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Archiv "Verdacht auf Nephrolithiasis: Initialer Ultraschall ist so sicher zur Abklärung wie das Abdominal-CT" (21.11.2014)

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A 2068 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 47

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21. November 2014

STUDIEN IM FOKUS

Starke Schmerzen im Abdomen sind häufig Ursache von stationären Notaufnahmen und können auf Nie- rensteine hinweisen. Zur Abklärung des Verdachts eignen sich grund- sätzlich Sonographie und Abdo - minal-Computertomographie (CT).

Das CT hat eine hohe diagnostische Sensitivität bei Nephrolithiasis, setzt aber natürlich den Patienten ionisierender Strahlung aus. In ei- ner multizentrischen Studie an 15 stationären Notaufnahmeabteilun- gen US-amerikanischer Lehrkran- kenhäuser ist die Sicherheit der Diagnostik beider Methoden mitei- nander verglichen worden. 2 759 Patienten im Alter zwischen 18 und 76 Jahren und Symptomen, die ver- einbar mit Nephrolithiasis waren – zu den möglichen Differenzialdiag- nosen gehören Cholezystitis, Ap- pendizitis oder andere Darmerkran- kungen und Aortenaneurysmen –

sind randomisiert worden in drei Gruppen: Ultraschall (US) durch Notärzte (n = 908) oder durch einen Radiologen (n = 893) oder Abdomi- nal-CT (n = 958). Die 3 Gruppen wurden anschließend bezüglich der 30-Tages-Inzidenz von diagnosti- zierten Hochrisikokomplikationen, die auf nicht oder verzögert erkann- te Nierensteine zurückzuführen wa- ren, und in Bezug auf die kumulati- ve Strahlenbelastung in den 6 Mo- naten nach Randomisierung vergli- chen (primärer Endpunkt).

Die Inzidenz der Hochrisiko - diagnosen mit Komplikationen war mit 0,4 % gering und unterschied sich nicht signifikant in den Grup- pen (0,7 % US durch Notärzte;

0,3 % US durch Radiologen; 0,2 % Abdominal-CT; p = 0,30).

Auch die Häufigkeit erneuter Notaufnahmen oder die Dauer der Schmerzzustände differierten nicht

erheblich zwischen den Patienten der drei Studienarme.

Hochsignifikante Unterschiede gab es aber in der kumulativen Strahlenbelastung: Sie betrug durchschnittlich 10,1 Millisievert (mSv) und 9,3 mSv bei den per Ul- traschall untersuchten Patienten und 17,2 mSv in der Abdominal- CT-Gruppe (p < 0,001).

Fazit: Bei Verdacht auf Nephroli- thiasis ist einer großen, randomi- sierten Studie aus den USA zufolge die sonographische Bildgebung so sicher für die Abklärung wie das Abdominal-CT mit dem Vorteil, dass eine Strahlenexposition des Patienten vermieden wird.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze VERDACHT AUF NEPHROLITHIASIS

Initialer Ultraschall ist so sicher zur Abklärung wie das Abdominal-CT

Frakturen machen 10 bis 25 % der Verletzungen bei Kindern aus. Für die Schmerzstillung war Codein lange ein für Kinder beliebter Wirk- stoff, es gab aber vereinzelt tödliche oder lebensbedrohliche Intoxika - tionen. Als Alternativen kommen Morphin und nicht-steroidale anti- inflammatorische Substanzen infra- ge. In einer randomisierten Studie haben kanadische Pädiater unter- sucht, ob oral gegebenes Morphin nach unkomplizierten Frakturen vergleichbar effektiv ist wie Ibu- profen. 183 Kinder im durch- schnittlichen Alter von 10,8 Jahren (Altersspanne: 5–17 Jahre) wurden nach nichtoperativer Versorgung ei- nes Knochenbruchs im Bereich der Extremitäten entweder mit Morphin (oral 0,5 mg/kg; maximal 10 mg)

oder Ibuprofen (oral 10 mg/kg, maximal 600 mg) behandelt. Die Kinder sollten die Tabletten bei Schmerzen alle 6 Stunden einneh- men, maximal 4 Tabletten am Tag.

Durchbruchschmerzen sollten mit Paracetamol (Dosis 15 mg/kg, ma- ximal 975 mg) behandelt werden.

Primärer Endpunkt war die Lin- derung des Schmerzes nach der ers- ten Dosis, die mit einer Gesichter- skala (Faces Pain Scale – Revised [FPS-R]) beurteilt wurde. Die Me- dikamente hatten eine vergleichbar gute Wirkung. In der Morphingrup- pe waren tendenziell Therapien von Durchbruchsschmerzen mit Parace- tamol häufiger als unter Ibuprufen (25,7 versus 14,7 %).

Ibuprofen wurde besser vertra- gen: Die Häufigkeit von uner-

wünschten Effekten wie Schläfrig- keit (34,8 versus 20,6 %), Übelkeit (27,3 versus 5,9 %) und Erbrechen (12,1 versus 2,9 %) war unter Mor- phingabe deutlich höher. Deshalb raten die Autoren zu Ibuprofen als sicherer und wirksamer Therapie in der ambulanten Analgesie von Frakturen bei Kindern.

Fazit: Ibuprofen eignet sich gut für die Schmerztherapie von Kindern nach Knochenbrüchen und hatte in einer randomisierten Vergleichsstu- die weniger unerwünschte Effekte als Morphin. Rüdiger Meyer FRAKTUREN BEI KINDERN

Ibuprofen eignet sich gut für die Analgesie bei starken Schmerzen

Smith-Bindman R, Aubin C, Bailitz J, et al.: Ul- trasonography versus computed tomography for suspected nephrolithiasis. New Engl J Med 2014; 371: 1100–10.

Poonai N, Bhullar G, Kangrui L, et al.: Oral administration of morphine versus ibuprofen to manage postfracture pain in children:

a randomized trial. CMAJ 2014;

DOI 10.1503/cmaj.140907

M E D I Z I N R E P O R T

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