Spendenfreudige Schweiz
Acht von zehn Haushalten hierzulande spenden an Hilfswerke in der Schweiz. 2019 haben diese so insgesamt 1,91 Milliarden Franken erhalten – ein Rekord! Auch der Lockdown im Frühling 2020 hat dieser Spendenfreudigkeit keinen Abbruch getan. Bis Ende 2020 hat die Glückskette rund 42 Millionen Franken für die Corona-Bewältigung in der Schweiz gesam- melt. In einer Umfrage vom Juni befürchtete die Mehrheit der Wohltätigkeitsorganisationen
jedoch einen krisenbedingten Spendenrückgang.
Bevölkerungsanteil und Profil der Spendenden (2019)
Schweizer Haushalte zahlen im Median 300 Franken pro Jahr an durchschnittlich vier Organisationen. 2019 war die typische Spenderin eine Frau zwischen 35 und 54 Jahren, die in einer Partnerschaft lebt und über einen Hochschulabschluss verfügt. Zudem verdient sie mehr als 6000 Franken und wählt eher links. Zwar steigt das absolute Spendenvolumen mit dem Einkommen, trotzdem sind Personen mit geringerem Einkommen proportional nicht weniger grosszügig. In der Deutschschweiz spenden mehr Personen mindestens einmal (87%).
2003 1,07
2006 1,08
2009 1,49
2012 1,64
2015 1,83
2018 1,81
2004 1,07
2007 1,16
2010 1,58
2013 1,72
2016 1,79
2019 1,91
2005
1,71 (Tsunami in Asien)
2008 1,44
2011 1,62
2014 1,72
2017 1,85
76 %
87 %
77 %
Umwelt mobilisiert SpenderAm meisten Support – nämlich von 54 Prozent aller Spendenden – haben 2019 Organisationen erhalten, die sich für Menschen mit Behinderungen einsetzen. 51 Prozent haben Kinder und Jugendliche unterstützt. Doch die Themen Klima und Umwelt werden immer wichtiger:
So hat der Natur- und Tierschutz gegenüber 2018 um 6,5 Prozent zugelegt und erhält heute von 50 Prozent aller Spendenden Geld. Danach folgen die Themen Soziale Massnahmen (44%) und Gesundheit (42%).
ZEWO SPENDENSTATISTIK, WIE CORONA DIE HILFSWERKE VERÄNDERT / SWISSFUNDRAISING SPENDENMARKT SCHWEIZ 2019 / FREIWILLIGEN-MONITOR SCHWEIZ 2020 / ILLUSTRATION: JONAH BAUMANN / DIE VOLKSWIRTSCHAFT
Spendenvolumen in der Schweiz (Hochrech- nung in Mrd. Franken)