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Der Beitrag des Intellectual Capital in wissensintensiven Dienstleistungsorganisationen unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals: eine empirische Untersuchung / eingereicht von Anna Lehner, BSc

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JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ Altenberger Straße 69 4040 Linz, Österreich Eingereicht von Anna Lehner, BSc Angefertigt am Institut für Management Accounting Betreuer / Betreuerin Univ.-Prof.in Dr.in Dorothea Greiling Mitbetreuer / Mitbetreuerin

Mag.a Melanie Lubinger, BSc

Juli 2018

DER BEITRAG DES

INTELLECTUAL CAPITALS

IN WISSENSINTENSIVEN

DIENSTLEISTUNGSORGANISATIONEN

UNTER BESONDERER

BERÜCKSICHTIGUNG DES

BEZIEHUNGSKAPITALS

Eine empirische Untersuchung

Masterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades

Master of Science (MSc)

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Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt bzw.

die wörtlich oder sinngemäß entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die vorliegende Masterarbeit ist mit dem elektronisch übermittelten Textdokument identisch.

_______________________

Gender-Klausel

Aus Gründen der Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Endungen verzichtet. Alle sich auf Personen beziehenden Bezeichnungen sind daher im Rahmen dieser Arbeit als

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

Vorwort

It is our Choices that show what we truly are, far more than our Abilities

-Albus Dumbledore-

Die vorliegende Masterarbeit wurde bis Juli 2018 am Institut für Management Accounting im Studium Finance and Accounting (Schwerpunkt Controlling and Finance) verfasst. Das Thema zur intellektuellen Kapitalbasis wissensintensiver Organisationen fügt sich demzufolge nicht nur in den Forschungsbereich des genannten Instituts ein, sondern erfüllt auch meine persön-lichen Anforderungen. So sollte die gewählte Thematik aktuell sein, Raum für eine empirische Untersuchung bieten und als Grundlage für weitere Forschungsarbeiten angesehen werden.

In Zuge dieses Vorworts möchte ich außerdem meine Dankbarkeit aussprechen. Allem voran danke ich meinem Papa, der mich in sämtlichen Lebenslagen stets unterstützt und jede meiner Entscheidungen bedingungslos akzeptiert. Außerdem geht ein großes Dankeschön an meine Mama, die in schwierigen Situationen immer aufmunternde Worte für mich findet. Erwähnen möchte ich zudem Birgit, David und meine Großeltern, die oft mehr an meine eigenen Fähig-keiten glauben, als ich selbst – ihr seid wirklich eine riesige Bereicherung für mich.

Einen wesentlichen Beitrag zu meiner Entwicklung haben ebenso meine Freunde und Arbeits-kollegen geleistet. Durch euren Ansporn bin ich immer wieder über mich selbst hinausgewach-sen und habe den Mut gefunden, neue Dinge auszuprobieren. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei euch recht herzlich für die durchgängige Unterstützung bedanken.

Des Weiteren möchte ich gerne allen Vortragenden meines bisherigen Bildungs- und Ausbil-dungsweges meine Dankbarkeit ausdrücken. Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang Frau Mag. Melanie Lubinger, die mir durch ihre umfassende Betreuung beim Verfassen meiner Masterarbeit eine große Hilfe war. Ich hoffe, Sie behalten ihren Elan und ihre Motivation bei und bringen noch vielen zukünftigen Generationen die Bedeutung wissen-schaftlicher Arbeiten näher.

Danke somit an all jene Personen, die meine Entscheidungen stets mit Wohlwollen und Fürsorge unterstützen und mich dadurch meinen eigenen Weg finden lassen.

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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ... III Abkürzungsverzeichnis ... IV Abstract (DE) ... V Abstract (EN) ... VI 1. Problemstellung ... 1

1.1. Ableitung des Forschungsbedarfs ... 1

1.2. Zielsetzung ... 4

1.3. Forschungsfragen ... 5

1.4. Theoretischer Bezugsrahmen ... 6

1.1. Methodische Vorgehensweise ... 7

1.2. Aufbau der Arbeit ... 8

2. Begriffliche Grundlagen ... 9 2.1. Intellectual Capital ... 9 2.2. Wissensintensive Dienstleister ... 12 3. Theoretischer Bezugsrahmen ... 14 3.1. Netzwerktheoretischer Ansatz ... 14 3.1. Ressourcenorientierter Ansatz ... 16

4. State of the Art des Forschungsfeldes ... 19

4.1. Methodik der systematischen Literaturanalyse ... 19

4.1.1. Auswahl der Datenbanken und Suchtermini ... 19

4.1.2. Festlegung der Screening-Kriterien ... 21

4.2. Präsentation der Ergebnisse ... 24

4.2.1. Deskriptive Analyse ... 24

4.2.2. Übergeordnete Fragestellungen ... 30

4.2.3. Theoretische Grundlagen ... 36

4.2.4. Inhaltliche Synthese ... 42

4.3. Forschungslücken im Bereich des Intellectual Capital Managements ... 62

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

5. Empirische Untersuchung ... 67

5.1. Case Study Approach ... 67

5.2. Untersuchungsgegenstand ... 68

5.3. Untersuchungsmethodik ... 69

5.3.1. Leitfadeninterview ... 69

5.3.2. Bestimmung der Stichprobe ... 70

5.3.3. Pretest ... 71

5.3.4. Datenerhebung/Durchführung der Experteninterviews ... 71

5.3.5. Transkription ... 71

5.3.6. Qualitative Inhaltsanalyse ... 72

5.4. Präsentation der empirischen Ergebnisse ... 81

6. Diskussion der Ergebnisse ... 103

6.1. Rückkopplung zum theoretischen Bezugsrahmen ... 103

6.2. Rückkopplung zu den Ergebnissen der systematischen Literaturanalyse ... 107

6.3. Beantwortung der Forschungsfragen ... 111

7. Schlussbetrachtung ... 116

7.1. Resümee ... 116

7.2. Limitationen ... 117

Literaturverzeichnis ... 118

Anhang 1 – Ergebnisse Literature Review ... 127

Anhang 2 – Interview-Leitfaden ... 133

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Darstellung Forschungsfragen ... 5

Tabelle 2: Darstellung Suchstring ... 21

Tabelle 3: Darstellung der Screening-Kriterien ... 23

Tabelle 4: Darstellung Ergebnisse der Literatursuche ... 23

Tabelle 5: Übergeordnete Fragestellungen ... 35

Tabelle 6: Zuordnung zu den theoretischen Bezugsrahmen ... 41

Tabelle 7: Demografische Charakterisierung der befragten Experten ... 71

Tabelle 8: Beispielhafte Aufsplittung einer Unterkategorie - Knoten ... 74

Tabelle 9: Beispielhafte Aufsplittung einer Unterkategorie - Relationen ... 74

Tabelle 10: Kategoriensystem der qualitativen Inhaltsanalyse ... 80

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Publikationen im Zeitverlauf ... 24

Abbildung 2: Geografische Forschungsschwerpunkte ... 25

Abbildung 3: Inhaltliche Forschungsschwerpunkte ... 26

Abbildung 4: Verteilung nach Forschungsschwerpunkten und Ländern ... 27

Abbildung 5: Untersuchungsgegenstand ... 28

Abbildung 6: Forschungsmethodik ... 28

Abbildung 7: Verteilung nach Forschungsschwerpunkten und Forschungsmethoden ... 29

Abbildung 8: Darstellung der inhaltlichen Clusterung ... 42

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

Abkürzungsverzeichnis

Abk. Abkürzung Jg. Jahrgang

BIP Bruttoinlandsprodukt JKU Johannes-Kepler-Universität bspw. beispielsweise o. J. ohne Jahrgang

bzw. beziehungsweise o. V. ohne Verfasser et al. et alli (und andere) S. Seite

etc. et cetera (und weitere) sog. sogenannte

f. folgende u. a. unter anderem

ff. fortfolgende vgl. vergleiche(n Sie)

HR Humanressource VRIO V (value), R (rare), I (imperfectly imitable), O (organization)

Hrsg. Herausgeber z. B. zum Beispiel

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Abstract (DE)

Das Geschäftsmodell, das die heutige Wirtschaft dominiert, basiert auf der Nutzung von intel-lektuellem Kapital. Der Wert dieser Ressourcen ist bereits um ein Vielfaches höher als jener von materiellen Vermögensbestandteilen. Speziell wissensintensive Dienstleistungsunterneh-men sind in diesem ZusamDienstleistungsunterneh-menhang von zentralem Forschungsinteresse, da diese Organisa-tionsform Charakteristika von Dienstleistungsunternehmen und wissensintensiven Gesell-schaften vereint. In der Praxis ist die Beziehung zwischen Unternehmensführung und Steue-rung der intellektuellen Kapitalbasis jedoch häufig noch nicht klar definiert. Mit dem ersten Teil dieser Arbeit wird die Forschungsfrage „Was ist der aktuelle State of the Art im Bereich des Intellectual Capital Managements in wissensintensiven Dienstleistungsorganisationen?“ be-antwortet. Dabei wird mithilfe einer systematischen Literaturanalyse ein umfassender Über-blick in Bezug auf den aktuellen Stand der Forschung geschaffen. Es zeigt sich, dass sowohl Human- als auch Strukturkapital wissensintensiver Dienstleister mehrfach wissenschaftlich untersucht wurden. Vor allem Humankapital-Praktiken erfreuen sich großen Forschungsinte-resses. Das Beziehungskapital, als Teilbereich des intellektuellen Vermögens, wird bisher we-niger beachtet. Sonach leitet sich daraus der Forschungsbedarf für die nachfolgende, empiri-sche Studie ab. Die qualitative Analyse von 15 Experteninterviews eines österreichiempiri-schen Wirt-schaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens dient zur Beantwortung der zweiten For-schungsfrage „Welchen Beitrag kann das Beziehungskapital in wissensintensiven Dienstleis-tungsorganisationen leisten?“. Die Befragung zeigt, dass organisationale Beziehungsnetz-werke interne und externe Stakeholdergruppen beinhalten und zum Beziehungsaufbau sowie zur Beziehungspflege der persönliche Kontakt bevorzugt wird. Der Nutzen informeller Bezie-hungen liegt vorrangig in der Effizienzsteigerung bestehender Arbeitsprozesse sowie der Qua-litätsverbesserung angebotener Leistungen. Insgesamt ergibt sich, dass intellektuelles Kapital, insbesondere das Beziehungskapital, als Ressource wahrgenommen wird, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit dienen kann. Demnach ist die Steuerung der intellektuellen Res-sourcenbasis als Kernfunktion in die Unternehmensführung zu integrieren. Zukünftig sollte die Praxis bewusst Strategien zum Management des immateriellen Vermögens forcieren, um sich dadurch nachhaltig von den Mitbewerbern abzuheben.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

Abstract (EN)

Today’s economy is dominated by a business model that consists of intellectual capital. The value of these resources is several times higher than those of tangible assets. Knowledge intensive companies are of high interest for researchers due to the fact that they combine their characteristics with those of conventional service companies. In practice, however, the rela-tionship between corporate governance and management of intellectual capital is not precisely defined. The first part of this master thesis deals with the question “What is the current state of the art in terms of Intellectual Capital Management?”. For this purpose, a systematic litera-ture review is carried out. The literalitera-ture analysis provides a comprehensive overview of the current state of the art in terms of intellectual capital management in professional service com-panies. It shows, that human capital and organizational capital have been analysed several times. Especially, human resource management practices were examined in numerous pa-pers. In comparison, relational capital, as part of intellectual capital, was given little attention in former research papers. Consequently, the need for research of an empirical study results from these findings. The empirical investigation consists of 15 qualitative expert interviews, conducted at an Austrian auditing and consulting company. With the help of these interviews, the following research question can be answered: “What contribution does relational capital make in terms of knowledge-intensive service companies?”. The expert talks show that rela-tional capital includes internal and external stakeholders. Further, it is noteworthy that interview partners prefer face-to-face contact when building new relationships or maintaining existing human relations. Main benefits of using informal relationships comprise an increase in effi-ciency concerning working processes and quality improvements in terms of services offered. Overall, it is shown that intellectual capital, especially relational capital, is perceived as a val-uable resource with the ability to increase competitiveness. According to that, the management of intellectual capital should be a core function within the corporate governance of an enter-prise. In the future, companies should focus on strategies to actively manage intangible re-source to gain a sustainable competitive advantage.

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1. Problemstellung

1.1. Ableitung des Forschungsbedarfs

Das Geschäftsmodell, das die heutige Wirtschaft dominiert, basiert auf der Nutzung von im-materiellen Ressourcen, die in Summe als intellektuelles Kapital1 bezeichnet werden. Der Wert

dieser Güter ist um ein Vielfaches höher als der von materiellen Ressourcen.2 Untersuchungen

am Wirtschaftsstandort Deutschland zeigten bereits, dass alle drei Teilbereiche des intellektu-ellen Kapitals relevanter für den Unternehmenserfolg sind, als die materielle Ressourcenbasis. Dem intellektuellen Kapital wird folglich ein höherer Einfluss auf den generierten Geschäftser-folg beigemessen, als dem materiellen Vermögen eines Unternehmens.3

Differenziert man das Untersuchungsergebnis noch nach produzierenden Unternehmen sowie Dienstleistungsorganisationen, verstärkt sich das präsentierte Bild. Dienstleistungsunterneh-men schätzen alle drei Teilbereiche des intellektuellen Kapitals noch wesentlicher für den Un-ternehmenserfolg ein, als dies hinsichtlich produzierender Unternehmen der Fall ist.4 Dieses

Ergebnis lässt sich dadurch begründen, dass Dienstleistungsunternehmen zu großen Teilen von den Fähigkeiten ihrer Belegschaft abhängig sind.5 Der Innovationsfokus liegt in dieser

Branche somit hauptsächlich auf dem Humankapital, dem Beziehungskapital der Mitarbeiter sowie dem Strukturkapital der Organisation. Neben den internen Beziehungsstrukturen sind für Dienstleistungsunternehmen ebenfalls Beziehungen zum Kunden und zur Öffentlichkeit von wesentlicher Bedeutung.6

Speziell wissensintensive Dienstleistungsunternehmen sind in diesem Zusammenhang in den letzten zehn bis 15 Jahren vermehrt in den Fokus wissenschaftlicher Studien geraten – das zeigt sich deutlich an den ansteigenden Zahlen themenrelevanter Publikationen.7 Der Grund

dafür liegt darin, dass diese Organisationsform Charakteristika von Dienstleistungsunterneh-men und wissensintensiven Gesellschaften vereint.8 Auch der Beitrag zur

Gesamtwertschöp-fung, die durch den wissensintensiven Dienstleistungssektor erbracht wird, bestätigt die

1 Die folgenden Begriffe werden im Zuge dieser Arbeit als Synonyme verwendet: intellektuelles Vermögen, intellek-tuelle Ressourcen, Intellectual Capital.

2 Vgl. Cohen, S./Kaimenakis, N. (2007), S. 241, Peng, T.-J. A./Pike, S./Roos, G. (2007), S. 539, Zigan, K./Macfar-lane, F./Desombre, T. (2007), S. 57.

3 Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (Hrsg.) (2014), S. 14, http://publica.fraun-hofer.de/documents/N-318114.html, 13.02.18.

4 Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (Hrsg.) (2014), S. 14, http://publica.fraun-hofer.de/documents/N-318114.html, 13.02.18.

5 Vgl. Tzortzaki, A. M. (2014), S. 859.

6 Vgl. Zigan, K./Macfarlane, F./Desombre, T. (2007), S. 59, Donnelly, R. (2011), S. 427, Fu, N. et al. (2017), S. 329f. 7 Vgl. Europäische Union (Hrsg.) (2012), S. 5, https://ec.europa.eu/research/innovation-union/pdf/knowledge_in-tensive_business_services_in_europe_2011.pdf, 05.04.18, Kapitel 4.2.1. Deskriptive Analyse, S. 24.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

rale Stellung dieses Wirtschaftszweiges. Im Jahr 2014 beschäftigte der Sektor der freiberufli-chen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen in den EU-28 Ländern rund 12,2 Millionen Personen und generierte EUR 667,5 Mrd. Euro an Wertschöpfung.9

Dem Fachwissen kommt in diesen Organisationen eine zentrale Stellung bei. Das Wissen be-findet sich in den Köpfen der Angestellten – eingebettet in den bestehenden Beziehungsnetz-werken der Mitarbeiter.10 Wissensintensive Dienstleister versuchen, den maximalen Nutzen

aus dieser Unternehmensressource zu gewinnen. Dabei werden die Geschäftsprozesse pri-mär durch das Lernen aus vergangenen Erfahrungen optimiert. Die Erweiterung der Wissens-basis erfolgt zudem durch die Zusammenarbeit der Belegschaft.11

Neben dem Wissen der Humanressourcen (HR) kommt den Beziehungen zwischen den ein-zelnen Organisationsmitgliedern und deren Verbindung zu externen Stakeholdern eine bedeu-tende Rolle zu. Beziehungskapital als Ressource, die in den Relationen zwischen Individuen eingebettet ist, leistet einen wichtigen Beitrag zur Funktionsfähigkeit des Organisationsgefü-ges. Die Betrachtung von Beziehungsnetzwerken ist vor allem in Unternehmen relevant, in denen Arbeiten in Teams ausgeführt werden, wie es bei wissensintensiven Dienstleistern der Fall ist.12

In der Praxis ist es ungeachtet dessen häufig so, dass Gesellschaften vor Herausforderungen stehen, wenn es um die Entwicklung und Anwendung von wissensbasierten Unternehmens-ressourcen geht. Die Beziehung zwischen Unternehmensführung und Steuerung der intellek-tuellen Kapitalbasis ist bis dato noch nicht ausgereift – oft bestehen keine bewussten Strate-gien zum Management des intellektuellen Vermögens.13 Daraus ergibt sich, dass eine Vielzahl

an Organisationen, die von der Notwendigkeit dieses Managements betroffen sind, keine kla-ren Ziele bei dekla-ren Identifikation und Messung verfolgen.14 Folglich wird das intellektuelle

Ka-pital in der Unternehmenspraxis als wertvolle Unternehmensressource eingestuft, der Beitrag zur Steuerung von Management-Prozessen ist aber noch nicht klar definiert.

Aus den bisherigen Ausführungen lässt sich die bedeutende Stellung des Beziehungskapitals ableiten. Aktuelle Studien weisen in diesem Zusammenhang aber mehrfach darauf hin, dass

9 Vgl. Europäische Union/Eurostat (Hrsg.) (2017), http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Pro-fessional,_scientific_and_technical_activity_statistics_-_NACE_Rev._2, 10.05.2018.

10 Vgl. Khvatova, T./Block, M. (2017), S. 334. 11 Vgl. Tzortzaki, A. M. (2014), S. 859. 12 Vgl. Fu, N. (2015), S. 732ff.

13 Vgl. Ambos, T. C./Schlegelmilch, B. B. (2009), S. 492, Lerro, A./Linzalone, R./Schiuma, G. (2014), S. 351. 14 Vgl. Lerro, A./Linzalone, R./Schiuma, G. (2014), S. 351.

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das Beziehungskapital wissensintensiver Dienstleister noch nicht weitgehend genug unter-sucht wurde.15 Weitere Autoren forcierten in ihren Ausführungen die Notwendigkeit einer

stär-keren Untersuchung unternehmensexterner Beziehungen, wie jene zwischen Leistungsanbie-ter und Leistungsempfänger.16 Überdies wurde auf fehlende Analysen bezüglich

psychologi-scher Prozesse hingewiesen, die hinter Beziehungsnetzwerken stecken17 und auch der Wert,

der solchen Relationen beigemessen wird, sollte noch intensiver diskutiert werden.18 Des

Wei-teren sollten zukünftige Studien die Betrachtung des Beziehungskapitals nicht auf unterneh-mensexterne Personengruppen einschränken. Vielmehr muss eine integrierte Betrachtung un-ternehmensexterner sowie -interner Beziehungsgeflechte erfolgen, um so ein umfassendes Bild über deren Ausgestaltung zu erlangen.19

Letztendlich kann festgehalten werden, dass die Erbringung von wissensintensiven Dienstleis-tungen zu einem großen Teil von der intellektuellen Ressourcenbasis eines solchen Unterneh-mens abhängig ist. Trotzdem nimmt das strategische Management dieser Ressourcen in der Praxis noch einen untergeordneten Stellenwert im Zuge der Unternehmensführung ein. Des-halb rückt die Untersuchung von Erfolgspotentialen des intellektuellen Kapitals vermehrt in den Fokus wissenschaftlicher Forschung. Die vorliegende Arbeit forciert die genauere Analyse des Beziehungskapitals wissensintensiver Organisationen, als Teilbereich des intellektuellen Ka-pitals. Dadurch soll die Aufarbeitung der identifizierten Forschungslücken vorangetrieben wer-den. Das primäre Ziel dieser Arbeit ist sonach die Untersuchung des Beitrags der intellektuel-len Kapitalbasis zur Entwicklung von Wettbewerbsvorteiintellektuel-len in wissensintensiven Organisatio-nen.

15 Vgl. Zigan, K./Macfarlane, F./Desombre, T. (2007), S. 68, Donnelly, R. (2011), S. 438, Swart, J./Kinnie, N. (2013), S. 176, Fu, N. (2015), S. 757, Kumar, N./Yakhlef, A. (2016), S. 153.

16 Vgl. Kumar, N./Yakhlef, A. (2016), S. 153 17 Vgl. Fu, N. (2015), S. 757.

18 Vgl. Donnelly, R. (2011), S. 438. 19 Vgl. Donnelly, R. (2011), S. 438.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

1.2. Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit ist die Ermittlung des Beitrags des intellektuellen Kapitals zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen in wissensintensiven Dienstleistungsorganisationen. Besondere Berücksichtigung soll in diesem Zusammenhang dem Beziehungskapital zuteilwerden. An-hand der vorliegenden Studie wird die strukturelle Ausgestaltung von Beziehungsressourcen untersucht. Folglich soll der Zweck, der hinter sozialen Beziehungen steckt, analysiert werden. Es wird erläutert, warum Individuen berufliche Beziehungen eingehen und welcher Mehrwert sich daraus im unternehmerischen Umfeld ergibt. In weiterer Folge kann daraus der Stellen-wert der Beziehungsressourcen in wissensintensiven Dienstleistungsorganisationen abgelei-tet werden. Dadurch wird abschließend festgestellt, welche Rolle das intellektuelle Kapital, insbesondere das Beziehungskapital, in der untersuchten Unternehmensform einnimmt.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird in einem ersten Schritt eine systematische Literaturanalyse durchgeführt. Mithilfe dieser Literaturübersicht wird der aktuelle Stand der Forschung zum Ma-nagement der intellektuellen Kapitalbasis dargestellt und außerdem werden Forschungslü-cken abgeleitet. Darauf aufbauend findet eine empirische Untersuchung in Form einer quali-tativen Fallstudie statt. Dabei wird der Beitrag des Beziehungskapitals in wissensintensiven Organisationen untersucht. Die theoretische Verknüpfung zu ausgewählten Theorien der Wirt-schaftswissenschaften dient der fundierten Erklärung der jeweiligen Forschungsergebnisse. Schließlich stellt die kritische Würdigung der gewonnenen Erkenntnisse einen grundlegenden Teil der Arbeit dar.

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1.3. Forschungsfragen

Basierend auf der Zielsetzung ergibt sich für die vorliegende Arbeit in einem ersten Schritt die Fragestellung, wie der derzeitige Stand der Forschung hinsichtlich des Intellectual Capital (IC) Managements aussieht. Die Beantwortung erfolgt mithilfe einer systematischen Literaturana-lyse. Daraus können weitere, untergeordnete Forschungsfragen abgeleitet werden. In einem zweiten Schritt erfolgt die Untersuchung des Beitrags des Beziehungskapitals in wissensinten-siven Dienstleistungsorganisationen. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage wird eine qualitative Fallstudie innerhalb eines österreichischen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsun-ternehmens durchgeführt.

FF 1: Was ist der aktuelle State of the Art im Bereich des Intellectual Capital

Managements in wissensintensiven Dienstleistungsorganisationen?

Welche übergeordneten Fragestellungen versuchen die Autoren in ihren Beiträgen zu beantworten?

Welche theoretischen Bezugsrahmen werden bzw. können den untersuchten Artikeln zugrunde gelegt werden?

Welche empirischen Ergebnisse liefern die Publikationen?

Welche Forschungslücken werden im Bereich der identifizierten Artikel aufgezeigt?

FF 2: Welchen Beitrag kann das Beziehungskapital in wissensintensiven

Dienstleistungsorganisationen leisten?

Wie sind Beziehungsnetzwerke in wissensintensiven Dienstleistungsorganisatio-nen ausgestaltet?

Welchen Zweck hat das Beziehungskapital in wissensintensiven Dienstleistungs-organisationen in Bezug auf die Steigerung der internen sowie externen

Leistungsqualität?

Tabelle 1: Darstellung Forschungsfragen20

20 Quelle: Eigene Darstellung.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

1.4. Theoretischer Bezugsrahmen

Zur Diskussion der gewonnenen Erkenntnisse werden einerseits der netzwerktheoretische An-satz und andererseits der ressourcenorientierte AnAn-satz herangezogen. Der netzwerktheoreti-sche Ansatz wurde gewählt, um die strukturelle Ausgestaltung von Beziehungsnetzwerken in wissensintensiven Dienstleistungsorganisationen zu diskutieren. Da der empirische Teil der vorliegenden Arbeit die Untersuchung des Beziehungskapitals eines österreichischen Wirt-schaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens forciert, liefert dieses Konzept die passende Grundlage, um den Aufbau von Beziehungsnetzwerken genauer zu erklären. Des Weiteren kann dadurch auf den Zweck von beruflichen Beziehungen eingegangen werden, um zu er-läutern, warum Individuen überhaupt Relationen dieser Art eingehen. Obendrein kann die Aus-wirkung des Beziehungskapitals auf die Leistungsqualität im Unternehmen und für den Kun-den erörtert werKun-den.

Die ressourcenorientierte Perspektive wurde deshalb gewählt, weil wissensintensive Dienst-leister durch eine hohe Abhängigkeit von intellektuellem Kapital geprägt sind.21 So liegt es

nahe, den Beitrag des Beziehungskapitals zur Generierung von strategischen Wettbewerbs-vorteilen genauer zu untersuchen. Durch die Anwendung des ressourcenorientierten Ansatzes soll diskutiert werden, ob das Beziehungskapital eines Unternehmens eine Kernkompetenz darstellt, wie sie durch BARNEY (1995)22 anhand des VRIO-Modells23 klassifiziert wird. Daraus soll abgeleitet werden, ob die Steuerung der Beziehungsressourcen im Unternehmen eine Kernfunktion darstellten sollte, oder ob es sich hierbei um eine Supportfunktion des Führungs-gesamtsystems handelt.24

Überdies ermöglicht es der theoretische Bezugsrahmen der vorliegenden Arbeit, mithilfe des netzwerktheoretischen Ansatzes die strukturelle Ausgestaltung des Beziehungskapitals zu un-tersuchen. Außerdem kann diskutiert werden, warum Individuen überhaupt soziale Beziehun-gen im Arbeitsumfeld eingehen und welchen Zweck diese aufweisen bzw. wie sich durch so-ziale Kontakte die Leistungsqualität im Unternehmen und für den Kunden verbessert. Darauf aufbauend kann die Eignung des Beziehungskapitals als Kernkompetenz im Unternehmen untersucht werden. Daraus lässt sich schlussendlich der Beitrag dieser Ressourcenbasis in wissensintensiven Dienstleistungsorganisationen ableiten.

21 Vgl. Lerro, A./Linzalone, R./Schiuma, G. (2014), S. 350f. 22 Vgl. Barney, J. (1995), S. 49ff.

23 Konzept zur Klassifizierung von Unternehmensressourcen, wobei diese anhand der folgenden vier Eigenschaften eingestuft werden: Werthaltigkeit (value), Einzigartigkeit (rare), mangelhafte Imitierbarkeit (imperfectly imitable) und organisationale Einbettung (organization).

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1.1. Methodische Vorgehensweise

Zur Beantwortung der bereits definierten Forschungsfragen wird eingangs eine systematische Literaturanalyse nach FINK (2014)25 durchgeführt. Mithilfe dieser Vorgehensweise kann der derzeitige Stand der Forschung zum Intellectual Capital Management methodisch korrekt iden-tifiziert und analysiert werden. Die einzelnen Arbeitsschritte der systematischen Literaturana-lyse reihen sich wie folgt aneinander: zu Beginn des Forschungsprojektes werden die For-schungsfragen festgelegt, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden, danach erfolgt die Fest-legung der zu durchsuchenden Datenbanken und Journals, dann wird ein Suchstring zur sys-tematischen Literatursuche ausgearbeitet, Inklusions- und Exklusionskriterien werden festge-legt und darauf aufbauend erfolgt der Review der identifizierten Publikationen. Letztendlich wird das Endergebnis an wissenschaftlichen Beiträgen auf Gemeinsamkeiten und Widersprü-che untersucht, die sich bei der Beantwortung der Forschungsfragen ergeben.26 Der Vorteil

der gewählten Methodik liegt vor allen Dingen in der Transparenz, Reproduzierbarkeit und Unvoreingenommenheit der Vorgehensweise.27 Eine genauere Darstellung der einzelnen

Ar-beitsschritte kann KAPITEL 4.1.METHODIK DER SYSTEMATISCHEN LITERATURANALYSE28

entnom-men werden.

Aufbauend auf den Ergebnissen der systematischen Literaturanalyse wird eine empirische Untersuchung in Form einer qualitativen Fallstudie durchgeführt. Dabei wird ein österreichi-sches Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen bezüglich des Stellenwertes der Be-ziehungsressourcen untersucht. Das Untersuchungsdesign beinhaltet 15 qualitativ ausgewer-tete Experteninterviews. Als Experten gelten für die vorliegende Arbeit jene Angestellten, die bereits eine Führungsposition inne haben29. Aufgrund der damit einhergehenden

Verantwor-tung im Unternehmen kann davon ausgegangen werden, dass diese Personen durch ihre Er-fahrung als Experten eingestuft werden können.

Zur methodisch korrekten Vorgehensweise im Rahmen der Fallstudie wird das 8-Phasen-Mo-dell nach EISENHARDT (1989)30 herangezogen. Die qualitative Inhaltsanalyse der gewonnenen

Ergebnisse erfolgt nach MAYRING (2015)31. Eine detailliertere Erläuterung der Methodik erfolgt in KAPITEL 5.1.CASE STUDY APPROACH undKAPITEL 5.3.UNTERSUCHUNGSMETHODIK.32

25 Vgl. Fink, A. (2014), 1ff.

26 Vgl. Kapitel 1.3. Forschungsfragen, S. 5. 27 Vgl. Fink, A. (2014), 3ff.

28 Vgl. Kapitel 4.1. Methodik der systematischen Literaturanalyse, S. 19.

29 Dabei handelt es sich um Mitarbeiter, die mindestens die Position des Managers erreicht haben. 30 Vgl. Eisenhardt, K. M. (1989), S. 532ff.

31 Vgl. Mayring, P. (2015), S. 50ff.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

1.2. Aufbau der Arbeit

Einleitend wurden bereits die Ableitung des Forschungsbedarfs, das Ziel der Arbeit, die For-schungsfragen sowie der verwendete theoretische Bezugsrahmen und die Forschungsmetho-dik thematisiert. Folgend wird ein Überblick über die nächsten Kapitel dieser Masterarbeit ge-geben:

In KAPITEL 2 wird ein Definitionsrahmen festgelegt. Dadurch sollen eventuell unklare Begriffe abgegrenzt und klargestellt werden. Es wird hierbei beschrieben, welche Arbeitsdefinitionen der Begriffe Intellectual Capital und wissensintensive Organisation für die weitere Vorgehens-weise herangezogen werden. In KAPITEL 3 erfolgt die Erläuterung des theoretischen Bezugs-rahmens. Anschließend folgt der Hauptteil der Arbeit, wobei zuerst in KAPITEL 4 die systema-tische Literaturanalyse und danach in KAPITEL 5 die empirische Fallstudie durchgeführt und ausgewertet wird. In KAPITEL 6 finden darauf aufbauend die Diskussion der Ergebnisse sowie die Beantwortung der Forschungsfragen statt. KAPITEL 7 schließt die Arbeit mit einer zusam-menfassenden Darstellung der zentralen Erkenntnisse ab, welche in KAPITEL 8 durch die Er-läuterung der Limitationen ergänzt wird.

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2. Begriffliche Grundlagen

2.1. Intellectual Capital

Da diese Arbeit auf die Untersuchung des Intellectual Capitals in wissensintensiven Organisa-tionen ausgerichtet ist, müssen vor Aufarbeitung der Thematik die grundlegenden Begrifflich-keiten definiert werden. Dadurch soll eine einheitliche Arbeitsdefinition abgeleitet werden, auf der alle folgenden Untersuchungsschritte aufbauen – Begriffsunklarheiten werden von vorn-herein ausgeschlossen.

Vorab ist festzuhalten, dass es für den Begriff des intellektuellen Kapitals keine allgemein gül-tige Definition gibt.33 Ein Zugang kann jedoch über den Vergleich unterschiedlicher

Sichtwei-sen erfolgen. EDVINSSON/HOFMAN-BANG/JACOBSEN (2005) beschreiben das intellektuelle Ka-pital einer Organisation beispielsweise mit den folgenden Worten:

„Intellectual capital can be described as all factors critical to an organization’s future success that are not shown in the traditional balance sheet, i.e. future earnings capabilities. By future sustainability, we mean long-term profitability. In essence the argument is that if you optimize

your intellectual capital, you will optimize your long-term profit sustainability.”34

Aus dieser Definition lässt sich die grundlegendste aller Charakteristika der intellektuellen Res-sourcen ableiten – die Immaterialität. Intellektuelles Kapital ist etwas, das einen Wettbewerbs-vorteil für ein Unternehmen erbringt, obwohl man es nicht berühren kann. Auch CABRITA/VAZ (2006) verweisen auf den immateriellen Charakter und das Potential, durch den optimalen Einsatz des intellektuellen Vermögens einen organisationalen Mehrwert zu erzeugen:

„Moreover, at least three elements are common in almost all definitions: (i) intangibility; (ii) knowledge that creates value and; (iii) effect of collective practice. This means that are ex-cluded all irrelevant intangibles that have no function over the firm’s future potential and it is assumed that competitive advantage depends on how efficient the firm is in building, sharing,

leveraging and using its knowledge.”35

Aus den vorangegangenen Ausführungen lässt sich ableiten, dass unter den Begriff des intel-lektuellen Kapitals sämtliche Unternehmensressourcen subsumiert werden können, die nicht greifbar sind, aber trotzdem einen strategischen Wettbewerbsvorteil generieren können. Zur besseren Strukturierung der Begrifflichkeit soll in der Folge noch auf die einzelnen Teilbereiche

33 Vgl. OECD (Hrsg.) (2008), S. 9, http://www.oecd.org/sti/inno/40637101.pdf, 28.04.18, Roos, G. (2005), S. 124, Pike, S./Fernström, L./Roosk, G. (2005), S. 494, Schnabel, U. (2013), S. 39.

34 Edvinsson, L./Hofman-Bang, P./Jacobsen, K. (2005), S. 135. 35 Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12.

(19)

unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

des Intellectual Capitals eingegangen werden. Auch hierbei finden sich in der Literatur etliche Herangehensweisen, die sich kenntlich voneinander differenzieren. Häufig wird auf eine Drei-gliederung des Begriffes verwiesen, die in der Wissenschaft große Verbreitung sowie Akzep-tanz erfahren hat.36 Die Strukturierung des gesamten Ressourcenbestandes eines

Unterneh-mens erfolgt durch eine Aufspaltung in materielle und immaterielle Vermögensgegenstände.37

Im Rahmen der immateriellen Vermögensgegenstände (intellektuelles Kapital) wird zwischen Humankapital, Beziehungs- und Strukturkapital unterschieden.38

Das Humankapital umfasst die Kompetenz sowie die persönliche Einstellung der gesamten Belegschaft. Diese Werte befinden sich in den Köpfen der Organisationsmitglieder und gehö-ren nicht dem Unternehmen. Das Wissen bzw. die Kompetenz der Mitarbeiter kann vermittelt werden und Fähigkeiten können durch Training erlernt werden. Die Einstellung der Beleg-schaft beschreibt Faktoren wie Verhalten, Motivation und Engagement. Diese Werte lassen sich im Gegensatz zum Wissen schwerer beeinflussen – stellen aber nichtsdestotrotz eine substanzielle Organisationsressource dar.39

Unter dem Begriff des Beziehungskapitals wird die Ausgestaltung sämtlicher Beziehungen zu Stakeholdergruppen verstanden. Dazu gehören einerseits alle Personengruppen, die sich au-ßerhalb der Organisation befinden und durch verschiedene Interessen mit dem jeweiligen Un-ternehmen verbunden sind.40 Beispiele für diese Stakeholdergruppen sind Kunden,

Lieferan-ten, Kooperationspartner, aber auch die Medien.41 Faktoren, die im Zusammenhang mit dem

Beziehungskapital von wesentlicher Bedeutung sind, sind der Ruf eines Unternehmens, Kun-denloyalität sowie der Firmenname, da diese die Beziehung zwischen Umfeld und Organisa-tion wiederspiegeln.42

Andererseits zählen unternehmensinterne Relationen zum intellektuellen Kapital einer Gesell-schaft. Dabei sind als zentraler Bestandteil die Beziehungen der Belegschaft untereinander,

36 Vgl. Roos, G./Bainbridge, A./Jacobsen, K. (2001), S. 23, Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12.

37 Vgl. Fernström, L./Pike, S./Roos, G. (2004), S. 107, Pike, S./Fernström, L./Roos, G. (2005), S. 494, Roos, G. (2005), S. 124.

38 Vgl. Edvinsson, L./Sullivan, P. (1996), S. 359, Roos, G./Bainbridge, A./Jacobsen, K. (2001), S. 23, Project Meri-tum (Hrsg.) (2002), S. 10, http://www.pnbukh.com/files/pdf_filer/MERITUM_Guidelines.pdf, 06.06.18, Fernström, L./Pike, S./Roos, G. (2004), S. 107, Pike, S./Fernström, L./Roos, G. (2005), S. 494, Roos, G. (2005), S. 124, Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12.

39 Vgl. Edvinsson, L./Sullivan, P. (1996), S. 358, Roos, G./Bainbridge, A./Jacobsen, K. (2001), S. 23, Project Meri-tum (Hrsg.) (2002), S. 10, http://www.pnbukh.com/files/pdf_filer/MERITUM_Guidelines.pdf, 06.06.18, Fernström, L./Pike, S./Roos, G. (2004), S. 107, Roos, G. (2005), S. 124, Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12.

40 Vgl. Roos, G./Bainbridge, A./Jacobsen, K. (2001), S. 23, Fernström, L./Pike, S./Roos, G. (2004), S. 107, Roos, G. (2005), S. 124, Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12.

41 Vgl. Fernström, L./Pike, S./Roos, G. (2004), S. 107, Roos, G. (2005), S. 124.

42 Vgl. Project Meritum (Hrsg.) (2002), S. 11, http://www.pnbukh.com/files/pdf_filer/MERITUM_Guidelines.pdf, 06.06.18.

(20)

als interne Stakeholdergruppe einer Organisation, zu nennen.43 Das Beziehungskapital

schreibt also sämtliche Beziehungen, die sich auf interne und externe Personengruppen be-ziehen. Für den weiteren Verlauf der Arbeit werden diese beiden Ressourcenpools gesamt-heitlich als Beziehungs-Ressourcen betitelt. Dadurch soll die integrierte Betrachtung der intnen Beziehungen und der exterintnen Beziehungen einer wissensintensiven Organisation er-möglicht werden.44

Das Strukturkapital einer Organisation wird in facheinschlägigen Literaturbeiträgen häufig als Organisationskapital bezeichnet.45 Unter dem Begriff des Strukturkapitals wird die Fähigkeit

eines Unternehmens verstanden, externen sowie internen Herausforderungen gerecht zu wer-den.46 Es beinhaltet Informationssysteme, Routinen, Praktiken, aber auch die

Organisations-kultur eines Unternehmens.47 Das strukturelle Vermögen einer Organisation ermöglicht erst

den optimalen Einsatz des unternehmensinternen Wissens.48 Laut FERNSTRÖM/PIKE/ROOS

(2004) beschreibt das Strukturkapital die Summe der intellektuellen Ressourcen, über die ein Unternehmen vollständige Verfügungsrechte besitzt.49 In der Folge wird zwischen virtuellen

und physischen Strukturressourcen unterschieden. Die virtuellen Bestandteile des intellektu-ellen Kapitals umfassen die Unternehmenskultur, Prozesse und Praktiken sowie Methoden zum Schutz des geistigen Eigentums. Die physischen Strukturressourcen behandeln bei-spielsweise Informationssysteme (IT-Systeme) einer Organisation, die für den Wissensaus-tausch im Unternehmen unabdingbar sind.50

Unter intellektuellem Kapital werden alle Ressourcen verstanden, die entweder dem Human-, Beziehungs- oder Strukturkapital einer Organisation zugeordnet werden können. Da-bei stehen die hier angesprochenen Charakteristika der einzelnen Kapitalarten im Fokus der Betrachtung. Zudem wird das intellektuelle Kapital als hybrides Zusammenspiel der drei Teil-bereiche verstanden, die sich stets gegenseitig beeinflussen und somit nicht voneinander los-gelöst zu betrachten sind.

43 Vgl. Cabrita, M./Bontis, N. (2008), S. 217ff.

44 Kategorisierung in Anlehnung an CIMA (Hrsg.). (2003), S. 9f, http://www.cimaglobal.com/Documents/Imported-Documents/tech_techrep_understanding_corporate_value_2003.pdf, 06.06.18.

45 Vgl. Roos, G./Bainbridge, A./Jacobsen, K. (2001), S. 23, Fernström, L./Pike, S./Roos, G. (2004), S. 107. 46 Vgl. Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12.

47 Vgl. Roos, G./Bainbridge, A./Jacobsen, K. (2001), S. 23, Project Meritum (Hrsg) (2002), S. 11, http://www.pnbukh.com/files/pdf_filer/MERITUM_Guidelines.pdf, 06.06.18, Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12. 48 Vgl. Edvinsson, L./Sullivan, P. (1996), S. 360, Cabrita, M./Vaz, J. (2006), S. 12.

49 Vgl. Fernström, L./Pike, S./Roos, G. (2004), S. 107.

50 Kategorisierung in Anlehnung an CIMA (Hrsg.) (2003), S. 9f, http://www.cimaglobal.com/Documents/Imported-Documents/tech_techrep_understanding_corporate_value_2003.pdf, 06.06.18.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

2.2. Wissensintensive Dienstleister

Laut BETTENCOURT ET AL.(2002) werden wissensintensive Dienstleister als Unternehmungen definiert, deren Wertschöpfung vor allen Dingen in der Ansammlung, Kreation oder Verbrei-tung von Wissen, mit dem Ziel der Entwicklung von kundenspezifischen DienstleisVerbrei-tungen, be-steht.51 MILES (2005) beschreibt wissensintensive Dienstleistungen mit den folgenden Worten:

„[…]Services are typically involved in changing the state of people, artefacts, or of infor-mation and knowledge, rather than […] producing material artefacts themselves. (Sometimes

the service is delivered through an artefact: but generally, the value of the information con-tent is many times that of the physical good itself.) As business services, KIBS52 are mainly

concerned with providing knowledge-intensive inputs to the business processes of other or-ganizations […]”53

VON NORDENFLYCHT (2010) charakterisiert wissensintensive Gesellschaften anhand von drei Eigenschaften: „[…] knowledge intensity, low capital intensity, and a professionalized work-force […].“54 Laut dem Autor verfügen alle Organisationen in diesem Bereich über die drei

genannten Eigenschaften, sie unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Intensität ihrer Aus-prägung.55 Unter Wissensintensität56 versteht man, dass die Erstellung des Outputs einer

Or-ganisation zu großen Teilen auf dem vorhandenen Fachwissen innerhalb des Unternehmens basiert.57 Eine geringe Kapitalintensität58 weist auf den untergeordneten Einsatz von

materiel-lem Kapital hin. Wissensintensive Organisationen zeichnen sich vorrangig durch die Nutzung von Humankapital aus. Es ist anzumerken, dass eine niedrige Kapitalintensität keine Bedin-gung für eine hohe Wissensintensität darstellt. In der Praxis gibt es durchaus Unternehmen, deren Leistungserstellung eine hohe Wissensintensität und gleichzeitig einen hohen Bestand an materiellem Kapital erfordert.59 Die dritte zentrale Eigenschaft einer wissensintensiven

Or-ganisation beinhaltet die Leistungserstellung durch Fachpersonal60. Fachkräfte zeichnen sich

hauptsächlich durch die Verfügbarkeit von facheinschlägigem Know-how und Erfahrung in ei-nem speziellen Wirtschaftsbereich aus.61

51 Vgl. Bettencourt, L. A. et al. (2002), S. 100f.

52 Abkürzung für „Knowledge Intensive Business Services”. 53 Miles, I. (2005), S. 40.

54 Von Nordenflycht, A. (2010), S. 159. 55 Vgl. Von Nordenflycht, A. (2010), S. 157.

56 Deutsche Übersetzung für den englischen Begriff: „Knowledge intensity”. 57 Vgl. Von Nordenflycht, A. (2010), S. 159ff.

58 Deutsche Übersetzung für den englischen Begriff: „Low capital intensity”. 59 Vgl. Von Nordenflycht, A. (2010), S. 162.

60 Deutsche Übersetzung für den englischen Begriff: „Professionalized workforce”. 61 Vgl. Von Nordenflycht, A. (2010), S. 162f.

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Aus den genannten Begriffsdefinitionen ergibt sich, dass wissensintensive Organisationen vor-rangig aufgrund ihrer spezifischen Outputs und andererseits auf Basis der Inputs, die zur deren Erstellung notwendig sind, definiert werden können. Beim Output wissensorientierter Organi-sationen handelt es sich um die Anwendung von intangiblen Wissensressourcen. Daraus lässt sich ableiten, dass es für die Kundenseite schwer ist, die Qualität der angebotenen Leistungen einzuschätzen. Die primäre Herausforderung der Dienstleistungsanbieter ist es, bestehende Informationsasymmetrien zwischen der Organisation und dem Kunden abzubauen.62 Die

zweite Charakterisierung der wissensintensiven Organisation betrifft, wie bereits erwähnt, die Inputs des Unternehmens. Hierbei handelt es sich bei dieser Unternehmensform um hochge-bildete Arbeitskräfte, die ihr Fachwissen an kundenspezifische Aufträge anpassen.63

Aufgrund dieser Charakterisierungen werden für den weiteren Verlauf der Arbeit jene Unter-nehmen als wissensintensive Organisationen klassifiziert, deren primäres Vermögen nicht ma-terieller Art ist. Zu den zentralen Vermögensbestandteilen zählen einerseits das Know-how der Mitarbeiter sowie deren Beziehungen zu den diversen Stakeholdergruppen, andererseits aber auch das strukturelle Kapital, da durch die adäquate Ausgestaltung der vorhandenen Strukturen erst ein gewinnbringender Einsatz von Human- und Beziehungskapital ermöglicht wird. Außerdem definieren sich wissensintensive Unternehmen durch deren Output, der im-materielle Dienstleistungen umfasst, die auf dem Wissen der Mitarbeiter basieren. Gesell-schaften dieser Art finden sich vorranging in den Bereichen Buchhaltung, Rechtsberatung, Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfung aber auch in den Sektoren der Gesundheits-versorgung und Finanzdienstleistung.64

62 Vgl. Greenwood, R. et al. (2005) S. 661. 63 Vgl. Greenwood, R. et al. (2005) S. 661. 64 Vgl. Von Nordenflycht, A. (2010), S. 156f.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

3. Theoretischer Bezugsrahmen

3.1. Netzwerktheoretischer Ansatz

Aufgrund der durchgeführten empirischen Untersuchung zum Beziehungskapital erscheint ein theoretischer Bezugsrahmen sinnvoll, der sich mit den Relationen von Individuen beschäftigt. Beziehungen treten in ihrer Erscheinung nach außen hin als soziale Netzwerke auf. Ein Netz-werk definiert sich als Set von Akteuren (Knoten), die durch individuelle Beziehungen mitei-nander verbunden sind (Relationen). Die angesprochenen Akteure können einzelne Personen oder Gruppen darstellen. Daraus folgt, dass es je nach Inhalt der Relation verschiedene Be-ziehungstypen gibt. Als Beispiele können Verbindungen zwischen Freunden, Verwandten oder Arbeitskollegen genannt werden.65 Beziehungen zwischen zwei Akteuren werden immer als

dichotom bezeichnet. Das bedeutet, sie sind entweder vorhanden oder nicht vorhanden. Zu-dem nimmt man im Zuge der sozialen Netzwerkforschung an, dass jedes Netzwerk aus einer einzigartigen Zusammensetzung von Akteuren, Strukturen, Inhalten sowie Regeln besteht.66

Nach erfolgter Darstellung des Netzwerk-Terminus lässt sich die Netzwerktheorie besser de-finieren. Das Ziel dieses Ansatzes ist die Analyse von Netzwerkstrukturen, also die Darstellung von Beziehungsmustern zwischen den Knoten. Man versucht, anhand von Sozialstrukturen Erklärungen für individuelle Handlungen zu finden. Des Weiteren ist die Entstehung von Sozi-alstrukturen mithilfe individueller Handlungen zu erklären.67 Ein Netzwerk besitzt

Eigenschaf-ten, die jeder einzelne Akteur für sich nicht aufweisen würde.68 Im Rahmen der sozialen

Netz-werktheorie kann zwischen dem methodisch orientierten und dem theorieorientierten Ansatz unterschieden werden. Die methodische Ausrichtung hat ihre Wurzeln in der quantitativen So-ziologie. Mathematische Berechnungen und technische Konzepte werden hierbei herangezo-gen, um Beziehungen zwischen Individuen zu erklären. Bei der theorieorientierten Ausrichtung der sozialen Netzwerktheorie werden hauptsächlich soziologische Ansätze verwendet. Diese soziologischen Theorien sollen dazu genutzt werden, um soziale Netzwerke zu untersuchen. Die Netzwerkforschung wird vermehrt in der Organisationsforschung eingesetzt, um heraus-zufinden, wie sich beispielsweise Sozialkapital und Wissensmanagement im unternehmeri-schen Umfeld verhalten.69

Für den weiteren Verlauf dieser Arbeit wird der theorieorientierte Ansatz der Netzwerkfor-schung herangezogen. Dafür werden im folgenden Abschnitt etliche soziologische Konzepte

65 Vgl. Raab, J. (2010), S. 576f, Ahrens, S. (2011), S. 301. 66 Vgl. Ahrens, S. (2011), S. 301. 67 Vgl. Wald, A. (2010), S. 627, Ahrens, S. (2011), S. 301. 68 Vgl. Ahrens, S. (2011), S. 302. 69 Vgl. Ahrens, S. (2011), S. 302.

(24)

näher erläutert, die für die nachfolgenden Abhandlungen von Relevanz sind. Das Netzwerk-konzept selbst stellt eher einen Orientierungsrahmen zur Analyse sozialer Beziehungen dar, nicht jedoch eine in sich geschlossene Theorie.70

Als Grundlagen für die Untersuchung von Beziehungen zwischen einzelnen Personen werden häufig die Austauschtheorie, die Handlungstheorie sowie die Rollen- und Balancetheorie her-angezogen. Diese behandeln das Thema der sozialen Beziehungen auf Mikro-Ebene. Makro-soziologisch finden hingegen die Systemtheorie sowie der Strukturalismus Anwendung.71

Nachfolgend werden diese Theorien kurz erläutert, sofern sie einen Beitrag für die weiterfüh-renden Untersuchungen leisten können.

Die Austauschtheorie befasst sich mit Menschen und den Intentionen, die dazu beitragen, dass sie soziale Beziehungen eingehen. Ein zentraler Aspekt ist die wahrgenommene Beloh-nung einer Beziehung. Personen gehen nur eine Beziehung ein, wenn sie einen persönlichen Vorteil daraus verspüren.72 Die Handlungstheorie befasst sich mit sehr ähnlichen

Themenbe-reichen – sie versucht, den Sinn sozialer Beziehungen zu erklären. Dieser Sinngehalt kann sich im Zeitverlauf durchaus verändern. Die betroffenen Akteure müssen nicht zwingend den selben Sinngehalt mit einer Beziehung verbinden. Mit Hilfe dieses Ansatzes kann beispiels-weise der Effekt einer Handlung auf andere Akteure eines Netzwerkes analysiert werden.Des Weiteren wird die Handlungstheorie zur Untersuchung von indirekten Beziehungen verwen-det.73

Zur Betrachtung von Netzwerken als Gesamtes ist allen voran die Systemtheorie von wesent-licher Bedeutung. Dabei charakterisieren sich Netzwerke durch eine Summe von Rollen und Positionen, zwischen denen individuelle Relationen auftreten. Durch die auftretenden Relatio-nen entstehen Systeme höherer Ordnung, die die Mitglieder mittels Inhalten wie Informations-flüssen, sozialen Beziehungen oder Weisungsbeziehungen verbinden.74 Die Systemtheorie an

sich beschränkt ihre Ausführungen stets auf einen metaphorischen Netzwerkbegriff und über-lässt die Erforschung sozialer Netzwerke den netzwerktheoretischen Ansätzen. Die Sys-temtheorie sowie die anderen theoretischen Ansätze, die soeben definiert wurden, können zur Erklärung von sozialen Netzwerken herangezogen werden. Jede Theorie für sich alleine ist aber nicht ausreichend, um die umfassenden Beziehungen und Effekte in beruflichen Netz-werken darzustellen.75 70 Vgl. Wald, A. (2010), S. 631. 71 Vgl. Ahrens, S. (2011), S. 307. 72 Vgl. Ahrens, S. (2011), S. 308. 73 Vgl. Ahrens, S. (2011), S. 308. 74 Vgl. Wald, A. (2010), S. 627, Ahrens, S. (2011), S. 309. 75 Vgl. Ahrens, S. (2011), S. 309.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

Das erläuterte theoretische Konzept stellt für die weiteren Ausführungen insofern eine zentrale Stellung dar, als dass dadurch die Ausgestaltung von Netzwerken diskutiert werden kann. Da die empirische Untersuchung der vorliegenden Arbeit das Beziehungsnetzwerk eines österrei-chischen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens genauer analysiert, liefert der netzwerktheoretische Ansatz die passende Grundlage, um den strukturellen Aufbau von Be-ziehungsnetzwerken zu hinterleuchten. Des Weiteren können Gründe diskutiert werden, wes-halb Individuen soziale Beziehungen im Arbeitsumfeld eingehen. Dabei kann der Zweck von Beziehungen und dessen Einfluss auf die Leistungsqualität im beruflichen Umfeld erörtert wer-den.

3.1. Ressourcenorientierter Ansatz

Als weiterer Bestandteil des theoretischen Bezugsrahmens gilt für diese Arbeit der ressour-cenorientierte Ansatz76. Unter diese Theorie werden sämtliche Konzepte subsumiert, die das

strategische Management betreffen und ihren Fokus auf die Identifikation von Wettbewerbs-vorteilen legen. Ein Wettbewerbsvorteil kann durch die Nutzung von strategisch relevanten Unternehmensressourcen erreicht werden. Im Rahmen des klassischen ressourcenorientier-ten Ansatzes sind nicht externe Faktoren für den Erfolg einer Organisation ausschlaggebend, sondern unternehmensspezifische Ressourcenbündel stellen den grundlegenden Faktor dar und entscheiden über unternehmerischen Erfolg oder Misserfolg.77

Als erfolgsrelevant werden Ressourcen erst dann klassifiziert, wenn deren Nutzung zu einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz führt. Ein Wettbewerbsvorteil kann sich beispielsweise dadurch äußern, dass Unternehmen ihren Kunden Preis- oder Qua-litätsvorteile anbieten können.78 Die zentrale Erkenntnis des ressourcenorientierten Ansatzes

beinhaltet die Identifikation von Erfolgsursachen im unternehmerischen Umfeld. Des Weiteren stellt die Ableitung von Maßnahmen zur Erfolgserreichung einen wesentlichen Aspekt dar.79

Da es in der Literatur eine Vielzahl an unterschiedliche Publikationen zum ressourcenorien-tierten Ansatz gibt, besteht die Notwendigkeit den Begriff der Ressource näher zu hinterleuch-ten. Laut BARNEY (2001) werden Unternehmensressourcen beispielsweise wie folgt beschrieben:

„Resources and capabilities can be viewed as bundles of tangible and intangible assets, including a firm’s management skills, its organizational processes and routines,

and the information and knowledge it controls.”80

76 Deutsche Übersetzung für den englischen Begriff: „Resource-based View”. 77 Vgl. Welge, M./Al-Laham, A./Eulerich, M. (2017), S. 84 f.

78 Vgl. Hungenberg, H. (2014), S. 61. 79 Vgl. Freiling, J. (2001), S. 5.

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Des Weiteren stellte BARNEY (1995)fest, dass nicht alle Ressourcen einer Organisation das Potential dazu haben, einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen. Damit eine Ressource dazu ge-eignet ist muss sie wertvoll, selten sowie mangelhaft imitierbar und organisational eingebettet sein. Aus diesen vier Eigenschaften ergibt sich in der Folge das VRIO-Konzept der Unterneh-mensressourcen.81 Das Konzept basiert auf zwei grundlegenden Annahmen. Es handelt sich

um die Auffassung, dass Ressourcen zum einen einer heterogenen Verteilung zwischen Or-ganisationen unterliegen und zum anderen nicht perfekt beweglich sind. Daraus folgt, dass sie nicht beliebig zwischen Unternehmen verschoben werden können.82

Für den weiteren Verlauf der Arbeit wird das VRIO-Konzept als Klassifizierung von werthalti-gen Unternehmensressourcen herangezowerthalti-gen, weshalb auf die einzelnen Eiwerthalti-genschaften die-ses Ansatzes eingegangen wird. Unter dem Aspekt der Werthaltigkeit83 versteht man die

Fä-higkeit einer Ressource, Unternehmen zu Strategien zu verhelfen, die eine Effizienz- bzw. Effektivitätssteigerung herbeiführen. Die angesprochene Performance-Verbesserung kann vorrangig durch eine Nutzung von bestehenden Chancen sowie die Vermeidung von Bedro-hungen erfolgen.84 Aufgrund heterogener Unternehmenslandschaften kann der Wert einer

Ressource also nicht allgemeingültig festgelegt werden – dieser ist vielmehr kontextabhängig und wird durch die jeweilige Unternehmenssituation definiert.85

Die zweite Eigenschaft führt den Faktor der Einzigartigkeit86 aus. Wie der Terminus bereits

besagt, können nur Ressourcen zu einem Wettbewerbsvorsprung verhelfen, die in der Unter-nehmensumwelt einzigartig sind. Verfügen die Mitstreiter über die gleichen Ressourcenbün-del, kann daraus kein Vorteil generiert werden. Es ergibt sich, dass ein strategischer Vor-sprung nur dann aufgebaut werden kann, wenn die Ressourcen eines Unternehmens nicht gleichzeitig auch einem anderen Unternehmen zur Verfügung stehen oder durch dieses ohne weiteres nachgeahmt werden können.87

Zugleich lässt sich bereits die dritte Anforderung an eine Unternehmensressource ableiten – die mangelhafte Imitierbarkeit88. Die Faktoren der Werthaltigkeit und Einzigartigkeit

beschrei-ben die Vorreiterrolle eines Unternehmens. Dieser ergibt sich, wenn ein Unternehmen vor den Mitbewerbern das Potential einer Ressource bzw. eines Ressourcenbündels erkennt. Diese Ressourcen können aber nur zu einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil verhelfen, wenn die

81 Vgl. Barney, J. (1995), S. 49ff. 82 Vgl. Barney, J. (1991), S. 101ff.

83 Deutsche Übersetzung für den englischen Begriff: „value”. 84 Vgl. Barney, J. (1991), S. 106.

85 Vgl. Barney, J. (1991), S. 106f, Hieke, S. (2011), S. 65f. 86 Deutsche Übersetzung für den englischen Begriff: „rare”. 87 Vgl. Barney, J. (1991), S. 106.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

Unternehmen, die nicht darüber verfügen, nicht in der Lage sind, diese zeitverzögert nachzu-ahmen.89

Die vierte und letzte grundlegende Ressourceneigenschaft bildet die Organisation90. Unter

die-ses Charakteristikum wird die Struktur einer Organisation eingeordnet, die als wesentliche Vo-raussetzung für die Nutzung der vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten angesehen wird. Als Beispiele nennt BARNEY (1995) die Ausgestaltung informaler Berichterstattungspraktiken, das Überwachungssystem der Geschäftsleitung sowie die damit einhergehende Entlohnungs-politik.91

Erfüllen Ressourcen bzw. Ressourcenbündel die soeben dargestellten Eigenschaften, können diese als Kernkompetenz bezeichnet werden. Kernkompetenzen spielen bei der Marktpositio-nierung eines Unternehmens eine zentrale Rolle, da sie die Stärken einer Organisation be-trachten.92 Aus den vorangegangenen Erläuterungen kann die bedeutende Stellung der

Kern-kompetenzen abgeleitet werden. Für den weiteren Verlauf der Arbeit wird das Beziehungska-pital wissensintensiver Dienstleistungsorganisationen, als Teilbereich der intellektuellen Res-sourcenbasis untersucht. Die Betrachtung rückt die Erfüllung der dargestellten Eigenschaften in den Fokus der Diskussion. Darüber hinaus wird erläutert, ob das Beziehungskapital die Charakteristika des VRIO-Modells erfüllt und als Kernkompetenz einen substanziellen Beitrag zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen in wissensintensiven Organisationen leistet. Zur Untersuchung des Beziehungskapitals ist vorab die strukturelle und inhaltliche Analyse der Ausgestaltung der vorgefundenen Beziehungsstrukturen mithilfe des netzwerktheoretischen Ansatzes notwendig. Nur so kann ein umfassendes Bild über die vorherrschenden Netz-werkstrukturen und den dahinterliegenden Zweck geboten werden, um in der Folge die Eig-nung des Beziehungskapitals als Kernkompetenz zu diskutieren.

Kann das Beziehungskapital eines Unternehmens als Kernkompetenz klassifiziert werden, so sollte das Management dieser Ressourcenbasis als Kernfunktion im Führungsgesamtsystem einer Organisation Beachtung finden. Die Anwendung des ressourcenorientierten Ansatzes ermöglicht somit die Untersuchung des Beitrags des Beziehungskapitals in wissensintensiven Organisationen, sowie dessen Managements als Kern- oder Supportfunktion der Unterneh-mensführung.

89 Vgl. Barney, J. (1991), S. 106.

90 Deutsche Übersetzung für den englischen Begriff: „organization”. 91 Vgl. Barney, J. (1995), S. 56.

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4. State of the Art des Forschungsfeldes

4.1. Methodik der systematischen Literaturanalyse

4.1.1. Auswahl der Datenbanken und Suchtermini

Primäres Ziel der systematischen Literaturanalyse ist die Identifizierung des aktuellen State of the Art hinsichtlich des Intellectual Capital Managements. Dadurch wird die erste Forschungs-frage inklusive der entsprechenden untergeordneten Fragestellungen beantwortet. Zur Aufar-beitung der Literatur wurde eine systematische Literaturanalyse nach FINK (2014)93 durchge-führt. Die Vorteile dieser Methodik liegen in der Transparenz, Reproduzierbarkeit sowie Un-voreingenommenheit der Vorgehensweise.94

Wie bereits eingangs angesprochen, wird mithilfe der systematischen Literaturanalyse die erste Forschungsfrage dieser Arbeit beantwortet. Dazu erfolgt in einem ersten Schritt die de-skriptive Auswertung der identifizierten Literaturbeiträge. Zusätzlich werden die ausgewählten Journal-Artikel einer inhaltlichen Analyse unterzogen, wobei die zentralen Aussagen der ein-zelnen Beiträge und die übergeordneten Fragestellungen, denen sich die Artikel widmen, zu-sammenfassend präsentiert werden. Außerdem werden die theoretischen Bezugsrahmen, die den einzelnen Beiträgen zugrunde gelegt werden können, analysiert. Letztendlich werden die Forschungslücken, die in den untersuchten Publikationen aufgezeigt wurden, diskutiert und um selbst identifizierte Forschungslücken im Bereich der Intellectual Capital Management-For-schung ergänzt. Daraus soll der Bedarf für die, im zweiten Abschnitt der vorliegenden Arbeit durchgeführte, empirische Untersuchung abgeleitet werden.

Es wurden drei Datenbanken mithilfe eines einheitlichen Suchstrings durchsucht. Bei diesen drei Datenbanken handelt es sich um EBSCO95,SCIENCE DIRECT96 sowie WEB OF SCIENCE97.

Die Zusammenstellung dieser Datenbanken erschien aufgrund der breiten Auswahl an Jour-nals aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen als besonders geeignet. So decken die ausgewählten Datenbanken nicht nur das Forschungsfeld des strategischen Ma-nagements umfassend ab, sondern auch die Bereiche Psychologie, Soziologie und Personal-management, welche speziell in Verbindung mit dem Humankapital nicht zu vernachlässigen sind.

Zur Datenbankabfrage wurde ein Suchstring generiert, um die Einheitlichkeit der Suche zu gewährleisten. Bei der Erstellung des Suchstrings wurden zuerst sämtliche Synonyme des

93 Vgl. Fink, A. (2014), S. 1ff. 94 Vgl. Fink, A. (2014), S. 3ff.

95 Ebsco Industries (Hrsg.) (o. J.), Business Source Premier, https://www.ebsco.com/products/research-data-bases/business-source-premier, 14.03.2018.

96 Elsevier (Hrsg.) (o. J.), Science Direct, https://www.sciencedirect.com/, 14.03.2018.

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

Intellectual Capital-Begriffs gesammelt. In einem weiteren Schritt wurde der Begriff des stra-tegischen Managements in die Suche integriert. Um die Datenbankabfrage spezifischer zu gestalten wurde dieser Terminus in zwei Bereiche unterteilt. So wurde nach allgemeinen Be-griffen des strategischen Managements und spezifischen Charakteristika differenziert. Die Un-terteilung des Begriffs war deshalb notwendig, weil die allgemeinen Suchbegriffe zum strate-gischen Management eine Vielzahl an Treffern lieferten, die keinen Bezug zur bearbeiteten Thematik aufwiesen. Durch die Spezifizierung des Begriffs konnten die Ergebnisse jedoch sinnvoll eingegrenzt werden.

Abschließend wurden in den Suchstring noch die englischen Synonyme für den Begriff des wissensintensiven Dienstleisters aufgenommen. Auf deutsche Wörter im Suchstring wurde nach einem ersten Testlauf bewusst verzichtet, da die Inklusion dieser Suchtermini in den gewählten Datenbanken zu keinen zusätzlichen Ergebnissen führte. Die einzelnen Suchbe-griffe wurden innerhalb der Begriffsgruppen mittels des booleschen Operators OR verbunden und die Begriffsgruppen untereinander wurden mithilfe des booleschen Operators AND ver-knüpft. Das finale Ergebnis des Suchstrings98 kann Tabelle 2 entnommen werden. Der letzte

Suchlauf erfolgte am 10.03.2018.

98 Es wurde sowohl das Keyword „Strategy“, als auch „Strateg*“ in den Suchstring aufgenommen, obwohl die beiden Suchbegriffe die gleichen Treffer liefern müssten – in der Praxis ergaben sich jedoch unterschiedlich hohe Ergeb-nisse, weshalb beide Keywords in den Suchstring inkludiert wurden.

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OR

Intellectual Capital Strategisches Management (Metaebene) Strategisches Management (Spezifizierung) Wissensintensiver Dienstleister

AND

Intellectual Capital* Strategy Coordinat* Professional Service* Intellectual Asset* Strateg* Plan* Professional Service Compan* Intellectual Resource* Management Lead* Brain-driven Firm* Intellectual Propert* Manag* Motivat* Brain-driven Compan* IC Strategic Management Control* Knowledge intensive* Intangible Capital* Knowledge Management Navigat* Knowledge intensive Business* Intangible Asset* Control System* Strat* Business Service Intangible Resource* Plan-do-act* Professional Corpora-tion* Intangible Propert* Service Industr* Knowledge Capital* Professional Compan* Knowledge Asset*

Knowledge Resource* Knowledge Propert*

Tabelle 2: Darstellung Suchstring99 4.1.2. Festlegung der Screening-Kriterien

Im folgenden Abschnitt der Arbeit werden die Kriterien der Screening-Prozesse dargestellt, welche festlegen, ob ein Artikel für die weitere Untersuchung geeignet ist oder nicht. Hierfür wurde zuerst die Publikationsart der inkludierten Beiträge definiert. Es wurden nur Journal-Beiträge in die Literaturanalyse mitaufgenommen. Überdies wurde der Publikationszeitraum eingeschränkt, sodass nur Beiträge, die zwischen 2002 und 2018 publiziert wurden, in den späteren Review miteinbezogen wurden. Dadurch wurden grundsätzlich Studien aus dem Jahr 2018 nicht aus der Suche ausgeschlossen, im Laufe der Analyse konnte jedoch kein relevanter Artikel aus diesem Jahr identifiziert werden.

Die Einschränkung des Suchzeitraums auf die letzten 15 Jahre sollte zu keinem Qualitätsver-lust der Darstellungen führen, da sich vorangegangene Artikel häufig auf die Anfangs- und Entwicklungsphase des Intellectual Capitals beziehen und dementsprechend aktuellere Bei-träge auf diesen Ausgangswerken basieren. In einem nächsten Schritt wurde die Sprache der

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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

analysierten Artikel auf Englisch und Deutsch eingeschränkt, da die Sprachkenntnisse des Autors die Durchsicht anderssprachiger Publikationen nicht zuließ. Ferner soll angemerkt wer-den, dass keine geografische Einschränkung der Suchergebnisse erfolgte, um einen weltwei-ten Vergleich des Forschungsfeldes zu gewährleisweltwei-ten.

Nach Anwendung der genannten Screening-Kriterien konnten in der Datenbank EBSCO 233100 relevante Artikel identifiziert werden. In der Datenbank SCIENCE DIRECT belief sich der

Rücklauf auf 123101 Beiträge und WEB OF SCIENCE lieferte 94102 Ergebnisse, die einem

weite-ren Review unterzogen werden konnten. Im Zuge des nächsten Review-Schrittes wurden alle identifizierten Journal-Beiträge anhand des Abstracts auf ihre Eignung für die weitere Analyse geprüft. Die Entscheidung für die Inklusion eines Beitrags in den weiteren Analyseprozess wurde dann getroffen, wenn der Abstract einen Zusammenhang zur Arbeitsdefinition des In-tellectual Capital-Begriffs in Verbindung mit wissensintensiven Dienstleistern aufwies. Konnte in Einzelfällen nicht anhand des Abstracts entschieden werden, ob es sich um einen relevan-ten Beitrag handelt oder nicht, wurde der Volltext herangezogen. Nach erfolgtem Abstract-Review konnten die 450 Hits der Datenbanksuche auf 65 Ergebnisse reduziert werden. In einem weiteren Schritt wurden noch Doppelnennungen entfernt, wodurch sich eine neue Summe an relevanten Artikeln in Höhe von 59 Beiträgen ergab. Diese Publikationen wurden anschließend der Volltext-Analyse unterzogen, um dadurch die inhaltliche Eignung der Artikel abschließend zu untersuchen. Nach erfolgter Durchsicht verblieben noch 36 geeignete Stu-dien.

Als nachfolgendes Screening-Kriterium wurde das Ranking der Literaturbeiträge überprüft. So wurden nur Artikel in die weitere Vorgehensweise inkludiert, die ein ABS-103 oder

VHB-Ran-king104 aufwiesen, um einen gewissen Qualitätsstandard der Beiträge zu gewährleisten.

Dar-über hinaus wurden jene Publikationen aus der Analyse ausgeschlossen, die keine empirische Untersuchung enthielten und ihre Erkenntnisse ausschließlich aus einer theoretischen Diskus-sion der Thematik ableiteten. Es verblieben in Summe 24 relevante Journal-Beiträge. Die Screening-Kriterien werden in Tabelle 3 noch einmal zusammenfassend dargestellt.

100 Bei der Datenbankabfrage wurden folgende, datenbankspezifische Einschränkungen getroffen: Keywords zum Intellectual Capital und wissensintensiven Dienstleister mussten im Abstract des Artikels vorkommen.

101 Bei der Datenbankabfrage wurden folgende, datenbankspezifische Einschränkungen getroffen: Keywords zum Intellectual Capital mussten im Titel des Artikels vorkommen.

102 Bei der Datenbankabfrage wurden folgende, datenbankspezifische Einschränkungen getroffen: Keywords (mit Ausnahme jener des Intellectual Capitals) mussten in Abstract, Titel oder Keywords des Artikels vorkommen. 103 Association of Business Schools (Hrsg.) (2015), ABS Academic Journal Guide 2015, S. 9ff, http://gsom.spbu.ru/ files/abs-list-2015.pdf, 14.03.2018.

104 Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (Hrsg.) (2018), VHB-JOURQUAL3, vhbonline.org/ vhb4you/jourqual/vhb-jourqual-3/gesamtliste/, 14.03.2018.

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