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Archiv "Pilleneffekte an der Portio vaginalis uteri" (14.04.1977)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

Die Ausführungen von Otto Baader bedürfen einer Ergänzung, da sie dem kolposkopisch wenig erfahre- nen Arzt ein unvollständiges Bild der kolposkopischen Befunde bei Ovu- lationshemmern schildern. Baader zeigt das unterschiedliche Verhalten der durch die Ovulationshemmer in- duzierten Ektopie bei Sequenz- und Kombinationspräparaten und die rückläufige Verlaufsform nach Me- dikationsstopp mit den Epidermisie- rungsvorgängen und der Ausbil- dung der Umwandlungszone. Damit dokumentiert er kolpophotogra- phisch die an der Mannheimer Frau- enklink gemachten Beobachtungen (1971 Dallenbach-Hellweg et al.).

Die sogenannten Epidermisierungs- vorgänge mit dem Nachwachsen des „Transformationsepithels", die Baader als normale Überhäutung der früheren Ektopie ansieht, sind in dieser wichtigen „Zone der Grenz- kämpfe" immer „atypisches Epi- thel", das zu 90 Prozent im Bereich der Umwandlungszone und in zehn Prozent innerhalb der originären Portioschleimhaut auftritt.

Hinselmann hat bei der Definition der Umwandlungszone auf die Be- deutung dieser „Zone der Grenz- kämpfe" zwischen Zylinder- und Plattenepithel eindringlich hinge- wiesen. Die 1964 erstmalig von mir beschriebenen kolposkopischen Befunde am Portio-Plattenepithel bei Ovulationshemmern erwähnt Baader nicht. Kolpophotographisch wurden sie bereits von Rocha (1971) und von Martin-Laval und Bejoux (1974) dokumentiert.

Die unter kolposkopischer Sicht durchgeführte gezielte PE aus den suspekten Plattenepithelbezirken zeigt alle Grade des atypischen Epi-

thels, die sich von der unverdächti- gen Leukoplakie stufenweise bis zum Mikrokarzinom erstrecken. Die Zytologie allein ist in diesen Fällen nicht ausreichend, um den Schwe- regrad der Epithelveränderungen anzuzeigen. Seit 1964 überblicke ich über 4000 Probeexzigionen mit hi- stologischen Befunden bei 0.H.-Pa- tientinnen. Kein einziger Fall dieser Gruppe wies ein völlig normales Plattenepithel der Portio auf. In we- nigen Fällen, die kolposkopisch nur geringe Abweichungen von der Norm erkennen lassen, ist die Schil- lersche Jodprobe zu empfehlen. Sie ist besonders für den weniger erfah- renen Kolposkopiker ein wertvolles Hilfsmittel.

Seit 1970 wurden 50 Fälle von Dys- plasie (leichte, mittelschwere, schwere, Carcinoma in situ und Mi- kro-Ca.) bei Ovulationshemmern in meiner Praxis beobachtet, davon waren 25 Fälle oder 50 Prozent zyto- logisch nicht suspekt. Auch bei den zwei Mikrokarzinomen war ein Fall zytologisch unverdächtig. Nur die PE unter kolposkopischer Sicht mit eventuell anschließender Konisation sichert die Diagnose. Bei den stärker gestagenbetonten Präparaten mit starker Ausbildung der adenomatö- sen Hyperplasie und Ektropiumbil- dung ist die zusätzliche fraktionierte Abrasio erforderlich.

Das optimale Vorgehen bei der gy- näkologischen Karzinomdiagnostik besteht in der Kombination von Kol- poskopie, Zytologie, Biopsie und Hi- stolog ie.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Oskar Guhr

Facharzt für Frauenkrankheiten 2000 Hamburg 71

Kienholt 31

Ultraschalldiagnostik

Ultraschalluntersuchungen sind je- doch nicht nur in gestörten Frühgra- viditäten indiziert, sondern auch ein- malig für normale Schwangerschaf- ten vor der 20. Woche. Mehrlings- schwangerschaften, Plazentainser- tionsanomalien und andere Abnor- mitäten können so ausgeschlossen und vor Eintritt von Komplikationen nachgewiesen werden. Meßwerte des Feten aus der meistens unge- störten ersten Schwangerschafts- hälfte werden zur Beurteilung späte- rer Wachstumsstörungen, zum Bei- spiel Plazentainsuffizienz, wichtig.

Bei etwa 20 bis 25 Prozent der Schwangeren ist der Geburtstermin aufgrund fehlerhafter Regelangaben nicht genau bekannt. Messungen des Fruchtsackes oder des Feten bis zur 20. Woche empfehlen sich zur Überprüfung und Bestimmung des Geburtstermines. Dies gelingt mit großer Sicherheit auf eine Woche genau.

Die Ultraschalluntersuchung in der klinisch normalen ersten Schwan- gerschaftshälfte trägt somit Wesent- liches zu einem möglichst komplika- tionslosen weiteren Schwanger- schaftsverlauf bei.

Literatur

Holländer, H. J.: Die Ultraschalldiagnostik in der Schwangerschaft, Urban & Schwarzen- berg, München—Berlin—Wien 1975 — Reinold, E.: Ultrasonics in Early Pregnancy, Karger, Ba- sel—München 1976 — Robinson, H. P., Fleming, J. E. E.: A critical evaluation of sonar „crown- rumplength" measurements, Brit. J. Obstet.

Gynaec. 82 (1975) 702 — Schlensker, K.-H.: At- las der Ultraschalldiagnostik in Geburtshilfe und Gynäkologie, Thieme, Stuttgart 1975

—Schlensker, K.-H., Seitz, E., Wolff, E., Bolte, A.:

Aussagefähigkeit der Ultraschalldiagnostik in gestörten Frühgraviditäten im Vergleich zu kli- nischen und hormonellen Untersuchungen, Arch. Gynäk. (im Druck).

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent

Dr. med. Karl-Heinz Schlensker Universitäts-Frauenklinik Köln Kerpener Straße 34

5000 Köln 41

Pilleneffekte

an der Portio vaginalis uteri

Zu einem Beitrag von Dr. med. Otto Baader in Heft 45/1976, Seite 2851 ff.

1020 Heft 15 vom 14. April 1977

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