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Archiv "Heinz Kirchhoff 70 Jahre" (19.06.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

Heinz Kirchhoff 70 Jahre

Am 4. Juni 1975 wurde Professor Dr. med. Heinz Kirchhoff, emeritier- ter Ordinarius für Gynäkologie und Geburtshilfe, bis Ende 1973 Direk- tor der Frauenklinik der Georg-Au- gust-Universität Göttingen, 70 Jah- re.

Für seine Schüler und Freunde und nicht zuletzt für seinen Nachfolger ist es eine große Freude, diesen jung gebliebenen leidenschaftli- chen Arzt, Lehrer, Wissenschaftler und Sammler unermüdlich an der Arbeit zu sehen. Derjenige, der die Gelegenheit hat, den Rat Professor Kirchhoffs befolgen zu können, be- findet sich in einer glücklichen Lage!

1905 in Wilhelmshaven geboren, in Bremen zur Schule gegangen hat Kirchhoff in Tübingen, in Mün- chen und zuletzt in Hamburg stu- diert.

Sein gynäkologischer Lehrer war Professor R. Schröder in Kiel und später in Leipzig. Bei Professor Hans Mayer wurde Kirchhoff in Bremen außerdem in der gynäkolo- gischen Radiologie ausgebildet. Er ist Facharzt für Radiologie.

Vier Jahre verbrachte er als Sani- tätsoffizier an der Front. 1943 über- nahm er die Leitung der Frauenkli- nik in Lübeck, 1954 wurde er auf das Ordinariat für Geburtshilfe und Gynäkologie in Göttingen als Nachfolger von Professor Heinrich Martius berufen.

Von 1967 bis 1969 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gy- näkologie und Geburtshilfe, deren Ehrenmitglied er jetzt ist. Er ist Se- nator der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer und war bis zu seiner Emeritierung Sach- verständiger der Arzneimittelkom- mission der deutschen Ärzte- schaft.

Während seiner langjährigen Tätig- keit als Forscher fanden zahlreiche Themen sein ganz besonderes In- teresse und wurden von ihm inten- siv bearbeitet. Es ist unmöglich, in- nerhalb dieses kurzen Abrisses seines Lebens als Arzt, Wissen-

Professor Dr. med. Heinz Kirchhoff, emeritierter Ordinarius für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Georg-August- Universität Göttingen, vollendete am 4.

Juni sein 70. Lebensjahr Foto: K. Julius

schaftler und Lehrer auf alle Themen seiner rund 160 Publikatio- nen (Monographien und Lehrbuch- beiträge nicht berücksichtigt) ein- zugehen.

Der Verfasser möchte jedoch ganz besonders einige Dinge hervor- heben, die von Kirchhoff schon lange „vor der Zeit" als wesentlich und aktuell angesehen wurden:

Schon 1937 wies er auf die engen Beziehungen zwischen dem Gebär- mutterkrebs und den ableitenden Harnwegen hin. Es gelang ihm der Nachweis der Genitaltuberkulose im Menstrualblut. 1939 wies er auf die Frühgeburt hinsichtlich der Be- deutung der Säuglingssterblichkeit

hin, ein Thema, welches an Aktua- lität in keiner Weise eingebüßt hat.

1949 setzte er sich kritisch mit der sogenannten prophylaktischen Nachbestrahlung nach der operati- ven Behandlung des Genitalkarzi- noms auseinander. Er wog Nutzen und Gefahren der radiologischen Nachbehandlung gegeneinander ab. Auch dieses Problem hat an klinischer und wissenschaftlicher Bedeutung nicht an Interesse ver- loren.

1958 propagierte er die Zusatz- therapie bei Patientinnen mit Genitalkarzinomen. Er erkannte sehr früh den Wert von „Gene- sungshäusern".

Der Hinweis Kirchhoffs auf die Lücke zwischen der stationären Behandlung und der Wiederinte- gration in das „normale" Leben läßt sich durch gut geleitete und von ihm in Niedersachsen inaugu- rierte Kliniken füllen, Kliniken, die nicht lediglich der sogenannten Rehabilitation dienen, sondern in diagnostischer und therapeutischer Hinsicht erstklassig ausgestattet sind, um nicht nur eine Nachsorge, sondern auch eine Nachtherapie treiben zu können.

Sein ganz besonderes Interesse galt der Erforschung des weibli- chen Beckens unter dem Aspekt der Geburtsmechanik bzw. der pro- spektiven Geburtshilfe.

Sein Bestreben war es, einerseits eine gemäßigte Politik der Abtei- lungsbildung innerhalb der Frauen- klinik zu verfolgen, andererseits aber eine Struktur zu propagieren, die auf der Basis der gegenseiti- gen Unterhaltung, Kooperation und Konsultation einer Teilung des Fa- ches entgegenwirkt.

Es ist mir als seinem Nachfolger ein Bedürfnis, Heinz Kirchhoff an dieser Stelle zu danken für die Dis- kretion der Beratung und die große Freundlichkeit, mit der er mir die Übernahme der von seiner impo- nierenden Persönlichkeit geprägten Klinik erleichterte.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 25 vom 19. Juni 1975 1901

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