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I

Energiesparlampe

MovieNight des youngOVE

Ich habe keine einzige. Keine ein- zige herkömmliche Glühbirne bei mir zu Hause. Na und? Wo ist jetzt das Problem? Wenn man so denkt und rechnet (besonders als Elek- trotechniker) kann es sich schon bezahlt machen, energiesparende Geräte bei sich zu Hause einzuset- zen. Umjedoch ein tolles A++ Gerät

zu erstehen, muss man schon tiefer ins Börserl greifen. So ist es auch beim aktuellen Trend der "Energie- sparlampe", denn die kostet schon mal das I O-fache einer normalen Glühbirne, aber bringt immerhin bis zu 80% Energieeinsparung im Ver- gleich zu einer äquivalenten Glüh- birne.

Wenn es nicht auch noch eine "dun- kle Seite" der Energiesparlampe ge- ben würde.

Am Dienstag, den 22. November 2011, um 18:30 Uhr, lud der young- OVE Graz zur "Movie Night" in das Rechbauerkino ein, wo der Doku-

24 April 2012

mentarfilm "Bulb Fiction" über die Leinwand flimmern sollte. So wie viele andere vorangegangene Veran- staltungen des youngOVE, welchen man als Studentenversion des OVE betrachten kann, war auch dieser Event ein Pflichttermin, besonders flir Cineasten. Nachdem sieh das Kino bis auf den letzten Platz ge- flillt hatte, bat der Moderator dieses Abends (Thomas Hager) die Vertre- ter von youngOVE (Daniel Herbst) und IEEE Student Branch Graz (Markus Wobak) noch um einige Worte. Sie erzählten von vergan- genen Veranstaltungen, erklärten die Tätigkeiten und Interessen ih- rer Vereine und gaben zum Schluss noch einen Vorgeschmack auf kom- mende Events. Nach gut 15 Minuten hieß es dann: Film ab!

So, nun mal ein paar kurze Worte dazu, was mir vom Inhalt des Films in Erinnerung geblieben ist.

Mit der EuP-Rahmenrichtlinie (2005/32/EC) vom 6. Juli 2005 wurde die Schaffung von Kriterien und Anforderungen flir zukünftige ökologische An forderungen an en- ergiebetriebene Produkte festgelegt.

Darunter fallt auch die herkömm- liche Glühbirne. Seit September 2009 ist der Verkauf von Glühbir- nen mit mehr als 100W verboten und bis September 2012 müssen auch die 40W und bis 2015 die 25W Birnen VOI11 Markt genommen sein, so zumindest sieht es der Fahrplan vor. Gcnau genol11men, handelt es sich offiziell nicht UI11 ein Verbot, vielmehr wurde die Richtlinie aber so formuliert, dass sie de facto ein Verbot darstellt. So endet also die Ära der Glühbirne nach 130 Jahren,

zumindest wenn es nach dem Wil-

len der EU geht. Allerdings werden il11mer mehr Stimmen laut, dass die Alternative zur Glühbirne, die Ener-

giesparlampe, nicht das Gelbe vom Ei sei. Von Umweltbedrohung, über Kartellmachenschaften bis hin zu medizinischen Aspekten reicht das Repertoire der Kritiker. Der Film

"Bulb Fiction" darf durchaus als äußerst kritisch und aufständisch eingestuft werden. Er versucht dem Zuseher klare Fakten, wenn auch gleich ein wenig überspitzt und theatralisch, zu übermitteln und ap- pelliert eigentlich von Anfang bis Ende an unseren Verstand. Von der Entstehung bis hin zum Vertrieb der ersten Glühbirnen, der Vermarktung der Birnen und Regulierung des Marktes, dem Aufbau einer Energie- sparleuchte, del1l lebensgefahrl ichen Quecksilber, den großen Machen- schaften und den verwirrenden Kon- strukten aus EU und Politik sowie Umweltschützern, den Kalteliab- sprachen, den realen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt bis hin zu verschönten Produktbezeichnungen ist alles in diesem Film enthal- ten. Die Energiesparlampe braucht Quecksilber um ihre Leuchtkraft zu entwickeln. Kurz erklärt: Das Quecksilber verdampft beim Ein- schalten der Lampe und im gasför- migen Zustand wird UV-Strahlung emittielt, welche dann durch die Beschichtung der Innenseite des Glaskolbens in sichtbares Licht umgewandelt wird. Seitens der Her- steller sagt man zwar, dass nicht viel Quecksilber verwendet wird, aber man muss sich schon fragen warum einerseits Fieberthermometer und Barometer - wo auch Quecksilber zum Einsatz kam -verboten wurden, und auf der anderen Seite wir nun wieder verpflichtet sind, diesen UITI-

weltbedrohlichen Stoff in unseren vier Wiinden zu tolerieren? Auch flir den Ern tfall, wenn eine Lampe il11 eingeschalteten Zustand kaputt geht, will gesorgt sein. Es gibt dazu sei- tenweise Ausflihnlllgen, was in so

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einem Fall zu tun ist, denn Queck- silber ist im gasförmigen Zustand hoch giftig und, wenn die Lampe zu Bruch geht , verda mpft es unver- züglich. Ich zum Beispiel wusste bis dato nicht, welches Prozedere mit dem Bruch einer solchen Lam- pe einhergeht. (Hinweis: Fenster öffnen, so fort den Raum verlassen und mindestens

15

Minuten lang

nich t betreten, keinen Staubsauger verwenden, sondern die Splitter

!~it

steifer Pappe aufsammeln und alle zur Entfernun g verwendeten Gegen- stände in einen luftdichten Behälter geben, diesen zur Problemstoffsam- meisteile bringen.) Des Weiteren wurde im Film vom sogenannten

"Phoebus

Kartell" berichtet. Diese

Gruppierung aus international füh- renden Glühlampenherstellern hatte zum Ziel, einen Kompromiss zwi- schen hoher Lebensdauer und ho- her Lichtausbeute von Glüh

lampen

zugu nsten höherer Verkaufszahlen festzulegen. So wurde damals ver- einbart

-

wir sprechen vom Jahr

1924,

und u.a. von Firm en wie GE,

zu sagen: Geld regiert die Welt!

Ein we itere r Schwerpunkt dieses Kino-Dokumentarfilms war auch der Einfluss und die Wichtigkeit des Lichts fUr den Menschen

.

So wurde beispielsweise anschaul ic h gemacht, dass das Farbspektrum ei- ner Energiesparlampe kein kontinu- ierli ches ist. Es sind meistens 3 oder 5 energeti sche Spitzen

im

Spektrum

enthalten . Auch die Farbtemperatur unterscheidet sich in den meisten Fällen von einer herkömmlichen Glühbirne. Der Mensc h braucht Tageslicht. Di e Glühbirne kommt einer Nachahmung des natürlichen Lichts am Nächsten. Ein Mangel an Licht kann unter anderem Depres- sionen, Knochenschwund und an- dere Krankheiten zur Folge haben.

Kün stliches Licht mit einem sehr ausgeprägten Blauanteil, so wie ihn Energiesparlam pen (auch wanll wei- ße) aufw eisen, unterdrückt die Bil- dun g von Melatonin, welches lI.a.

für den Tag-Nacht-RJlythmus ver- antwortlich ist. So kann es zu Ein- schlaf- und Schl afstörungen kom- Osram oder Phillips - dass unsere men. Noch kau m erForscht sind die Glühbirne eine garantierte Lebens- Auswirkungen des hochfrequente n dauer von 1000 Stunden haben solle. Flimmerns auf den Menschen. Viele Selbst Thomas Edisons Glühbirnen Hersteller werben mit dem Prädi- brachten in späteren Versuchsjahren kat

"flimmerfrei". Dass

zumindest über I 000 Stunden Brenndauer zu- jene Lampen, die wi r als "normale"

saml11 en. Da bleibt ei nem nur noch H aushaltskunden erwerben können,

v

ni cht fli!11I11erfre i sind, wird eben- falls im Fi

lm

dargestellt. (Hin weis:

Versucht ei nmal durch eure Handy- kamera verschiedene Energiespar- lampen darauf zu untersuche n. Was seht ihr?) Von den Auswirkungen des von der Steuerelektronik aus- gehenden Elektrosmogs möchten die Herste ller natürlich auch nichts wissen.

Noch sind me ine Energiesparlam- pen in Betrieb. Man mu ss ja nichts überstürzen. Oder?

Immerhin

be- ruhigt uns der Pressesprecher eines

Herstellers

mit den fo

lgenden

Wor- ten:

"G lühl ampen flimmern nicht, emit- tieren keinen Elektrosmog und ha- ben einen sehr geringen Anteil an blauem Licht. Ihre Wirkung auF den Menschen ist ähnli ch wie die von Feuer oder von der untergehenden Sonne: Die Produkti on vo n Mela- tonin wird angeregt, der Mensch entspannt sich. Das ideale Licht am Abend."

Martin Mand

l

April 2012 25

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