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Arithmetische Schnittheorie R. Weissauer

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Arithmetische Schnittheorie

R. Weissauer

(2)

Inhaltsverzeichnis

I Komplexe Mannigfaltigkeiten 6

1 Formen 7

1.1 Differentialformen . . . 7

1.2 Aussere Ableitungen . . . .¨ 7

1.3 Pullback . . . 8

1.4 Die GarbenAnX . . . 8

2 Str¨ome 9 2.1 Testformen . . . 9

2.2 Str¨ome aufX . . . 9

2.3 Erstes Beispiel: Zykel . . . 9

2.4 Funktorialit¨at . . . 10

2.5 Ableitung von Str¨omen . . . 10

2.6 Multiplikation . . . 10

2.7 Beispiel . . . 11

3 Gl¨attung 12 3.1 Das Poincar´e–Lemma . . . 12

3.2 Gl¨attungslemma . . . 12

4 Lineare Algebra 14 4.1 Komplexifizierung . . . 14

4.2 Hermitesche Formen aufV . . . 14

4.3 Die unit¨are Gruppe U . . . 15

4.4 Die Grassmann-Algebra . . . 15

4.5 Paarungen und . . . 16

4.6 Hermitesche Form aufW . . . 17

5 Invariantentheorie 18 5.1 Verbindung zusl(2,C) . . . 18

5.2 Darstellungstheorie vonGl(2,C). . . 19

5.3 Beweis des Zerlegungslemmas . . . 19

5.4 Appendix . . . 20

6 K¨ahlersche Mannigfaltigkeiten 21 6.1 DerOperator . . . 21

6.2 Die globale Paarung . . . 21

6.3 K¨ahlermetriken . . . 22

1

(3)

INHALTSVERZEICHNIS 2

6.4 Infinitesimale Umgebungen . . . 22

7 K¨ahleridentit¨aten 25 7.1 Die 6 Operatoren . . . 25

7.2 Identit¨aten zweiter Ordnung . . . 26

8 Der Satz von Hodge 28 8.1 Harmonische Formen . . . 28

8.2 Der Satz von Hodge . . . 29

9 Der Satz von Lefschetz 30 10 10 Die Potentialgleichung 31 10.1 Der OperatorK . . . 31

10.2 Das Gl¨attungslemma . . . 32

11 ¨Ubungsaufgaben 34

II Arithmetische Chowgruppen 35

12 Greensche Str¨ome 36 13 Arithmetische Variet¨aten: 38 13.1 Erhaltungseigenschaften . . . 39

14 Chowgruppen 40 14.1 Die Chowgruppe . . . 40

14.2 Herbrandindex und Moduln endlicher L¨ange . . . 40

14.3 Multiplizit¨aten . . . 41

15 Arithmetische Chowgruppen 42 15.1 Arithmetische Zykel . . . 42

15.2 Arithmetische Chowgruppe . . . 43

16 Relative Sequenz: 44 16.1 Der Homomorphismusk . . . 45

16.2 Der Spezialfallp= 0 . . . 45

16.3 Der Spezialfallp= 1: . . . 45

16.4 Der Zahlringfall . . . 46

16.5 Der Spezialfallp=d+ 1: . . . 46

17 Eine h¨ohere arithmetische Chowgruppe 48

III Arithmetische K–Gruppen 50

18 Metrisierte Vektorraumb ¨undel 51 18.1 Antiholomorphe Ableitung . . . 51

18.2 Zusammenh¨ange . . . 51

18.3 Der metrische Zusammenhang . . . 52

18.4 Kr¨ummungstensor2=2(E, h). . . 53

(4)

INHALTSVERZEICHNIS 3

18.5 H¨ohere Chernformenci(E, h) . . . 54

19 Bott - Chern Klassen 55 20 Der Cherncharakter 59 21 Metrisierte K-Gruppen 61 22 Der Ringhomomorphismusk 63 22.1 H¨ohenpaarungen . . . 63

23 Metrisierte Picardgruppen 65 24 Metrisierte Determinanten 66 25 λ-Ringstruktur 68

IV Der Dirac Operator 72

26 K¨ahleridentit¨aten (Verallgemeinerung) 73 27 Cliffordalgebren 75 28 Derivationen 78 29 Einige Differentialoperatoren 80 29.1 Zusammenh¨ange . . . 80

29.2 Graßmann - Situation: . . . 81

29.3 Dirac-Situation . . . 81

30 Der Hesse-Laplace Operator 84 31 Lichnerowicz Formel 86 A Kr ¨ummungstensoren 88 B Lokale Rechnungen 89 B.1 Bezeichnungen . . . 89

B.2 Ein Vergleich . . . 89

B.3 Symbolterme 2.Ordnung . . . 90

B.4 Terme 1.Ordnung . . . 90

B.4.1 . . . 90

B.4.2 . . . 90

B.5 Normalkoordinaten . . . 91

B.6 Term nullter Ordnung . . . 91

B.6.1 . . . 91

B.6.2 . . . 92

B.7 Differenzterm nullter Ordnung . . . 92

B.8 Der Kr¨ummungstensor . . . 92

(5)

INHALTSVERZEICHNIS 4

V Elliptische Operatoren und W¨armekerne 94

Sobolev Theorie 95

.1 Sobolev-R¨aumeHs . . . 95

.2 Sobolev Einbettungssatz . . . 96

.3 Rellich-Theorem . . . 96

.4 Allgemeine MannigfaltigkeitenX . . . 97

.5 Differentialoperatoren . . . 97

Gardings’ Ungleichung 98 .1 Verallgemeinerte Garding-Ungleichungen . . . 99

Selbstadjungierte Operatoren 100 Der Greensche Operator 102 .1 Resolventen . . . 102

W¨armeleitungskerne (Definition) 104 .1 Elementare Eigenschaften . . . 105

.1.1 Eindeutigkeit . . . 105

.1.2 Funktionalgleichung . . . 106

.1.3 Tensorprodukt . . . 106

.1.4 Summierbarkeit . . . 106

Existenz von W¨armekernen I 107 .1 Die Existenz . . . 107

.2 Fundamentale Absch¨atzung . . . 108

.3 Versch¨arfung . . . 108

St¨orungstheorie (Streuformeln) 109 .1 St¨orungsintegrale . . . 109

.2 Charakterisierende Differentialgleichung . . . 110

.3 Inhomogene W¨armegleichung . . . 112

Lokalisation 113 .1 Vergleich von W¨armekernen . . . 113

Existenz von W¨armekernen II 115 Asymptotische Entwicklung 117 .1 Das Theorem . . . 117

.2 Beweis . . . 117

.2.1 Lokalisierung . . . 117

.2.2 Reskalierung . . . 118

.2.3 Pullback des W¨armekerns . . . 118

.2.4 Reihenentwicklung . . . 119

.2.5 Euklidische Kerne . . . 119

.2.6 Polynomiale Operatoren . . . 120

.2.7 Das letzte Integral . . . 121

.2.8 Schlußbetrachtung . . . 121

(6)

INHALTSVERZEICHNIS 5

Zetafunktionen 123

A 124

B Spektralsatz f ¨ur kompakte Operatoren 125

C Darstellungssatz f ¨ur glatte Kerne 126

D Berechnung von Integralen 128

D.1 Der Fallα >−1 . . . 128

VI Indexs¨atze 130

Normalkoordinaten 131 .1 Normalkoordinaten f¨ur Vektorb¨undel (der OrdnungN) . . . 131

.2 K¨ahlersche Normalkoordinaten (der OrdnungN) . . . 131

.3 Komplexe versus reelle Koordinaten . . . 132

Die Asymptotik des Dirac Operators 134 .1 “Phantastische K¨urzungen” . . . 134

Bestimmung der dominanten Terme 137 .1 Der vereinfachte Differentialoperator . . . 137

.2 Der Fall d=1 . . . 138

Hirzebruch-Riemann-Roch 139 Erweiterte Superspuren 141 .1 Verallgemeinerte Superspuren . . . 141

Formel f ¨ur den subdominanten Term 143 Der Konjugationstrick 144 .1 1.Parit¨atsannahme . . . 144

.2 2.Parit¨atsannahme . . . 144

.3 3.Parit¨atsannahme . . . 145

.4 Anwendung . . . 145

Bismut-Lichnerowicz Formel 147 .1 Zur Erinnerung . . . 147

.2 Neue Operatoren0 . . . 147

.3 Diskussion der Terme . . . 148

.4 Bismut-Lichnerowicz Formel . . . 149

(7)

Teil I

Komplexe Mannigfaltigkeiten

6

(8)

Kapitel 1

Formen

Eine MannigfaltigkeitX heißt komplexe oder analytische Mannigfaltigkeit, wenn alle Kartenabbil- dungenφi : Ui X φi(Ui) Cd stetige Abbildungen zwischen offenen Untermengen der R¨aumeX undCdsind, und die Kartenwechselφij =φj◦φ−1i holomorphe Funktionen aufφi(Ui) sind. IstXzusammenh¨angend, heißt die Zahld=d(X)Dimension vonX.

Eine Abbildungf :X Cheißt holomorph, wenn alle Einschr¨ankungenf◦φ−1i holomorph auf φi(Ui)sind. Die holomorphen Funktionen aufX definieren eine UntergarbeOXder GarbeCXder unendlich oft differenzierbaren komplexwertigen Funktionen aufX.

Seif :X Y eine Abbildung zwischen komplexen Mannigfaltigkeiten. Diese heißt holomorph, falls Pullbacksf(h) =h◦fholomorpher Funktionenh∈OY(V)wieder holomorph sindf(h) OX(f−1(V)).

1.1 Differentialformen

F¨urU Cdist derC(U)-Modul derC-Differentialformen definiert durch A1(U) =C(U)dz1⊕...C(U)dzd⊕C(U)d¯z1⊕...C(U)d¯zd sowie derC(U)-Modul der alternierendenn-Formen

An(U) =

^n

A1(U).

1.2 Aussere Ableitungen ¨

Seii = 12(∂/∂xi−i∂/∂yi)undi = 12(∂/∂xi+i∂/∂yi)sowiedzi = dxi+idyirespdzi = dxi−idyi. Man definiertdurch

∂(hdzI ∧dzJ) = Xd i=1

i(h)dzi∧dzI∧dzJ

und analog∂. Offensichtlich gilt∂2=2= 0sowie∂∂+∂∂= 0. Die ¨aussere Ableitung d:An(X)→An+1(X)

7

(9)

KAPITEL 1. FORMEN 8

ist definiert durchd = +und erf¨ulltd2 = 0.A(U) =L2d

n=0An(U) =L

Ap,q(U)ist ein bigraduierter, superkommutativer Ring bez¨uglich des∧-Produktes. Diesbez¨uglich gilt

d(η∧ω) =dη∧ω+ (−1)nη∧dω f¨urη∈An(U)undω∈Am(U).

1.3 Pullback

F¨ur holomorphe Abbildungenf :U →U0mitU0Cd0 undU Cdhat man den Pullback f:A•,•(U0)→A•,•(U).

Dies sind bigraduierte Ringhomomorphismenf1∧η2) =f1)∧f2), vertr¨aglich mit der Ableitung

d(f(η)) =f(dη)

und funktoriell(f◦g)=g◦f. Diese Eigenschaften charakterisieren die Pullbacks eindeutig.

Beispiel 1.3.1. AufA1,0giltf(h(z0)dzi0) =Pd0

j=1h(f(z))(dfi/dzj)(z)dzj.

1.4 Die Garben A

nX

F¨ur allgemeinesX und U X offen definiert man dieCX-ModulgarbeAnX der alternierenden n-Formen aufX durch die Schnitte

AnX(U) =i∈Ani(U∩Ui))ijj) =ηi∈Ani(Ui∩Uj∩U))}.

Alle lokalen Aussagen verallgemeinern sich durch Verkleben. Insbesondere hat man die Pullbacks f:An(Y)→An(X)

f¨ur holomorphe Abbildungenf :X →Y. Desgleichen hat man auch global AnX= M

p+q=n

Ap,qX

durch Sortieren der holomorphen und antiholomorphen Differentiale (wohldefiniert, da Kartenwech- sel holomorph!).

(10)

Kapitel 2

Str¨ome

2.1 Testformen

SeiA2d−nc (X)derC-Vektorraum der Schnitte der GarbeAnX mit kompaktem Tr¨ager aufX. Auf A2d−nc (X)hat man die Schwartztopologie. Die Nullfolgen dieser Topologie

φν 0

sind Folgen mit der Tr¨agerbedingungνsupp(φν)⊂K,Kkompakt und der Eigenschaft supx∈K|Drν)(x)| →0 (f¨ur alle r)

f¨ur aller-fachen Ableitungen der Koeffizienten derφν(dies ist wohldefiniert wegen der Tr¨agerbedingung!).

2.2 Str¨ome auf X

SeiDp,q(X)der Raum der stetigenC-LinearformenT auf dem TestraumAd−p,d−qc (X)und ana- log Dn(X) = L

p+q=nDp+q(X). DieDp,q(U)definieren f¨ur offene Teilmengen U X (im Gegensatz zu denAd−p,d−qc (U)!)CX-Modulgarben (benutze Partition der 1) aufX

DnX= M

p+q=n

DXp,q.

Man nennt sie die Garben derp, q-Str¨omeDp,qX odern-Str¨omeDnX. DieC-Modulstruktur ergibt sich f¨urf ∈C(X)durch

(f T)(η) =T(f η).

AlsCX-Modulgarben sind die GarbenAp,qX , Dp,qX fein und haben somit verschwindende Garbenko- homologieHn(X, Ap,qX ) =Hn(X, DXp,q) = 0f¨urn >0.

2.3 Erstes Beispiel: Zykel

Zykel sind formale endliche LinearkombinationenZ =P

jnjYjvon abgeschlossenen komplexen UntermannigfaltigkeitenYj (oder allgemeiner komplexen Unterr¨aumen) von X von einer festen

9

(11)

KAPITEL 2. STR ¨OME 10

komplexen Kodimensionk. Solchek-Zykel definieren Str¨omeδZ = P

njδYj mit Hilfe der Dirac DistributionenδYj. Hierbei ist

δY ∈Dd−d(Y),d−d(Y)(X) =Dk,k(X) δY(η) =

Z

Yns

i(η) = Z

Y˜

πi(η)

definiert f¨ur abgeschlossene komplexe Unterr¨aume i : Y X von X mit Desingularisierung π : ˜Y Y. (Komplexe Mannigfaltigkeiten sind automatisch orientiert, somit sind die Integrale wohldefiniert. W¨ahle im folgenden immer die ¨ublichen kompatiblen Orientierungen.)

2.4 Funktorialit¨at

Eine Abbildung heißt eigentlich, wenn Urbilder kompakter Mengen kompakt sind. Seif :X →Y eine eigentliche holomorphe Abbildung zwischen zusammenh¨angenden komplexen Mannigfaltig- keiten. Der Pullback definiert eine Abbildung

Ap,qc (Y)→Ap,qc (X) sowie dual dazu

Dp,q(X)→Dp−r,q−r(Y). Hierbei bezeichener=d(X)−d(Y)die relative Dimension.

F¨ur glatte holomorphe Abbildungenf :X →Y erh¨alt man durch Integration ¨uber Fasern (!) eine Abbildung

Ap,qc (X)→Ap−r,q−rc (Y) und dual einen Pullback

f:Dp,q(Y)→Dp,q(X).

2.5 Ableitung von Str¨omen

F¨urT ∈Dn(X)definiert man die AbleitungdT ∈Dn+1(X)durch (dT)(η) = (−1)n+1T(dη) , η∈A2d−n−1c (X). Analog definiert manundund zeigt die ¨ublichen Formelnd2=2=2= 0.

Beispiel 2.5.1. F¨ur Zykel giltdδY = 0. Dies folgt aus dem Satz von Stokes. Dieser besagtd(δY) =

±R

Y d(?) = 0f¨ur Formen mit kompaktem Tr¨ager auf Y. Reduziere dies mit Partition der 1 und Fubini aufR

−∞φ0(x)dx= 0f¨urφ(x)∈Cc(R).

2.6 Multiplikation

DX ist eineAX-Modulgarbe. F¨urT Di(X)undω Aj(X)definiert manω∧T Di+j(X) durch

∧T)(η) =T∧η) , η∈A2d−i−jc (X). Dies machtD•,•X zu einer bigraduiertenA•,•X -Modulgarbe.

Achtung: Das∧-Produkt zweier Distributionen inDi(X)undDj(X)ist im allgemeinen aber nicht erkl¨art!

(12)

KAPITEL 2. STR ¨OME 11

2.7 Beispiel

Beispiel 2.7.1. F¨urω∈Dn(X)seiTω=ω∧δX

Tω(η) = Z

X

ω∧η . Dies definiert injektive Garbenabbildungen

AnX,→AnX∧δX⊂DXn

gegeben auf globalen Schnitten durchω 7→ Tω DXn. Insbesondere geht die konstante Funktion 1∈A0(X)aufδX ∈D0(X).

Diese Injektionen sind kompatibel mit derA•,•(X)-Modulstruktur sowie mit Ableitungen . . . −−−−→ AnX −−−−→d An+1X −−−−→ . . .

 y

 y

. . . −−−−→ DXn −−−−→d Dn+1X −−−−→ . . . Beweis:T(η)ist

Z

X

(dω)∧η= Z

X

d(ω∧η)− Z

X

(−1)nω∧dη= Z

X

d(ω∧η) +dTω(η) =dTω(η) wegen dem Satz von StokesR

Xd(?) = 0.

Bemerkung 2.7.2. Das Beispiel (2.7.1) zeigt, daß man sogar jeden Schnittω AnL1,loc(X)als Strom inDn(X)auffassen kann (viaω7→Tωdefiniert durch obige Formeln).

Seiω∈AnL1,loc(X)und die Einschr¨ankung vonωsei glatt auf einer offenen dichten TeilmengeU. Die Ableitungdω∈An+1(U)lasse sich zu einem Schnitt inAn+1L1,loc(X)fortsetzen. Dann sindT

unddTωwohldefiniert. Der Satz von Stokes ist nicht mehr direkt anwendbar. Der verbleibende Term R

Ud(ω∧η)liefert ein sogenanntes Residuumres=T−dTω.

Beispiel 2.7.3. ω=2πi1 dz/z∈D1,0(C),U =C⊂X=Cmitdω= 0∈D1,1(C)und res(Tω) =−dTω=δ{0},

da sich f¨ur den St¨orterm inD2(C)mittels des Satzes von Stokes aus

Z

U

d(ω∧η) =−lim

²→0

I

²

1

2πidz/z∧f(z) =f(0) ergibt.

(13)

Kapitel 3

Gl¨attung

3.1 Das Poincar´e–Lemma

Wir erinnern an das Poincare Lemma:

Lemma 3.1.1. Die Garbenkomplexe(Ap,•X , ∂),(Dp,•X , ∂) sowie(AX, d),(DX, d)sind exakt mit Ausnahme an der nullten Stelle.

Im folgenden betrachten wir nur dieKomplexe, da derd-Fall einfacher ist.

Das Poincare Lemma liefert eine Komplexabbildung zwischen feinen Garbenaufl¨osungen

0 −−−−→ Kern(∂:Dp,0X −−−−→ DXp,1) −−−−→ DXp,1 −−−−→ DXp,2 −−−−→ ... −−−−→ DXp,d −−−−→ 0 x

x

x

x

x

0 −−−−→ Kern(∂:Ap,0X −−−−→ Ap,1X ) −−−−→ Ap,1X −−−−→ Ap,2X −−−−→ ... −−−−→ Ap,dX −−−−→ 0. Die Garbe

pX :=Kern(∂:Ap,0X →Ap,1X )

ist die Garbe der holomorphen alternierenden p-Formen . Lokal f¨urU Cdund ω=X

I

hIdzI pX(U)

impliziert n¨amlich

∂ω=X

I,i

i(hI)dzi∧dzI = 0,

die HolomorphiebedingungenihI = 0(f¨ur alleiundI) f¨ur die KoeffizientenhI ∈C(U). Die KoeffizientenhI ∈OX(U)sind also notwendigerweise holomorph.

3.2 Gl¨attungslemma

Wir zeigen nun folgendes Gl¨attungslemma:

12

(14)

KAPITEL 3. GL ¨ATTUNG 13

Lemma 3.2.1. F¨urT ∈Dp,q(X)mit

∂T =η∈Ap,q+1(X) existiert einω∈Ap,q(X)und einS∈Dp,q−1(X)mit

T =ω+∂S .

Beweis: Wir nehmen an, wir h¨atten die Aussage im Fallq= 0undη= 0bewiesen. Dann folgt ΩpX:=Kern(∂:Ap,0X →Ap,1X ) =Kern(∂:DXp,0→Dp,1X ).

Da Kohomologie von der Wahl einerΓ(X,)-azyklischen Aufl¨osung nicht abh¨angt, folgt Hq(X,ΩpX)=Hq(Ap,•X , ∂)∼=Hq(Dp,•X , ∂).

Der zweite Isomorphismus wird induziert von der obigen Komplexabbildung und liefert zwei Spe- zialf¨alle des Gl¨attungslemmas:

i) Surjektivit¨at: Aus∂T˜ = 0folgt die Existenz einer glatten Formω˜ mitT˜ = ˜ω+∂S und insbesondere∂ω˜ = 0.

ii) Injektivit¨at: Sei eine glatte Formηdurch einen Strom berandetη =∂T, dann existiert eine glatte Formωmitη =∂ω.

i) und ii) implizieren andererseits das Gl¨attungslemma:

Sei ∂T = η wie in der Formulierung des Gl¨attungslemmas. Nach ii) gibt es ein glattes ω0 mit

∂(T−ω0) = 0. Nach i) folgt daraus(T−ω0) =ω00+∂Sf¨ur ein glattesω00. F¨urω=ω0+ω00folgt die Behauptung.

Es verbleibt der noch fehlende Nachweis des Gl¨attungslemmas im Fallη = 0undq = 0. F¨ur die KoeffizientenhI ∈D0(U)vonT =P

IhIdzI reduziert sich dies auf die Aussage: Seih∈D0(U) mit∂h= 0, dann isthglatt. Einen Beweis findet man in Teil V, Appendix A an der Seite 124.

Bemerkung 3.2.2. Analog zeigt manKern(d:A0X→A1X) =CXund Hn(X,CX) =Hn(A(X), d)) =Hn(D(X), d)).

F¨ur zwei Kohomologieklassen [zi] vonHni(A(X), d))mit geschlossenen Repr¨asentanten zi Ani(X),dzi= 0ist die Kohomologieklasse[z1][z2] = [z1∧z2]∈Hn1+n2(X,CX)wohldefiniert.

Sie h¨angt nicht ab von der Wahl der Repr¨asentantenziwegen(z1+dω1)∧(z2+dω2) =z1∧z2+dω3. Dies definiert das superkommutative Cup-Produkt∩auf der KohomologieH(X,CX).

Beispiel 3.2.3. IstXkompakt und zusammenh¨angend, dann definiert Integration ¨uberXeine nicht- triviale Abbildung# : H2d(X,CX) = A2d(X)/dA2d−1(X) C. F¨ur k-Zykel Z1 undZ2 mit Kodimensionk1+k2=derh¨alt man mittels des Gl¨attungslemmas das Schnittprodukt

(Z1, Z2) = #(δZ1∩δZ2).

(15)

Kapitel 4

Lineare Algebra

4.1 Komplexifizierung

Wir betrachten einen komplexen VektorraumV. Seiσdie komplexe Konjugation aufCund W =CRV =V ⊕V

λ⊗Rv7→(λv, σ(λ)v)

der komplexwertige Tangentialraum”vonV. Auf W hat man zwei Vektorraumstrukturen, einmal via λ(v, w) = (λv, σ(λ)w)auf den Koeffizienten und zum anderen die induzierte geometrische Operationλ(v, w) = (λv, λw). Falls nicht anders gesagt betrachten wir die Koeffizienten- Struktur aufW. Die Abbildung(v, w)7→(v, w) = (w, v)ist antilinear bez¨uglich der Koeffizientenstruktur und heißt komplexe Konjugation auf W. Wir identifizieren im folgendenV mit dem C-linearen Unterraum aller Elemente(v,0) W. Dann ist der konjugierte RaumV derC-Unterraum aller Elementev:= (0, v)∈W. Man erh¨alt damit dieC-Vektorraumzerlegung

W =V ⊕V .

Hierbei sindV undV die Eigenr¨aume von der FortsetzungJ =id⊗RiaufW von der Multiplikation mit i aufV. Wir identifizieren dabeiV mit dem ersten Summanden viav:= (v,0) = 12(1⊗v−i⊗iv) inCRV. Dann istv= (v,0) = (0, v) = 12(1⊗v+i⊗iv).

4.2 Hermitesche Formen auf V

Seiheine positive definite hermitesche Form aufV mith(λv1, µv2) = λµh(v1, v2). Die Formh aufV istR-linear. Das gleiche gilt f¨ur die beidenR-Bilinearformeng=Re(h)sowie

ω:=−Im(h) :V ×V R.

Die Sesquilinearit¨at vonhistRe(h)eine symmetrische und−Im(h)eine symplektische Biline- arform aufv. Skalare Erweiterung induziert zwei entsprechendeC-Bilinearformen aufW. Wegen

−ω(Jv, w) = Im(h)(iv, w) = g(v, w)f¨urv, w V istg und damit auchhdurchω eindeutig bestimmt.

14

(16)

KAPITEL 4. LINEARE ALGEBRA 15

Seie1, .., edeine Orthonormalbasis vonVbez¨uglichh. Eine kurze Rechnung zeigt: DieC-Unterr¨aume V undV vonW sind maximal isotrop bez¨uglich der symmetrischen Formg=Re(h)und der sym- plektischen Formω. Desweiteren giltg(eν, eµ) = 12 undω(eν, eµ) =−Im(h)((eν,0),(0, eµ)) =

i

2δν,µ= i2(eν⊗eν−eν⊗eν). Anders formuliertω= i2Pd

ν=1eν∧eν.

Normierung: Wir normieren die Dualbasiseν = dzν, eν = dzν des KotangentialraumWdurch die Normierungvν = eν/√

2 bzw.vν = eν/√

2. Bez¨uglich der dualen Metrik aufWgilt dann g(vν, vµ) =δνµ. Also

ω=i Xd

ν=1

vν∧vν ,

undi·vν∧vν =2idzν∧dzν =dxν∧dyνist das Euklidsche Volumenelement. Der Faktorimacht ω=ωreell. Da dievν∧vνmiteinander kommutieren, sieht man leicht

ωd

d! = (dx1∧dy1)∧...∧(dxd∧dyd).

4.3 Die unit¨are Gruppe U

SeiU = U(V, h)die zu hgeh¨orige unit¨are Gruppe. Diese operiertC-linear aufV mit der Stan- darddarstellung. Dies induziert eineC-lineare Operation vonU aufW durch skalare Erweiterung.

Bez¨uglich derC-linearen Ientifikation

H :W =V ⊕V →V ⊕V (v, w)7→(v, h(., w))

operiert dannU auf dem ersten SummandenV ⊂W mit der Standarddarstellung, und aufVmit der kontragredienten Darstellungw7→(u0)−1wwegen

u(v, w)←→(u(v), h(., u(w))) = (uv, h(u−1(.), w))←→(uv,(u0)−1w).

4.4 Die Grassmann-Algebra

Wir betrachten die Grassmann AlgebraW = L2d

n=0Wn des KotangentialraumesW = W = TC(V)

Wn =

^n

W= M

p+q=n

^p

V

^q

V= M

p+q=n

Wp,q. Die Operation vonU aufW setzt sich fort aufWmittelsu(V

ivi) =V

iu(vi). Die Aktion vonU vertauscht mit den ProjektionenΠp,q : W →Wp,qauf die Unterr¨aumeWp,q. Der Raum(W2)U derU-Invarianten inW2ist eindimensional

(W2)U =C·ω , ω=i Xd

ν=1

vν∧vν

Die durchη7→η∧ωdefinierte Abbildung

L:W→W η7→η∧ω

hat Bigrad(1,1)und kommutiert mitUund der komplexen Konjugation.

(17)

KAPITEL 4. LINEARE ALGEBRA 16

4.5 Paarungen und

Das∧-Produkt definiert eine nichtausgearteteC- undU-lineare Cup-Produkt Paarung h,i1:Wp,q⊗Wd−p,d−q −→ Wd,d=

^d

V

^d

V−→or C

durchhη, η0i1 = or(η1∧η2), wobei der Isomorphismusor : Wd,d = Cnormiert sei durch die Vorschriftidv1∧v1...∧vd∧vd7→1. Weiterhin hat man

h,i2:Wp,q⊗Wq,p=

^p

V

^q

V

^q

V

^p

VC, und somit dieC- undU-lineare Auswertungspaarung

h,i2:Wp,q⊗Wq,pC

definiert1durchhvI ∧vJ, vI0 ∧vJ0i2 = (−1)|I||J| = (−1)pq f¨urI0 = J, J0 =I und Null sonst.

Dies definiert viahη, .i1=h∗η, .i2 einen Isomorphismus

:W→W.

Aus dieser Definition folgt: DieC-lineare Abbildung :Wp,q = (Wd−p,d−q) =Wd−q,d−pver- tauscht mit der Operation vonU. Ebenso mit komplexer Konjugation

∗η=∗η

wegenhv, wi=hv, wif¨ur beide Paarungen. Explizit berechnet2ergibt sich bis auf das Vorzeichen CIJ=id(−1)d(d−1)/2+pdsign(I, Ic)sign(J, Jc)

∗(vI∧vJ) =CIJ·vJc∧vIc

Hierbei seisign(I, Ic)das Vorzeichen der Permutation, welche(I, Ic)f¨ur aufsteigend geordneteI undIcin(1,2,3..., d)umordnet.

Beispiel:∗1 =id(−1)d(d−1)/2v{1,..,d}∧v{1,..,d}= (iv1∧v1)· · ·(ivd∧vd) =ωd/d!.

Aussign(I, Ic)sign(Ic, I) = (−1)p(d−p)f¨ur|I|=petc. folgt dann mit einer kleinen Rechnung3

∗ ∗η= (−1)p+qη , η∈Wp,q.

Im Diagramm (4.1) an der Seite 17 bedeutetspiegeln an der horizontalen Achse undspiegeln an der vertikalen Achse.

1Beachte Vp V Vq

V

Vq V Vp

V

= Vp V Vq

V

Vp VVq

V .

2BenutzecIJ(−1)(d−p)(d−q)= (−1)d(−1)d(d−1)/2(−1)(d−p)qsign(I, Ic)sign(J, Jc)

3wegenCIJCJcIc= (−1)d+pd+(d−q)d(−1)p(d−p)(−1)q(d−q)= (−1)p+q

(18)

KAPITEL 4. LINEARE ALGEBRA 17

(0,d) (d,d)

(d,0)

(0,0) (p,q) (d-q,d-p)

(q,p)

Abbildung 4.1: Die Operatorenund

4.6 Hermitesche Form auf W

Man sieht soforthvI∧vJ),∗(vI0∧vJ0)i1=δII0δJJ0f¨ur alleI, J, I0, J0. Daher definiert f¨urη1, η2 Wp,q

η1∧ ∗η2∈Wd,d=

^d

V

^d

V=C eine positiv definite hermitesche Paarung[η1, η2] =or(η1∧ ∗η2)aufWp,q. Ubungsaufgaben:¨

List selbstadjungiert bez¨uglichh., .i1.

Λ =−1L∗ist das (hermitesch) adjungierte vonLbez¨uglich[., .]oderh., .i2.

(19)

Kapitel 5

Invariantentheorie

5.1 Verbindung zu sl(2, C)

Betrachte nunΛ = −1L∗. Dies ist einC-linearer Operator aufW, welcher mitU und der kom- plexen Konjugation vertauscht. Man zeigt durch Reduktion1auf den offensichtlichen2Fall der Di- mensiond= 1die fundamentale Lefschetzidentit¨at

ΛL−LΛ =h:=X

p,q

(d−p−q)Πp,q.

Unmittelbar klar sind ausserdem

hL−Lh=−2L hΛ−Λh= 2Λ.

Dies entspricht den Relationen der Liealgebrasl(2,C)verm¨oge der Zuordnung µ0 1

0 0

Λ, µ0 0

1 0

→L ,

µ1 0 0 −1

→h .

Die Aktion integriert sich zu einer Operation der einfach zusammenha¨ngenden GruppeSl(2,C).

Zusammen mit der damit kommutierenden Aktion von z C aufWp,q viazd+p−q erh¨alt man eine Darstellung vonGL(2,C) = (Sl(2,C)×C)/±1aufW, welche mit der Operation vonU kommutiert. Die UntergruppeGl(2,R)+vertauscht obendrein mit der komplexen Konjugation. Die Gruppe

Gl(2,R) =hGl(2,R)+,∗i vertauscht ebenfalls mitU und der komplexen Konjugation.

Lemma 5.1.1(Zerlegungslemma). Die(d+ 1)(d+ 2)/2irreduziblen Konstituenten vonWunter der Operation vonGl(2,C)×U haben Multiplizit¨at≤1.

1F¨ur(V, h) = (V1, h1)(V2, h2)gilt(W,[., .]) = (W1,[., .])C(W2,[., .])undL=L1id+idL2sowie h=h1id+id⊗h2. EbensoΛ = Λ1⊗id+d⊗Λ2durch Adjunktion bzgl.[., .]. Kommutatoren von Tensorderivationen sind wieder Tensorderivationen. Somit folgt die Kommutatorrelation aus derjenigen f¨urV1resp.V2.

2[Λ, L]1 = ΛL(1) = Λ(ω) = (∗−1L∗)1 =−1L1 = 1wegen∗1 =L1 =ωundp+q= 0.

18

(20)

KAPITEL 5. INVARIANTENTHEORIE 19

5.2 Darstellungstheorie von Gl(2, C)

Vektorenwmit der EigenschaftΛw = 0heißen primitiv. Die Darstellungstheorie der Untergrup- peU(2) Gl(2,C)zeigt, daß eine irreduzible UnterdarstellungWπ vonGl(2,C)inW einen eindeutig bestimmten primitiven Vektorwπbesitzt. Beachte, daß dies gerade der Eigenvektor unter dem Torus der Diagonalmatrizen (oder ¨aquivalent dazu der Eigenvektor vonh) mit dem h¨ochsten Gewicht ist. Insbesondere charakterisiert das Eigenwertsystemdiag(t1, t2)wπ=tn11tn22wπdie Dar- stellungπ. Eine Basis des irreduziblen DarstellungsraumesWπerh¨alt man in der Form

wπ, L(wπ), L2(wπ), .., Lr(wπ).

Hierbei ist r gegeben durch diag(t, t−1)(wπ) = trwπ oder h(wπ) = rwπ. Beachte weiterhin h(Lm(wπ)) = (r2m)wπ. Insbesondere istLdamit a priori injektiv auf allen Eigenr¨aumen vonh vom Eigenwert>0. Schließlich folgtWπ=Wπ,prim⊕L(Wπ).

5.3 Beweis des Zerlegungslemmas

Die Eigenr¨aume inWunter den Matrizen{diag(t1, t2)}sind genau dieWp,qmit den Eigenwert- systemendiag(t1, t2)7→td−q1 tp2. Die Vektoren

vp,q=v1∧...∧vp∧vd+1−q ∧...∧vd∈Wp,q , p+q≤d

inWp,q sind offensichtlich (!) primitivΛ(vp,q) = 0. Es sind gleichzeitig (!) Vektoren vonU vom H¨ochstsgewicht

(1,1, ..,1

| {z }

pmal

,0, ..,0,−1, ..,−1

| {z }

qmal

).

Der davon erzeugte irreduzibleU-Modul besteht nur aus primitiven Elementen (U undΛkommu- tieren) und hat die Dimension3

µd p

¶µd q

µ d

p−1

¶µ d q−1

Dies ist aber genau

dimC(Wp,q)−dimC(L(Wp−1,q−1)), dennList injektiv f¨urp+q≤d(Darstellungstheorie derGl(2,C)). Es folgt

Wp,q =Wprimp,q ⊕L(Wp−1,q−1)

undWprimp,q ist ein irreduzibler primitiverU-Modul vom angegebenen H¨ochstgewicht. Andererseits gibt es f¨urp+q > dkeine primitiven Elemente (dasU(2)-Gewichtr=d−p−qeines primitiven Vektors ist immer positiv). Folglich erzeugen dievp,q unter der Operation vonGl(2,C)×U ganz W. Die Behauptung folgt.

bis auf einen Skalar

Korollar 5.3.1(Hodge-Riemann Bilinearrelationen). Je zweiU-invariante hermitesche Formen auf Wprimp,q sind proportional (Schursches Lemma!) und damit bis auf einen Skalar definit.

3Benutze Induktion nach d. Sei obdA p > 0. Wegen Weyl’s Dimensionsformel nimmt dimC(Wprimp,q ) beim Ubergang von¨ (d, p, q)zu (d1, p1, q)den Faktor p(d+1−q)(d+1)d auf. Dasselbe gilt f¨ur dpd

q

p−1d d

q−1

=

d!(d+1)!

p!q!(d−p+1)!(d−q+1)!(d+ 1pq).

(21)

KAPITEL 5. INVARIANTENTHEORIE 20

Beispiel 5.3.2. η1∧η2(d−p−q)!ωd−p−q ist aufWprimp,q das(−1)(p+q)(p+q−1)/2ip−q-fache4der definiten Formη1∧ ∗η2.

Daß die erste Paarung diese Eigenschaft besitzt ist direkt nicht einfach einzusehen (selbst im Fall d=p+q), und im allgemeinen auch nicht richtig auf ganzWp,q.

5.4 Appendix

Wir erinnern in diesem Anhang an einige wohlbekannte Eigenschaften (stetiger endlich dimensio- naler) Darstellungenπ der unit¨aren Gruppe U = U(d) Gl(d,C)auf endlich dimensionalen komplexen Vektorr¨aumenV. Solche Darstellungenπ:U →Gl(V)aufV heißen irreduzibel, falls V keinen nichttrivialenU-stabilen Teilraum besitzt.

Lemma 5.4.1 (Schursches Lemma). Zwischen irreduziblen Darstellungen gibt es bis auf skalare Vielfache h¨ochsten eineU-lineare Abbildung (Kern und Bild sindU-stabil).

Jede Darstellung ist isomorph zu einer direkten Summe von irreduziblen (man konstruiert mittels Integration eineU-invariante hermitesche Metrik und verwendet dann orthogonale Projektion).

Die Isomorphiklassen irreduzibler DarstellungenVπstehen in eineindeutiger Korrespondenz zu den d-Tupelnχ=χ(π)ganzer Zahlen

n1≥n2≥...≥nd.

Die Zuordnungπ7→χ(π)ist wie folgt definiert: Betrachte den TorusT =U(1)dder Diagonalma- trizen inU. Der RaumVπzerf¨allt in Eigenr¨aume unterT mit den Eigenwertendiag(t1, .., td)v = tm11...tmddv. Die Permutationsmatrizen sind in U enthalten und operieren auf Vπ. Zu jedem ‘Ei- genwert’(m1, .., md)gibt es somit einen permutierten, welcher angeordnet istm1 ... md. Der bez¨uglich der lexikographischen Anordnung gr¨oßte dieser Eigenwerte ist das H¨ochstgewicht χ=χ(π)der DarstellungVπ. Schließlich hat man die Weyl’schen Dimensionsformeln:

dimC(Vπ) = ∆(n1+d−1, n2+d−2, .., nd−1+ 1, nd)

∆(d1, d2, ..,1,0) mit∆(x1, .., xd) =Q

i>j(xi−xj).

”Ubungsaufgabe 5.4.2. Die Darstellungendetm⊗Symmr(C2)ersch¨opfen alle Isomorphieklassen irreduzibler Darstellungen vonU(2)(undGl(2,C)). Zeige damit die Vorbemerkung zum Beweis des Zerlegungslemmas.

”Ubungsaufgabe 5.4.3. F¨urp >0istdim(Wprimp,q;d)gleich p(d+1−q)(d+1)d ·dim(Wprimp−1,q;d−1)wegen der Gleichung ∆(d,d−1,..,(d−p),..,(q−1),..,0,−1)

∆(d−1,..,1,0) =p(d+1−q)(d+1)d ∆(d−1,..,(d−p),..,(q−1),..,0,−1)

∆(d−2,..,1,0) .

4(−1)pq(−1)qq(−1)p(p−1)/2(−1)q(q−1)/2i−p−q= (−1)(p+q)(p+q−1)/2ip−q

(22)

Kapitel 6

K¨ahlersche Mannigfaltigkeiten

Wir betrachten eine komplexe Mannigfaltigkeit, deren komplexes Tangentialb¨undel (assoziiert zum Dual der lokalfreien GarbeΩ1X) eine hermitesche Metrikhbesitzt. Seiφ1, ..φd eine lokale Basis vonA1(X), welche in lokalen Koordinaten punktuell in jedem Punktxvon der Formv1, .., vd Tx(X,C)gebildet zu einer Orthonormalbasise1, .., eddes TangentialraumsTx(X,C)bez¨uglichh.

6.1 Der Operator

Die hermitesche Metrik definiert nun denOperator aufA(X)wie im lokalen Fall. Benutze dazu die Basisφνund die expliziten Formeln im Abschnitt ¨uber lineare Algebra. Wie dort gezeigt wurde, ist die Definition intrinsisch und h¨angt nicht ab von der Wahl derφνab. Analog definiert man den LefschetzoperatorLwie im lokalen Fall.

6.2 Die globale Paarung

Auf einer komplexen MannigfaltigkeitXmit einer hermiteschen Metrik definiert nun (η1, η2)X=

Z

X

η1∧ ∗η2

eine positiv definite hermitesche Form auf den Ap,qc (X). Die globalen OperatorenL, ∂, ∂ und d definieren die hermitesch adjungierten globalen OperatorenΛ, ∂,unddsind diesbez¨uglich der Paarung(., .)X. Es gilt dann wiederdd = = = 0. Es gilt auch globalΛ =−1L∗.

Ausserdem gilt f¨urd=+

=− ∗∂∗

=− ∗∂∗

nach dem Satz von Stokes1.

1R

X1∧ ∗η2 =R

Xd(...)(−1)p−1R

Xη1dη2f¨ur diep1-Formη1. F¨ur die2dp+ 1-Form∗η2ist

∗∗= (−1)2d−p+1= (−1)p−1. Es folgt(dη1, η2)X=R

X1∧ ∗η2=R

Xη1∧ ∗(− ∗d∗)η2= (η1,(− ∗d∗)η2)X.

21

(23)

KAPITEL 6. K ¨AHLERSCHE MANNIGFALTIGKEITEN 22

6.3 K¨ahlermetriken

Eine hermitesche Metrikhauf einer komplexen Mannigfaltigkeit heißt K¨ahlermetrik, wenn die as- soziierte reelle (1,1)-Form

ω=iX

φν∧φν ∈A1,1(X) , ω=ω geschlossen ist

= 0.

Bemerkung 6.3.1. In den einzelnen Punkenx∈X entsprichtωaufTx(X)RC=V ⊕Vder bereits betrachteten symplektischen Form−Im(h) =iP

vν∧vν. Somit istωintrinsisch definiert und h¨angt nur ab vonhund nicht ab von der Wahl derφν.

Bezeichne

L:A(X)→A(X) η7→η∧ω .

Die K¨ahlerbedingung= 0ist gleichbedeutend mit der K¨ahleridentit¨at

∂L=L∂ , ∂L=L∂ .

Es zeigt sich, daß die K¨ahlerbedingung eine Reihe anderer Identit¨aten von Operatoren nach sich zieht, z.B trivialerweise

Λ = Λ∂ , Λ = Λ∂.

Zuerst zeigen wir, daß f¨ur jeden Punktx∈X bez¨uglich eines geeigneten Koordinatensystems (Ei- chung) die Formωinfinitesimal in erster Ordnung beixinvariant unter der lokalen Symmetriegruppe U(d)gemacht werden kann.

6.4 Infinitesimale Umgebungen

Sei (X, h)eine komplexe Mannigfaltigkeit der Dimension dmit hermitescher Metrik h. Fixiere x X. Wir betrachten Taylorentwicklungen im Nullpunkt bis zu Termen zweiter Ordnung. D.h.

formal ersetzen wirR =C(X)nach Wahl lokaler holomorpher Koordinatenz1, .., zddurch den RestklassenringR=C(X)/m2nach dem Quadrat des Idealsm= (z1, .., zd, z1, .., zd). Formen ausA(X)reduzieren sich dann auf Elemente inR⊗C W. Dazu ist obdA X offen in Cd und x = 0. Sei h = h0+h1 die Taylorentwicklung der hermiteschen Metrik im Punktx = 0, und U =U(V, h0)die zugeh¨orige unit¨are Gruppe aufV des konstanten Koeffizientenh0.Uoperiert auf Rin der nat¨urlichen Weise und mit der induzierten Operation aufR⊗CW. Sei

ω=ω0+ω1∈R⊗W1,1

die Taylorentwicklung im Punktxder globalen(1,1)-Formω =−Im(h). Als Komplexifizierung der reellwertigen Funktion−Im(h)istω=ωreell. Daher giltω1=ω1.

Satz.Aquivalent sind¨

1. In jedem Punktx∈Xexistieren lokale holomorphe Koordinatenz1, .., zdf¨ur die giltω1= 0.

2. In jedem Punktx∈Xexistieren lokale holomorphe Koordinatenz1, .., zdf¨ur dieω1invariant unterU =U(Tx(X), hx)ist.

Abbildung

Abbildung 4.1: Die Operatoren ∗ und −

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