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Archiv "Traumatische Genitalblutungen" (25.05.1978)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

NOTFALL IM BEREITSCHAFTSDIENST

Traumatische Genitalblutungen

Direkte Verletzungen des Genitales kommen vor allem bei Mädchen beim Spielen, Radfahren, Turnen und Klettern durch Schlag oder Aufprall bei gespreizten Beinen (Reitsitz auf einer Stange) relativ häufig vor. Bei äußerlich geringgradigen Verletzungen kann es innerlich zu Quetschungen bzw. Abriß der Urethra sowie Beckenfrakturen kommen.

Die sogenannte Pfählungsverletzung als häufigste Verletzungsform wird durch Einführen bzw. Eindrin- gen spitzer und stumpfer Gegenstände in die Vagina verursacht. Hieraus resultiert meist eine Verlet- zung des Introitus vaginae mit Perforation der Vaginalwand, hauptsächlich der hinteren Wand, sowie des Fornixbereiches. Manchmal kommt es sogar zum partiellen oder totalen Abriß der Vagina. Je nach Richtung des pfählenden Gegenstandes kann es zu schwersten inneren Verletzungen im gesamten Abdominalbereich kommen.

Die genitale Blutung aufgrund von Verletzungen im vaginalen Bereich bei Sexualdelikten oder Kohabi- tationen tritt bei virginellen Mädchen auf, die noch keine Regelblutung hatten, oder bei älteren Frauen, deren zyklische Blutung über Jahre zurückliegt. Bedingt durch fehlende Östrogenstimulation ist die Vaginalwand sehr dünn bzw. atrophisch, die Rugae vaginales fehlen.

Symptomatik

Rißwunde im äußeren Genital- bereich;

Hämatom der Vulva;

Blutiger Urin (Verdacht auf Blasenverletzung);

Blutiger Stuhl (Verdacht auf penetrierende Verletzung);

Schock (intraabdominale Blu- tung).

Diagnose

Vorwiegend Mädchen und äl- tere Frauen nach der Meno- pause;

Bei Stuprum: Genaue Befund- erhebung (allgemeine Unter- suchung, zytologischer Ab- strich) und Sicherstellung von Asservaten (spätere forensi- sche Stellungnahme!);

Inspektion: äußere und innere Verletzungen des Genitales;

Vorsichtige Untersuchung (vaginal, rektal).

Therapie

Bei starken vaginalen Blutun- gen: Tamponade;

Bei Vulvahämatom: Eisblase, -krawatte bis zur Revision;

Keine Entfernung von einge- führten Gegenständen, Klinikeinweisung;

Tetanusprophylaxe;

Schockbekämpfung,

Infusion mit Plasmaexpander, Klinikeinweisung.

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent Dr. med.

Peter Hohlweg-Majert Frauenklinik

des Klinikums Mannheim der Universität Heidelberg (Direktor: Professor Dr. med.

Peter Stoll, F.I.A.C.) Theodor-Kutzer-Ufer 6800 Mannheim 1

1244 Heft 21 vom 25. Mai

1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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