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Archiv "Internationales Behindertensymbol anerkannt" (08.01.1981)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Kritik

an der Suchtforschung

„Im Bereich der Suchtbekämp- fung fehlt es an solider ambulan- ter Arbeit", beklagte sich der Dro- genbeauftragte des Berliner Se- nats, Diplom-Psychologe Wolf- gang Heckmann, bei einer Presse- konferenz in Bonn. Immer noch gebe es keine klassische Therapie im Drogenbereich, und auch eine einheitliche Ausbildung zum Dro- genberater fehle. Durch den weite- ren Ausbau ambulanter Dienste könnten mehr Drogenabhängige erreicht und zur Therapie moti- viert werden.

Zusammen mit drei weiteren Ex- perten stellte Heckmann die Er- gebnisse eines von der Zeitschrift

„bild der wissenschaft" und der Drogenforschungsgruppe „TU- drop" gemeinsam durchgeführten Symposiums „Die Drogenabhän- gigkeit Jugendlicher" der Presse vor.

Die Experten übten massive Kritik an Forschern und Politikern. Von Dr. Walter Kindermann, Leiter der am Psychologischen Institut der Technischen Universität Berlin an- gesiedelten Forschungsgruppe, wurde ihnen sogar Versagen vor- geworfen. Seit fünfzehn Jahren, mit Beginn der Drogenwelle und den ersten „Haschrebellen" in Berlin, gebe es noch immer so gut wie keine Forschung, auf der man die Therapie aufbauen könne. Der richtige Weg, wie und auf welche Art der Behandlung der einzelne Süchtige ansprechbar sei, wäre noch nicht gefunden. Die erprob- ten Wege seien für fast 80 Pro- zent der Drogensüchtigen unan- nehmbar.

Mit einer Vervielfältigung der heu- te rund 2000 Langzeittherapieplät- ze sei es nicht getan. Nur eine „Di- versifikation des Therapieangebo- tes", eine breitere Angebots- palette, komme für die nicht ho- mogene Gruppe der Drogenab- hängigen in Frage. Auf diesem Wege könne man die unerläßliche

Therapiemotivation erreichen und für jeden Süchtigen die ge- wünschte Art für den Ausstieg aus der Sucht bereithalten.

Manfred Ziegler, Leiter der Deut- schen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren in Hamm, stellte fest, daß bereits jeder 25. Bundes- bürger in irgendeiner Art süchtig sei.

Den Mitmenschen seien jedoch durch die Medien nur die 60 000 Drogenabhängigen ins Bewußt- sein gedrungen. Weiterhin gebe es aber auch 1,8 Millionen Alkoho- liker und rund 500 000 Medika- mentensüchtige. Die jährliche Zu- wachsrate betrage derzeit fünf Prozent. Um diese zu senken, sei es wichtig zu erfahren, warum die Jugendlichen süchtig würden.

Auf die angeblich absinkende Zahl der Herointoten ging Prof. Dr. Jür- gen Gerchow, Geschäftsführender Direktor des Zentrums der Rechts- medizin an der Universität Frank- furt, ein. Die Statistiken, die für das Vorjahr von 600 Drogentoten und für dieses Jahr von etwa 500 berichten würden, seien ungenau.

Es gebe noch immer ein zu großes Dunkelfeld, welches sich bei der Verlagerung des Drogengenusses aufs Land weiterhin vergrößern würde. Außerdem gingen Tote in die Statistik ein, die in Wirklichkeit keine Fixer gewesen wären.

Umgekehrt würden Fixer aus der offiziellen Statistik herausfallen, die durch eine andere Ursache zu Tode gekommen seien, da man bei vielen Unfall-, Leber-, oder Herztoten erst bei einer Obduktion feststellen könnte, daß eine Droge die eigentliche Todesursache ge- wesen sei. Auffallend sei im übri- gen die Mehrfachabhängigkeit der Süchtigen. 31 Prozent aller Süch- tigen würden Drogen miteinander kombinieren. Gerchow bezeichne- te die Polytoxikomanie als eine ty- pisch weibliche Art des Drogen- konsums: 54 Prozent aller weibli- chen Drogenabhängigen würden mehr als eine Drogenart konsu- mieren. wlb

Krankenhäuser

sollen Energie sparen

Die Finanzhilfen des Bundes an die Länder für Modellmaßnahmen im Krankenhausbereich werden be- vorzugt für Maßnahmen vergeben, die Energie einsparen sollen.

Mit den vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung in 1980 bewilligten Mitteln werden Wärmerückgewinnungsanlagen und andere modellhafte Maßnah- men zur Energieeinsparung in Hö- he von 80 Prozent der jeweiligen Investitionskosten gefördert. Ein- zelprojekte sind bisher schwer- punktmäßig in Berlin, Bremen, Ko- blenz, Landstuhl und Reinbek ge- fördert worden. Neben den allge- meinen Finanzhilfen in Höhe von 750 Millionen DM wird der Bund 1980 insgesamt 45 Millionen DM für Einzelförderungsmaßnahmen und mehr als sechs Millionen DM für krankenhauspolitische For- schungsprojektebereitstellen. DÄ

Internationales Behindertensymbol anerkannt

Im Rahmen der Vorbereitungen zum Jahr der Behinderten (1981) hat die Bundesarbeitsgemein- schaft für Rehabilitation (BAR), Frankfurt, empfohlen, das von der Internationalen Rehabilitationsge- sellschaft gutgeheißene „Interna- tionale Zugangssymbol" weiterzu- verbreiten. Das Symbol sollte, so ein Beschluß der Internationalen Kommission für technische Hilfen, nur zugelassen werden, um den Zugang zu Gebäuden und Einrich- tungen für schwerst-bewegungs- behinderte Menschen kenntlich zu machen. Dieser Personenkreis müsse dazu legitimiert sein, das Symbol zu führen. Nur dann werde der Zweck erfüllt, zum Beispiel Spezialparkplätze für Behinder- tenfahrzeuge benutzbar zu ma- chen. Jeder Mißbrauch des Sym- bols für kommerzielle Zwecke soll- te ausgeschlossen bleiben. EB DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 2 vom 8. Januar 1981 33

Referenzen

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