Eine Überraschung beim Candlelight Dinner. Fotos (2): J. Hampel
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Mehr und mehr große Ho- tels weisen in ihren Broschü- ren auf ihre Fitneß-Einrich- tungen hin. Viele Gäste hal- ten Swimming-Pool und Sau- na schon für unerläßlich und nutzen sie auch. Aber weiter reicht's auch nicht: viele Trai- nings-Geräte in den soge- nannten Fitneß-Zentren dürften meist unbenutzt her- umstehen.
Sollte ein ansprechendes Schwimmbad den gelegentli- chen Gast auf den Ge- schmack bringen, um so bes- ser. Aber um die Volksge- sundheit nachhaltig zu beein- flussen ist sicher mehr Enga- gement vonnöten. Und hier ist mit Beifall zu konstatieren,
Golfunterricht an der Ostsee.
daß manche Hotelketten und -gruppen dieses Engagement zunehmend aufbringen.
Beispiel: Maritim an der Ostsee. Hier hat die Gruppe mit dem weithin sichtbaren Hochhaus-Strandhotel und dem eleganten Kurhaus-Ho- tel in Travemünde sowie mit dem stilvoll renovierten See- hotel in Timmendorfer Strand und dem nahegelege- nen, großzügigen Golf &
Sporthotel insgesamt vier Häuser zur Verfügung, deren Gästen man quasi im Ver- bund eine Menge an mögli- cher sportlicher Betätigung bieten kann. Dazu verhilft na-
türlich die Lage, etwa mit den zwei 18-Loch-Golfplätzen, den Tennisplätzen und dem Freibad in Timmendorfer Strand. Aber man hat halt auch den Mut, eine eigene Diplom-Sportlehrerin zu en- gagieren und etwa Golf-, Tennis- oder Schießlehrer unter Vertrag zu nehmen. So ist das Angebot an Sonder-, Wochen-, Wochenend- und sonstigen Pauschalen kaum noch übersehbar; anderer- seits läßt sich alles baustein- artig kombinieren. Hinzu kommt, vor allem im Som- mer, ein reichhaltiges Pro- gramm an Ausflügen und abendlichen Veranstaltun- gen, so daß das Wort „Aktiv- Urlaub" wirklich angebracht ist. Wer körperlich aktiv sein möchte, findet reichlich Gele- genheit und fachmännische Anleitung; der geistige Aus- gleich kommt hinzu (Preisbei- spiele: Schnuppergolfen, 2 Tage Gruppenunterricht, 3 Übernachtungen, Halbpensi- on, bis Jahresende ab 472 DM; 5 Tage Golfschule, 7 Übernachtungen, Halbpensi- on ab 1266 DM).
Beispiel: Best Western Privathotels. Daß man noch sehr viel weiter gehen kann, zeigte ein Experiment, das im Fairway Hotel in Baden-Ba- den mit Journalisten durchge- führt wurde. Auch dieses Haus hat günstige Vorausset- zungen: Es liegt außerhalb der Stadtbebauung im Grü- nen, direkt an Tennis- und Golfplätzen. Es ist außerdem auf kleinere Tagungen und Seminar eingestellt. Eine be- sondere Attraktion sind übri- gens zweistöckige Maisonet- te-Appartements.
Gemeinsam mit der Stutt- garter Firma McCoach, die
„Fitness-Service frei Haus"
liefert, wurde hier einmal durchprobiert, was als eigen- ständiges Angebot oder auch begleitend zu Seminaren und Tagungen für das körperliche Wohlbefinden getan werden kann. Bei solchen „Crash
Erstmals auf Mountain Bikes.
Weekends", hieß es, könnten gestreßte Tagungslöwen wirk- lich zu „Fitneß-Managern"
werden. Und auch der Slogan für das morgendliche Joggen fand viel Anklang: „Laufen, ohne zu schnaufen".
Einige Elemente wurden wohl von allen Teilnehmern als wesentlich erkannt, wenn solche Angebote bei den Gä- sten nicht nur für die Dauer der Veranstaltung „etwas be- wegen" sollen:
> Nicht nur das Wie, auch das Warum muß erklärt wer- den.
• Die Sache muß mit Spaß verbunden sein; dabei helfen kleine „Wettkämpfe" (in die- sem Fall: im nie vorher prak- tizierten Bogenschießen).
• „Aha"-Erlebnisse sind wichtig; die Morgengymna- stik, die mit einem Barfußge- hen in der taufrischen Wiese beginnt, wirkt schon Wunder.
• Der Wechsel von moder-
nen Dehn- und Streckübun- gen bis zu Muskel- und Aus- dauertraining mit Entspan- nungseinheiten (in Richtung Yoga) unter fachmännischer Anleitung bewirkt schon am ersten Tag innere Ausgegli- chenheit.
Was man mit psychologi- schem Geschick erreichen kann, zeigt der hier abgebil- dete Teller: Er wurde den Teilnehmern am Abend beim.
feierlichen Candlelight Din- ner auf der Terrasse serviert mit der Begründung, zum Fit- sein gehöre eine vernünftige Ernährung, und dies sei das einzige, was der tägliche Ka- lorienbedarf heute noch zu- lasse. Das Foto zeigt, daß das gedeckte Besteck leider gleich die Sache als bloßen Witz verriet — und richtig:
dieses karge Tellergericht wurde dann noch einmal ge- reicht! Aber der Zweck wur- de erreicht: Es gab eingehen- de Gespräche über Ernäh- rungsfragen, und einige Teil- nehmer verzichteten denn auch tatsächlich auf weitere Kalorienaufnahme an diesem Abend . . . gb
(Informationen: Maritim Ver- kaufsbüro Ostsee, Trelleborgal- lee 2, W-2400 Travemünde, TeL: 0 45 0218 90, Fax 0 45 021 7 44 39. — Best Western Fair- way Hotel, Am Golfplatz, W-7570 Baden-Baden, TeL:
0 72 21121 71, Fax: 0 72 211 2 62 15. McCoach GmbH, Kö- nigstr. 30, W-7000 Stuttgart 10, Tel.: 07 11122 10 66, Fax:
07 11/2 11 25).
A-3956 (180) Dt. Ärztebl. 88, Heft 45, 7. November 1991