.

65. Das W H O -G esundheitsinform ationszentrum für die zentralasiatischen Republiken funk­

tioniert bereits. A llm ählich gehen Inform ationen und D okum entation aus dem Regional­

büro ein, die über den V erteiler des Zentrum s an alle Interessenten, u. a. die anderen zen­

tralasiatischen Republiken, w eitergeleitet werden. A ußerdem beliefert es das R egionalbüro mit epidem iologischen Daten aus K irgisistan und den übrigen zentralasiatischen R epubli­

ken.

66. Für die Program m e in den Bereichen Im m unisierung, Pflege, G esundheit von M utter und Kind und AIDS w ar die Zusam m enarbeit m it dem R egionalbüro bereits sehr nützlich. B ei­

spielsw eise w urde der Im pfkalender für K inder an die in der W H O international vereinbar­

te Praxis angeglichen, was zw eifellos zu einer verstärkten W irksam keit der Impfung führen wird. K irgisistan wird jedoch Im pfstoffe einführen m üssen, wenn sie nicht m ehr von UNICEF geliefert werden. Dazu muß das Land die N achschubquellen kennen. Das M ini­

sterium erbittet zudem die rechtzeitige Ü berm ittlung epidem iologischer Inform ationen, die durch den W eekly Epidem iological R ecord der W H O geliefert werden, so daß sie für das Land auch praktisch brauchbar sind.

67. Das Pflegeprogram m führt im Pflegesystem des Landes Reform en durch, indem es die Q ualität und das Ansehen der Pflege stärkt, die O rganisation der D ienste verbessert und neue C urricula einführt. Erleichtert w urde das vor allem stark durch sachgerechte W H O - Dokum entation, durch Teilnahm e an Sem inaren des Regionalbüros und durch Besuche vor Ort der Regionalbeauftragten für Pflegew esen.

68. Durch die U nterstützung des Regionalbüros wurde auch die Stillpraxis verbessert, vor allem dadurch, daß das Stillen unm ittelbar nach der G eburt eingeführt wurde.

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69. W ährend der letzten M onate konnte das A ID S-Program m m indestens US-$ 10 000 sparen, weil man der W H O -Politik folgte und nur besonders gefährdete G ruppen einem Screening unterzog, statt wie bisher beim allgem einen Screening zu bleiben, und indem man die von der W HO entw ickelten w irtschaftlicheren Screening-Labortests einführte.

70. Das W H O -V erbindungsbüro wurde zw ar erst vor kurzem eingerichtet, doch bereits vorher sorgte der Leiter des W H O -Inform ationszentrum s schon für die V erbindung zw ischen K irgisistan und dem R egionalbüro. Diese V erbindung w ar äußerst effektiv. Das V erbin­

dungsbüro wird in diesem Zentrum eingerichtet, dessen Leiter wird dann zugleich auch Länderkoordinator sein. Das kostet nur einen Bruchteil dessen, was das Büro eines W H O - Sonderbeauftragten mit internationalen M itarbeitern kosten würde. D er Leiter des Z en­

trums stellte in unserer A nw esenheit praktisch unter Beweis, daß er Zugang zu den hochrangigsten Beam ten des G esundheitsm inisterium s hat, und w ir konnten uns davon überzeugen, daß man auf seine Dienste sehr erpicht war. W ir erlebten einen ausgezeichne­

ten K om m unikationsaustausch zw ischen dem Zentrum und dem R egionalbüro.

71. Durch den R egionalbeauftragten für die Zusam m enarbeit mit den m ittel- und osteuropäi­

schen Ländern ist eine ausgezeichnete K om m unikation zw ischen dem G esundheitsm ini­

sterium und dem R egionalbüro gew ährleistet. Es bestätigte sich uns, daß die leitenden M itarbeiter des M inisterium s, vom M inister an abw ärts, großes V ertrauen in den R egional­

beauftragten setzen.

72. Da die Regierung von Kirgisistan Zutrauen zur W H O hat und der R egionaldirektor schnell und sachgerecht reagierte, konnte innerhalb kürzester Zeit zw ischen K irgisistan und dem Regionalbüro eine ausgezeichnete Zusam m enarbeit zustande kom m en. Die gem einsam en Tätigkeiten sind für die prioritären gesundheitlichen Problem e von K irgisistan äußerst rele­

vant, was bei dem vielversprechenden M A N A S-Projekt anfängt. Für die überprüften Pro­

gram m e wurden bereits einige spezifische Em pfehlungen abgegeben, darüber hinaus aber könnte die U nterstützung des Regionalbüros noch folgenderm aßen verbessert werden.

• Eine größere A nstrengung ist erforderlich, um Kirgisistan mit ausgew ählter D oku­

mentation in Russisch zu beliefern, da die Republik dazu in der V ergangenheit kei­

nen direkten Zugang hatte. Dazu gehörten:

- D okum entation über Im pfstoffbezugsquellen;

- die gem einsam e Liste der V ereinten N ationen über Produkte, deren K onsum und/oder V erkauf verboten w urde, die vom M arkt genom m en, in ihrer A usbrei­

tung streng begrenzt oder von den Regierungen nicht zugelassen wurden;

- die von der W H O beglaubigte A ufstellung über pharm azeutische Produkte im internationalen H andelsverkehr;

- die aktualisierte Liste der essentiellen A rzneim ittel;

- D okum entation über die nationale A rzneim ittelpolitik und den rationalen A rz­

neim itteleinsatz;

- D okum entation über den Codex alim entarius und Lebensm ittelzusätze;

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- die V eröffentlichung des W H O -H auptbüros über das A ufgabenprofil von Ent­

w icklungsorganisationen: Investoren in Gesundheit',

- das V erzeichnis der nichtstaatlichen O rganisationen, die zur W H O offizielle Beziehungen unterhalten.

Die Ressourcen für dieses U nternehm en m üssen zw eifellos außerhalb des O rdentli­

chen H aushalts des R egionalbüros beschafft werden.

• Das Regionalbüro sollte K irgisistan mit der A bteilung am W H O -H auptbüro in V er­

bindung bringen, die für die um gehende W eitergabe der benötigten epidem iologi­

schen Inform ationen an die Länder zuständig ist.

• Da w issenschaftliche und andere Fachliteratur besonders knapp ist, sollte das Land Hilfe für die Einrichtung einer nationalen G esundheitsbibliothek und die Spendenbe­

schaffung erhalten.

• Da sehr w enig A ussicht darauf besteht, daß der O rdentliche H aushalt des R egional­

büros w esentlich aufgestockt w ird, sollte es sich in außerordentlichem M aße darum bemühen:

- R essourcen für Kirgisistan und alle anderen, durch das EU R O H EA LTH -Pro- gram m unterstützten Länder zu beschaffen;

- zu gew ährleisten, daß alle externe U nterstützung für diese Länder koordiniert wird, dam it sie in Ü bereinstim m ung mit den Plänen des M A N A S-Projekts effektiv und effizient genutzt wird.

• Die vom G esundheitsm inisterium für die Beschaffung von Ressourcen bei bilateralen und m ultilateralen H ilfsorganisationen auszuarbeitenden Projektbegründungen soll­

ten gefördert und stark unterstützt werden. Sie könnten aus koordinierten Bitten um externe Hilfe bestehen, die sich au f klar um rissene nationale G esundheitsprogram m e stützen und um deren G esam t- oder zum indest Teilfinanzierung man potentielle G eber angehen sollte, statt von ihnen unzusam m enhängende Projektangebote zu akzeptieren.

Litauen

73. Die seit langem bestehende Zusam m enarbeit mit der W H O trug Frucht, als Litauen seine U nabhängigkeit w iedergewann. D adurch w ar es dem Land möglich, sich unverzüglich an die A usarbeitung einer neuen nationalen G esundheitspolitik zu m achen, die m an au f die G FA -Politik sowie die regionale Strategie und ihre Ziele gründete, um der Politik W irkung zu verleihen. So betont diese sich langsam herauskristallisierende nationale Politik G e­

sundheitsförderung und K rankheitsprävention nicht w eniger als die m edizinische V ersor­

gung und die Rehabilitation. Die Politik legt das Schw ergew icht au f die prim äre G esund­

heitsversorgung, nutzt aber auch die zu ihrer U nterstützung erforderlichen sekundären und tertiären V ersorgungsebenen aus.

Referenzen

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