• SAMSTAG FEBRUAR
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WARNUNG!
Der Nikotinsüchtige Ist Immer sozial eingeordnet *
und fälltnichtausseiner Rolle-bis zu seinem frühenTocie
*Im Gegensatz zum Alkohoikranken
Aufgelesen im
•Deutschen Ärzteblatt•
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Bis auf den Ge- dankenstrich hat der Axel Sprin- ger Kalender dasDEUTSCHE ÄRZTEBLATT richtig zitiert. Es handelt sich um den in Heft 32/1982 erschie- nenen Rat eines Arztes an seine Kollegen, das Rauchen nicht nur als „schlech- te Angewohn- heit", sondern wie eine Sucht zu betrachten und in diesem Sinne auf die Patienten einzu- wirken, obwohl eben dem Rau- chen jenes so- ziale Stigma (noch?) fehlt.
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Bruttolohnsumme im Jahr 1984:
plus 3,5 Prozent
BONN. Die Bruttolohn- und Gehaltssumme je beschäf- tigten Arbeitnehmer wird in diesem Jahr um 3,5 Pro- zent gegenüber 1983 an- steigen. Diese Projektion ist im Jahreswirtschaftsbe- richt der Bundesregierung enthalten. Die Ziffer hat ei- ne gewisse Bedeutung für die Ausgabenempfehlun- gen der Konzertierten Ak- tion im Gesundheitswe- sen; sie ist eines der öko- nomischen Orientierungs- daten. Nach den Schätzun- gen der Bundesregierung wird die Summe der Brut- toeinkommen aus unselb- ständiger Arbeit im Jahr 1984 um 3,5 bis 4 Prozent steigen, das Bruttoeinkom- men aus Unternehmertä- tigkeit und Vermögen so- gar um 7 bis 9 Prozent. NJ
Transplantations- zentren gründen Arbeitsgemeinschaft
KÖLN. Auf Initiative des Ar- beitskreises Organtrans- plantation beim Wissen- schaftlichen Beirat der Bundesärztekammer ist am 2. Februar in Köln die Arbeitsgemeinschaft der Transplantationszentren in der Bundesrepublik und in West-Berlin gegründet worden. Sprecher des vor- läufigen Vorstandes ist Professor Dr. med. Ecke- hard Renner, Chefarzt der Medizinischen Klinik I in Köln-Merheim.
Zu den Zielen der Arbeits- gemeinschaft gehören die Verbesserung
I> der Kooperation der 21 Transplantationszentren untereinander;
des technischen und or- ganisatorischen Ablaufes
bei Organentnahmen und Transplantationen;
1> der Ausstattung von Transplantations-Einhei- ten;
> der medizinisch-wissen- schaftlichen, interdiszipli- nären Zusammenarbeit.
Die Gründungsversamm- lung der Arbeitsgemein- schaft richtete eine Reso- lution an die Öffentlichkeit.
„Ziel der Arbeitsgemein- schaft ist es, ... daß allen Patienten ein Spenderor- gan zur Verfügung steht, die eine Nierentransplan- tation wünschen. In einer Resolution distanzieren sich die deutschen Trans- planteure kompromißlos von Versuchen, Organe auf kommerzieller Basis aus anderen Ländern anzubie- ten, in denen im übrigen die derzeitigen Transplan- tationszahlen den Bedarf ebensowenig decken wie zur Zeit noch in der Bun- desrepublik Deutschland".
Die Verteilung vorhande- ner Spenderorgane wird auch in Zukunft aus- schließlich nach strengen medizinischen Kriterien
erfolgen. PdÄ
FDP weist
„Reformvorschläge"
der SPD zurück
BONN. Die ambulatorische Öffnung der Krankenhäu- ser als Institution, die vor- und nachstationäre Ver- sorgung von Patienten im Krankenhaus oder gar Krankenkassen-Ambu lato- rien würden einen neuen Kostenschub im Gesund- heitswesen bewirken, er- klärte der sozialpolitische Sprecher und stellvertre- tende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Dieter-Julius Cronenberg, MdB aus Arnsberg, zu den neuerlichen Vorstößen der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Ge- sundheitswesen (ASG) (vgl. DEUTSCHES ÄRZ- TEBLATT Heft 5/1984, Edi- torial).
Cronenberg erinnerte dar- an, daß heute bereits rund 10 000 Krankenhausärzte ermächtigt seien, ambu- lant Patienten zu versor- gen, oder an der kassen- ärztlichen Versorgung be- teiligt seien. Fast 6000 Ärz- te seien zudem beleg- ärztlich an Kliniken tätig.
Eine institutionelle Verzah- nung dieser beiden Berei-
che ist es nach Ansicht des FDP-Politikers deshalb nicht nötig. Hinzu kommt:
Die Krankenhausärzte sind oftmals bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit ausgelastet. Auch eine diri- gistische staatliche Be- darfsplanung im Bereich der medizinisch-techni- schen Großgeräte nieder- gelassener Ärzte lehnt Cronenberg rigoros ab. Als bedauerlich bezeichnete es der Politiker, wenn zu viele Kassenärzte „teures Medizingerät" anschaffen würden. Allerdings müßten die niedergelassenen Ärz- te das wirtschaftliche Risi- ko und auch Folgen von Fehlinvestitionen bei der Anschaffung medizinisch- technischer Großgeräte
tragen. HC
Gesundheitspolitik hat bei SPD Vorrang
BONN. Die Grundwerte- kommission der SPD unter dem (Vorsitz von Dr. Er- hard Eppler) hat die Haus- aufgaben erledigt und ih- ren Bericht über eine Fort- schreibung des Godesber- ger Programms vorgelegt („Godesberg heute").
Im neuen Grundsatzpro- gramm solle der Gesund- heitspolitik ein eigenes Ka- pitel gewidmet werden, schlägt die Kommission vor, da sie „noch mehr als 1959 als eine unserer Hauptaufgaben erkannt ist". Dabei solle die Vor- beugung umfassender an- gesprochen werden. Es sei nämlich zugleich humaner und billiger, die Lebens- und Arbeitsbedingungen humaner zu gestalten, als die Menschen „nachträg- lich mit hohem Aufwand zurechtzuflicken". Die SPD will auch die Grenzen der Chemotherapie und der Apparatemedizin, die Interessen, die auf das Gesundheitswesen einwir- ken, und die Sterbehilfe („von Tabus befreit") an- sprechen. NJ
408 (22) Heft 7 vom 17. Februar 1984 81. Jahrgang Ausgabe A