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Reeller Vektorraum

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Kapitel 3

Vektorräume

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 1 / 41

Reeller Vektorraum

Die Menge aller VektorenxmitnKomponenten bezeichnen wir mit

Rn=









 x1

...

xn



:xiR, 1≤i≤n







 und wird alsn-dimensionaler (reeller) Vektorraumbezeichnet.

Definition

EinVektorraumVist eine Menge, deren Elemente sich addieren und mit einer Zahl multiplizieren lassen, wobei Summen und Vielfache von Elementen wieder Elemente der Menge sind. Die Elemente so eines Vektorraumes heißenVektoren.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 2 / 41

Teilraum

EinUnterraum(oderTeilraum) eines Vektorraums ist eine Teilmenge, die selbst wieder einen Vektorraum bildet.





 x1

x2

0

:xiR, 1≤i≤3



⊂R3ist ein Teilraum desR3.



x=α

 1 2 3

:αR



⊂R3ist ein Teilraum desR3.





 x1

x2

x3

:xi≥0, 1≤i≤3



⊂R3istkeinTeilraum desR3.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 3 / 41

Homogenes linearen Gleichungssystem

SeiAeinem×n-Matrix.

Die LösungsmengeLdeshomogenenlinearen Gleichungssystems Ax=0

bildet einen Teilraum desRn:

Seienx,y∈ L ⊆Rn, i.e.,Ax=0undAy=0. Dann ist auch die Summex+y∈ L,

A(x+y) =Ax+Ay=0+0=0 und jedes Vielfache vonxliegt inL,

A(αx) =αAx=α0=0

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 4 / 41

Linearkombination

Seienv1, . . . ,vkRnVektoren undc1, . . . ,ckRbeliebige Zahlen.

Dann erhalten wir durchLinearkombinationeinen neuen Vektor:

x=c1v1+· · ·+ckvk=

k i=1

civi

Seienv1=

 1 2 3

,v2=

 4 5 6

,v3=



−2

−2

−2

,v4=



−1 0

−3

. Dann sind

x=1v1+0v2+3v3−2v4= (−3,−4, 3)t, y=−v1+v2−2v3+3v4= (4, 7,−2)t, und z=2v1−2v2−3v3+0v4= (0, 0, 0)t=0 Linearkombinationen der Vektorenv1,v2,v3undv4.

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Aufgespannter Unterraum

Die Menge allerLinearkombinationender Vektorenv1, . . . ,vkRn span(v1,v2, . . . ,vk) ={c1v1+· · ·+ckvk:ciR} heißt der vonv1, . . . ,vkaufgespannte UnterraumdesRn.

Seienv1=

 1 2 3

,v2=

 4 5 6

,v3=



−2

−2

−2

,v4=



−1 0

−3

.

span(v1) ={cv1:c∈R}ist eine Gerade durch den Ursprung imR3. span(v1,v2)ist Ebene durch den Ursprung imR3.

span(v1,v2,v3) =span(v1,v2) span(v1,v2,v3,v4) =R3.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 6 / 41

Lineare Unabhängigkeit

Ein Vektorxspan(v1, . . . ,vk)lässt sich immer als Linearkombination vonv1, . . . ,vkdarstellen.

Seienv1=

 1 2 3

,v2=

 4 5 6

,v3=



−2

−2

−2

,v4=



−1 0

−3

.

x=



−3

−4 3

=1v1+0v2+3v3−2v4=−1v1+2v2+6v3−2v4

Diese Darstellung ist aber nicht immer eindeutig!

Grund: 2v1−2v2−3v3+0v4=0

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 7 / 41

Lineare Unabhängigkeit

Die Vektorenv1, . . . ,vkheißenlinear unabhängigfalls das Gleichungssystem

c1v1+c2v2+· · ·+ckvk=0

nur die Lösungc1=c2=· · ·=ck=0besitzt. Sie heißenlinear abhängig, wenn das Gleichungssystem andere Lösungen besitzt.

Sind Vektoren linear abhängig, dann lässt sicheinVektor (aber nicht notwendigerweisejeder!) als Linearkombination der anderen Vektoren darstellen.

2v1−2v2−3v3+0v4=0 ⇔ v1=v2+32v3

Daher ist span(v1,v2,v3) =span(v2,v3).

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 8 / 41

(2)

Lineare Unabhängigkeit

Bestimmung der linearen Unabhängigkeit

(1) Fasse die Vektoren als Spaltenvektoren einer MatrixVauf.

(2) Bringe MatrixVmit den Umformungsschritten des Gaußschen Eliminationsverfahrens in die Stufenform.

(3) Zähle die Zeilen, die ungleich dem Nullvektor sind.

(4) Ist diese Anzahl gleich der Anzahl der Vektoren, so sind diese Vektoren linear unabhängig.

Ist sie kleiner, so sind die Vektoren linear abhängig.

In diesem Verfahren wird festgestellt ob das lineare Gleichungssystem V·c=0eindeutig lösbar ist.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 9 / 41

Beispiel – linear unabhängig

Sind die Vektoren

v1=

 3 2 2

, v2=

 1 4 1

, v3=

 3 1 1



linear unabhängig?

(1) Wir bringen diese drei Vektoren in Matrixform:

 3 1 3 2 4 1 2 1 1



Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 10 / 41

Beispiel – linear unabhängig

(2) Durch Umformung erhalten wir

 3 1 3 2 4 1 2 1 1





3 1 3

0 10 −3 0 1 −3





3 1 3

0 10 −3 0 0 −27



(3) Es gibt 3 von Null verschiedene Zeilen.

(4) Diese Anzahl stimmt mit der Anzahl der Vektoren (=3) überein.

Die drei Vektorenv1,v2undv3sind daher linear unabhängig.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 11 / 41

Beispiel – linear abhängig

Sind die Vektorenv1=

 3 2 5

, v2=

 1 4 5

, v3=

 3 1 4



linear unabhängig?

(1) Wir bringen diese Vektoren in Matrixform . . . (2) und formen um:

 3 1 3 2 4 1 5 5 4





3 1 3

0 10 −3 0 10 −3





3 1 3

0 10 −3

0 0 0



(3) Es gibt 2 von Null verschiedene Zeilen.

(4) Diese Anzahl ist kleiner als die Anzahl der Vektoren (=3).

Die drei Vektorenv1,v2undv3sind daher linear abhängig.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 12 / 41

Rang einer Matrix

DerRangrank(A)einer MatrixAist die maximale Anzahl an linear unabhängigen Spalten.

Es gilt: rank(At) =rank(A)

Der Rang einern×k-Matrix ist immer≤min(n,k). Einen×n-Matrix heißtregulär, falls sievollen Ranghat, d.h. falls rank(A) =n.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 13 / 41

Rang einer Matrix

Berechnung des Ranges:

(1) Bringen die Matrix mit den Umformungsschritten des Gaußschen Eliminationsverfahrens in die Stufenform.

(2) Der Rang der Matrix ergibt sich dann aus der Anzahl der von Null verschiedenen Zeilen.

 3 1 3 2 4 1 2 1 1





3 1 3

0 10 −3 0 0 −27

 ⇒ rank(A) =3

 3 1 3 2 4 1 5 5 4





3 1 3

0 10 −3

0 0 0

 ⇒ rank(A) =2

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 14 / 41

Invertierbar und regulär

Einen×n-MatrixAist genau danninvertierbar, wenn sieregulärist, alsovollen Ranghat.

Die3×3-Matrix

 3 1 3 2 4 1 2 1 1

hat vollen Rang (3).

Sie ist daher regulär und damit invertierbar.

Die3×3-Matrix

 3 1 3 2 4 1 5 5 4

hat nur Rang 2.

Sie ist daher nicht regulär und damit singulär (i.e., nicht invertierbar).

Basis

Eine Menge von Vektoren{v1, . . . ,vd}erzeugteinen VektorraumV, falls

span(v1, . . . ,vd) =V

Diese Vektoren heißen einErzeugendensystemfür den Vektorraum.

Sind diese Vektorenlinear unabhängig, so heißt diese Menge eine Basisdes Vektorraumes.

Die Basis eines Vektorraumes ist nicht eindeutig bestimmt!

Die Anzahl an Vektoren in einer Basis ist hingegen eindeutig bestimmt und heißt dieDimensiondes Vektorraumes.

dim(V) =d

(3)

Beispiel – Basis

Diekanonische BasisdesRnbesteht aus dennEinheitsvektoren:

B0={e1, . . . ,en} ⊂Rn Andere Basis desR3:





 3 2 2

,

 1 4 1

,

 3 1 1







Keine Basen desR3sind (linear abhängig bzw. span(v1,v2)6=R3)





 1 2 3

,

 4 5 6

,



−2

−2

−2

,



−1 0

−3





,





 3 2 3

,

 2 4 1







Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 17 / 41

Koordinaten eines Vektors

Die Koordinatenceines Vektorsxbezüglich einer Basis

{v1,v2, . . . ,vn}erhalten wir durch Lösen des Gleichungssystems c1v1+c2v2+· · ·+cnvn=x

bzw. in Matrixschreibweise mitV= (v1, . . . ,vn): V·c=xc=V1x Vhat per Konstruktion vollen Rang.

Genau genommen sindx1, . . . ,xnnur die Koordinaten des Vektorsx bezüglich der kanonischen Basis.

Jedern-dimensionale VektorraumVist daherisomorph (d.h., sieht so aus wie) derRn.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 18 / 41

Beispiel

Wir suchen die Koordinatencvonx=

 1

−1 2



bezüglich der BasisB=





 1 2 3

,

 1 3 5

,

 1 3 6







Wir lösen das GleichungssystemVc=x:

 1 1 1 2 3 3 3 5 6

·

 c1

c2

c3

=

 1

−1 2





1 1 1 1

2 3 3 −1

3 5 6 2



Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 19 / 41

Beispiel



1 1 1 1

2 3 3 −1

3 5 6 2





1 1 1 1

0 1 1 −3 0 2 3 −1





1 1 1 1

0 1 1 −3

0 0 1 5



Durch Rücksubstitution erhalten wirc1=4,c2=−8undc3=5. Der Koordinatenvektor vonxbezüglich der BasisBlautet daher

c=

 4

−8 5



Alternative könnten wir auchV1berechnen und erhaltenc=V1x.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 20 / 41

Basiswechsel

Seienc1undc2die Koordinatenvektoren eines Vektorsxbezüglich der BasisB1={v1,v2, . . . ,vn}bzw.B2={w1,w2, . . . ,wn}.

Es gilt daher c2=W1x=W1Vc1. Dieses „Umrechnen“ wird alsBasiswechseloder Basistransformationbezeichnet.

Die Matrix

U=W1V

heißtTransformationsmatrixzum Basiswechsel vonB2nachB1. (Man beachte die Umkehrung der Reihenfolge, daV=WU.)

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 21 / 41

Beispiel – Basiswechsel

Seien B1=





 1 1 1

,



−2 1 1

,

 3 5 6





undB2=





 1 2 3

,

 1 3 5

,

 1 3 6





 zwei Basen desR3.

Transformationsmatrix für den Basiswechsel vonB2nachB1: U=W1·V.

W=

 1 1 1 2 3 3 3 5 6

 ⇒ W1=



3 −1 0

−3 3 −1

1 −2 1



V=

 1 −2 3

1 1 5

1 1 6



Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 22 / 41

Beispiel – Basiswechsel

Transformationsmatrix für den Basiswechsel vonB2nachB1:

U=W1·V=



3 −1 0

−3 3 −1 1 −2 1

·

 1 −2 3

1 1 5

1 1 6

=



2 −7 4

−1 8 0 0 −3 −1



Seic1= (3, 2, 1)tder Koordinatenvektor vonxbezüglich BasisB1. Dann lautet der Koordinatenvektorc2bezüglich BasisB2

c2=Uc1=



2 −7 4

−1 8 0 0 −3 −1

·

 3 2 1

=



−4 13

−7



Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 23 / 41

Lineare Abbildung

Eine Abbildungϕzwischen VektorräumenVundW ϕ:V → W, x7→y=ϕ(x) heißtlinear, falls für allex,y∈ VundαRgilt

(i) ϕ(x+y) =ϕ(x) +ϕ(y) (ii) ϕ(αx) =α ϕ(x)

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 24 / 41

(4)

Lineare Abbildung

SeiAeinem×n-Matrix. Dann ist die Abbildung ϕ:RnRm,x7→ϕA(x) =A·x linear:

ϕA(x+y) =A·(x+y) =A·x+A·y=ϕA(x) +ϕA(y) ϕAx) =A·(αx) =α(A·x) =α ϕA(x)

Umgekehrt können wir jede lineare Abbildungϕ:RnRmdurch eine geeignetem×n-MatrixAdarstellen: ϕ(x) =Aϕx.

Matrizen beschreiben somit alle denkbaren linearen Abbildungen zwischen Vektorräumen.

Lineare Abbildungen sind so einfach, dass man noch viel darüber aussagen und ausrechnen kann.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 25 / 41

Geometrische Interpretation linearer Abbildungen

Man kann folgende „elementare“ Abbildungen unterscheiden:

I Streckung/Stauchungin eine Richtung I Projektionin einen Unterraum I Drehung

I Spiegelungan einem Unterraum

Diese einfachen Abbildungen können zu komplexeren zusammengesetzt werden, z.B., Streckdrehungen.

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 26 / 41

Streckung / Stauchung

Die Abbildungϕ:x7→ 2 0 0 12

! x

streckt diex-Koordinate um den Faktor2und staucht diey-Koordinate um den Faktor12.

ϕ

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Projektion

Die Abbildungϕ:x7→

12 1 2 12 1 2

! x

projiziert den Punktxorthogonal auf den von(1,1)taufgespannten Unterraum.

ϕ

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Drehung

Die Abbildungϕ:x7→

2 2

2 2

2 2

2 2

! x

dreht den Punktxum 45° im Uhrzeigersinn um den Ursprung.

ϕ

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Spiegelung

Die Abbildungϕ:x7→ −1 0 0 1

! x spiegelt den Punktxan dery-Achse.

ϕ

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Image und Kern

Seiϕ:RnRm, x7→ϕ(x) =A·xeine lineare Abbildung.

DasBild(Image) vonϕist ein Teilraum desRm. Im(ϕ) ={ϕ(v):vRn} ⊆Rm

DerKern(oderNullraum) vonϕist ein Teilraum desRn. Ker(ϕ) ={vRn:ϕ(v) =0} ⊆Rn Der Kern ist das Urbild von0.

DerKernvonA, Ker(A), ist der Kern der entsprechenden linearen Abbildung.

Erzeugendensystem des Bildraumes

SeiA= (a1, . . . ,an)undxRnein beliebige Vektor.

Wir könnenxals Linearkombination der kanonischen Basis darstellen:

x=

n i=1

xiei

Weiters istAei=ai, da für diek-te Komponente gilt:

(Aei)k=

n j=1

akj(ei)j=aki

Daher ist das Bild vonxeine Linearkombination der Spalten vonA: A·x=A·

n i=1

xiei=

n i=1

xiAei=

n i=1

xiai

Die Spaltenvektorenaispannen den Bildraum Im(ϕ)auf.

(5)

Dimension von Image und Kern

Seienv1,v2Ker(ϕ).

Dann ist auch jede Linearkombination vonv1,v2Ker(ϕ): ϕ(α1v1+α2v2) =α1ϕ(v1) +α2ϕ(v2) =α10+α20=0 Wir erhalten eine Basis von Ker(ϕ)durch Lösen des linearen GleichungssystemsA·x=0.

Zusammenhang zwischen diesen Vektorräumen:

dimV=dimIm(ϕ) +dimKer(ϕ)

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 33 / 41

Dimension von Image und Kern

Die Abbildungϕ:x7→ 1 0 0 0

! x

projiziert eine Punktxorthogonal auf diex-Achse.

Ker(ϕ)

ϕ

Im(ϕ)

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 34 / 41

Lineare Abbildung und Rang

Der Rang einer MatrixA= (a1, . . . ,an)ist (per definitionem) die Dimension von span(a1, . . . ,an).

Er gibt daher die Dimension des Bildes der korrespondierenden linearen Abbildung an.

dimIm(ϕA) =rank(A)

Die Dimension der LösungsmengeLeines homogenen linearen GleichungssystemsA x=0erhalten wir durch den Kern dieser linearen Abbildung.

dimL=dimKer(ϕA) =dimRn−dimIm(ϕA) =n−rank(A)

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 35 / 41

Matrixmultiplikation

DurchMultiplizierenzweier MatrizenAundBerhalten wir eine zusammengesetzteAbbildung:

AϕB)(x) =ϕAB(x)) =A(B x) = (A·B)x

Rn B Rm A Rk AB

x Bx ABx

Aus dieser Sichtweise folgt:

rank(A·B)≤min{rank(A),rank(B)}

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Nicht-kommutative Matrizenmultiplikation

A= 1 0

0 13

!

beschreibt eine Stauchung dery-Koordinate.

B= 0 1

−1 0

!

beschreibt eine Drehung im Uhrzeigersinn um 90°.

A B

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Nicht-kommutative Matrizenmultiplikation

A B

BAx

B A

ABx

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Inverse Matrix

Dieinverse MatrixA1vonAexistiert genau dann, wenn die AbbildungϕA(x) =A xbijektiv ist, wenn also

ϕA(x) =x1a1+· · ·+xnan=0 ⇔ x=0 d.h., wennAregulärist.

Aus dieser Sichtweise wird klar, warum(A·B)1=B1·A1

Rn B Rm A Rk AB

x Bx ABx

B1A1z A1z z

B1A1

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 39 / 41

Ähnliche Matrizen

Die Basis eines Vektorraumes und damit die Koordinatendarstellung eines Vektors ist nicht eindeutig. Die MatrixAϕeiner linearen Abbildungϕhängt ebenfalls von der verwendeten Basis ab.

Sei nunAdie Matrix bezüglich der BasisB1.

Wie sieht nun die entsprechende MatrixCbezüglich der BasisB2aus?

BasisB1 U x −→A A U x

Ux yU−1

BasisB2 x −→C U1A U x

alsoC x=U1A U x

Zwein×n-MatrizenAundCheißenähnlich, falls es eine invertierbare MatrixUgibt, mit

C=U1A U

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 40 / 41

(6)

Zusammenfassung

I Vektorraum

I Lineare Unabhängigkeit und Rang I Basis und Dimension

I Koordinatenvektor I Basiswechsel I Lineare Abbildungen

Josef Leydold – Mathematik für VW – WS 2017/18 3 – Vektorräume – 41 / 41

Referenzen

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