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ORTHODOXIE HEUTE. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Einsendung eines Belegexemplares LIMINARIUM.

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Academic year: 2022

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Herausgegeben und verantwortlich für den Inhalt. Pfr. Sergius Heitz, Düsseldorf, Pattscheider Straße 30, Telefon 762236 Nachdruck nur mit Quellenangabe und Einsendung eines Belegexemplares

Nr.4 PETER UND PAUL

LIMINARIUM.

Technische Gründe zwingen uns, erst in der Nummer 5, auf Kreuz- erhöhung, von "ORTHODOXIE HEUTE" den Vortrag S. E. des Metro- politen Chrysostomus von Myra, Professor Dr. D. Konstantinidis, Istanbul, über die "Orthodoxe Kirche und die christliche Ein- heit zu veröffentlichen. Mit dieser Nummer soll unsere Zeit- schrift in verbesserter Präsentierung erscheinen.

Die vorliegende Nummer bringt einen etwas persönlich abgefaß- ten Bericht über unsere Fahrt zum Millenarium-Gedächtnis des Urklosters auf dem Heiligen Berg Athos und nach Griechenland.

Es folgt der erste Teil eines Aufsatzes, in dem der Autor selbst ausführlich zu Wort kommt, über das Buch in französi- scher Sprache von Leonid Ouspensky 'Die Theologie der Ikone".

Nur wenn man Zugang zur Theologie des christlichen Kultbildes findet,dringt man zur lebendigen Seele der Ikonen vor, sonst können alle möglichen kunst- und geistesgeschichtlichen "Er- klärungen" diesen Zugang eher versperren als ebnen. Über die Ikonen gehen auch Wege zum Verständnis der Eigenart und ei- genständigkeit der Orthodoxie selbst. Diese ist nun nicht, wie es allzu oft und in mißverständlicher Weise geschieht, bloß nach profanen Kriterien zu "behandeln".Die einen bedie- nen sich der geschichtlichen Kategorie und glauben in der Orthodoxie nur einen zurückgebliebenen, unterentwickelten Typ des Christentums bzw. des Katholizismus sehen zu müssen und fühlen sich dann verpflichtet, das oder jenes "westli- che" Prinzipienkapital in der Orthodoxie investieren zu müssen, um sie "up to date" oder besser zur Union oder zur Oekumene zu bringen. Andere meinen sie "östlich" erklären zu müssen (dabei gibt es in den Ursprungsländern der Ortho- doxie noch zwei oder besser vier andere östliche Konfessio- nen) und damit ihren religiös-theologischen Anspruch relati- vieren zu können, denn es gäbe dann auch "westliche" ge- schichtlich überlegenere "Orthodoxien". Wieder andere sehen in ihr einen ethnisch-nationalen Ausdruck des Christentums, wenn wir von der heute etwas strapazierten "slawischen Seele"

oder dem "griechischen Genius" oder "rumänischen Folklore"

sprechen. Und dergleichen mehr.

Die Orthodoxie beansprucht aber, wie der moderne Katholizis- mus und die Protestantismen, eine, d i e ,universal-gültige, volle Deutung des Christentums zu sein. So will sie nicht Gegenstand rivalisierender Einigungsbestrebungen sein, son- dern eigenständiger Partner im oekumenischen Gespräch. Wird das nicht begriffen, bleiben Enttäuschungen nicht aus.

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kompromittiert das Heilsten und die Erlösungsaufgabe der Kir- che in der Welt. Deshalb ist es so wichtig, das Eigentliche der Kirche auf allen Gebieten der kirchlichen Tätigkeit stets im Auge zu behalten, insbesondere auf dem Gebiet der Kunst, weil diese unmittelbar und mächtig auf die menschliche Seele zu wirken imstande ist."

Der Verfasser bringt geschichtliche Beispiele und erläutert einen Erlass des Patriarchen Alexius von Moskau aus dem Jahre 1947, worin auch die Rede von den Gesängen ist, über die das gleiche zu sagen ist, als über das Bild.

Aus dem Schlußabschnitt dieses Kapitels zitieren wir noch:

"Das unmittelbare Bild ist ein bestimmender Zug des Neuen Bun des. Dieses neutestamentliche Bild vergeht nur mit dem Erschji nen jener Wirklichkeit, die sie vorbildet, das Reich Gottes.

Solange wir noch unterwegs sind, solange die Kirche noch am Erbauen dieses zukünftigen Reiches ist, solange unterstehen

wir der Herrschaft des Bildes. Mittels dieses Bildes zeigt uns die Kirche den Weg zu unserer Erfüllung. Am Erbauen des Rei- ches Gottes können wir nicht teilnehmen, mit ganzem Bewußt- sein und Gewissen können wir nicht beten 'Dein Reich komme', wenn wir nicht ahnen wenn wir nicht den Anfang einer Vor- stellung haben, dessen, was dieses Reich ist. Die Symbolik ei- ner orthodoxen Kirche und insbesondere der Ikone liegt darin, ein Abglanz, wenn wohl ein schwacher, aber doch ein echter Ab glanz zu sein, der Herrlichkeit des kommenden Aeons."

(il'ortsetzung in der kommenden Nummer) S.H.

AUS DER ORTHODOXEN KIRCHE.

OEKUMENISCHES MATRIARCHAT KONSTANTINOPEL.

Das Gedächtnis der tausend Jahre ununterbrochenen monastischen Lebens in derMegisti Lawra auf demHeilig en Berg A t h o s, die der hl. Athanasios, der Athonit ge- nannt, 963 gegründet hat, wurde dortselbst am 22., 23. und 24.

Juni begangen, nach dem es aus verschiedenen Gründen im Mai nicht hatte stattfinden Rönnen,

Mit dem Oekumenischen Patriarchen, unter dessen geistlicher Oberhoheit der Heilige Berg mit seinen 20 Großklöstern,Skiten und Einsiedeleien steht, konzelebrierten am Sonntag im Prota- ton (Kirche)aus dem 10 Jahrhundert) in Karyä, dem Verwaltungs- sitz) und am Montag im Katholikon (uralte Kirche mit dem Grab des Gründers) die Patriarchen von Jerusalem, Serbien,Rumänien und Bulgarien, die Ersthierarchen der Kirchen von Sinai,Grie- chenland, Finnland, Vertreter aller orthodoxen Kirchen, außer Albaniens.

Das Staatssekretariat Ihrer päpstlichen Heiligkeit bestimmte fünf Mönchs- oder Crciensmitglieder zur Teilnahme und berück- sichtigte dabei gewisse Wünsche des Phanars nicht.

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Der Oekumenische Rat war vertreten durch Pastor Franklin Clark Fry, Präsident des Lutherischen Weltbundes und seinen General- sekretär Pastor Visser t'Hooft, die Altkatholische Utrechter Union durch Professor Küppers, die E.K.D. durch Präsident Wischmann von ihrem Außenamt.

Der griechische König und Mitglieder seiner Regierung nahmen ebenfalls am Gedächtnis teil.

In seinerBotschaft, die er während des Gottesdienstes in der Jubellawra hielt, hob Patriarch Athenagoras die Wichtig- keit des geistlichen Zentrums auf dem Heiligen Berg für die Or- thodoxie hervor, die entscheidende Bedeutung des Mönchtums für Kirche und Welt, die unaufhebbare Botschaft der Wüste und der Hesychia (geistliche Ruhe). Die Botschaft muß auch und gerade heute in der Kirche und in der Welt gehört werden, sie, die da vom Überfluß an Gebeten und geistlichem Tun der Mönche zehren.

Bei weiterer Gelegenheit sagte der Ersthierarch der Orthodoxen Kirche, daß eine W i e d e r g e b u r t monastischen Lebens eine der dringendsten Aufgaben der Orthodoxen Kir chen ist. Der Heilige Berg wird den Ruhm, den er in der Ver- - gangenheit besaß, nur wiedererlangen, wenn alle lokalen Kir- chen, wenn die Patriarchate von Jerusalem, Rumänien,Bulgarien, Jugoslawien und Moskau gemeinsam zusammen wirken (ein bedeut- samer Satz angesichts der gegenwärtigen Situation. D.R.). In diesem Sinn regt Athenagoras f ü r den Athos an: ech- te Mönchsberufe dringend zu fördern; in einem athonischen Klo- ster eine panorthodoxe Akademie zu errichten, wo Geistliche und Laienprofessoren von Zeit zu Zeit besonderen Vorlesungs- zyklen folgen könnten; eine christliche Akademie für byzantini sehe Studien zu gründen; ein Haus der Begegnung für Bischöfe - und Priester einzurichten für Zeiten der Betrachtung und Be- sinnung und zu gegenseitigen Aussprachen; Konferenzen dorthin einzuberufen, um Gegenwartsprobleme für die Orthodoxie anzu- gehen.

Der Oekumenische Patriarch hob die Größe der Kirche von Hell;

hervor, die in der Vergangenheit der Mönchsgemeinde des Heili- gen Berges ihre Unterstützung gab. König Paul der Griechen versicherte in seiner Antwort an den Patriarchen, daß der grie- chische Staat alles in seinen Kräften Stehende tun werde, da- mit der Berg Athos ein mächtiger geistlicher Leuchtturm für die Millionen von Gläubigen jenseits der Grenzen der griechi- schen Orthodoxie bleibe.

S. H. A t h e n a g o r a s erwiderte den offiziellen Besuch des verstorbenen Erzbischofs Theoklitos von Athen. Während 3 Tagen war er der offizielle Gast d e s Königreiches Griechenland und wurde wie ein S t a a t s o b e r h a u p t geehrt. König und Regierung empfingen ihn, der auf einem Schiff der könig- lichen Marine eintraf, in Phaleron. 21 Salutschüsse. Der Bür- germeister erwies ihm die Ehre Athens an den Säulen Hadrians- Er wohnte im Palast der Staatsoberhäupter mit seiner Beglei- tung, den 5 Metropoliten von Derkon, der Prinzeninseln,Heliu- polis und Stavroupolis, dem Erzdiakon Agapios, dem Untersekre-

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Alle Bischöfe, auch die Vikarbischöfe sind sich in der Gnade

des Amtes gleich, gleich auch an Rechten beim Konzil der Bischöfe.

Das Konzil beschloß in 3 Jahren ein allgemeines Konzil einzube- rufen, an dem auch Vertreter des Klerus und der Laien teilneh- men sollen.

Das Konzil verurteilte kategorisch alle Versuche seitens ver- schiedener Bewegungen oder Parteien von Laien oder Politikern, die kirchlichen Angelegenheiten beeinflussen zu wollen. Weder die Kirche als solche noch ihre Diener einzeln dürfen von poli- tischen Parteien zu ihren rein irdischen Zielen benützt werden.

Für die Kirche gibt es keine Partei e n o d e r Parteimitglieder, alle sind vor Gott gleich; alle menschlichen Seelen, die ihr Heil suchen,ha- ben den gleichen Anspruch auf gleiche Aufmerksamkeit, Seelsorge und geistliche Führung.

Die Kirche ist ihrem Wesen nach kein nur menschlicher Organis- mus oder menschliche Gruppbrung (Math 16,18; Glaubensbekenntni 1 Tim 3,15).

Das Konzil verurteilte gewisse modernistische Tendenzen, wie Lustbarkeiten am Vorabend von Sonn- und Feiertagen, während der Fastenzeiten usw. Ebenso die V e r s u c h e von außen

in die Gemeinden einzubrechen wie die uniatischen Riten oder der Oekumenische Rat der Kirchen.

Das Konzil widmete sich besonders der Aufgabe und der Person des Seelenhirten, die ein hohes und höchstes N i v e a u an Spiritualität halten soll. Seine erste Sorge ist die H e i l i g u n g seiner G e m e i n d e m i t glie- d e r, die innere Mission an Kindern und Jugendlichen.

Das Konzil unterstrich aber auch das äußere Miesion:Die Nicht- Orthodoxenzur Rechtgläubigkeit zu fü h- r e n. Dieses Werk muß besonders behutsam getan werden; es muß darauf geachtet werden, daß die neuen Glieder der Kirche es nicht äußerlich, sondern von ganzem Herzen werden, nach einer ernsten Vorbereitung, die aus ihnen Orthodoxe im Hl. Geiste macht.

Mit tiefem Schmerz reagierte das Kcnzil auf die Nachrichten der Verfolgung in der UDSSR. Es sieht seine Haltung bestätigt: Die absolute Ablehnung der gottlosen sowjetischen Macht und all derer, die mit dieser Macht zusammen arbeiten, einschließlich der offiziellen Kirche der Sowjet-Union."

AUS DER OEKUMENISCHEN WELT.

Auf Anregung oder Wunsch der Brüder von T a i z e (Burgund) ist der G r u n d s t e i n eines orthodoxen monastischen Zentrums für etwa 15 Mönche oder Mönchskandidaten, in Anwesenheit des Vertreters deS Patri- archen von Konstantinopel (Bischof Meletios, Paris) und des Vertreters des Patriarchen von Moskau (Exarch Erzbischof Anto- nius, London/Paris), evangelischer und römisch-katholischerWür- denträger eingeweiht worden. Vorsteher sollein griechischer

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Abt werden, die Insassen können aber aus allen orthodoxen Kir- chen kommen. Die Gemeinschaft von Taizi:, ist eine Art evange- lisch-reformierter Orden, der eine Synthese aus Elementen ver- schiedenster theologischer und monastischer Herkunft versucht, für die ein oekumenischer Nenner gefunden wurde. Taize liegt unweit von Cluny, jener lateinischen Reformabtei, die, bei be- sten Absichten, den Graben zwischen der Orthodoxie und Rom ver- tieft hat und, wenn gewisse russische Autoren des letzten Jahr- hunderts Recht haben, Gregor VII.den Prototyp der zweiten Re- formation, die des 16. Jahrhunderts, gestellt hat.

*Am Tage des Hl. Geistes, den 3. Juni verstarb P a p s t Jo- hannes XXIII. Wohl selten hat der Tod eines Papstes so ein weltweites Mitempfinden ausgelöst.

Vor dem Hl. Synod erklärte der Oekumenische Pa- triarch: "Als von der Liebe Christi beseeltes Oberhaupt einer Kirche, hat der verstorbene Papst der katholischen Welt einen neuen Weg zum oekumenischen Gespräch gewiesen, Das bildet wahrscheinlich den Prolog zur Verwirklichung des hohenpriester- lichen Gebets Christi. Von hoher Eingebung und mächtiger Ener- gie getragen, im Blick auf die Annäherung der christlichen Kir- chen, zeigte der verstorbene Papst durch die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils, daß die katholische Kirche, der Orthodoxen Kirche und den anderen Kirchen gegebüber, durchdrun- gen ist von der Liebe und dem Frieden Christi, In dieser schwe- ren Stunde richten wir an die Barmherzigkeit Gottes ein heißes Gebet für die Ruhe des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche, im Lichte Gottes."

Patriarch Al exius richtete aus Moskau folgendes Telegramm an Kardinal Cicognani: "Die russische Orthodoxe Kir-

che und ich selbst nehmen von ganzem Herzen Anteil an der Be- trübnis jener Kirche, die, in der Person des verstorbenen Pap- stes, ihr hervorragendes Haupt und ihren Hohenpriester verloren hat. Wir glauben, daß die Herzen aller friedliebenden Menschen dankbar der hingebungsvollen Bemühungen des Verstorbenen für die Wahrung und Festigung des irdischen Friedens gedenken wer- den. Wir erheben unsere Gebete, damit die lichte Seele des ver- storbenen Heiligen Vaters am Orte der Gerechten ruhen möge."

Für den Verstorbenen wurde eine Panikhida gefeiert.

Am 21. Juni wurde der Erzbischof von Mailand, Johannes Baptist Montini zum Papst gewählt. Am 30, Juni wurde er als P a u 1 VI.

gekrönt. Diese Krönung bezieht sich eindeutig auf seine Eigen- schaft als Fürst des Kirchenstaates. Durch die Annahme seiner Wahl und die Inthronisation auf dem römischen Bischofsstuhl in der Erzbasilika zum allerheiligsten Erlöser (St. Johann im La- teran) tritt er in seine geistliche Würde ein.

Das W e r k Johannes XXIII. kann erst dann gewürdigt werden, wenn dessen Früchte reifen. Diese Reife zu ermöglichen wird weithin von der Arbeit Paul's VI. abhängen.

Die Orthodoxen Konstantinopels werden wohl einige Zeit abwar- ten, um ihre Haltung näher zu formulieren. Auf jeden Fall war es der Großen Kirche sehr peinlich feststellen zu müssen, daß

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sem Sinne ein Rundschreiben an seine Priester und Gläubige,auf das der Hl. Synod von Belgrad seinerseits in einem Rundschrei- ben an Priester und Gläubige in U.S.A., Kanada und Ganz Ameri- ka mit seinen Argumenten antwortete. Werden die orthodoxen Ser ben ihre kanonische Einheit bewahren.

Patriarchat BULGARIEN

Vom

6.

bis zum 16. Juni stattete der P a t r i a r c h Ky- rillvon Sofia und Ganz Bulgarien dem Patriarchen German der Serbischen und Autonomen Makedoni- schen Kirche einen Besuch ab. Er empfing ihn in Belgrad, dem alten Patriarchalsitz in Petsch und an anderen kirchlichen Or- ten.

Anläßlich der Zehnjahresfeier der Wiedererrichtung des bulga- rischen Patriarchats dekorierte die Regierung, die, wie die in anderen kommunistischen Ländern ihr atheistisches Soll er- füllt, den Patriarchen Kyrill mit dem Orden der Volksrepublik Bulgarien.

RUMÄNISCHE Diaspora.

S. E. B i s c h o f Teofil (Dr. theol. Jonescu),Mitglied des Hl. Synods des Metropoliten Anastasius (Jordanville, New York) weihte am Fest Christi Himmelfahrt, den 23. Mai in der rumänischen orthodoxen Kirche von Paris den bekannten rumäni- schen SchriftstellerVirgil G h e o r g h i n zu sei- nem Priester. Dessen Vater war Priester und nach glänzenden philosophischen und theologischen Studien trat er in den Dienst des Bukarester Auswärtigen Amtes. Er verließ seine Heimat 1948.

"Die fünfundzwanzigste Stunde," "Die zweite Chance," ''Das Volk der Unsterblichen," "Johannes Chrysostomus" gehören zu seinen Werken. Er arbeitet zurzeit an einem Buch über das Le- ben Martin Luthers.

RUSSISCHE Diaspora.

E rzbischof Philotheos, Vikarbischof für Nordwestdeutschland der deutschen Eparchie der russischen Aus- landskirche (Metropolit Anastasius, Jordanville, New York)zog in seine Wohnung neben der erst Ende dieses Jahres fertigge- stellten St.Prokopius-Kirche in Hamburg S t e 1 1 i n g e n ein.

In "Nouvelles du Monde Orthodoxe" (herausgegeben von Erzprie- szer Alexander Troubnikoff, Paris-Bellevue) Nr. 49, lesen wir folgende Zusammenfassung der Arbeiten des K o n z i 1 s d e r B ischöfe der russischen Kirche au- ßer L a n d e s, die Metropolit Anastasius alle

3

Jahre ver- sammelt, das letzten Herbst in Jordanville stattfand.

"Das Konzil hob hervor, daß die Russische Kirche außer Landes keine 'Synodalkirche' (im Sinne der petrinischen Epoche) ist, sondern eine wirkliche konziliare (sobornaya). Alle ihre Bi- schöfe nahmen an ihrer Verwaltung teil und der permanente Bi- schofssynod ist nur deren aller ausführendes Organ.Deshalb wird dieser Synod zu seinen Sitzungen 2 Bischöfe hinzuziehen, die nicht permanente Mitglieder sind. Das wird turnusmäßig ge- schehen, damit alle Bischöfe in der Zwischenzeit der Konzile persönlich und effektiv an der Gesamtverwaltung teilnehmen.

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V .*

tär des Hl. Synods, P. Gabriel, und dem Vorsteher der Kanzlei, Professor Dr, Photiadis. Den Höhepunkt bildete diePatri- archalliturgie in der Kathedrale d es Erzbiscdhofs von Athen, Viele, könig- liche Ehrungen wurdenePatriarchen zuteil. Nach den 3 offiziel- len Tagen bereiste der Patriarch seine Heimat, die Metropolie des Epirus, und jene Metropolien "N eu-Griechenlands", die un- ter der Jurisdiktion des Protothrones stehen.

Patriarchat MOSKAU.

Mitte Juli wird das goldeneBischofsjubiläum d es P a t r a r c h e n Alexiusvon Moskau und ganz Rußland während einer Woche begangen. Am 11. Mai 1913 wurde der junge Archimandrit und Vorsteher des Priesterseminars von Pskow (Pleskau) durch den damaligen Patriarchen von Antiochi- en und anderen Bierarchen, zum Bischof chirotonisiert.Der Pa- triarch steht im

86.

Lebensjahr.

Der bisherige Exarchatsverweser,Erzbischof A n t o n i u s von Swrosk, ist zumPatriarchal e x a r c h e n für Westeuropa ernannt worden.

Zugleich tritt er an die Spitze einer neugebildeten Diözese innerhalb seines Exarchatsgebietes, die aus den Territorien Groß-Britanniens und Irlands gebildet wird.

E rzpriester V i t a 1 y Borowoj, Professor an der Leningrader geistlichen Akademie wurde vom Hl. Synod zum zwei

ten stellvertretenden Vorsitzenden des Außenamtes des Moskau- er Patriarchats ernannt. Erster Stellvertreter des Erzbi- schofs Nikodim ist Bischof Alexis von Tallin und Estland.

Patriarchat SERBIEN.

Der Hl. Synod teilte, auf Bitten der Diözesan-Synode Ameri- kas, die bisherige Eparchie für ganz A m e r i k a (etwa

160.000 Seelen) in drei Bistümer auf: Die Epar- chie Mittelwest-Amerika (Sitz Libertyville), die Eparchie Westamerika (Sitz Los Angeles) und die Eparchie Mittelost- Amerika (Sitz Detroit).

Für die neue Eparchie- in Detroit ist Vater A r c h i m a n- d r i t S t e v a n Lastaritza (vor dem Krieg am geistlichen Gericht tätig, danach Seminar-Professor in Belgrad, vor ei- nigen Jahren Pfarrer in Triest, zuletzt im Kloster St. Sawa in Windsor, Kanada) bestimmt worden. Als Eparchialverwalter der beiden anderen Diözesen wurden ernannt: Archimandrit G r e g o r i e Uditzky und der ArchimandritFirmil i a n Otzokolitsch, (letzterer schon vor dem Weltkrieg in den U.S.A.).

Der bisherige B i s c h o f D i o n y s i u s von Amerika und Kanada ist seines Amtes enthoben und wegen schwerwiegen- der Anschuldigungen von seiten verschiedener seiner Gläuhigen vor das geistliche Gericht in Belgrad gerufen worden.Dionysius widersetzt sich diesem Beschluß seiner vorgesetzten Behörde, den er als politi,:ch bedingt betrachtet und richtete in die-

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•4.

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sie, in einem gewissen Sinne, durch ein bestimmtes Zusammen- spiel von Genf, Rom und Moskau, in eine Isolierung manowriert werden sollte. Ob die neuen Untersekretäre des Sekretariates Bea mehr Einsicht in die Wirklichkeiten haben und mehr Ge- schick entwickeln werden als anläßlich der ersten Sitzungs, periode des Vaticanum secundum?

Eine neue Belastung für die Beziehungen zwischen dem A 1 t ka- tholzismus der Utrechter Union und der Orthodoxie könnte aus der in Aussicht gestellten Fusion der Anglikanischen und der Methodisten-Kirche entstehen.

Die Anglikaner stehen zwar auch in Abendmahlsgemeinschaft mit der schwedischen lutherischen Kirche, aber die Vereinigung mit den Methodisten stellt noch ernstere Fragen als die der Luthe- raner. So wird wohl der Altkatholizismus sich gedulden müssen, bis das Verhältnis Anglikanismus=Orthodoxie geklärt sein wird (und das scheint nicht für Morgen zu sein) oder er wird sein Verhältnis zu sich selbst neu definieren müssen. Ob die Reise Erzbischofs Rinkel von Utrecht nach Moskau die Dinge voran- bringen wird?

ZU BÜCHERN.

Erzbischof Neophyt E t h e 1 b y vom melchitischen, mit Rom unierten Patriarchat gibt in den "Editions du Renouveau",Bey- routh, Libanon ein "Liturgikon" heraus, das als voll ständiges byzantinisches Missale bezeichnet wird. Lassen wir die fragwürdige Illustration beiseite. Die Arbeit entspricht einem wirklichen Bedürfnis. Aber trotz der Sorgfalt, mit der Verfasser und Beratee ans Werk gingen, ist doch vieles nicht gelungen. Da und dort ist die Übertragung etwas zu frei. Kann man "Kyrie, eleison" mit "Pitie, Seigneur" wiedergeben, um nur ein Beispiel für viele andere, problematischere,zu geben?

Die katehetischen Einführungen sind allzu sehr von einseitigen lateinischen Autoren übernommen oder beeinflußt. Schon die Deu tung des Wortes "Liturgie" und die Begriffsbestimmungen des - Kultes sind völlig unzulänglich. Die geschichtlichen Erklärun- gen sind in vielem sehr diskutabel. Die "Geschmacksrichtung", die mit der Übernahme der franzöKschen Schriftübersetzung der

"Bible de Jerusalem" die Atmosphäre des Buches bestimmt,scheint uns dem Geist der byzantinischen Welt abträglich zu sein.Wenn wir selbstverständlich den mittelalterlichen, willkürlichen Allegorismus in der Schriftlesung ablehnen müssen, bildet doch das typologische Verständnis der Heiligen Schrift, wie die Vä- ter und mit ihnen die Kirche, in ihrer liturgischen Poesie und Ikonographie sie übt, den Schlüssel zum Verständnis des ganzen byzantinischen Gottesdienstes. Fast pedantisch wird, wo es nur möglich ist, diesem patristischen Verständnis aus dem Wege ge- gangen. Daher die etwas flachen, meist nur moralisierendenoder phänomenologischen Erklärungen zu den Perikopen. Daher die ein_ seitig historizistischen Bemerkungen zu den Festen, die allzu dürftig aus der großen, soliden Tradition der Theologie und der Spiritualität schöpfen. Man spürt hinter dem Ganzen das zeitgenössische, an sich legitime und meist zu wenig geförder- te "pastorale" Anliegen, Aber der Hunger und Durst an sich ent scheidet noch nicht über die Qualität der Nahrung, die geboten

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werden muß. Wir glauben nicht, daß die Weise dieses Buches,bei allen besten Absichten und ernsten Mühen, die geistlichen Schät- ze der byzantinischen Eucharistiefeier, denn das Buch "behan- delt" nur diese, in ihrem Reichtum und Gewicht zugänglich macht.

* * *

Als 2. Band der Sammlung "Geist und Leben der Ostkirche" heraus- gegeben von Endre von Ivanka, legt im Styria Verlag, auf Grund der Ausgabe (des galizianisch-katholischen) Myron Hornykewitsch, Herbert Vorgrimmler"Die Euchari-

stiefeier der Ostkirche im byzanti n i s c h e n Ritus" vor. Auch bei dieser Arbeit steht guter Wille und größter Ernst außerhalb der Frage. Es handelt sich um eine deutsche Übertragung der stehenden Teile (mit ei- nigen Angaben zum Kirchenjahr) der griechischen bezw. altslawi- schen d.h. uniert-ukrainischen Texte und Riten, wie sie bei den mit Rom Unierten in Gebrauch sind, also von mittelalterlich=la- teinischer Theologie beeinflußt (z.B. die Adorationsgesten nach den Einsetzungsworten, aber noch manches andere). Zu den ge- schichtlichen Einführungen von Hans-Joachim Schulz wären zum mindesten einige Nuancen zu beanstanden, die den Gesamteindruck beeinträchtigen. Auch das vergleichende Schema von Prof. Jung- mann des Aufbaues der römischen und byzantinischen Eucharistie- feier trifft nicht immer zu (z.B. die Gegenüberstellungen des- sen, was der Verfasser "Eröffnung" nennt).

Problematisch erscheint de facto der Satz Seite XIII: "Den deutschen Text habe ich dem Wandel der deutschen Sprache zwi- schen 1930 und 1960 angeglichen." Z.B. wie das lateinische"Ore- mus" nicht mit "Wir wollen beten" wiedergegeben werden kann,so auch nicht das entsprechende griechische Wort im Imperatif.Die ganze Übersetzung hat einem paraphrasierenden auslegenden Ge- schmack. Die Durchführung des Übersetzungsprinzipien wird nicht immer gehalten. Auch finden sich Inkonsequenzen bei der Bezeich nung der Feste, so für den

6.

Januar: Epiphanie, für den 21.No:

vember: Mariä Opferung, für den 26. Dezember: Hauptfest Mariä und dergl. mehr. Kann man einfach sagen (auf Seite XII): "Die Fürbitten für den Papst gehörten zum ursprünglichen Bestand der Liturgie und wurden erst Anfang des 11. Jahrhunderts in Konstan tinopel entfernt, Die Patriarchen hatten den deutschen Päpsten ihre Einsetzung durch die deutschen Kaiser und diesen die 'Usur- pation' des Imperiums verübelt?" Nur die Patriarchen unter sich kommemorierten sich gegenseitig, wie das heute noch die ortho- doxen Patriarchen tun. Aber nicht an all den Stellen, an denen gegenwärtig die Unierten es tun und sicher nicht mit der bei diesen verwendeten Formulierung: " unseres hochheiligen allge- meinen Hohenpriesters N., des Papstes in Rom .... Gedenke ..."- Um ein Bild von der "byzantinischen Eucharistiefeier zu gewin- nen, müssen sowohl die Texte des Kirchenjahres ganz vorliegen, als auch deren Hintergrund, Zusammenhang und Entfaltung im Stundengebet, ja auch eine entsprechende theologische Synthese muß vorausgesetzt werden.

S. H.

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