• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Wo soll ich mich operieren lassen?" (07.12.2007)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Wo soll ich mich operieren lassen?" (07.12.2007)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A3410 Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 497. Dezember 2007

M E D I Z I N

REFERIERT

Folsäure scheint nicht vor Darmkrebs zu schützen

Folsäure kann die Neubildung von Adenomen im Darm nicht nach- weislich verringern. Obwohl Ergebnisse aus Tierversuchen ein vermin- dertes Darmkrebsrisiko bei Folsäuresupplementierung ergaben, konn- ten Bernhard F. Cole und Koautoren keinen antineoplastischen Effekt belegen. In einer placebokontrollierten, doppelblinden Klinikstudie un- tersuchten die Forscher zwischen 1994 und 2004 insgesamt 1 021 Patienten, bei denen man bereits ein kolorektales Adenom entfernt hatte. An der Studie nahmen 9 klinische Zentren aus den USA und Ka- nada teil.

Das Studiendesign umfasste eine Folsäure- und eine Placebogrup- pe, in denen man eine Tagesdosis von jeweils 1 mg Folsäure bezie- hungsweise ein Placebo verabreichte. Die Nachfolgeuntersuchung

wurde in 2 Intervallen durchgeführt. In den ersten 3 Jahren nach Beginn der Studienteilnahme unterzogen sich 987 Patienten einer Darmspiegelung. Dabei lag die Inzidenzrate für ein kolorektales Adenom mit 44,1 % (n = 221) in der Folsäuregruppe rund 1,7 % höher als in der Placebogruppe (42,4 % [n = 206]). Auch bei der zweiten Folgeuntersuchung nach 3 bis 5 Jahren, an der sich 607 Pa- tienten beteiligten, war die Zahl der Darmadenome in der mit Folsäure supplementierten Gruppe deutlich höher (41,9 % [n = 127]) als in der placebokontrollierten (37,2 % [n = 113]).

Seit 1998 besteht in den USA und Kanada die Pflicht, Getreidepro- dukte mit Folsäure anzureichern, um die Zahl der Neuralrohrdefekte bei ungeborenen Kindern zu reduzieren. Die Autoren schließen daher nicht aus, dass die gesetzlich vorgeschriebene Folsäurezufuhr die Er- gebnisse der Studie beeinflusst haben könnte. ml

Cole BF et al.: Folic acid for the prevention of colorectal adenomas. A randomized clinical trial. JAMA 2007; 297: 2351–9.

E-Mail: Bernard.Cole@dartmouth.edu

Kanada: Folsäure reduziert

Neuralrohrdefekte bei Ungeborenen

Folsäuremangel in der Schwangerschaft gilt als Hauptrisikofaktor für einen Neuralrohrdefekt beim ungeborenen Kind. Lebensmittelherstel- ler von Getreideerzeugnissen sind in Kanada seit 1998 dazu verpflich- tet, Ihre Produkte mit Folsäure anzureichern. De Wals et al. untersuch- ten in ihrer Studie die Folgen der Supplementierung und konnten eine deutliche Reduktion der Fehlbildungen dokumentieren.

Die Forscher werteten die Daten aus vielfältigen regionalen Quellen aus, um die Gesamtzahl fetaler Anomalien in 7 kanadischen Provinzen zwischen 1993 und 2002 zu dokumentieren. Bei insgesamt 1,9 Mil- lionen Geburten waren in diesem Beobachtungszeitraum 2 446 Kinder

von einem Neuralrohrdefekt betroffen.Totgeburten und Abtreibungen infolge neuraler Schäden flossen in die Bewertung mit ein.

Während die Zahl der Fehlgeburten zwischen 1992 und 1997 kon- stant blieb (Spannweite: 1,50 bis 1,69 pro 1 000 Geburten), sank sie mit Beginn der Folsäureanreicherung und liegt seit 2000 auf einem kontinuierlich niedrigeren Niveau (0,86 pro 1 000 Geburten). Das ent- spricht einer Verminderung von 46 %. Auf die Spina bifida, Anenze- phalie und Enzephalozele wirkte sich die erhöhte Zufuhr am deutlich- sten aus. Hier verzeichneten die Autoren einen Rückgang um 53, 38 beziehungsweise 31 %. Besonders auffällig war auch die verringerte Rate an Neuerkrankungen in den östlichen Regionen, in denen zuvor

die meisten Anomalien verzeichnet wurden. ml

De Wals P et al.: Reduction in neural-tube defects after folic acid fortification in Canada. N Eng J Med 2007; 357: 135–42.

E-Mail: dewals@msp.ulaval.ca

Wo soll ich mich operieren lassen?

In zunehmendem Maße orientieren sich Patienten, bei denen eine größere Operation ansteht, im Internet oder in einschlägigen Magazin- veröffentlichungen über Institutionen, die Qualitätsberichte publizieren oder in einer veröffentlichten „Rangliste“ als Experten ausgewiesen werden.

Die amerikanischen Autoren führten Telefoninterviews mit 510 Pa- tienten durch, die nach Zufallskriterien als Medicare-Patienten ausge- wählt worden waren und bei denen in den vergangenen 3 Jahren ei- ner von 5 größeren operativen Eingriffen vorgenommen worden war.

Dabei handelte es sich um Operationen wegen eines abdominalen Aortenaneurysmas (n = 103), einen Herzklappenersatz (n = 96) sowie eine Resektion von Blase (n = 119 ), Lunge (n = 128) oder Magen (n = 64 ) wegen eines Krebsleidens. Dabei ging es in erster Linie um die Frage, ob ihr Hausarzt derjenige war, der die Institution vorge-

schlagen hatte, in der die geplante Operation stattfinden sollte. 31 % der Patienten gaben an, dass ihr Arzt der Entscheidungsträger gewe- sen sei. 42 % berichteten, dass sie selbst zusammen mit ihrem be- treuenden Arzt den Operateur gewählt hätten, 22 % dass sie selbst diese Entscheidung getroffen hätten und 5 %, dass sie sich dem Vo- tum der Familie gebeugt hätten.

Alter, Einkommensverhältnisse und Ausbildungsstatus hatten keinen Einfluss, Männer trafen häufiger ihre eigene Wahl als Frauen (34 versus 24 %; p = 0,02 ). Was kardiovaskuläre Operationen be- traf, war der Rat des Arztes häufiger vonnöten als bei Krebsoperatio- nen (26 %; p = 0,001).

Wenngleich somit die meisten Patienten an der Entscheidungsfin- dung bezüglich der Operation beteiligt waren, gaben doch ein Drittel der Befragten an, dass ihr Hausarzt entscheidenden Anteil an der

Wahl des Operateurs gehabt habe. w

Wilson CT et al.: Choosing where to have major surgery. Who makes the decision ? Arch Surg 2007; 142: 242–6.

Department of Veterans Affairs Medical Center, VA Outcomes Group, West Junction, Vt, USA

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Crossectional study on the prevalence and economic significance of hydatidosis in slaughtered ruminants at Debrezeit ELFORA export abattoir Oromia region, Eastern Showa

■ Sicht: Folge von Operationen, die unter einem Sichtnamen langfristig abgespeichert wird und unter diesem Namen wieder aufgerufen werden kann; ergibt eine Sichtrelation.. ■

where Bücher.ISBN = Buch_Stichwort.ISBN select Bücher.ISBN, Titel, Stichwort (richtig) from Bücher, Buch_Stichwort. where Bücher.ISBN

Vorl V_Bez SWS Semester Studiengang _DB _zwei _erstes Informatik Vorl_Voraus V_Bez Voraussetzung.

exec sql declare AktBuch cursor for select ISBN, Titel, Verlagsname from Bücher. for update of

Jedes Folgenglied ist also eine Linearkombination der beiden vorangehenden Folgen- glieder (Walser 2012, S.15).. Der Grenzwert der Folge soll aber von null

[r]

Es wird eine empirisch begründete Methode vorgestellt, um aus den natürlichen Zahlen die Zweierpotenzen und die