• Keine Ergebnisse gefunden

Man wird ja wohl mal fragen dürfen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Man wird ja wohl mal fragen dürfen"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

144 IP September / Oktober 2013 Schlusspunkt

Jetzt ist also wieder Wahlkampf. NSA- Schnüffeleien, Kita-Plätze, eine Droh- nen-Scheindebatte und der Preis der Energiewende. Absurd ist, dass der Euro fehlt. Die Zukunft der Wäh- rungsunion als Wahlkampfthema – einfach ausgebremst. Die Cheftaktie- rer der großen Oppositionsparteien trauen sich nicht ran an Angela Mer- kels Mantra der Alternativlosigkeit, das sich wohlig übers Land gelegt hat.

Was ist denn da los, fragt man sich fassungslos im Rest Europas. Wo bleibt denn der große Euro-Zoff? Immerhin bauen die Euro-Regierungen gerade die Währungsunion radikal um, damit sie nicht doch noch auseinanderfliegt.

„Echte WWU“ heißt das im Jargon.

Klingt ja atemberaubend! Hat eigent- lich einer dem deutschen Wähler mal erklärt, was das heißt? Und, wollen die Deutschen das dann haben? Dass die Bundesregierung hierzu elegant schweigt, liegt auf der Hand – Frau Merkel, der Chefarchitektin des Euro- zonen-Umbauplans, nimmt eine Mehrheit der Deutschen ja offenbar sowieso ab, dass sie das schon machen wird für Deutschland und Europa.

Aber ihre Herausforderer, die wol- len doch jetzt sicher ein Wörtchen mitreden bei den anstehenden Rich- tungsentscheidungen für die Euro- Zone? Weniger marktliberal bitte, sozi- aler, nachhaltiger, raus aus den Hin- terzimmern? Ist ja alles drin in den Wahlprogrammen der Opposition.

Aber wo sind sie denn auf einmal, die wackeren Streiter für Europas Alter- nativen? Alle weg-gemerkelt?

Es scheint ja alles so einfach und dadurch so unendlich schwierig: An- gela Merkel, die Königin von Europa, hält Hof. Und weil sie das einerseits so wunderbar bodenständig macht und diese Rolle andererseits auch gar nicht so recht zu wollen scheint, sind alle, die deutsche Medienlandschaft eingeschlossen, ein bisschen verliebt in diese Kanzlerin. Danke Angela, mit einer wie Dir dürfen wir wieder wer sein. Kritische Detailfragen zum Bau- plan für die WWU? Im Hofzeremoni- ell nicht vorgesehen – völlig unpas- send, wo es doch um ein so ehrwürdi- ges Thema wie die Zukunft Europas geht! Politische Auseinandersetzung?

Ich bitte Sie, Europa ist unser Schick- sal und nicht der richtige Ort für die Niederungen der Politik. Und dann fühlen sich die Deutschen ja gerade muckelig wohl im Herzen Europas.

Die Wirtschaft läuft rund, die Krise weit weg – und tun wir Deutschen nicht auch genug dafür, dass es den anderen bald wieder besser geht?

Wie soll man denn da bitteschön noch punkten als einfacher wahl- kämpfender Eurozonen-Ritter? Da kann man ja fast Mitleid bekommen.

Und hoffen, dass irgendwann ein Hofnarr daherkommt und das Leben im Tal der Selbstzufriedenheit mal richtig aufmischt: mit der Ansage, dass es jetzt in Brüssel um die Wurst geht. In welchem Europa wollen Sie eigentlich leben?

ALMUT MÖLLER leitet das Alfred von Oppen- heim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen im Forschungsinstitut der DGAP.

Man wird ja wohl mal fragen dürfen

Wo stecken eigentlich die wackeren Streiter für Europas Alternativen?

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Grüezi wohl, Frau Stirnimaa, et merci pour votre fidélité.

Viel Zeit für die Patienten Positiv war für mich, dass man die Patienten mehr als drei Wochen be- treut, in denen man ein Therapie- konzept erstellen und dieses auch überprüfen

Es gibt auch ein Mischsystem: die Löhne werden zu festen Zeitpunkten erhöht, aber nur, wenn der Schwellenwert überschritten wurde.. Endlich gibt es „All in“-Systeme, wo

Überfäl- lig sind klare politische Entscheidungen für eine nachhaltige, solidarische Wirtschafts- politik im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Europas!. Denn es stehen nicht

Europa braucht ein Zukunftsprogramm, das in allen europäischen Ländern Wachstum fördert, Beschäftigung sichert und den Euro stabilisiert. Vermögende, hohe Einkommen und

• Nahrungs- und Genussmittel werden nicht am Arbeitsplatz aufbewahrt oder verzehrt. • grundsätzliches Rauch-

Um 10 Uhr eröffnet Bürger- meister Gerhard Kawaters die Route 10, eine der 63 attraktiven Rundstrecken. Wer drei oder mehr Stempel auf seiner Fahrkarte gesammelt hat, nimmt an

Nach Angaben des Bundes- familienministeriums sollen Ärzte künftig bei Hinweisen auf eine aku- te Gefährdung des Kindeswohls auch ohne Zustimmung der Eltern das Jugendamt