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Archiv "Standort-Suche" (25.06.1990)

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Isoptin• RR

Zusammensetzung: 1 Retardtablette enthält 240 mg Vera- pamilhydrochlorid. Indikationen: Hypertonie. Koronare Herzerkrankung: chronische stabile Angina pectoris (klas- sische Belastungsangina); Ruheangina, einschließlich der vasospastischen (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina) sowie der instabilen Angina (Crescendo-, Präinfarkt- Angina); Angina pectoris bei Zustand nach Herzinfarkt. Pro- phylaxe tachykarder Rhythmusstörungen supraventrikulä- ren Ursprungs und ischämiebedingter ventrikulärer Exträ- systolen. Kontraindikationen: Absolute: Herz-Kreislauf- Schock; komplizierter frischer Herzinfarkt (Bradykardie, ausgeprägte Hypotonie, Linksinsuffizienz); AV-Block II. und III. Grades, sinuatrialer Block; Sinusknotensyndrom (Brady- kardie-Tachykardie-Syndrom). Relative: AV-Block I.Grades;

Sinusbradykardie <50 Schläge/min; Hypotonie <90 mm Hg systolisch;Vorhofflimmern/Vorhofflattern bei gleichzeiti- gem Vorliegen eines Präexzitationssyndroms, z. B. WPW- Syndrom (hier besteht das Risiko, eine Kammertachykardie auszulösen); Herzinsuffizienz (vor der Behandlung mit Isop- tin RR ist eine Kompensation, z.B. mit Herzglykosiden, erfor- derlich). Während einer Schwangerschaft (besonders im ersten Drittel) und in der Stillzeit ist die Verordnung von Isop- tin RR kritisch abzuwägen. Nebenwirkungen: Verschiedene Herz-Kreislauf-Effekte von Verapamil können gelegentlich, insbesondere bei höherer Dosierung oder entsprechender Vorschädigung, über das therapeutisch erwünschte Maß hinausgehen: AV-Blockierung, Sinusbradykardie, Hypoto- nie,Verstärkung von Insuffizienzsymptomen. Über Obstipa- tion wird des öfteren berichtet; selten kommt es zu Übelkeit, Schwindel bzw. Benommenheit, Kopfschmerz, Flush, Müdigkeit, Nervosität, Knöchelödemen. Einige Einzelbeob- achtungen über allergische Hauterscheinungen (Exan- them, Pruritus, Urti karia) liegen vor, ferner über eine reversi- ble Erhöhung der Transaminasen und/oder alkalischen Phosphatase, wahrscheinlich als Ausdruck einer allergi- schen Hepatitis. Bei älteren Patienten wurde in sehr seltenen Fällen unter einer oralen Langzeittherapie Gynäkomastie beobachtet, die nach bisherigen Erfahrungen nach Abset- zen des Medikamentes voll reversibel ist. Äußerst selten kann es unter längerer oraler Behandlung zu Gingivahy- perplasie kommen, die sich nach Absetzen völlig zurückbil- det. Die Behandlung des Bluthochdrucks mit Isoptin RR bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch indivi- duell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Prä- paratewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Dosierung und Anwendungsweise: Zur Hochdruckbe- handlung erhalten Erwachsene morgens 1 Retardtablette (wenn eine besonders langsame Blutdrucksenkung erwünscht mit 1/2 Retardtablette beginnen). Falls erforder- lich, kann zusätzlich 1/2 —1 Retardtablette abends (im Abstand von ca.12 Stunden) gegeben werden; Dosissteige- rungen sollten gegebenenfalls nach ca. 2wöchiger Thera- pie erfolgen. Bei den übrigen Anwendungsgebieten erhal- ten Erwachsene 1/2-1 Retardtablette 2mal täglich (im Abstand von ca.12 Stunden). EineTagesdosis von 2 Retard- tabletten sollte als Dauertherapie nicht überschritten wer- den; eine kurzfristige Erhöhung ist möglich. Für Kinder bzw.

Erwachsene, die niedrigere Verapamil-Dosen benötigen, stehen Isoptin' mite, Filmtabletten, und Isoptin° 80 mg, Film- tabletten, zur Verfügung. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird in Abhängigkeit vom Schweregrad wegen eines verlangsamten Arzneimittelabbaus die Wir- kung von Verapamil verstärkt und verlängert. Deshalb sollte in derartigen Fällen die Dosierung mit besonderer Sorgfalt eingestellt und mit niedrigeren Dosen begonnen werden (z.B. bei Patienten mit Leberzirrhose zunächst 3mal täglich 1 Filmtablette Isoptin' mite). Wechselwirkungen: Bei gleich- zeitiger Gabe von Isoptin RR und Arzneimitteln, die kardio- depressorisch wirken bzw. die Erregungsbildung oder -lei- tung hemmen, z. B. Betarezeptorenblocker, Antiarrhythmika sowie Inhalationsanästhetika, kann es zu unerwünschten additiven Effekten kommen (AV-Blockierung, Bradykardie, Hypotonie, Herzinsuffizienz). In Kombination mit Chinidin sind bei Patienten mit hypertropher obstruktiver Kard iomyo- pathie einzelne Fälle von Hypotonie und Lungenödem beschrieben worden. Die intravenöse Gabe von Betarezep- torenblockern sollte während der Behandlung mit Isoptin RR unterbleiben. Isoptin RR kann die Wirkung anderer Anti- hypertensiva verstärken. Erhöhungen des Digoxinplasma- spiegels bei gleichzeitiger Gabe von Verapamil sind beschrieben. Deshalb sollte vorsorglich auf Symptome einer Digoxinüberdosierung geachtet, gegebenenfalls der Digitalisspiegel bestimmt und nötigenfalls eine Reduzie- rung der Glykosiddosis vorgenommen werden. Des weite- ren wurden in der Literatur vereinzelt Wechselwirkungen mit Carbamazepin (Wirkungsverstärkung durch Verapamil), Lithium (Wirkungsabschwächung durch Verapamil, Erhö- hung der Neu rotoxizität), Cyclosporin,Theophyllin (Plasma- spiegelerhöhung durch Verapamil) und Rifampicin (Wir- kungsabschwächung von Verapamil) beschrieben. Die Wirkung von Muskelrelaxanzien kann verstärkt werden.

Handelsformen: 20 Retardtabletten (N 1) DM 29,34, 50 Retardtabletten (N 2) DM 61,59,100 Retardtabletten (N 3) DM 107,89. Stand: Januar 1990 Knoll AG • 6700 Ludwigshafen

Standort-Suche

Dietrich Rössler, Hans Dierck Waller (Hrsg.): Medi- zin zwischen Geisteswissen- schaft und Naturwissen- schaft, Attempto-Verlag, Tü- bingen, 1989, 173 Seiten, ge- bunden, 58 DM

Die wissenschaftstheoreti- sche Frage nach dem syste- matischen und methodischen Ort der Medizin innerhalb der Wissenschaften kann zu unterschiedlichen Antworten führen. Denn einerseits glie- dert sich die akademische Medizin in zahlreiche Einzel- disziplinen auf, und zum an- deren werden in zunehmen- dem Maß immer mehr Erwar- tungen an sie geknüpft, die mit technologischen, ethi- schen und rechtlichen Di- mensionen aufwarten. Ihr Fortschritt erfährt oftmals seine Grenzen dort, wo die Machbarkeit medizinischer Forschung mit der Wünsch- barkeit ihrer Resultate kolli- diert. Ob ärztliches Können also auf rein medizinische Fertigkeiten bezogen ist, kann zumindest nicht mit rein medizinischen Erwägungen entschieden werden.

Von daher ist es erfreu- lich, wenn interdisziplinäre Symposien zu dieser Thema- tik stattfinden und veröffent- licht werden. Der soeben er- schienene Sammelband läßt namhafte Vertreter der hier- für relevanten Fachrichtun- gen zu Wort kommen und fin- det seinen Abschluß in einer Diskussion mit dem Titel

„Medizin als Kunst?". Sollte also die Medizin gar keine Wissenschaft sein, sondern eine außerakademische Dis- ziplin, die sich methodisch dem individuellen Talent je- des einzelnen Mediziners an- vertraut? — Ganz gewiß ist dieser Schluß nicht aus den vorausgehenden Überlegun- gen zu ziehen.

Es ist aber — und dies stellt die beachtenswerte Pointe des Buches dar — Schluß mit den verabsolutierenden Nor- men einer einheitlich verall- gemeinerten Wissenschafts-

theorie. Denn diese kann be- stenfalls eine spezifizierte Krankheit als einen allgemei- nen Fall betrachten, nicht je- doch die davon betroffene in- dividuelle Person in ihrer Einzelheit anerkennen. Die Medizin hat es vielmehr mit einem Ensemble aus unter- schiedlichen Gesichtspunkten zu tun, deren Gewichtung nach jeweiligen Kriterien der Zweckmäßigkeit für die je- weilige Situation vorzuneh- men ist.

Denn Medizin betrifft

„stets neben Heilung auch Beistand".

Eberhard Döring, Königswinter

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Die Aymara

Horst Bornhütter: Die Aymara, Ein indianisches Bauernvolk in Bolivien, 1987, 334 Seiten, 12 Abbildungen, Broschur, 41,80 DM (Allein- vertrieb: Buchhandlung C.-E.

Kohlhauer, Graserweg 2, 8805 Feuchtwangen)

Die gründliche Studie stellt die Vielfalt der traditio- nellen Medizin der Aymara Boliviens vor. Krankheitsvor- stellungen, natürliche Heil- formen, Krankenverhalten werden anschaulich geschil- dert und Heiler und ihre Me- thoden charakterisiert. Insbe- sondere wird die Einbettung der einheimischen Medizin in das herrschende gesellschaft- liche und religiöse Weltbild beschrieben. Verstöße gegen Rechtsnormen und gegen das Gleichgewicht zwischen dem einzelnen und seinen Mit- menschen, den Göttern und den Naturkräften lassen Krankheiten entstehen. Pro- bleme der Einbeziehung tra- ditioneller Medizin in die staatliche Gesundheitspolitik und der Kulturwandel geben Anstöße zur Verbesserung der Gesundheitspolitik in ei- nem Dritte-Welt-Land. Ein wertvolles Buch für Medizi- ner, Ethnologen und Ent- wicklungshelfer.

Norbert Kohnen, Köln

BASF Gruppe

knoll Dt. Ärztebl. 87, Heft 25/26, 25. Juni 1990 (105) A-2105

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