• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Venlafaxine mildert Hitzewallungen nach Brustkrebs" (18.08.2000)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Venlafaxine mildert Hitzewallungen nach Brustkrebs" (18.08.2000)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

us dem Leistungssport weiß man, dass hohe Dauerbelastungen häu- fig Infektionen auslösen, mei- stens ist der Respirationstrakt betroffen. Das gilt auch für Freizeitsportler, die sich hohe sportliche Leistungen abver- langen, ohne die psycho-phy- sische Leistungsfähigkeit ent- sprechend trainiert zu haben.

Denn nur durch eine stress- freie, mit Freude und Erfolg erleben verbundene Bela- stung vermag sich die ZNS- Immunsystem-Regulation so anzupassen, dass ein hohes immunologisches Leistungs- niveau resultiert. Der Apho- rismus von Prof. Gerhard Uhlenbruck (Köln), „Das Immunsystem ist so alt wie der Geist, der es beseelt“, ist auch unter dem Sport-Aspekt zutreffend.

Sportliche Betätigung be- ansprucht das Immunsystem besonders intensiv. Das Mus- kelgewebe wird im Sinne ei- ner aseptischen Entzündung lokal gereizt, und im Gewe- be werden Mikroläsionen ge- setzt. Dabei werden die Im- munozyten einerseits in die Entzündungsprozesse einge- bunden, andererseits sind sie mit Reparatur- und Auf- räumarbeiten verletzter be- ziehungsweise abgestorbener Muskelzellen beschäftigt.

Darüber hinaus würden bei jeglicher Belastung auch stets Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, wodurch insbesondere der spezifische Teil des Immun- systems gedämpft würde, er- läuterte Prof. Heinz Liesen (Paderborn) bei einem Fach- pressegespräch des Förder- kreises Immunschutz der Fir- ma Schaper & Brümmer in München.

Bei extremen sportlichen Belastungen, wie sie zum Bei- spiel beim Marathonlauf auf- treten, büßen natürliche Kil- lerzellen an Zytotoxizität ein und die Granulozyten an Pha- gozytoseleistung und bakte- rizider Kapazität. Außerdem sinkt die Zahl bestimmter Lymphozyten deutlich. Sport wird in diesen Fällen zum

„Distress“, der vorübergehend das Immunsystem schwächt.

Entspannungsmethoden wie Autogenes Training helfen, Gelassenheit und Stressre- sistenz zu entwickeln, was auch der Immunabwehr zu- gute kommt. Wichtig sind die Einhaltung von fixen Rege- nerationszeiten und ausrei- chend Schlaf, damit das Im- munsystem die Gelegenheit erhält, sich zu erholen.

Ein weiterer wichtiger Fak- tor für die Immunfunktion ist die richtige Ernährung, was besonders für Sportler und

körperlich aktive Menschen gilt. Generell gelte für den Frei- zeitsportler mit einer sportli- chen Betätigung von drei bis vier Stunden wöchentlich und einem zusätzlichen Energie- verbrauch von circa 2 000 kcal: eine vollwertige und ab- wechslungsreiche Mischkost nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aus reichlich Koh- lenhydraten, wenig Fett, ge- nügend hochwertigen Prote- inen sowie Vitaminen und Mi-

neralstoffen, erinnerte Dr. Sil- ke Bauer (Zürich).

Polysaccharidreiche Le- bensmittel mit hoher Nähr- stoffdichte sind eine ideale Energiequelle für sportliche Belastungen. Dazu gehören Vollkorngetreideprodukte wie Nudeln, Reis und Brot, aber auch Kartoffeln, Hülsenfrüch- te und Gemüse. Vor allem Obst mit seinen Vitaminen, Mineralstoffen und sekun- dären Pflanzenstoffen stärkt die Abwehrkraft des Immun- systems.

Pflanzliche Dreierkombination

Einer oft chronischen Dis- tress-Belastung sind heute viele berufstätige und sport- treibende Menschen häufig ausgesetzt; sie wird nicht nur im Profisport, sondern auch im Freizeitsport ständig pro- voziert. Immer wiederkeh- rende Erkrankungen, wie Durchfälle, Harnwegsinfek- tionen und vor allem Infek- tionen der Atemwege sind die Folge. In diesen Fällen kann nur die Substitution von essenziellen Mikronährstof- fen und die exogene Immun- stimulation durch rechtzeiti- ge Einnahme von Immunmo- dulatoren vorbeugen.

Liesen empfiehlt die Im- munmodulation durch die pflanzliche Dreierkombinati- on aus Thuja occidentalis (Lebensbaum), Baptisia tinc- toria (Wilder Indigo) und Echinacea pallida und E. pur- purae (Sonnenhut), wie sie in Esberitox®N vorliegt. Es hat sich bei Leistungssportlern bewährt und wirkt durch Mo- dulation und Stimulation de- primierter und supprimierter Regulationssysteme des spezi- fischen und unspezifischen Immunsystems und regt die Funktion der körpereigenen Abwehr an. Uhlenbruck be- richtete, für Esberitox N sei nachgewiesen, dass durch die Einnahme die Zahl der Gra- nulozyten und ihre Phago- zytoseleistung steige, die Ak- tivität der Makrophagen angehoben und die Bildung spezifischer Immunglobuline gefördert werde. Siegfried Hoc V A R I A

A

A2182 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 33½½½½18. August 2000

A Immunstimulation

Dem Infektionsrisiko bei Sportlern vorbeugen

Unternehmen

Venlafaxine mildert Hitze- wallungen nach Brustkrebs

Hitzewellen sind häufig ein Problem für Frauen, die Brustkrebs überlebt haben, da einerseits die Menopause durch Chemotherapeutika beschleunigt werden kann und andererseits Tamoxifen selbst Hitzewellen induziert. Die Symptome könnten zwar mit Östrogenen und Progesteron gemildert werden, eine Hormontherapie verbietet sich aber bei diesen Frauen wegen der erneuten Karzinom- gefahr.

Wie auf dem amerikanischen Krebskongress ASCO be- richtet wurde, übt das Antidepressivum Venlafaxine (Trevilor®, Wyeth Ayerst), ein selektiver Serotonin-Nor- adrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer, einen positiven re- gulatorischen Effekt auf diese Symptomatik aus: Hit- zewellen treten bei einem plötzlichen Absinken der Östrogenspiegel bei gesunden Frauen in der Menopause auf, damit natürlich auch, wenn eine Antiöstrogenthera- pie in die Thermoregulation des Hypothalamus störend eingreift.

In einer auf dem ASCO vorgestellten Studie wurden 180 menopausale Frauen mit quälenden Hitzewellen ran- domisiert und vier Wochen lang entweder mit Placebo oder mit Venlafaxine in Dosen von 37,5, 75 oder 150 mg behandelt. Sowohl die Zahl von Hitzewellen als auch der Hitzewellen-Score – bestimmt als Produkt aus der Fre- quenz und der Stärke der Hitzewellen – wurden um 25 Pro- zent im Placeboarm und um 40, 60 und 60 Prozent in den verschiedenen Venlafaxine-Armen gesenkt.

An Nebenwirkungen traten selten Erbrechen, Mund- trockenheit, Anorexie und Obstipation auf. Angesichts der Wirkung und Nebenwirkungen scheint eine Dosis von 75 mg Venlafaxine für die Behandlung menopausaler Beschwerden von Mamma-Ca-Patientinnen empfehlens- wert und ausreichend. Die antidepressive Dosis liegt bei

150 mg. Annette Junker

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nach diesen Ergebnissen können Frauen mit einem erhöhten Brust- krebsrisiko identifiziert werden auf der Basis der atypischen Hy- perplasie und einer entsprechen- den

Diese Ergebnisse führen zu dem Schluß, daß die Einnahme von Kontrazeptiva bei jungen Frauen in den USA keine Auswirkung hat auf ein zunehmendes Risiko für Mammakarzinome vor

By The Non-Hodgkin’s Lymphoma Classification Project: A Clinical Evalua- tion of the International Lymphoma Study Group Classification of Non-Hodg- kin’s Lymphoma.. The

Bestätigen sie die tierexperimentel- len Befunde, könnte dies für die Be- handlung psychiatrischer Erkrankun- gen eine hohe Relevanz besitzen, denn bei 47 Prozent der

Inakzeptabel ist allerdings, dass für mehr als zwei Drittel dieser erwach- senen Patienten nicht die Möglichkeit einer fachgerechten Behandlung durch Internisten oder

Rezidive als Operationsergebnisse werden bei ein bis drei Prozent kol- larer und zu 17 Prozent bei alleiniger Divertikelabtragung epiph renaler Divertikel beobachtet.. Bei

Diese empfehlenswerten Lebensmittel werden inzwischen auch von der Lebensmittelindustrie angeboten, sind aber häufig schwer zu finden.. „Hier wollen wir mit unse- rer

Dabei ist natür- lich nicht auszuschließen, daß ver- einzelt ein Patient sich im Wartezim- mer eines Augenarztes in Epidemie- zeiten eine K.. zuziehen kann, ähn- lich wie dies