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«Eine einmalige Chance für die Schweiz» | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Die Volkswirtschaft  4 / 2019 31 FOKUS

Botschafter Jean-Jacques Elmiger ist Vorsitzen- der der Jubiläumskonferenz der Internationa- len Arbeitsorganisation (ILO), die im Juni in Genf stattfindet. Er arbeitet als Sonderbeauftragter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in Bern.

Herr Elmiger, Sie werden im Juni die Jubiläumskonferenz der ILO in Genf leiten. Was bedeutet diese Ernen- nung für die Schweiz?

Die Schweiz ist Gründungsmitglied und seit 1919 Gaststaat der Interna- tionalen Arbeitsorganisation (ILO).

Indem die ILO damals den Hauptsitz in der Rhonestadt errichtete, wurde der Grundpfeiler für die Entwicklung des internationalen Genf im 20. Jahr- hundert gelegt. Die tripartiten Ver- treter der 187 Mitgliedsstaaten – Regierungen, Arbeitgebende und Arbeitnehmende – müssen meine Ernennung noch bestätigen. Sie be- kräftigt das Engagement der Schweiz für die ILO und steht im Einklang mit dem Ziel von Bundesrat und Parla- ment, die Rolle der Schweiz als Gast- land auszubauen. Das Jubiläum bietet die einmalige Chance, die Bedeutung der Organisation für die Schweiz und das internationale Genf hervorzuhe- ben. Auch im Inland wollen wir ge- zielt über die Aktivitäten der ILO in- formieren.

Welche Aufgaben haben Sie als Vorsitzender der Konferenz?

Unter anderem werde ich die Arbei- ten des Plenums leiten. Hinzu kommt

die Koordination der Jubiläumsak- tivitäten. Insbesondere muss ich sicherstellen, dass die rund 4000 Konferenzteilnehmenden im Kon- sens eine Erklärung zur Zukunft der Arbeit und zur Rolle der ILO sowie eine neue internationale Norm zur Bekämpfung von Gewalt und Belästi- gung am Arbeitsplatz verabschieden können.

Welches sind die strittigen Punkte bei diesem Übereinkommen?

Nach ersten Gesprächen, Schluss- folgerungen und einer Empfehlung im vergangenen Jahr herrscht noch keine Einstimmigkeit: Während ei- nige Regierungen – insbesondere im europäischen Raum – sowie die Arbeitnehmenden einen weitgehen- den und detaillierten Schutz verlan- gen, plädieren die Arbeitgebenden und andere Regierungen – darunter die Schweiz – für mehr Flexibili- tät und nationale Autonomie. Die Schweiz unterstützt das Vorgehen der ILO auf diesem Themengebiet:

Für die internationale Gemeinschaft ist es unerlässlich, dass eine Organi- sation bei der Bekämpfung von Ge- walt und Belästigung am Arbeitsplatz die Führung übernimmt. Für griffige

Massnahmen braucht es eine allsei- tig akzeptierte Regelung, worin klare Rechte und Pflichten sowie gemein- same Strategien und Aktivitäten fest- gelegt werden müssen.

Markiert die Jubiläumskonferenz tatsächlich einen Wendepunkt für die ILO?

Hoffentlich! Vor hundert Jahren woll- ten die Gründungsstaaten verhin- dern, dass die Russische Revolution von 1917 weltweit die Arbeiterklasse ansteckt. Heutige Herausforderun- gen sind die Globalisierung und die Einführung neuer Technologien, wel- che die Arbeitswelt und unsere Ge- sellschaften tiefgreifend verändern.

Wir müssen eine Lösung für die herr- schende Ungewissheit und die Unzu- friedenheit im Zusammenhang mit der sozialen Gerechtigkeit finden: Die ILO muss diese Probleme angehen und gleichzeitig die grüne Wirtschaft fördern.

4 FRAGEN AN JEAN-JACQUES ELMIGER

An der ILO-Jubiläumskonferenz soll eine Erklärung zur Zukunft der Arbeit verabschiedet werden. Der Schweizer Botschafter Jean-Jacques Elmiger ist an vorderster Front dabei.

«Eine einmalige Chance für die Schweiz»

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