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Archiv "Der Schwerhörigkeit auf den Grund gehen" (18.01.2002)

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unbefriedigend ist. Die Überlebens- chancen der Patienten haben sich in den letzten 25 Jahren praktisch nicht verbessert. Noch immer werden neun von zehn Tumoren in einem nicht mehr resektablen Stadium entdeckt.

Fortschritte gab es in der letzten Zeit dagegen beim präoperativen Staging.

Auch hier war die Situation bislang un- befriedigend. Bei jedem vierten Patien- ten wurde erst während der Operation erkannt, dass der Tumor nicht mehr re- sektabel ist. Die ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatographie), noch immer Standard zur Bestäti- gung des Diagnoseverdachts, hilft beim Staging nicht weiter, da sie die Tumor- ausbreitung entlang der Lymphwege und Nerven nicht überblickt.

Auch mit der Endosonographie (EUS), welche eine gute Darstellung des Tumors ermöglicht und selbst bei einer Tumorgröße unter einem Zenti- meter in 90 Prozent eine Gewebeprobe möglich macht, ist eine genaue Beurtei- lung der mesenterialen Lymphknoten nicht möglich. Fortschritte bringt nach Ansicht von Prof. Jürgen Riemann (Klinikum Ludwigshafen) die Kern- spintomographie – zumal, wenn sie während der gleichen Untersuchung mit einer Magnetresonanz-Cholangio- pankreatographie (MRCP) kombiniert wird. Dies erlaubt die Sicherung der Diagnose und ein Staging in einer Un- tersuchung („One-stop-shopping“).

Wie bei der ERCP kann die Papille eingesehen werden (Differenzialdiagno- se Papillenkarzinom). Die Kernspinun- tersuchung stellt auch die regionalen Lymphknoten dar. Allerdings ist anders als bei der EUS keine Biopsie des Tumors möglich. Riemann hält eine Biopsie je- doch bei klarem Verdacht für entbehr- lich. Die MRCP ist bisher jedoch nur an wenigen Kliniken möglich. Der Erfolg hängt laut Riemann außerdem sehr stark von der Technik (Feldstärke) und Software sowie von der Erfahrung ab:

„Entscheidend ist, womit die Klinik die besten Erfahrungen gemacht hat.“

In Ludwigshafen wird bei unklaren MRCP-Befunden vor der Operation noch eine Laparoskopie durchgeführt.

Untersuchungen zeigen, dass hiermit et- wa Peritonealkarzinosen oder auch Le- bermetastasen erkannt werden, die dem bisherigen Staging entgehen. Riemann

sieht die Zukunft in der laparoskopi- schen Ultraschalluntersuchung. Selbst hiermit könne jedoch nicht in jedem Fall eine Nichtresektabilität ausgeschlossen werden, meinte Prof. Wolf Otto Bech- stein (Knappschaftskrankenhaus Bo- chum). Auch sei eine Laparoskopie „in schwierigen Zeiten mit engen OP-Plä- nen oft schwer zu rechtfertigen“.

Laut Bechstein ist sicher nicht die mangelnde Radikalität der chirurgischen Eingriffe schuld an den weiterhin schlechten Heilungschancen beim Pan- kreaskarzinom. Eine erweiterte radikale Whipple-Operation (mit En-bloc-Resek- tion der Vena porta und Dissektion der Lymphgefäße im Bereich der Vena me- senterica superior), die derzeit in Japan propagiert wird, verbessere die Überle- bensrate nicht, bedeutet für die Patien- ten jedoch erhebliche zusätzliche Neben- wirkungen. Die Patienten litten postope- rativ unter schwersten Durchfällen, die regelmäßig mit Opiaten behandelt wer-

den müssten. Auch die Frage der adju- vanten Therapie (Chemotherapie oder intraoperative Radiotherapie) ist nach Ansicht Bechsteins offen. Bei der opera- tiven Therapie stelle sich derzeit die Fra- ge, ob Pankreatoduodenektomie, also ein „Whipple“, immer notwendig sei.

Eine weniger aggressive Alternati- ve ist die pyloruserhaltende Duodeno- pankreatektomie, die für die Patienten eine deutlich bessere postoperative Le- bensqualität bedeutet. Eine palliative Operation bei Irresektabilität lehnt Bechstein in der Regel ab. Ein Whipple sei angesichts der Komplikationen nicht vertretbar und verkürze sogar aufgrund der postoperativen Mortalität die Über- lebenszeiten dieser Patienten. Auch ei- ne biliodigestive Anastomose zur Be- handlung der Cholestase sei nur dann sinnvoll, wenn die Irresektablität erst in- traoperativ erkannt werde. In anderen Fällen würde auch der Chirurg Bech- stein Stents vorziehen. Rüdiger Meyer P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 3½½½½18. Januar 2002 AA89

Der Schwerhörigkeit auf den Grund gehen

Das Ohr ist das am häufigsten beeinträchtigte Sinnesorgan des Menschen. Von 1 000 Neugebo- renen sind ein bis zwei bereits angeboren schwerhörig. Die Entstehungsmechanismen sowohl der ererbten als auch der erworbenen Schwerhörigkeit sind in vielen Fällen ungeklärt. In den letzten Jahren sind einige für vererbte Schwerhörigkeitsformen des Menschen verantwortliche Gen-Defekte identifiziert worden. Vergleichbare Defekte wurden auch in Genen von Mäusen ge- funden, die aufgrund spontaner oder im genetischen Experiment erzeugter Mutation schwer- hörig sind. Im Innenohr-Labor der Abteilung Hals-Nasen-OhrenHeilkunde der Georg-August-Uni- versität Göttingen wird nun die normale und die gestörte Funktion so genannter Haarsinneszel- len im Innenohr untersucht. Die äußeren Haarsinneszellen (Foto: obere drei Reihen) haben die Funktion, akustische Signale zu verstärken. Die inneren Haarzellen (Foto: untere Reihe) wandeln mechanische in nervliche Signale um. Haarsinneszellen sind extrem empfindlich und bislang

nicht ersetzbar. Foto: Tobias Moser

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