ferinnen und Diätassistenten ergänzen das Service-Team. Bevor die Fachberu- fe den Dienst bei der AOK antraten, waren sie zum Teil in leitenden Funktio- nen in Krankenhäusern als Intensiv- und Unfallkrankenschwester, Diätassi- stentin oder Pflegedienstleiterin tätig.
Der Beratungsservice erstreckt sich auch auf Auskünfte in spanischer, italie- nischer oder türkischer Sprache.
Die ärztlichen Ratgeber beschränken sich auf allgemeine Auskünfte und Ratschläge zu Erkrankungen, Krank- heitsbildern, zu Risiken und Fragen der Prävention, Gesundheitsaufklärung und vor allem zum Impfen sowie zur Reise- medizin. Die ärztlichen Mitarbeiter sind streng auf die Vorschriften der ärztli- chen Berufsordnung verpflichtet; tele- fonische Diagnosen dürfen ebenso wie bei niedergelassenen Ärzten nicht fern- mündlich gestellt werden.
Unikat: Inhouse-Lösung
Wilfried Jacobs unterstrich in einem Gespräch mit dem Deutschen Ärzte- blatt den Vorteil der Inhouse-Lösung:
„Fest angestellte, geschulte Mitarbeiter in einem homogenen, sich ergänzenden Team sind am ehesten geeignet, dem Datenschutz Rechnung zu tragen und dafür zu sorgen, dass sensible medizini- sche und soziale Daten der Versicher- ten nicht in falsche Hände geraten.“
Darüber hinaus ist ein Zusammenspiel von Ärzten und Sozialversicherungs- Rechtsexperten möglich, auch dadurch, dass die Service-Mitarbeiter des Call- Centers direkten Computerzugriff über sämtliche Patientendaten haben und auch über den Bearbeitungsstand von Kostenerstattungs- und Übernahme- anträgen auch im Hinblick auf die Ein- stufung und Pflegebegutachtung der Pflegekasse Bescheid wissen. Dr. med Leonhard Hansen, Vorsitzender der KV Nordrhein: „Für uns Ärzte bedeu- tet das eine Herausforderung, denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Die unmittelbare Betreuung des Patienten auch auf der informativen Ebene ist in erster Linie schließlich Sache des Haus- arztes. Dieser Herausforderung sollte er sich stellen und sie offensiver annehmen, als das in der Vergangenheit oft geschehen ist.“ Dr. rer. pol. Harald Clade
P O L I T I K
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A2438 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 3710. September 2004
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ür die Recherche und Verschlag- wortung bioethischer Literatur hat das Deutsche Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) der Universität Bonn gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern einen neuen, mehr- sprachigen Thesaurus „Ethik in den Biowissenschaften“ heraus- gebracht. Das 1999 gestartete Projekt soll aktuelle Entwicklun- gen der Bioethik vor allem auch im internationalen Zusammen- hang erschließen und für Fach- leute und Laien einfacher zu- gänglich machen.Der Thesaurus ist ein hierar- chisch strukturiertes Schlagwör- terverzeichnis mit Querverweisen zu verwandten Themengebieten.
Wer beispielsweise nach Literatur zum Thema „Gentechnik“ sucht, stößt über den Thesaurus schnell auf relevante Teilgebiete. Dazu verweist der Schlag- wortkatalog auf eine Reihe von Unter- begriffen wie „Klonen“, „Grüne Gen- technik“ oder „Genetisch veränderter Organismus“. Unter jedem Schlagwort findet der Nutzer weitere thematische Eingrenzungen und Verweise zu ver- wandten Themengebieten, sodass er die passenden Literaturstellen schnell finden kann.
Einheitliche
Literaturerschließung
Darüber hinaus dient der vom DRZE und den Kooperationspartnern in Göt- tingen (IDEM),Tübingen (IZEW), Paris (CDEI) und Washington (KIE) ent- wickelte Thesaurus zusätzlich der inter- national einheitlichen Verschlagwortung von Bioethik-Literatur. Denn die Beson- derheit des Ethik-Thesaurus liegt darin,
dass er in drei parallel angelegten Sprachfassungen mit jeweils mehr als 2 500 Schlagwörtern entwickelt wurde.
Damit lässt sich bioethische Literatur jetzt im deutsch-, englisch- und fran- zösischsprachigen Forschungsraum nach einem einheitlichen System erfassen – der Rückgriff auf sprachspezifische Ein- zelthesauri ist nicht mehr erforderlich.
Außerdem ist der Thesaurus im Un- terschied zu vergleichbaren Schlagwort- listen thematisch umfassender konzi- piert: Er deckt nicht nur die humanen Bereiche der allgemeinen Bioethik und der medizinischen Ethik ab, sondern berücksichtigt auch bisher nicht oder nur marginal erfasste Bereiche, wie zum
Beispiel Tierethik, Ethik des Umwelt- und Naturschutzes, der Landwirtschaft sowie der Gen- und Biotechnologie.
Diese Themen werden für die Bioethik immer wichtiger. Damit sei der neue Thesaurus in seiner breiten bioethischen Schwerpunktsetzung und Mehrsprachig- keit „zurzeit weltweit einzigartig“, heißt es in einer Pressemitteilung des DRZE.
Der Schlagwortkatalog liegt in drei Publikationsformen vor: Die Printver- sion ist beim DRZE (Deutsches Refe- renzzentrum für Ethik in den Biowis- senschaften, Universität Bonn, Telefon:
02 28/73-19 30) gegen eine Schutzge- bühr von 15 Euro erhältlich. Auf der Website des DRZE unter www.drze.de/
thesaurus können Interessierte den Katalog kostenfrei als PDF-Datei her- unterladen oder die Online-Version mit komfortablen Such- und Navigations- möglichkeiten nutzen. Die deutsche und englische Version sind bereits verfügbar, die französischsprachige Fassung soll Anfang 2005 veröffent- licht werden. Heike E. Krüger-Brand
Bioethik
Mehrsprachiger Thesaurus
Werkzeug zur Literaturrecherche frei im Internet verfügbar
www.drze.de/thesaurus