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Nicht was die Frau nimmt, sondern wie sie es nimmt …

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Academic year: 2022

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Eine neue, am 30. September im «European Heart Journal» online publizierte Studie von Ellen Lokkegaard vom Rigshospitalet in Kopenhagen und Mitarbeitern kommt zum Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit einer Herzattacke von der Art der Hormon- ersatztherapie (HRT) abhängt.

Die Beobachtungsstudie anhand zuverläs- siger dänischer Erkrankungs- und Ver- schreibungsregister fand zunächst, dass derzeitige Benützerinnen einer HRT insge- samt kein erhöhtes Myokardinfarkt-(MI-) Risiko hatten. Sie identifizierte jedoch Unterschiede für unterschiedliche Verab - reichungsformen der HRT: Frauen mit zy - klischen Präparaten (täglich Östrogen plus Progestagen während 7–10 Tagen pro Monat) sowie solche, die transdermale Systeme oder Vaginalgels anwandten, hat- ten geringere MI-Risiken als Frauen unter kontinuierlicher, kombinierter Östrogen-

plus-Progestagen-Behandlung, wie sie bei- spielsweise in der berüchtigten Women’s- Health-Initiative (WHI-)Studie eingesetzt worden waren.

Zusätzlich fanden Lokkegaard und Mit - arbeiter bei jüngeren Frauen zwischen 51 und 54 unter kontinuierlicher kombi- nierter HRT im Vergleich zu Frauen, die niemals eine HRT bekommen hatten, ein erhöhtes MI-Risiko. Dieser Befund steht in völligem Gegensatz zu bisherigen Studien- ergebnissen. Ausserdem nahm das kardiale Risiko bei diesen jüngeren Frauen mit der Zeit zu, nicht jedoch bei den höheren Altersgruppen.

Wie Frau Lokkegaard gegenüber dem Kar- dioportal heartwire.org ausführte «ändert diese Studie die Indikationen und Empfeh- lungen zur Dauer der HRT nicht.» Und sie fuhr fort: «Hauptbotschaft ist, dass wenn eine HRT bei einer Frau indiziert erscheint,

ein zyklisches kombiniertes Regime vorzu- ziehen ist und die Östrogenapplikation über Haut oder Vagina mit dem geringsten Herzinfarktrisiko assoziiert ist.»

Zu den doch eher beunruhigenden Berech- nungsergebnissen bei jüngeren Frauen unter HRT präzisierte die dänische Gynä- kologin, dass sie nicht sicher sein könne, ob die Ergebnisse «real» seien, da eine umfas- sende Information über alle möglichen Störfaktoren nicht vorlag, dass sie aber überzeugt sei, in der heutigen Ära, die ran- domisierte HRT-Studien nurmehr schwer zulasse, wichtige Informationen vorzule- gen: «Es ist aber ein ziemlich dramatisches Resultat, und ich würde jüngeren Frauen eine kontinuierliche kombinierte Hormon- ersatztherapie nicht empfehlen.» ■ H.B.

Dänische Beobachtungsstudie zu Myokardinfarkt und Hormonersatztherapie:

Nicht was die Frau nimmt, sondern wie sie es nimmt …

M E D I E N

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M E D I Z I N

Der Ursprung von HIV muss offenbar zu- rückdatiert werden. Vermutlich haben sich HI-Viren bereits um das Jahr 1900 in Afrika ausgebreitet. Das haben Arbeiten einer For- schergruppe um Michael Worbey von der University of Michigan in Tucson ergeben, die kürzlich in «Nature» publiziert wurden (Nature 2008; 455: 661). Sie fanden im Lymphknotengewebe einer Frau aus Kin - shasa eine Virussequenz von HIV. Die Frau war 1960 im Alter von 48 Jahren gestorben, die Gewebeproben waren damals konser- viert worden. Allerdings waren die Proben mit Formalin fixiert und jahrzehntelang bei Zimmertemperatur gelagert worden. Die Forscher brauchten Jahre, um die HIV-Gen- sequenz zu entschlüsseln.

Schliesslich verglichen sie die Sequenz mit den bislang ältesten HIV-Spuren, die von einem Afrikaner stammen und aus dem Jahr 1959 datieren. Zwischen den beiden HIV-Sequenzen offenbarten sich deutliche Differenzen. Diese Unterschiede müssen sich nach evolutionsbiologischen Gesetzen über einen langen Zeitraum, vermutlich

etwa 40 Jahre, entwickelt haben, meinen die Forscher. Das Virus könnte demnach etwa um das Jahr 1900 entstanden sein. Zu dieser Zeit entwickelte sich Kinshasa, das zur belgischen Kolonialzeit noch Léopold- ville geheissen hat, allmählich zu einer urbanen Metropole. Die neuen Lebens - bedingungen, so die Annahme, dürften zur Ausbreitung des HIV beigetragen haben.

Aufgrund der Diversität, so rechneten die Wissenschaftler aus, muss es bereits in den Sechzigerjahren in Kinshasa etliche HIV- Infizierte gegeben haben. Aber erst Anfang der Achtzigerjahre wurde man auf die neue Viruserkrankung aufmerksam, als sie sich unter Homosexuellen in San Francisco aus- zubreiten begann. Im Jahr 1984 berichteten Forscher über den Patienten O; der Buch- stabe stand für «Out of Califonia», später wurde daraus fälchlicherweise der «Patient Null». Damit war ein homosexueller Ste- ward benannt, der angeblich 40 Menschen mit dem Virus infiziert haben soll. ■ U.B.

Nature-Studie

HIV gab es wohl schon um 1900

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ARS MEDICI 20 2008

Vitamin C stärkt möglicherweise die Wider- standskraft von Krebszellen und bremst die Wir- kung verschiedener Chemotherapeutika. Das hat eine experimentelle Studie gezeigt, die kürzlich in «Cancer Research» (2008; 68: 8031—

8038) erschienen ist. Vitamin C ist ein Radikal- fänger, der schädliche Formen des Sauerstoffs, im englischen Sprachgebrauch Reactive Oxygen Species (ROS) genannt, neutralisiert, bevor diese die Zellen angreifen. Einige häufig einge- setzte Krebsmedikamente erzielen ihre Wirkung jedoch, indem sie ROS freisetzen, die dann einen programmierten Zelltod (Apoptose) induzieren.

Mark Heaney vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York hat nun an Zelllinien von Leukämien oder Lymphomen herausgefun- den, dass die Wirkung von verschiedenen Zyto- statika nach Zusatz von Dehydro-Ascorbinsäure herabgesetzt ist. Ähnliche Effekte wurden auch bei tumorkranken Mäusen beobachtet.

Die Forscher um Heaney stellten weiterhin fest, dass Vitamin C die Membranen der Mitochon- drien stabilisierte, die auch Angriffspunkt vieler Chemotherapeutika sind. Die Eigenschaft als Radikalfänger spielt also möglicherweise keine Rolle. Ob die Ergebnisse auf den Menschen über- tragbar sind, weiss derzeit niemand. U.B.

Kein Vitamin C bei Krebs?

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