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Archiv "Neurologie: Volkskrankheit Nr. 1 - Migräne" (02.11.2012)

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A 2198 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 44

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2. November 2012 Die Migräne gilt zu Recht weltweit als Volkskrankheit mit hohen direk- ten und indirekten Kosten und so- zioökonomischen Folgen. Allge- meinärzte werden von den Patien- ten weit überwiegend aufgesucht, auch Neurologen, Internisten und Orthopäden, dementsprechend breit sind die verschiedentlich durch - geführten Behandlungsmaßnahmen.

Das Buch von Göbel setzt sich zum Ziel, das aktuelle Wissen für die Migränesprechstunde zur Verfü- gung zu stellen, und dies ist ausge- zeichnet gelungen. Der Leser findet

neben sehr ansprechenden historischen Reminiszen- zen eine Fülle von neues- ten Informationen über die Pathophysiologie, die Dif- ferenzialdiagnose, Verlauf und Prognose, sowie über die modernen und validier- ten Therapieoptionen. Es werden aber auch alle vom Patienten an den Arzt herangetragenen ätiologi- schen und therapeutischen Vorstellungen diskutiert und kri- tisch bewertet, so dass man als be- handelnder Arzt sachgemäß Aus- kunft geben kann. Der Text ist de- tailreich, aber stets übersichtlich gegliedert und flüssig zu lesen. Er eignet sich ebenso sehr gut zum kurzfristigen Nachschlagen einzel- ner Details. Instruktive Abbildun- gen und Tabellen lockern den Text auf. Akutbehandlung und Prophy - laxe werden ausführlich auf dem neuesten Stand der Wissenschaft beschrieben, es werden aber eben- falls nicht evaluierte, überholte oder unkonventionelle Maßnahmen und spezielle Probleme, wie Migrä- ne in der Kindheit oder in der Schwangerschaft, dargestellt, mit denen man als Arzt in der Praxis konfrontiert wird. Das Buch ist gründlich, informativ, übersicht- lich, praxisnah und sehr angenehm lesbar. Es kann jedem Arzt nach- drücklich empfohlen werden, der Patienten mit Migräne zeitgemäß behandeln will. Wolfgang Hausotter NEUROLOGIE

Volkskrankheit Nr. 1 − Migräne

Hartmut Göbel:

Migräne. Diagnostik, Therapie, Prävention.

Springer, Berlin 2012, 360 Seiten, gebunden, 69,95 Euro

P SY CHOLOGIE

Die Zunahme psy- chischer Erkrankun- gen erfordert neue Versorgungsstruktu- ren (DÄ 37/2012:

„Psychologischer Fachdienst im Akut- krankenhaus: Innovativer Versorgungs- ansatz“ von Birgit Albs-Fichtenberg und Markus Leineweber).

Monopolbegehren

Als Leiterin eines parallelen Pro- jekts im Katholischen Klinikum Mainz mit dem gleichen Versor- gungsansatz (mit vier ärztlichen Psychotherapeuten beziehungswei- se Ärzten für Psychosomatische Medizin und einer Musiktherapeu- tin) begrüße ich grundsätzlich die Darstellung von Frau Albs-Fichten- berg. Auch ich halte die psychoso- matisch/psychotherapeutische fach- übergreifende Präsenz im Akut- krankenhaus für eine wesentliche Ergänzung in der Krankenbehand- lung im Sinne einer ganzheitlichen Versorgung. Allerdings krankt die Darstellung erheblich daran, dass ausschließlich von einem psycholo- gischen Dienst die Rede ist. Das Wort Psychosomatik kommt über- haupt nicht vor. Auch die über das Land verteilten psychosomatischen Konsil- und Liaisondienste und de- ren Verdienste finden keinerlei Er- wähnung in dem Aufsatz. Als gebe es nur hilfreiche Psychologen, die Ärzte braucht man nicht. Psychoso- matik gehört jedoch in den Bereich

der Medizin. In Kliniken geht es vor allem um psychosomatische Krankheitsbilder und Komorbiditä- ten. Für den Bereich der Psychoso- matik sind die ärztlichen Psycho- therapeuten beziehungsweise Fach- ärzte für Psychosomatische Medi- zin aufgrund ihrer medizinischen undpsychotherapeutischen Ausbil- dung geradezu prädisponiert. Ich gewinne also leider durch den Arti- kel von Frau Dr. Albs-Fichtenberg den Eindruck, dass es in erster Li- nie um ein Monopolbegehren der Psychologie geht, anstatt um ge- meinsame Sache im Sinne der opti- malen Versorgung von Patienten.

Das Ziel einer ganzheitlich ange- messenen Versorgung psychosoma- tisch erkrankter Patienten kann nur erreicht werden durch Kooperation und Anerkennung der jeweiligen Kompetenzen, nicht aber durch standespolitisches Grabenziehen . . .

Dr. med. Christa Hack, Leitende Ärztin, Katholisches Klinikum Mainz, Akademisches Lehr- krankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 55131 Mainz

S C O OG

D c g V r

„ F krankenhaus: Innova

starke Förderung der Forschungs- anfänger würde der Anarchie Vor- schub leisten, exakt die, die die For- schung durchführen, würden nicht gefördert. Wozu sollte ein PD einen solchen Anfänger betreuen? Das ist doch nur schlecht.

Der Zugang zum Titel des PD, der ja das Recht und die Pflicht auf freie Forschung bedeutet, darf nicht einfach jedem Anfänger offenste- hen. An der Uniklinik Marburg bei- spielsweise werden circa sechs in- ternationale Arbeiten als Erstautor benötigt, um ein PD-Erteilungsver-

fahren zu beantragen. Wir benöti- gen dringend solch einen verant- wortungsvollen „Forschungsführer- schein“, damit eine falsche Förde- rung von anarchischen Chaoten auf unseren „Forschungsautobahnen“

die Rettung von Menschenleben nicht gefährdet.

Die Deutsche Gesellschaft für Inne- re Medizin warnt bereits, dass die Medizin ihre wissenschaftliche Ba- sis verliert.

Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Stief, Institut für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie, Universitätsklinikum Marburg, 35043 Marburg

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