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Aktion Risiko - Packende Geschichten für Lesemuffel

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Academic year: 2022

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Annette Weber: Packende Geschichten für Lesemuffel © Auer Verlag

Aktion Risiko Aktion Risiko

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Aktion Risiko

„Mensch, Jens, guck mal, der alte Hund. Der hat ja fast kein Fell mehr!“

Pia leuchtete mit ihrer Taschenlampe in den engen Käfig. Darin hockte ein alter Schäferhund und schaute sie mit seinen großen Augen verstört an.

Ungeduldig fingerte Pia an der Käfigtür und öffnete sie.

„Komm Alter! Heute kriegst du deine Freiheit wieder. Und dann brauchst du nie wieder Tierversuche über dich ergehen zu lassen. Das verspreche ich dir.“

Der Hund erhob sich und taumelte aus dem Käfig.

„Der Arme. Wer weiß, wie lange er schon da drin gesessen hat.“

Pia hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Auch die anderen aus dem Tier- schutzverein sahen sehr angespannt aus. Die Nacht- und Nebelbefreiungs- aktion ging fast über ihre Kräfte. Fast dreißig ausgemergelte Versuchstiere hatten sie befreit und in das nahe gelegene Tierheim transportiert.

Jetzt hockten nur noch wenige Tiere in den viel zu kleinen Käfigen. Holger be- freite zwei Katzen, Gül ein Kaninchen, Jens setzte ein paar weiße Mäuse frei.

„Da hinten ist noch ein kleiner Hund!“, rief Pia, „der sieht total fertig aus.“ Sie steckte einen Finger durch das Gitter und streichelte den Hund. „Hallo, mein Schatz! Gleich bist du auch befreit.“

„Polizei!“, rief Holger plötzlich, „schnell, Pia, wir müssen abhauen.“

Murat, Jens und Holger stürmten aus dem Labor in Richtung Parkplatz.

Pia blieb wie angewurzelt vor dem Hundekäfig stehen. Verdammt, wie ließ sich bloß dieser Käfig öffnen?

„Pia! Wir müssen abhauen! Mach schnell!“, schrie Gül gellend.

Der Hund sah sie mit seinen dunkelbraunen, todtraurigen Augen an. Pia konn- te ihn unmöglich zurücklassen!

„Lauft weg!“, rief sie, „ich befreie noch den Hund. Dann verstecke ich mich.“

Gül stand immer noch im Labor. Sie konnte sich nicht entschließen, Pia allein zu lassen. Hinter ihr tauchte Holger auf.

„Gül, Pia, wo bleibt ihr?“ Ihm war anzuhören, dass er in Panik war.

„Los, verschwindet!“, zischte Pia.

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Annette Weber: Packende Geschichten für Lesemuffel © Auer Verlag

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„Komm, wir gehen zur Quarantänestation“, schlug sie mit ausgesprochen freundlicher Stimme vor.

Ben nickte. Pia und er überquerten den Hof. Dann öffnete Pia die Tür zu einem anderen Gebäude und ließ Ben eintreten. Dabei musterte sie ihn heimlich aus dem Augenwinkel. Er sah echt aus, als könne er kein Wässerchen trüben.

Niemand konnte ahnen, dass in ihm ein Wolf im Schafspelz steckte.

„Was, schlägst du vor, soll ich machen?“, wollte Ben wissen.

Pia überlegte blitzschnell. Vielleicht konnte sie diesen Spion mit Carlos Hilfe in die Flucht schlagen.

„Der Dobermann da hinten braucht unbedingt sein Fressen“, sagte sie schein- heilig und reichte Ben die Tüte mit dem Trockenfutter, „er heißt Carlos.“

„Dobermann? Naja, wenns sonst nichts ist“, versuchte Ben zu scherzen.

Aber Pia merkte ihm sofort an, dass ihm der Gedanke an diesen riesigen schwarzen Hund nicht recht war.

Ben starrte in den Zwinger.

Carlos präsentierte sich von seiner heimtückischen Seite.

Er lag nämlich friedlich in seinem riesi- gen Hundekorb und tat so, als schliefe er.

Auf leisen Sohlen betrat Ben den Hun- dezwinger und schloss gewissenhaft die Tür hinter sich. Pia lächelte. Sie wusste, was nun ge schah.

Carlos lag immer noch an seinem Platz, ohne sich zu rühren, und verfolgte jede von Bens Bewegungen aus den Augenwinkeln. Pia grinste.

Carlos hatte eine unnachahmliche Art, den richtigen Moment abzuwarten. Ge- rade hatte Ben seine Hand in die Papiertüte getaucht, da erhob sich Carlos.

Langsam schlich er auf Ben zu. Dann begann er zu knurren. Ben wich zurück.

Mit dem Rücken zum Zwinger gitter stand er stocksteif da und starrte Carlos an.

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Aktion Risiko

Aktion Risiko M 1.1

Kreuzworträtsel

1 Lies die Geschichte genau durch und löse dann das Rätsel.

Schreibe hier alle Buchstaben groß.

ä = ae, ö = oe, ü = ue, ß=ss

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1 I

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N G

P

H B

H

A

T

P F

U

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Annette Weber: Packende Geschichten für Lesemuffel © Auer Verlag

Aktion Risiko

Aktion Risiko M 1.1 M 3

Tierversuche: ja oder nein?

In Deutschland steigt die Zahl der Tierversuche Jahr für Jahr. Ob an Schweinen, Hunden, Mäusen, Affen oder Kaninchen, es gibt kaum eine Tierrasse der Säuge- tiere, an der keine Versuche durchgeführt werden.

6 Lies dir die unterschiedlichen Meinungen durch. Wie stehst du dazu?

7 Markiere die Pro-Argumente grün, die Kontra-Argumente rot.

Tierversuche müssen sein. Ohne sie wüssten wir immer noch nicht, wie bestimmte Medikamente wirken. Sollen wir die Experimente etwa an Menschen durchführen? Dann würden sich erst recht alle aufregen.

Peter, Politiker, 44 Jahre

In unserer Straße verschwinden immer mal wieder Katzen und Hunde. Es wird erzählt, dass sie an Versuchslabors verkauft werden und dort für medizinische Forschungen zur Verfügung stehen. Ich verstehe nicht, wie man so was machen kann.

Tatjana, Azubi, 21 Jahre

Natürlich sind Tierversuche lebensnotwen- dig, auch wenn ich das nicht gut finde. Aber die Tiere werden ja extra für die Labore ge- züchtet und kennen nichts anderes. Außer- dem werden sie mit so vielen Schmerzmitteln behandelt, dass sie wirklich keine Schmer- zen haben.

Margarete, Buchhändlerin, 52 Jahre

Also, ich bin auf alle Fälle gegen Tier- versuche. Besonders die Ver suche, die die Kosmetikindustrie durchführt, sind nicht zu verantworten. Ich stehe jeden- falls oft in der Fußgängerzone und sam- mele Unterschriften. Und wenn ich bei einer gewaltfreien Anti-Tierversuchsak- tion mitmachen sollte, wäre ich dabei.

Charlotte, Schülerin, 15 Jahre

Als angehender Arzt musste ich auch Tierversuche durchführen, und zwar an Kaninchen. Ich musste ihnen Beine ver- kürzen, um dann die Knochenbildung zu untersuchen. Ich weiß, die Kaninchen hatten keine Schmerzen, weil sie von mir genügend Schmerzmittel bekamen.

Trotzdem fand ich es nicht besonders schön. Ich war froh, dass ich die Ex- perimente nicht mit Hunden oder Affen durchführen musste. Die Kollegen die das machen mussten, waren oft sehr unglücklich.

Richard, Arzt, 32 Jahre

8 Findest du weitere Gründe?

9 Bildet zwei Parteien und diskutiert miteinander.

10 Suche Zeitungsausschnitte im Internet oder in der Presse, in denen das Thema besprochen wird.

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