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Archiv "Nierenfunktion und Skelettszintigraphie in der pädiatrischen Onkologie" (16.08.1979)

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FÜR SIE GELESEN

Nahrungscholesterin als Kofaktor

bei Kolonkarzinom

Kolonkarzinome treten in westlichen Ländern immer häufiger auf. In afri- kanischen und asiatischen Ländern sowie in Japan dagegen ist die Häu- figkeit dieser intestinalen Karzinome relativ gering. Ergebnisse epidemio- logischer Untersuchungen legen die Vermutung nahe, daß die Zufuhr von Nahrungscholesterin dabei eine Rolle spielt. Zwar ist bisher nicht be- wiesen, daß Cholesterin die Entste- hung eines Kolonkarzinoms bewir- ken kann, tierexperimentelle Stu- dien belegen aber, daß das Wachs- tum und die Ausbreitung von Kolon- karzinomen durch Modifikation des Nahrungscholesterins beeinflußt werden können (sogenannte Kokar- zinogenese). Klar ist bisher auch nicht, ob freies oder verestertes Cholesterin, Fettsäuren oder Abbau- produkte von Cholesterin diesen karzinomfördernden Effekt hervor- rufen.

Mehrere Mechanismen sind denk- bar, die diese Kokarzinogenese be- wirken:

a) Direkte Cholesterinwirkung:

• Cholesterin fördert eine bereits begonnene Karzinogenese

• Cholesterin (Bestandteil von Zell- membranen) verändert das Kolon- epithel und erhöht damit die Sensiti- vität gegenüber karzinogenen Sub- stanzen.

b) Indirekte Cholesterinwirkung:

• Cholesterin beeinflußt die Lös- lichkeit, die Wirkung, den Stoff- wechsel und die Ausscheidung von Karzinogenen.

Cholesterin beeinflußt hormonale und immunologische Faktoren, die zur Karzinomentwicklung wichtig sind.

Lewis antwortete auf diese Hypothe- sen von Cruse und wies darauf hin, daß von den beiden fäkalen Endpro-

dukten des Cholesterins, den Gal- lensäuren und den neutralen Stero- len, erstere wahrscheinlich für die Entstehung des Kolonkarzinoms verantwortlich seien. Unklar sei, ob die Gallensäuren selbst oder ihre Abbauprodukte diese Tumorinduk- tion bewirken. Wrh

Cruse, P.; Levin, M.; Clark, Ch. G.: Dietary cholesterol is co-carcinogenic for human co- Ion cancer; Lancet I (1979) 752-755— Lewis, B.:

Cholesterol and colon cancer; Lancet I (1979) 1136-1137.

Kortikosteroidtherapie des Pseudokrupp

Der Pseudokrupp oder die akute subglottische Laryngotracheitis ist eine im Kleinkindesalter häufig zu beobachtende akute, unter Umstän- den lebensbedrohende Erkrankung.

Die Therapie wird auch heute noch von vielen kontrovers diskutiert, ins- besondere die Effektivität einer Ste- roidgabe. Die Autoren überprüften daher in einer prospektiven Doppel- blindstudie an 30 Kindern im Alter zwischen acht und 60 Monaten die Effektivität einer Steroidgabe. Die 16 Patienten erhielten bei stationärer Aufnahme und zwei Stunden später Dexamethason i. m. (0,3 mg/kg KG),- die Kontrollgruppe von 14 Kindern eine physiologische Kochsalzlö- sung. Die Schwere der Erkrankung wurde gewertet nach einem Punkt- system, das Stridor, Zyanose, ster- nale Retraktionen, Atem- und Puls- frequenz bewertet. Bei Aufnahme war der Score beider Gruppen nahe- zu identisch (8,46 beziehungsweise 8,14). 24 Stunden später wies die Therapiegruppe eine signifikant bessere Punktzahl (1,19) auf als die Kontrollgruppe (5,58). Die Autoren ziehen aus dieser Untersuchung den Schluß, daß Steroide in einer ausrei- chend hohen Dosierung eine Effek- tivität bei der Therapie des Pseudo- krupp besitzen. Dmn

Leipzig, B.; Oski, F. A.; Cummings, Ch. W.;

Stockman, J. A.; Swender, Ph.: A prospective Randomized Study to Determine the Efficacy of Steroids in Treatment of Croup; The Journal of Pediatrics 94 (1979) 194-196, Syracuse, N. Y.

Department of Otolaryngology, Upstate Medi- cal Center, 750 East Adams St., Syracuse, N. Y.

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Nierenfunktion und

Skelettszintigraphie in der pädiatrischen Onkologie

Bei malignen Erkrankungen ist fast immer ein Skelettszintigramm indi- ziert.

Von der Tatsache, daß bei Kindern das injizierte "mTc-Methylendiphos- phonat innerhalb von zwei Stunden

— sofern nicht ossär gebunden — re- nal ausgeschieden wird, kann dia- gnostisch zur orientierenden Beur- teilung von Nierenfunktion und Harnabfluß gut Gebrauch gemacht werden.

Fünf szintigraphische Zeichen sind zu unterscheiden:

• beidseitige Nierenvergrößerun- gen (Leukämie, Lymphome, hyper- urikämische Uropathie, hohe Dosie- rung nierentoxischer Pharmaka)

• abnorm intensive Speicherung durch toxische Phamakawirkung (vor allem Cyclophosphamid, Vincri- stin, Doxorobicin)

• fokale Defekte (Abszesse, Tumoren)

• einseitige Veränderung der Nie- rengröße (Nierenvenenthrombose, Pyelonephritis, Niereninfarkt, nach Rad iati o)

• Abflußbehinderung (Raumforde- rungen durch Lymphknoten oder Tumoren, kongenitale Verände- rungen).

15 Prozent des pädiatrisch-onkolo- gischen Krankengutes zeigten eines oder mehrere dieser Zeichen.

In vielen Fällen ermöglichen diese Zeichen bereits eine Diagnose, oder aber sie stellen die Indikation zu ei- ner gezielten, weiterführenden Dia- gnostik dar. Mhs

Sty, J. R.; Babbitt, D. P.; Kun, L.: Atlas of .mTc- Methylene Diphosphonate Renal Images in Pe- diatric Oncology, Clin. Nucl. Med. 4 (1978) 122-127, John R. Sty, M. D., Dept. of Radiology, Milwaukee Children's Hospital, 1700 W. Wis- consin Ave. P. 0. Box 1997, Milwaukee, Wis- consin 53021 USA

2098 Heft 33 vom 16. August 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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