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243

Kleine Mitteilungen.

Zur Etymologie von altind. mleccha. — Zur Auf¬

hellung dieser ZDMG. 68, 719 (Jayaswal) und 72, 286 (Liebich) an-

' geregten Prage gestatte ich mir die folgenden Zusammenstellungen :

mleccha .stammelnd, unverständlich sprechend", mlecchati (äat. Br.)

.wälschen", mlecchitavai (Mahäbhäsya I, 2, 8), Pf. mimleccha (Gr.), s

Part. Pf. pass, mlista mleokita (Gr.). Säyana gibt in seiner Dhätu-

vrtti zu mlecch- Dhätup. 7, 25 die Intensivformen memledmi, mem-

' lidmxis, vgl. auch Hemacandras Dhät. ed. Kirste S. 119: memledvah,

metnledmah, neben memlechvak. Sollten diese Formen mit d nicht

auf grammatischer Fiktion beruben, so könnten sie = urind. *iiiem- lo

lesmi, *memlismas sein (Verf. Zur Textkritik u. Lautlehre des RV.

in WZKM. 21, 132 f.); pali mimliccho, prakr. miccha, meccha (Piscbel,

Prakr. Gr. § 105) aus idg. *mlais-sko , cymr. bloesg .stammelnd,

stotternd" (Loth, Rev. Celt. 20, 348) i): lat. blaesus .stammelnd'

aus *mlais-sos. Die Annahme , daß idg. anlaut. ml zu lat. fl ge- is

' worden wäre, ist sehr anfechtbar, vgl. lat. blandus: ai. vi-mradati

(Johansson, KZ. 30, 441, v. Planta, Gr. d. Osk.-Umbr. I, 305, Brug¬

mann, Grdr.* 1,370), lit. nu-bledn'ejfs .entkräftet' (Bezzenberger,

Lit. Forseb. 205). Dagegen ist lat. flaccus .welk' nicbt mit Walde,

Lat. Wtb.* 296 zu ai. mläyati zu stellen, sondern = idg. bhläk-, so

• lit. blükszti .Welk, schlaff werden". Ebenso steckt in lat. flagrum

.Geißel, Peitsche' idg. bhl: lett. beizet .schlagen', aisi. blaka

.schlagen'; ferner lat. fiavus: ae. bldw, aisi. bldr .blau' (Walde*

' 298), gr. (paXög, lit. balu .weiß werden', bdltas .weißlich*, balgans

dass., lett. bäls .bleich", abg. beh .weiß", arm. bal .Blässe, Bleich- ss heit", ai. bhala .Glanz". Lat. flagitium, das nach Usener, Rhein.

Mus. 56, 5 ff. von flagitäre abgeleitet ist, ist entweder mit Walde*

297 zu flagrum zu stellen, oder geht auf idg. *ghrägh zurück : ai.

I garhate .klagt, tadelt", a.w. garez dass., mj^. gai'zitan. Idg. anlaut.

ml ist demnach im Lat nur zu bl geworden. Lat. blaesus, von so

dem abgeleitet sind die im Oskischen vorkommenden Namen Blaesus,

Blaesius (vgl. Walde* 92), kann wegen seiner Bedeutungsverschieden-

heit unmöglich aus gr. ßlaißög „aufwärts gekrümmte Füße habend'

I entlehnt sein, vgl. z. B. Hippoer. ed. Kuelewein II, 144: tJv ös

ig. TO sGa fieqog l^aQ&grjarj , ßkaiaol yivovxai, rjoaov dh esrävai dv- ss

vavtexi; 213, 5: oncog 6 novg ollya (läXXov, ig rb ßlaiGov qinmv

' cpalvrjraL. 242, 11: tjv Ss ig ro i'ö«, ßlcciGÖrtQot, fiivv^ei 6e rä

e%cü. ßluißog ist vielmehr mit lat. blaesus urverwandt aus *mlais-

1) Foy, IF. 6, 323 hält cymr. bloesg wegen mbret. blisic aus dem Latei¬

nischen entlehnt, allein mbret. blisic bedeutet .d^licat' und ist nach Loth,

. Eev. Celt. 20, 348 gar nicht mit cymr. bloesg verwandt. Die Endung -ic ist

i im Bret. das gewöhnliche Diminutiv-Suff., z. B. garic von garr .jambe", elu-

ennic von eiuen .^tincelle", glasic (glazik) von glas, baudic von baut „voüt", goazennic neben gouazenn „veine", glisic .petit säumen' neben cymr. gleisiad .saumon".

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244 Kleine Mitteilungen.

SOS. Bugge, KZ. 19, 433 will lat. blaesus mit an. kleiss „lispelnd"

verknüpfen , aber lat. b kann nicht aus idg. g entstanden sein.

Bloomfield, Am. Journ. Phil. 6, 46 ff. vergleicht gr. a/ajSlaxftv (neben

a^nkotKiiv; betreffs des n des Wortes vergleiche man J. Schmidt,

fi KZ. 37, 28 f.) „fehlen, irren, sündigen", abg. mhcati „schweigen"

mit ai. mleccha , was aber lautgesetzlicb unmöglich ist. E. Kuhn,

KZ. 25,327 hat pali milakkho mit ai. mlecch- verbunden, was

ebenfalls den Lautgesetzen widerspricbt. Pali milakkho, prakr.

milakkhu „unverständlich, sprechend, Barbar", ai. *mlska, *mlsku :

10 got. untila-malsks „unbesonnen", altsächs. malsc „übei'mütig", nhd.

dial, mulschen „schlafen", mulscli „weich, überreif" (vgl. auch

E. Kubn, KZ. 25, 327, J. Schmidt, KZ. 27, 333, Zupitza, GG. 200),

idg. mlkh-sku : \eä. mürkha „Dummkopf, lett. mülkis dass., lit.

miilkis, gr. (Slä| „schlaff, träge, töricht", ßläna • ftw()6v (Hes.) vgl.

15 Wiedemann, BB. 13, 308, Bezzenberger, BB. 17, 215, gr. afißXamaxco,

ä^ßkaKHv „feblen, sicb vergeben" (vgl. Prellwitz* 31), abg. u-mh-

Ä7ia<« „verstummen", sl. mo^ca<i „schweigen", o-molkniti „verstummen", nsorb. mjelcaJ „schweigen", abg. mhcati „schweigen", poln. milczeö

dass., Sech, mlcecky „schweigend", alb. mekem aus *melkemi „halte

80 den Atem an, bin sprachlos", meke „Dummkopf" (G. Meyer, Alb.

Wtb 268), gr. jiäkxr] „erstarren", fiaixtacj „erstarre", jacsAxiog „er¬

starrend, frostig". Bartholomae's Ansicht (Stud. I, 45, II, 50), daß

ai. mürkhd entweder eine Neubildung zu ai. mürchati oder aus

*mrg + skh entstanden sei, entbebrt jeder Begründung. Unmöglich

85 ist V. Grienberger's Erklärung („Untersuchungen z. got. Wortkunde"

229), die er von got. malsks gibt; nach ihm wäre es = idg. *maldh-

sko (: gr. iidX&atv , abg. mladi) , aber die von ihm angenommene

idg. Grundforni bätte zu got. *malzgs werden müssen.

Die Untersuchung bat somit ergeben, daß altind. mleccha nicht

80 mit altind. *mlska, *mlska (pali milakkho, prakr. milakkhu) ety¬

mologisch verwandt ist , aber beide Worte rein indogermanischen

Ursprungs sind. I. Scheftelowitz.

Äthiopisch KCh Griechenland. — Die historische

Schreibung dieses etymologisch bisher unklaren Namens dürfte dCÖ

86 sein. Ich setze dCÖ dem minäischen o)Q gleich, das Rhodokanakis,

Studien zur Lexikographie und Grammatik des Altsüdarabischen,

II. Heft, S. 70. 72 in der Bedeutung „Westen" erwiesen bat. Die

Minäer mochten dabei in Sonderheit an das im Westen liegende

Ägypten denken, wo Griechen herrschten und Griechen lebten. Im

40 Äthiopischen hat sich dann das Wort, unter Vergessen seiner Be¬

deutung als Himmelsrichtung, fest auf Griecben und Griecbenländer

gerichtet. — Bedeutungslos scheint es, daß in Bezold's Kebra Nagast

S. 126 a 6 ein ägyptisches Wort als RCh angegeben ist.

P. Praetorius.

(3)

245

Verfasserverzeichnis.

(* vor einer Zahl bedeutet, dafi an jener Stelle ein Werk des betr. Verfassers oder Herausgebers angezeigt ist )

.... 199

Brockelmann .... 1 Nobel

Charpentier . . . .... 129

Pischer, A. . . .197 199

.... 183

.... 127

Hari Chand . . . *189

Hultzsch .... 188 224 229

Lehmann-Haupt .... 51

.... 233

Referenzen

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