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ie Anzahl tödlicher Unfäl- le bei Kindern ist zurück- gegangen: seit 1980 um 75 Prozent. Auch werden deutlich weniger Kinder nach einem Unfall im Krankenhaus behan- delt – eine erfreuliche Entwick- lung, die sich auf eine verbesser- te, effektive Prävention zurück- führen lässt, aber auch auf die demographische Entwicklung.Es gibt immer weniger Kinder.
Von jährlich 287 000 nach ei- nem Unfall stationär behandel- ten Kindern tragen rund 4 000 bleibende Schäden davon. Nicht alle Kinder sind gleich gefähr- det: Jungen sind deutlich häufi- ger betroffen als Mädchen.Auch die Schule spielt eine Rolle. So haben Gymnasiasten deutlich weniger Unfälle (122 Unfälle je 1 000 Schüler) als Hauptschüler (193 je 1000 Schüler) oder Son- derschüler (198 je 1 000 Schüler).
Sind Kinder aus ärmeren Fa- milien stärker gefährdet, einen Unfall zu erleiden? Eine Studie aus dem Landkreis Böblingen zu Unfällen bei Vorschulkin- dern bestätigt dies. Demnach ha-
ben soziodemographische Fak- toren großen Einfluss auf das Unfallrisiko bei Kindern. Kin- der unterer sozialer Schichten tragen ein mehr als viermal so großes Risiko, einen schweren Unfall mit bleibenden Gesund- heitsschäden zu erleiden. Noch dramatischer ist der Unter- schied im Vergleich deutscher und ausländischer Kinder. Kin- der mit Migrationshintergrund sind 4,6-mal stärker gefährdet, einen folgenschweren Unfall zu erleiden.
Die Geschichte vom Zappel- philipp endet mit einem schlim- men Sturz mit Verbrühungen bei Tisch. Viele Kinder sind ähnlich zappelig: Rund sieben Prozent aller Kinder unter 15 Jahren sollen am Aufmerk-
samkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts- Syndrom (ADHS) leiden und haben deshalb ein deutlich er- höhtes Unfallrisiko. Die Wahr- scheinlichkeit eines Unfalls ist 3,8-mal höher als im Durch- schnitt. Bei Verkehrsunfällen ist die Unfallrate der ADHS- Kinder sogar neunmal höher.
Durch die gesetzliche Unfall- versicherung sind Schüler nur unzureichend gesichert: So ste- hen einem Kind bis zum sech- sten Lebensjahr bei 100 Prozent Invalidität nur 403 Euro, in den neuen Bundesländern nur 338 Euro monatliche Rente zur Ver- fügung. Von sechs bis 14 Jahren bekommt ein verletztes Kind 537 Euro (451 Euro in den neu- en Bundesländern), im Alter von 14 bis 18 Jahren 644 Euro
(541 Euro) bei 100 Prozent In- validität. Mit der Volljährigkeit steigt die Rente der gesetzlichen Schülerunfallversicherung auf 966 Euro (812 Euro).Die gesetz- liche Unfallversicherung zahlt zudem nur, wenn der Unfall in der Schule oder aber auf dem Schulweg passiert ist. Ohne Fremdverschulden und entspre- chende Schadensersatzansprü- che erhält ein Unfallopfer kei- ne finanzielle Leistungen. Und:
Den Ergebnissen einer Lang- zeitstudie der Medizinischen Hochschule Hannover und der R+S Rück zufolge haben circa 30 Prozent aller Kinder mit einem schweren Unfall auch noch zehn Jahre nach dem Ereignis mit den finanziellen Folgen zu kämpfen.
Der Schutz einer privaten Kin- derunfallversicherung ist des- halb ratsam. Kinder müssen bei schweren Unfällen für ihr wei- teres Leben abgesichert sein.
Umfassender Schutz bedeutet:
Lohnersatzleistungen, Beitrags- leistungen und zusätzliche Ab- sicherung der Krankenbehand- lung und der Pflege. rco
Unfallversicherung
Private Police ratsam
Besonders Kinder sind vielen Risiken ausgesetzt.
Versicherungen