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Archiv "Börsebius zum Känguruh-Zins: Große Sprünge?" (02.05.1997)

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[44] Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 18, 2. Mai 1997

S C H L U S S P U N K T

A

ls eifriger Leser mehre- rer Zeitschriften springt mich doch dieser Tage eine großformatige Anzeige der Commerzbank aus allen möglichen Publikationen an.

Mein Geld könne jetzt große Sprünge machen, schreiben die Leute von der „Bank an meiner Seite“.

Alle würden vom Niedrig- zinsniveau reden, lese ich da.

Implizit meinen die wohl, die Menschheit wäre furchtbar betrübt über die mickrige Verzinsung und warte nur auf das Ei des Kolumbus. Siehe da, aus dem Ei schlüpft ein Känguruh, genauer „Extra-3- Plus“, der „Känguruh-Zins“, nach eigenem Bekunden die attraktive Antwort auf die trostlose Verzinsung meiner Festgelder.

Da bin ich neugierig ge- worden und will mehr erfah- ren als das, was in den Zeitun- gen steht. Ich weiß schon, daß ich Beträge ab 10 000 Mark

für drei Jahre anlegen muß und dafür dann meine Zinsen

„sprunghaft“ wachsen: in kür- zester Zeit von zwei auf sechs Prozent. Fabelhaft. Also, ich düse zur Commerzbank und will mir den Prospekt holen, mehr wissen bringt schließlich das reine Geld.

Erste Enttäuschung. Es gibt gar keinen Prospekt. Die Anlageberaterin will mir erst mal ein Gespräch aufdrän- gen. Nein, außer dem Kängu- ruh-Zins interessiert mich im Moment gar nix, aber eben dieses besagte Springwunder doch sehr. „Also bitte“, sage ich ihr. „Worum geht’s denn da nun genauer?“

„Also“, sagt die freundli- che Dame mit einem gewis-

sen traurigen Blick in den Augen, weil sie mir ansonsten nichts verkaufen kann, „im Grunde ist das halt wie ein Sparbrief mit steigenden Zin- sen. Als Sparer legen Sie sich drei Jahre fest und erhalten im ersten Jahr zwei Prozent, im zweiten Jahr vier Prozent und im letzten Jahr sechs Pro- zent Zinsen.“ „Schön“, frage ich sie, „aber was ist denn nun das Besondere an diesem An- gebot?“ „Na eben, diese sechs Prozent Zinsen im drit- ten Jahr“, hält sie dagegen.

„Wo gibt es das denn sonst?“

Just, als ich ihr recht ge- ben will, fällt mir grade noch dazu ein, daß sechs Prozent Zinsen im dritten Jahr zwar ganz gut seien, aber im Prin-

zip von den zwei Prozent zu Beginn subventioniert wür- den. Ob ich denn was Besse- res wüßte, hält mir die Ban- kerin entgegen.

Oh ja. Zumindest Ver- gleichbares, was solcherart Werbung offenbar nicht nötig hat.

Der Bundesschatzbrief zum Beispiel fängt mit drei Prozent Zinsen an und kann nach einem Jahr sukzessive ohne Verluste zurückgegeben werden, falls die Zinsen wirk- lich steigen. Oder aber Sie kaufen die fünf Jahre laufen- de börsennotierte Stufenzins- anleihe der Westfälischen Hyp (WKN 334972). Die fängt mit vier Prozent Zinsen an und hört bei sechs Prozent auf. Die Commerzbank hält dieses Papier übrigens im Ei- genbestand, und daher kostet es noch nicht mal Kaufspe- sen. Merke also: Versteckte Eier sind zuweilen die wert- vollsten. Börsebius

Post Scriptum

Börsebius zum Känguruh-Zins

Große Sprünge?

nicht!

gibt’s Das

J

oy Conor, 56jährige Bri- tin, lebte insgesamt 45 Jahre lang mit einem Bruch der Halswirbelsäule, ohne es zu merken. Als Kind hat- te sie sich die Fraktur beim Fall von einer Scheune zu- gezogen. Bei einer Rönt- genaufnahme wurde die Verletzung entdeckt, als man den ständigen Kopf- schmerzen auf den Grund gehen wollte.

N

och länger, nämlich 48 Jahre, hatte eine 56jährige Französin mit ei- ner 6,5 cm langen Glas- scherbe im Bauch gelebt.

Das Glasstück war in den Körper eingedrungen, als sie mit acht Jahren mit ei- nem Fahrrad gegen eine Scheibe geprallt war.

Ä

hnlich erging es einem Inder, der offenbar ein Vierteljahrhundert lang mit einem zehn Zentimeter lan- gen Plastikrohr im Magen

gelebt hat. Der Fremdkör- per wurde jetzt bei einer Magenoperation entdeckt.

Das Rohr war bei einer früheren Operation im Kör- per des Patienten vergessen worden.

R

uben Sbrocka, 25 Jahre alter Argentinier, hat eine Woche mit 14 Schrot- kugeln in seinem Kopf ge- lebt, ohne es zu merken. Er war zusammen mit seiner Verlobten in eine Schieße- rei geraten, bei der die Frau getötet wurde. Sbrocka hat- te das Blut, das ihm übers Gesicht lief, für das seiner Verlobten gehalten. Erst später ging er zum Arzt, als ihn anhaltend starke Kopf- schmerzen plagten.

E

ine 28jährige Frau aus Mailand hat ihren Zahnarzt verklagt, weil sie nicht mehr küssen kann.

Seit einem Eingriff vor vier Jahren empfinde sie beim

Küssen nichts mehr, was be- reits zu einer Ehekrise ge- führt habe, warf sie ihm vor.

Sie fordert umgerechnet 100 000 DM.

B

ei der Jagd im Nordwe- sten Spaniens hat ein Hund seinem Herrchen ei- ne Schrotladung ins Hinter- teil gepfeffert. Der Vierbei- ner trat bei einer Treibjagd auf Wildschweine auf eine am Boden liegende Schrot- flinte und löste damit den Schuß aus. Dem unglückli- chen Waidmann wurden 100 kleine Schrotkugeln aus dem Allerwertesten ent- fernt.

J

ohn Regan, Fan des eng- lischen Fußballvereins Leicester City, hat rechtli- che Schritte gegen den eng- lichen Fußball-Verband ein- geleitet, nachdem sein Lieb- lingsverein gegen den FC Chelsea durch einen um- strittenen Elfmeter aus

dem Pokalwettbewerb aus- schied. „Ich stand unter Schock und litt unter schrecklichen seelischen Schmerzen, so daß ich zwei Tage nicht zur Arbeit gehen konnte“, sagte der Fan. Er fordert 140 Pfund (370 DM) Entschädigung.

E

in Psychiater im süd- italienischen Bari hat erhebliche Erfolge mit sei- ner Therapie zur Bekämp- fung von Depressionen bei Frauen. Er rät seinen Pati- entinnen, ihren männlichen Lebensgefährten Ohrfeigen zu verpassen.

S

anir Gholam, müder Ira- ner, will sich nach nur 40tägiger Ehe von seiner Frau scheiden lassen, weil sie die ganze Nacht schnarcht.

Zudem hatte die Frau ihm jeden Abend Schlafmittel ins Essen gemischt, damit er ihr Schnarchen nicht be- merke. BE

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