V. Stackelberg, Ossetica. 673
welche Geister, vielleicht die Geister der Verstorbenen", sondern
Zögling und ist aus dem Kabardinischen (cerkessischen) entlehnt.
In der russischen Zeitschrift „Sbomik swedeni o kawkazskix gortsax"
Band V, Abtbeilung II, p. 53, Anm. 4') heisst es: ,kan bedeutet
bei den Kabardinern ein Kind aus dem höchsten Stande, welches
zur Erziehung ausserhalb des Elternhauses einem Atalyk (Erzieher)
übergeben ist", vgl. auch Berge Sagen uud Lieder des Tscherkessen-
Volks p. 17: „Bis zum siebenteu Jahre pflegte der Erzieher (Bof-
chako) des kleinen Fürsten seinen Zögling (Kana)". So wäre denn
auch ZDMG. 41, p. 571, Aum. 6 statt der fraglicheu „Geister"
„Zöglinge" zu setzen.
Za 8. 364.
Zu der Bemerkung des Herrn Jacob D. M. G. XLIII, Heft III,
S. 364, dass die interessante Notiz, die Hewwar Rümi Pappel be¬
treffend , in der türk. Uebersetzuug des Burhän-i-kati' sich in der
pers. Original-Ausg. von Laknau nicht befindet, möchte ich hinzu¬
fügen, dass die Bombay pers. Ausg. 1267 den folgenden Satz enthält:
iXuib Vij »Ii' ^\ j-*-"' iiifMMisy^ lij! ij^ij
lXjLj Uil j g^y£L»j iSy^ b Li! „Hawwar Rümi, mit erstem
Fath, ist eiu Baum, desseu Harz Käh-mbä ist; seine Blätter gibt
man mit Essig einem Epileptiker, der daun gesund wird".
E. Rehatsek.
1) Der Aufsatz ist betitelt: Aus den kabardinischen Sagen Uber die Narten.
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Zur Religion der Achaemeniden*).
Von W. Bang.
Im Museon vol. VIII. pag. 393 habe ich vorgeschlagen, den
Anfang von Farg. 1.
§ 2. azem dadham , spitama zarathushtra , aso rämo däitim,
noid kudad säitim; etc.
folgendermassen zu übersetzen:
§ 2. Ich schuf, Spitama Zarathushtra, den Ort (collect.) zu
einer Schöpfung der Anmuth — nirgends (schuf ich
jedoch) Glück.
Wenn man sich dieser Uebersetzung allgemein anschliesst, so
habeu wir ein neues Indicium, dass die Achaemeniden keine Zoro¬
astrier waren, denn Farg. I, 1 folgg. steht vollkommen im Wider¬
spruch mit dem bekannten keilinschriftlichen: baga vazraka aura¬
mazdä hya imäm bumim adä hya avam asraänam adä hya martiyam
adä hya Myätim adä martiyabyä.
Den BegrifF, den die Eräner mit SiyätiS = Säitish verbanden,
ganz präcis zu definiren , dürfte schwer sein ; auf keinen Fall ist
siyätiS mit Bartholomae „Wohnplatz" , wie ich an anderer Stelle
gezeigt habe.
1) Zu ZDMG. 43, pag. 533 unten vergl. man auch ZDMG. 40, pag. 105
»nten, worauf mich Herr Prof. Wilhelm gütigst aufmerksam machte.