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unter besonderer Berücksichtigung des Beziehungskapitals

Transkription I1_E1:

1. I1: Danke, ja. Also grundsätzlich geht es eigentlich eh darum, dass man herausfindet, mit welchen Personengruppen die einzelnen Abteilungen am häufigsten Kontakt haben. Sind das jetzt die Kunden oder die Kollegen oder die Vorgesetzten oder was auch immer.

2. E1: Ok (…)

3. I1: Genau. Und wie da die Kontaktaufnahme stattfindet, quasi ob man da jetzt mehr tele-foniert oder E-Mails schreibt. Ob es da Unterschiede gibt, genau. Und auch wie wir die Kontakte zu diesen Personengruppen einfach im Arbeitsalltag erleichtern können, speziell jetzt im Bereich, wenn man fachliches Know-how sich wo einholt.

4. E1: Verstehe.

5. I1: Genau. Das ist so jetzt das Kernthema, um was es eigentlich geht.

6. E1: Okay.

7. I1: Irgendwelche Fragen noch vorab?

8. E1: Nein.

9. I1: (lacht).

10. E1: Du kannst loslegen mit der Befragung.

11. I1: Genau. Die erste Frage ist eh recht offen: und da würde mich einfach mal interessieren was dir spontan zu dem Thema Beziehungsnetzwerke einfällt. Also was setzt du da in Verbindung damit, wenn du das hörst oder so?

12. E1: Ja eigentlich alles. Alles umspannend, wie du schon gemeint hast, zwischen Kollegen, also hauptsächlich die Kommunikation, Netzwerke. Ich würde das jetzt nicht auf neue Per-sonen kennenlernen, sondern eher die bestehenden PerPer-sonen beziehen. Weil neue Leute kennenlernen kann man zumeist intern, so wie wir zwei jetzt zum Beispiel und später ein-mal, wenn ich ein Thema habe, also ich bin da sehr offen, auch wenn ich mal so persönlich ein Gespräch führe mit der Taxabteilung und ich später dann vielleicht ein fachliches Thema habe, dann gehe ich auf die zu. Zumindest man kennt sie schon mal und dann ist

da die Hemmschwelle, sage ich einmal jetzt, wenn man nicht mehr weiter weiß geringer als eine Person (…), die man überhaupt nicht kennt.

13. Ja, bei uns intern, deswegen so in der Hinsicht, Leute die man kennt. Es läuft vieles. Also hier im Büro. Wir kennen uns eh alle und wenn Fragen da sind fachlich, wenn einer nicht weiterweiß, dann geht man logischerweise auf den gleich zu. In der Regel im persönlichen Gespräch oder man ruft ihn an, wenn er jetzt nicht im Büro ist. Das läuft alles sehr unbü-rokratisch, sage ich einmal und eigentlich sehr schnell effizient. Also sprich hauptsächlich unter Kollegen, entweder per E-Mail oder eher im persönlichen Gespräch. Mit Kunden ist es wieder anders, da läuft vieles über E-Mail oder wenn jetzt der Prüfungsleiter vor Ort ist, auch mit persönlichen Gesprächen. Und meine Erfahrung ist, dass im persönlichen Ge-spräch, erfährt man viel mehr als jetzt im E-Mailverkehr und man erfährt auch viel schneller die Informationen, die man braucht. Also im E-Mailverkehr ist es so, dass es meist dann liegen bleibt. Es wird zwar gelesen oder dann wartet man halt eine Woche auf die Antwort.

Und wenn man jetzt persönlich einmal zum Hörer greift oder eh vor Ort ist beim Kunden, dann ist über den persönlichen Kontakt das viel schneller.

14. Also man ist schneller am Ziel. Das was man haben möchte.

15. Ja, neue Kunden kennenlernen im (…) ist eher der Bereich der Partner. Also Partner sind ja dann oft auf diversen Veranstaltungen oder wir haben im Haus sehr viele Kundenveran-staltungen, die hauptsächlich im Herbst stattfinden. Das sind solche Updates, was im IFRS passiert oder im UGB und da kommen nicht nur, sage ich einmal, Bestandskunden, son-dern auch neue mögliche potentielle Kunden werden eingeladen. Und das ist die erste Kontaktaufnahme eigentlich mit denen.

16. I1: Okay.

17. E1: Ja. Das sind glaube ich die Hauptbereiche. Also zwischen intern, ist eher unproblema-tisch und läuft es irgendwie schnell und mit Kunden, es kommt immer darauf an, was das für ein Kunde ist, logischerweise.

18. I1: Ja.

19. E1: Also ist der reserviert, zurückhaltend, kann man den jetzt mal auch spät am Abend anrufen noch und das ist alles, sage ich einmal, ein Prozess, der sich fortentwickelt. Je besser man den Kunden kennt oder je länger, desto unkomplizierter wird es. Weil dann

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hat man schon ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut zu dem und dann kann man den auch mal, wie schon erwähnt, am Abend anrufen. Ist alles schon vorgekommen und ja, passiert nichts. Und neue Kunden, da ist man noch reserviert und zurückhaltend. Man weiß nicht wie der andere sich so gibt und alles und ja.

20. I1: Ja. Okay. Sehr interessant, ja. Und wenn man jetzt dann auf die internen Personen-gruppen so ein bisschen spezieller geht. Die Kollegen sind da natürlich ganz wichtig, aber ich frage mich auch speziell, wenn man jetzt an fachliches Know-how denkt, also wenn man jetzt eine fachliche Frage hat: An wen wenden sie sich da dann als erstes, sind das dann eher Kollegen auf gleicher Ebene oder dann doch der Vorgesetzte eher oder auf wen geht man da dann in erster Linie zu?

21. E1: Kollegen auf einer Ebene. Bei Vorgesetzten ist es so, dass man, wenn man ein Prob-lem hat, Bilanzierungsthema zum Beispiel, dass der Vorgesetzte sich schon erwartet, dass man nicht nur das Problem anspricht, sondern gleich eine Lösung präsentiert, wie man das Problem beheben kann und deswegen ist eigentlich der erste Schritt sich immer intern abstimmen, zwischen Kollegen, sei es auf gleicher Ebene, also Mangerebene oder sei es auch ganz normale Prüfer. Also da gibt es keine Hemmungen bei uns und die Hierarchie wird auch jetzt nicht so gelebt, okay das ist Manager, Prüfungsleiter.

22. I1: Okay.

23. E1: Ich kann das jetzt nur von der ARGE 1 sagen, dass das ziemlich offen ist und wir untereinander sehr, sage ich einmal, offen reden und wir kommunizieren auch offen, wenn wir jetzt z.B. etwas nicht verstehen. Also ich meine wir sind auch nur Menschen. Alles kann man nicht wissen. Das funktioniert unkompliziert. Und wenn wir jetzt z.B. nicht mehr weiter wüssten mit einem Thema und erst dann gehen wir vielleicht zum Partner.

24. I1: Okay. Gut, verstehe schon.

25. E1: Also ich meine, erste Anlaufstelle ist immer bei uns jetzt die ARGE 1, weil wir arbeiten doch sehr eng miteinander zusammen und dann teilweise auch vielleicht durch das Netz-werk oder persönliche Beziehungen. Ich kenne schon ein paar Manager aus anderen AGs, da läuft es eigentlich auch so unkompliziert. Das ist das was ich gemeint habe, wenn man erst ein Vertrauensverhältnis aufbaut, man hat den irgendwann einmal kennengelernt, da weiß man, acha der ist vielleicht in der Baubranche tätig und dann ruft man den an und dann kann man so sich abstimmten oder zumindest einmal Erfahrungswerte einholen. Also

es ist schon sehr wichtig, vor allem bei uns, zu wissen wen kann man anrufen, wenn es ein Problem gibt und der einen vielleicht auch nicht direkt weiterhelfen kann, sondern er kennt vielleicht wieder einen zweiten oder einen anderen und gibt schon mal den Kontakt weiter und dann kann man den anrufen. Also so läuft das eigentlich ziemlich unkompliziert.

26. Und es ist schon wichtig, also ich kann jetzt so aus meiner Erfahrung reden, ich habe da einen aus der ARGE 3, den kann ich jederzeit anrufen. Auch wenn er Themen hat, dann ruft er erst bei mir an oder ich rufe bei ihm an. So in der Art und Weise: Hast du das Thema schon einmal gehabt in der Vergangenheit und wie würdest du das sehen usw.? Also läuft da alles recht unkompliziert.

27. Aber es ist wichtig, dass man solche Leute kennt, bei denen man keine Hemmungen hat jetzt offen zu sein: Okay ich verstehe das nicht oder ich weiß das nicht. Kannst du mir da weiterhelfen?

28. I1: Ja.

29. E1: Auf Vorgesetztenebene ist es halt schon dann wieder ein bisschen komplizierter oder schwieriger zu sagen, ja ich verstehe das nicht usw. und die erwarten sich dann schon, okay dass man sich mit dem Thema beschäftigt und, wie schon eingangs erwähnt, man auch gleich eine Lösung präsentiert.

30. I1: Ja.

31. E1: Aber auf der gleichen Ebene ist das unkompliziert.

32. I1: Okay. Und wenn man dann jetzt denkt, gut abteilungsübergreifend haben wir ja jetzt schon gehabt.

33. E1: Ja, genau.

34. I1: Aber wenn man auch sagt, (…) Genau. Auf was ich jetzt hinaus wollte, ob es bei euch in der Abteilung dann auch so jetzt außerhalb von Linz den Kontakt gibt mit beispielsweise Wiener Kollegen oder XXX München, ob diese Beziehungen auch in Anspruch genommen werden?

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35. E1: XXX Wien schon, weil wir sind in der Bankprüfung tätig und da muss, weil es doch sehr speziell ist, also jetzt keine Industrieprüfung und bei uns tut sich sehr viel mit Aufsicht FMA usw. und da funktioniert die Abstimmung schon, dass teilweise, wenn wir ein Thema haben in Linz, also jetzt nicht ein Bilanzierungsthema, so ein kleines vielleicht, sondern ein übergeordnetes Thema, dass das die Abstimmung mit Wien schon erfolgt. Das machen dann entweder die Frau XXX oder halt die Manger unter sich auch. Und ich kann nur reden, ich prüfe jetzt nicht wirklich Banken, sondern Leasinggesellschaften. Wir haben jährlich einen Leasingerfahrungsaustausch mit Wiener Kollegen. Das heißt die Wiener Kollegen kommen im Herbst dann für einen Tag oder zwei Tage nach Linz und wir gehen das durch.

Da gibt es Folien dann dazu, über so Neuerungen, Achtung was war in der letzten Prüfsai-son relevant, was ist neu in der Leasingbranche und das versuchen wir dann uns unterei-nander abzustimmen.

36. I1: Okay.

37. E1: Mit Münchner Kollegin hatte ich eigentlich sehr wenig zu tun, nur neuerdings vor einem Monat, da hat mich ein Kollege, das lief dann über das DPP, also die Anfrage kam aus München über das DPP, es ging um eine Leasinggesellschaft und eine leasingspezifische Frage. Das DPP hat dann die Anfrage an mich weitergeschickt und ich habe mich dann in Verbindung gesetzt mit der Münchner Kollegin, die war zwar nur steuerliche Vertretung von dem potentiellen Kunden, das Prüfungsmandat hat eine andere Gesellschaft in Deutschland, nur sie hat dann den Kontakt hergestellt. Sie sucht einen Leasingspezialisten usw. Und das war dann auch völlig unkompliziert. Also ich habe die Anfrage bekommen, gleich zum Hörer gegriffen und die in München angerufen und dann ist es so weit gegan-gen, dass danach ein Kundengespräch stattgefunden hat mit der Tochtergesellschaft in Österreich, in Linz. Und das lief dann sehr positiv. Also wir hoffen, dass wir da vielleicht einen neuen (…) Auftrag bekommen in Österreich.

38. I1: Okay. Also ist da durchaus auch möglich, dass man da sogar länderübergreifend den Kontakt herstellt.

39. E1: Ja, schon, ja.

40. I1: Genau.

41. E1: Wir prüfen auch, vielleicht als Beispiel noch, eine österreichische Leasinggesellschaft in Deutschland, weil in Deutschland die Buchhaltung sitzt und da sind wir immer im Februar

vor Ort, so zwei Wochen und da sitzen auch die Deutschen Kollegen aus München und die prüfen die deutsche Muttergesellschaft. Im Endeffekt haben wir dort zwei Räume, wir sitzen zusammen in einem Büro und da unterhält man sich logischerweise nicht nur über die Gesellschaft, sondern auch so allgemein, was passiert in der XXX Deutschland oder in Österreich und in der Branche an sich.

42. Aber das ist jetzt schon sehr speziell, weil es gibt ein Mandant. Aber jetzt neu, dass man so aktiv vielleicht zugeht auf Münchner Kollegen, wenn nichts ist, eher nicht.

43. I1: Okay. Verstehe schon. Genau und das hast du eh auch dann schon ein bisschen an-gesprochen, so neue Beziehungen aufbauen, findet dann eher erst auf Partnerebenen statt.

44. E1: Also im Auditbereich, ja.

45. I1: Okay, gut. Das ist ja bei uns nämlich eigentlich dann wieder ein bisschen anders mit Weisungen, da ist das schon (…)

46. E1: Auf Managerebene.

47. I1: Genau. Ist ein interessanter Unterschied.

48. E1: Weil bei uns ist es ziemlich schwierig jetzt neue Banken zu generieren, weil in Linz haben wir praktisch 100 Prozent Marktabdeckung. Also wir prüfen alle Banken in Linz.

49. I1: Ja.

50. E1: Und in Tirol prüfen wir glaube ich auch ziemlich viel.

51. I1: Okay ja, gut.

52. E1: Also das ist es schwierig jetzt irgendwie neue Banken zu…

53. I1: Ja (lacht).

54. E1: Akquirieren und das ist dann eher vielleicht in Wien, wo der Markt nicht so auf jetzt eine wirkliche Gesellschaft fokussiert ist wie in Linz. Vermute ich mal anders als hier.

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55. I1: Ja. Gut, dann würde mich noch interessieren wie die Nutzung des Beziehungsnetzwer-kes so die internen Arbeitsprozesse erleichtert? Wenn man jetzt an Zeitersparnis denk, wenn man jetzt einen Rat einholt von einem Kollegen oder auch dem Aufbau von eigenem Know-how dann durch den Einbezug von anderen Personen, so (…) erleichtert.

56. E1: Erleichtern, ja intern. Es läuft auch viel über den Kommunikator über Linz. Auch wenn man nur eine Frage hat und man sieht ja, wenn er online ist und genügend verfügbar und dann kommt eigentlich sofort die Antwort zurück. Also es ist schon sehr, ich sage mal im Vergleich zu früher, war es, ich meine wir müssen alle schneller arbeiten, effizienter wer-den und Budgets werwer-den immer weniger und das ist Zeit doch sehr wichtig und auch das Thema bearbeiten. Ich meine, wenn ich jetzt ein Thema hätte, dann könnte ich mich auch hinsetzen und vier Stunden recherchieren, dann würde ich auch die Lösung finden, aber es geht schneller, wenn man sich durchfragt bei Kollegen, die das Thema schon einmal hatten und schon einmal ausgearbeitet haben, recherchiert und dann kann man auf die Unterlagen vielleicht zurückgreifen. Das geht viel schneller. Der letzte Schritt ist eigentlich eher, wenn man dann keine positive Rückmeldung bekommt von den Kollegen, dann muss man sich wirklich Gedanken machen und mal recherchieren über das neue Thema.

57. Sonst, wie schon erwähnt, Telefon ist bei uns an erster Stelle oder (…) Skype und Lync.

Geht sehr schnell.

58. I1: Okay. Genau dann würde mich interessieren, ob es Projekte gibt, wo dann auch auf das Know-how jetzt, beispielsweise von Advisory Kollegen oder von Taxkollegen zurück-gegriffen wird, ob es das eine Zusammenarbeit gibt?

59. E1: Also Tax, eigentlich laufend. Es ist nicht ein Projekt, sondern eher sehr viele Projekte.

Bei mir im Team, wir prüfen so um die 250 Gesellschaften im UGB und wir haben mit dem Herrn XXX eben, weil er zuständig ist für Banken und die ganzen (…), das so vereinbart, wenn es komplizierte Steuerrechnungen sind, die man im Zuge der Prüfung schon an-schauen muss, dann schicken wir die Steuerrechnung mit allen Unterlagen in die Taxab-teilung zu Herrn XXX seinem Team und sie prüfen dann für uns die Steuerrechnung und schicken dann die Arbeitsunterlagen zurück und wir dokumentieren die Arbeitsunterlagen.

60. Das läuft eigentlich ziemlich unkompliziert und per E-Mail. Also die wissen schon ganz genau. Wir schicken dann entweder ein Teammitglied: Hier ist die (…) Steuerrechnung, bitte um kritische Würdigung und Prüfung. Und dann bekommen wir praktisch die geprüfte Steuerrechnung zurück. Mit Advisory haben wir hauptsächlich mit der Frau Schinagel zu tun. Also sie macht Unternehmensbewertungen. Wir bekommen ja im Zuge der Prüfung

viele Unternehmensbewertungen, insbesondere bei Banken, wenn es darum geht um die CF-Berechnungen, Ertragswertberechnungen. Also das ist vorher natürlich alles verein-bart, wir schicken ihr die Unternehmensbewertung und sie schaut sich das kritisch an, also die Bewertungsmethoden, ob die angemessen sind und dann vielleicht die Berechnung an sich vom Ertragswert und bekommen dann eine positive Rückmeldung oder halt generell eine Rückmeldung, anhand von einem Foliensatz auf fünf Seiten. Weil solche Gutachten haben meist einen Umfang von 200, 300 Seiten und sie fasst das dann alles zusammen, fünf, sechs Seiten und schreibt da ihr Fazit halt, ob das Bewertungsgutachten jetzt plausi-bel ist und geeignet ist für die Zwecke und wenn wir Fragen haben, dann rufen wir uns halt zusammen oder sie kommt mal vorbei eine halbe Stunde und wir gehen die offenen The-men oder Punkte durch. Also läuft auch ziemlich unkompliziert. Vor allem, wenn das schon einmal eingespielt ist, weil die Frau Schinagel macht das schon seit drei oder vier Jahren für uns. Die weiß schon, okay im Jänner kommen die und die Gutachten und die Rückmel-dung erfolgt da ziemlich zeitnah, also innerhalb von einer Woche, wenn (…) sollte oder so und dann funktioniert das so schnell.

61. I1: Okay.

62. E1: Weil sie hat das Know-how für Unternehmensbewertungen. Sie kennt das und wir wissen zwar wie das funktioniert, aber, ich sage einmal, ein fortgeschrittener Laie, kennt nicht sofort die Probleme, die jetzt im Gutachten genannt werden. Ansonsten haben wir mit Advisory, muss ich kurz überlegen, wenn es Projekte geben sollte bei Banken, sei es Umstrukturierungen oder irgendwelche IKS-Projekte glaube ich, dann wird schon vorher abgestimmt. Aber diese Abstimmung funktioniert eher auf Partnerebene. Also das Prü-fungsteam ist eher nicht involviert in solchen Projekten.

63. I1: Okay. Gut, das haben wir auch zwar schon ein bisschen gehabt, aber was mich auch noch interessieren würde ist dann natürlich der Kontakt zu externen Personengruppen, jetzt eh hauptsächlich natürlich zum Kunden, wie der erfolgt. Ein bisschen haben wir das glaube ich schon gehabt. Hauptsächlich per Mail am Anfang oder haben Sie zuerst gesagt gehabt.

64. E1: Genau. Also ich war ja vorher bei Deloitte in Wien.

65. I1: Ah okay.

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66. E1: Und da haben ich noch ziemlich regen Kontakt zu Ex-Mitarbeitern und auch zu Vorge-setzten und das läuft entweder über Whats App, weil die Telefonnummern die hat man oder über SMS und teilweise vieles dann auch über Xing. Also es ist zwar nicht so, wie soll ich sagen, dass man sich wöchentlich austauscht, aber schon vielleicht zwei bis dreimal im Jahr und man trifft sich auch. Also das ist dann eher in der Freizeit.

67. I1: Okay. Also da ist dann gerade nur der Kontakt ist zu quasi Mitbewerbern ja eigentlich auch da.

68. E1: Genau, ja.

69. I1: Jetzt aufgrund dessen, dass Sie da einmal beschäftigt waren oder würde sowas glau-ben Sie auch entstehen, wenn das nicht der Fall wäre?

70. E1: Ich glaube ich habe nur Kontakt zu solchen Personen, die ich dann während der Arbeit kennengelernt habe und nicht außerhalb.

71. I1: Okay.

72. E1: Wobei einen Kontakt hätte ich noch im Zuge der Steuerberaterprüfung. Da hat man auch verschiedene Kurse und bei der Kammer und wenn man halt dann in der kleinen Gruppe zusammensitzt und dann tauscht man sich logischerweise aus, wo bist du ange-stellt und so. Da eher solche Veranstaltungen bieten die Gelegenheit das Netzwerk aus-zubauen.

73. I1: Okay. Und direkt beim Kunden aber nicht, wann ich jetzt sage beim Kunden da sind Berater vielleicht von Mitbewerbern, dass da der Austausch irgendwie erfolgt auch oder gar nicht?

74. E1: Also ich habe Kontakte beim Kunden schon, aber auf Xing.

75. I1: Ah okay.

76. E1: Das schon, aber das ist eher dann nicht auf privater Ebene, sondern auf beruflicher Ebene und Austausch eigentlich selten. Wenn dann tauschen wir uns nur beruflich aus.

77. I1: Und über Ihre Kontakte jetzt zu den ehemaligen Kollegen, sage ich jetzt einmal, ich rutsche immer wieder ins Sie ab gell, das ist schon so (lacht).

78. E1: Kein Problem.

79. I1: Kommen da dann auch neue Projekte ab und zu zustande oder gemeinsame Projekte?

(…) ein bisschen anders. Im Audit wahrscheinlich eher nicht oder?

80. E1: Eigentlich nicht, weil es gibt ja im Auditbereich auch so eine Joint-Audit-Prüfung.

81. I1: Ah okay.

82. E1: Also sprich wo ein Unternehmen zwei Wirtschaftsprüfer beauftragen kann. Ja, aber sowas haben wir nicht im Bereich.

83. I1: Im Bereich Banken also (…)

84. E1: Zusammenarbeit im Auditbereich eher, wenn es nicht von Kundenseite gewünscht ist oder Joint-Audit und es gibt auch sehr sehr wenige die das machen glaube ich in Öster-reich. Also ich glaube in Frankreich ist es Pflicht, dass man zwei Wirtschaftsprüfer hat oder zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

85. I1: Okay.

86. E1: Und die arbeiten dann sehr eng miteinander. Wobei ich muss sagen was wir haben, ist bei einer Bank, die hat einen eigenen Revisionsverband, der muss prüfen und die Bank hat uns zusätzlich als freiwillige Abschlussprüfer bestellt. Das heißt es ist kein Joint-Audit, sondern es sind zwei Prüfungen, die prüfen das Gleiche und die stimmen sich dann, also der Revisionsverband stimmt sich dann mit uns ab.

87. I1: Okay.

88. E1: Und ich als Töchterprüfer oder Leasinggesellschaften, ich reporte dann IFRS Packa-ges, dann reporte ich einerseits einen Konzernabschlussprüfer XXX und einerseits den Revisionsverband. Und das stimmt man sich dann auch ab. Das ist klar.