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Archiv "Arznei-Positivliste: Protest gegen Anhänge" (21.03.2003)

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Hospize

Intensive Begleitung

Krankenversicherer warb in Berliner Einrichtung für die Hospizidee.

D

reimal mehr Mitarbeiter kümmern sich im Schnitt in Sterbehospizen um die Patien- ten als in Krankenhäusern.

Trotz dieses Personalaufwands sind die Hospize deutlich ko- stengünstiger als ein Kranken- hausaufenthalt. Bei Privatpati- enten habe man in der Klinik mit einem Tagespflegesatz von

etwa 600 Euro täglich zu rech- nen, in Hospizen nur mit etwa 230 Euro, rechnete Dr. jur. Jan Boetius, Vorstandsvorsitzen- der der Deutschen Kranken- versicherung (DKV), vor.

Von den privaten Kranken- versicherungen übernimmt nach eigenen Angaben bisher

nur die DKV Hospizkosten in voller Höhe. Bei gesetzlich Versicherten zahlen Kranken- kasse und Pflegeversicherung 80 Prozent, zehn Prozent über- nimmt der Hospizträger, wei- tere zehn Prozent sind selbst beizusteuern. Im Lazarus- Hospiz in Berlin werden je-

weils 16 unheilbar kranke, meist alte Menschen in ih- ren letzten Lebenswochen betreut. Die Einrichtung be- steht seit 1999. Jährlich wer- den dort etwa 120 Sterbende aufgenommen. 40 ehrenamt- liche Helfer begleiten seit 1990 Sterbende in ihrer Woh- nung.

„Die Hospizbewegung muss zum Regelfall werden“, for- derte Dr. Wolfgang Huber, Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin und Bran- denburg bei einer Pressekon- ferenz in Berlin. Von der Po- litik verlangte Huber, den Hospizgedanken zu fördern.

Zurzeit gibt es in Deutsch- land 125 Hospize mit 2 000 Plätzen.

Chirurgie

Neue Struktur für Abteilungen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie empfiehlt inter- disziplinäre Verknüpfung.

W

egen der rasch voran- schreitenden Entwick- lung der chirurgischen Fächer und der zunehmenden Ver- schiebung der Fachbereichs- grenzen müssten die bisheri- gen Krankenhausstrukturen angepasst und zum Teil neu geordnet werden. Empfeh- lenswert sei die vermehrte Einrichtung von problemori- entierten Zentren mit inter-

disziplinären Verknüpfungen, empfiehlt die Deutsche Ge- sellschaft für Chirurgie. Sol- che Zentren unterstützten die Qualitätssicherung. Eine so konzipierte Neustrukturierung der chirurgischen Abteilun- gen in Krankenhäusern kön- ne einer sektorenverbinden- den chirurgischen Versor-

gung nützen. Die weiter fort- schreitende Spezialisierung in den „schneidenden Fächern“

ermögliche bei einer Zen- trumsbildung eine Änderung der überspitzten hierarchi- schen Strukturen im Kran- kenhaus und fördere damit attraktivere Berufsziele, so ein Memorandum der Deut- schen Gesellschaft für Chir- urgie von Anfang 2003.

A K T U E L L

A

A736 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1221. März 2003

Arznei-Positivliste

Protest gegen Anhänge

Kein endgültiger Zeitplan für Umsetzung

W

ährend die Einführung der Positivliste für Arz- neimittel weiter auf sich war- ten lässt, formiert sich Protest gegen die Aufnahme zahlrei- cher der in drei Anhängen ge- listeten homöopathischen, an- throposophischen und phyto- therapeutischen Medikamen- te. Mit „irrationalen Behand- lungen“ werde der derzeitige Entwurf die knappen Res- sourcen der Krankenkassen zusätzlich belasten, kritisiert die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Sie hat unter der In- ternetadresse www.konsequen te-positivliste.de eine Unter- schriftenaktion gestartet, mit der sie sich für die „Sicherung rationaler Therapieprinzipien“

einsetzen will.

Um Unterstützung für die Aktion der AkdÄ wirbt der Vorsitzende der Kassenärztli- chen Vereinigung Nordrhein, Dr. med. Leonhard Hansen.

In den drei Anhängen fänden sich zahlreiche Außenseiter- methoden, für die ein wis-

senschaftlicher Wirksamkeits- nachweis bisher nicht er- bracht wurde und in Zukunft wohl auch nicht zu erwarten sei. „Versichertengeld ist für diesen Firlefanz zu schade und zu knapp“, so Hansen.

Nach dem Willen der Bun- desregierung soll die Positiv- liste sämtliche Arzneimittel verzeichnen, die zulasten der Kassen verordnet werden kön- nen und nach dem Stand der Wissenschaft für eine sachge- rechte Behandlung, Präventi- on oder Diagnostik geeignet sind. Am 17. März hat eine Anhörung zum Gesetzestext, nicht aber zu den gelisteten Medikamenten stattgefunden.

Ein endgültiger Zeitplan für eine Umsetzung liegt nach Angaben des Bundesministe- riums für Gesundheit und So- ziale Sicherung (BMGS) noch nicht vor. Das Ministerium geht nach wie vor davon aus, dass das Gesetz ohne Zustim- mung des Bundesrates verab- schiedet werden kann. Die Fortschreibung der Liste per Rechtsverordnung sei jedoch zustimmungspflichtig. Darüber bestehe Einklang mit dem Bundesjustizministerium, heißt es aus dem BMGS. Die Union teilt diese Auffassung nicht.

Sie hält das Gesetz für zu- stimmungspflichtig und hat angekündigt, die Liste im Bundesrat abzulehnen.

Die Entwicklung in der Chirurgie schreitet rasch voran. Kran- kenhausstrukturen müssen angepasst werden. Foto: Siemens

Dreimal mehr Mitar- beiter kümmern sich in Hospizen um die Patienten als in Kran- kenhäusern. Den- noch sind sie deut- lich kostengünstiger.

Foto: KNA

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