Forschungsaktivität bei Willmar Schwabe
In Karlsruhe-Durlach wurde nach zweijähriger Bauzeit das neue For- schungsgebäude des Unternehmens Dr. Willmar Schwabe Arznei- mittel eingeweiht. In dem neuen Komplex sind die Abteilungen Mi- krobiologie, Qualitätskontrolle, Naturstofforschung, Synthesefor- schung, Peptidchemie und Biochemie in vier Laborgeschossen un- tergebracht. Besonders stolz ist man bei Schwabe über den in der Qualitätskontrolle arbeitenden Roboter „ Zymate XP Robot"(im Foto mit Dr. Jürgen Dietrich), der vollautomatisch über 24 Stunden Pflan- zenextrakte mit gleichbleibender Qualität für die Analyse vorberei- tet. Zudem wurde ein Massenspektrometer installiert, das der Struk- turaufklärung von chemischen Verbindungen in Pflanzenextrakten und damit der Erforschung wirksamer Arzneistoffe dient. ❑
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as die Analgesie durch die Substanz Flupirtin (Katado- lon®) auf spinaler und supra- spinaler Ebene bewirkt, läßt sich am ehesten mit den Wor- ten von Professor Ilmar Jur- na, Homburg/Saar, als eine„Beeinflussung des absteigen- den noradrenergen schmerz- modulierenden Systems" um- schreiben. Leichter zu erklä- ren ist eine zweite Wirkkom- ponente, die erst vor kurzem entdeckt wurde. Flupirtin
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Auch für Tumorpatienten
führt zu einer gewissen Mus- kelrelaxation. Sie dürfte durch die Stimulation von GABAA-Rezeptoren zustan- de kommen.
Die zusätzliche Muskelre- laxation macht das Mittel at- traktiv bei Zervikal-, Thora- kal- und Lumbalsyndrom so- wie beim Fibromyalgiesyn- drom. Hierzu stellte das Un- ternehmen Asta Medica, Frankfurt, bei einer Poster- session „Neue Wege in der differenzierten Schmerzthe- rapie" im Rahmen der 17.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes in Bielefeld am 6. November eine Anwen- dungsbeobachtung, (leider keine placebo-kontrollierte Studie) an 257 Patienten vor.
Bei 74 Prozent wurde eine Schmerzreduktion erzielt.
Darunter waren auch Patien- ten mit starken Schmerzen.
Aus dieser Gruppe gaben im- merhin elf Prozent an, nach Flupirtinbehandlung keine Schmerzen mehr zu haben, 62 Prozent hatten nur noch leichte und mäßige Schmer- zen. Vorbestehende Muskel- verspannungen lösten sich in 72 Prozent der Fälle.
Flupirtin verfügt über eine große therapeutische Breite.
Als dosislimitierend wirken sich vor allem Müdigkeit und Schwindel aus, weswegen Pri- vatdozent Roland Wörz, Schmerzzentrum Bad Schön-
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born, der die Veranstaltung moderierte, die abendliche Gabe des Medikamentes empfahl. Die Einjahresstudie, die zur Langzeitverträglich- keit durchgeführt wurde, zeigte, daß 50 von 191 Patien- ten Müdigkeit und 26 weitere Mundtrockenheit angaben.
Der häufigste Grund für ei- nen Therapie-Abbruch waren Schwindelgefühle.
Flupirtin eignet sich zur Behandlung tumorbedingter Schmerzen. In einer Anwen- dungsbeobachtung des Her- stellers an 94 Patienten wur- de bei 40,9 Prozent eine Bes- serung um zwei Stufen, bei 35,5 Prozent um eine Stufe registriert, und dies, obwohl vier von fünf Patienten be- reits analgetisch vorbehandelt waren. Selbst das Ergebnis der Opioid-Analgesie konnte sich bei 60 Prozent durch den Zusatz von Flupirtin noch verbessern, was die Herstel- lerfirma zu dem Schluß leitet,
es gebe möglicherweise eine additive Wirkung zum Mor- phin. Nach Ansicht von Wörz bedarf diese Aussage aber noch der Absicherung durch weitere Studien.
Wegen der möglichen ad- ditiven Wirkung mit Opioi- den ist der Ausschluß einer Wirkung auf die Morphin- Rezeptoren nicht unwichtig.
Hierauf verwandte Asta Che- micals große Mühe. In Biele- feld wurde deshalb auch be- tont, was Flupirtin nicht ist:
Es gebe keinen Hinweis auf eine Beteiligung der Mor- phin-Rezeptoren am Zustan- dekommen der guten anti-no- zizeptiven Wirkung.
Aus den tierexperimentel- len Studien, die Ilmar Jurna vorstellte, ergaben sich kei- nerlei Hinweise auf Toleranz- entwicklung, Entzugssympto- me (Gewichtsverlust nach Absetzen), Gewöhnung.
Auch Atemdepression, spa- stische Obstipationen treten nicht auf. Das Mittel zeichnet sich, wie gesagt, nicht zuletzt durch seine therapeutische Breite aus. Rüdiger Meyer
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Nr. II Billigmedizin durchgepeitscht - Staats- geschenk für 1993 Presseerklärung von Hans-Henning Atrott Dii• Geschichti. von Prof. Aspergillus u.v.a.
Flupirtin in der Schmerztherapie
A1 -212 (72) Dt. Ärztebl. 90, Heft 4, 29. Januar 1993