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Archiv "Anästhesie: Gemeinsames Behandeln" (26.02.2010)

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A 338 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 8

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26. Februar 2010 Auch diese mittlerweile siebte Auf- lage stellt in bewährter Form die anästhesiologischen und intensiv- medizinischen Besonderheiten der

Herz-, Thorax- und Ge- fäßchirurgie dar. In der Beherrschung des Moni- torings und der Aufrecht- erhaltung der Hämodyna- mik dieser multimorbiden Patienten liegen besonde- re Anforderungen. Anäs- thesisten und Intensivme- diziner müssen deshalb eingehend mit den dia - gnostisch-therapeutischen Optionen dieser Patien- tenklientel vertraut sein. Dieses Lehrbuch erfüllt alle Voraussetzun- gen für diesen Zweck. In gut geglie- derter Form werden Grundlagen und Besonderheiten beschrieben.

Didaktisch geschickt ist die Erklä- rung komplexer Sachverhalte, wie der Aufbau der Herz-Lungen-Ma- schine oder der kongenitalen Herz- fehler bei Säuglingen, gelungen.

Tabellen und Schemata erfüllen alle Kriterien einer übersichtlichen Ge- staltung und Relevanz. Auf Kom- plikationen, „Überraschungen“ und Besonderheiten bei Hochrisikopa- tienten bereitet dieses Buch den Le- ser umfassend vor: „Wie soll der Blutdruck aussehen nach Abgang von der extrakorporalen Zirkulati- on?“ oder „Wie erkenne ich eine Fehllage des Doppellumentubus bei Ein-Lungen-Ventilation?“

Auch für „Nicht-Kardioanästhe- sisten“ sind die pharmakologischen Grundlagen der hämodynamischen Stabilisierung lesenswert. Explizit wendet sich der Herausgeber an be- teiligte Ärzte der operativen Diszi - plinen und an die Pflegenden. Da- mit schlägt er eine für den Patienten nutzvolle Brücke zu einem gemein- samen Behandeln nach bewährten Standards. Fazit: nicht nur für den spezialisierten Anästhesisten sinn-

voll. Stefan Wirz

Reinhard Larsen: Anästhesie und Intensivme- dizin in der Herz-, Thorax- und Gefäßchirur- gie. 7. Auflage. Springer, Heidelberg 2009, 458 Seiten, gebunden, 64,95 Euro

ANÄSTHESIE

Gemeinsames Behandeln

Allgemeinwohl sehe ich diese strenge Selektion als notwendiger- weise übertragbar auf meine Hei- mat an. Die migrationsbedingten Kommunikationsschwierigkeiten, die häufig durch mangelnden Bil- dungshintergrund verschärft wer- den, bedeuten zudem ein zusätzli- ches Belastungspotenzial für das Personal, was nicht unerwähnt blei- ben sollte. In mir bleibt leider das Gefühl zurück, dass die Autoren die

„Bringschuld der Integration“ hier im speziellen Fall ja doch allein bei mir als Arzt sehen, womit ein fal- sches politisches Signal gesetzt wird.

Dr. med. Jens Pinkernelle, 14055 Berlin

Anspruch auf optimale Betreuung

. . . Es gibt erbliche Erkrankun- gen, wie die Thalassämien und Sichelzellkrankheiten, die es nur bei Migranten gibt, über die un- sere Medizinstudenten so gut wie nichts erfahren im Studium und über die deshalb viele Kollegen in Deutschland wenig bis nichts wissen. Diese Problematik wird nicht erwähnt in den beiden Arti- keln über die medizinische Ver- sorgung von Migranten. Wenn es Migranten geglückt ist, sich in unserem Gesundheitssystem zu- rechtzufinden (so schwer ist das gar nicht!), dann stehen sie vor Ärzten, die nicht in der Lage sind, bei einer Schwangeren die Trägerschaft einer Thalassämie beziehungsweise Sichelzell- krankheit festzustellen, um even- tuell die Geburt eines Kindes mit Thalassaemia major oder einer Sichelzellkrankheit zu verhindern.

Die deutschen Mutterschafts- richtlinien sehen in der frühen Schwangerschaft lediglich die Bestimmung des Hämoglobin- wertes vor, ohne die Erythroz y - ten indices, die in allen unseren Nachbarländern die Basis des Thalassämie-Screenings sind.

Unsere Migranten stehen vor Ärzten, die im Jahr 2009 bei ei- nem türkischen Paar, das pränata- le Diagnostik wünscht, weil sie Vetter und Cousine sind, eine Amniozentese durchführen, um

einen M. Down auszuschließen.

Das Kind wird geboren mit einer homozygoten Sichelzellkrank- heit, da beide Partner HbS-Träger sind. Es wurde demnach über- haupt nicht an die in der betref- fenden ethnischen Gruppe häu- figsten Erbkrankheiten gedacht.

Migranten werden konfrontiert mit Ärzten, die einen Sichelzell- patienten mit hohem Fieber mit oralen Antibiotika behandeln.

Der Patient stirbt wenige Tage später auf dem Transport in eine Klinik im septischen Schock.

Solche und ähnliche Vorkomm- nisse erschüttern das Vertrauen unserer Migranten in unser Sys- tem beziehungsweise unsere Ärz- te nachhaltig.

Es ist höchste Zeit, nicht nur unse- ren Migranten unser Gesundheits- system zu erklären, sondern auch dafür zu sorgen, dass ihre ganz be- sonderen Probleme berücksichtigt werden. Das wird nur der Fall sein, wenn in der Ärzteschaft sich die Einsicht durchsetzt, dass Migranten vollwertige Mitglieder unserer Ge- sellschaft sind und Anspruch auf ei- ne optimale Betreuung haben.

Dr. med. Roswitha Dickerhoff,

Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie, Universität Düsseldorf, 40225 Düsseldorf

Nur auf dem Papier

Die Verfasser schreiben: „Eine dif- ferenzierte Anamneseerhebung, die auch biografischen und sozialen Aspekten Rechnung trägt und diese medizinisch bewertet, gilt bis heute als zentrale Aufgabe ärztlichen Handelns.“ – Das gilt auf dem Pa- pier, aber nicht (mehr) in Wahrheit.

Warum wohl ist das so?

Dr. med. Manfred Budde, 80638 München

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