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718

Kleine Mitteilungen.

Zur Etymologie von Gaza. — S. 452 stellt A. Pischer

die Gründe zusammen, warum Ttty Gaza mit -y stark, fest kaum

zusammenhängen könne. Auch Seybold erklärte diese Ableitung

für „sicher falsch" (ZDPV. 27, 207), nachdem er schon in ZfAss.

1896, 392 darauf hingewiesen, daß auch im Arabischen der Name

mit ^, nicht ^ geschrieben werde. Eine starke Stütze hätte ^,

wenn Kddvrcg bei Herodot 2,159; 3, 5 wirklich Gaza wäre. Gesenius-

Buhl (14. Aufl.) führt dies Kdövrig ohne weiteres als mit Gaza

identisch an. Man vgl. über diese Frage: Krall (Sitz.-Ber. der

Wiener Akad. 1888, 160); Präsek, Forschungen zur Geschichte des

Altertums II, 1898. Clermont-Ganneau hält KäSvrig für Djerabis.

In den Onomastiea sacra (ed. Lagarde) wird Gaza nur 57, 30

nicht mit fortitudo (eius) erklärt; hier liest man gazophylacium

sive fortitudo eius. Sonst bemerkt Hieronymus ausdrücklich 6, 27 :

22, 18 sciendum quod apud Hebraeos non habeat in principio litte¬

ram consonantem , verum incipiat a vocali ain et dicatur Aza,

wobei die Charakterisierung von ain als Vokal beachtet werden mag.

Dies Aza hat Hieronymus 22, 18 für Dt. 2, 23. In der griechischen

Bibel hat nur die hexaplarische Einschaltung in II Reg. (Sam.) 6, 6. 8

A^^ce, Lucian Ofa. Die griechischen Onomastiea bieten 182, 100

Fu^a naQOLnog, was sich wohl durch Ausfall einiger Worte erklärt ;

189, 90 ißxvg uvvTjg rj iaxvog ael Ttlovtog. In letzterer Erklärung

verstehe ich ael nicht, nlomog ist wie gazophylacium des Hiero¬

nymus zu erklären. Letztere Etymologie verbreitete sich im Mittel¬

alter, sodaß z. B. Felix Fabri in seiner Abhandlung de civitate

Ulmensi p. 6 erklärt, Gaza heiße so, weil dort Cambyses verborgene Schätze hatte. Natürlich ist diese Deutung nur auf abendländischem

Boden möglicb. Merkwürdig, daß die Verwechslung von A^arog

(— Asdod) mit Gaza bei Stephanos von Byzanz bezw. Uranios

(s. 0. S. 344) sich auch in der syrischen Übersetzung von 1 Macc.

4, 15 findet (s. P. Smith, Thes. 2850, ohne Hervorhebung, daß

"A^corog sonst nicht = Gaza), nicht aber an den folgenden Stellen

des Buchs, wo A^coxog noch vorkommt. Die Herkunft des Namens

muß also einstweilen noch dahingestellt bleiben; am wahrschein¬

lichsten ist mir aber immer noch die gewöhnliche Deutung.

Eb. Nestle.

(2)

Kleine Mitteilungen. 719

Zu den hebräischen Vokalzeichen. — In dem Artikel

Punctuation der Jewish Encyclopaedia (Bd. X, 1905, S. 270) teilt

Bacher die 6 Vokalzeichen des babylonischen Systems in 3 Gruppen

von je 2 Zeichen: kamez " und patah ^ ; holem ' und schurek ' ;

zere " und chirek . Diese seien offenbar , apparently" von den

8 Vokalbuchstaben N, T, entlehnt. Denn die Zeichen der ersten

Gruppe seien Abkürzungen des t< ; die der zweiten stammen vom

1 ; die der dritten vom i . Pür andere Erklärungen dieser Zeichen

verweist Bacher auf Praetorius , ZDMG. 53,181—196; Mar¬

goliouth, Proc. Soc. Bibl. Arcb. 15, 165fF.; Friedländer,

Monatsschrift 1894, 315. Mir ist unbegreiflich, warum Bacher nicht

anerkennt, daß " aus y abgeleitet ist; siehe Praetorius a. a. 0. 193.

Zu den in der Form selbst liegenden Gründen will ich nur noch

auf die Tatsache aufmerksam machen , daß ja schon die Griechen,

als sie das semitische Alphabet übernahmen, y als Vokal bebandelten,

daß Hieronymus das y ausdrücklich „Vokal" nennt (Onomastiea

sacra passim, z. B. sub voce Gaza 22, 18 sciendum quod apud

Hebraeos non habeat in principio literam consonantem , verum in¬

cipiat a vocali ain); daß die Syrer das aus y entstandene grie¬

chische 0 ihrerseits wieder als Vokalzeichen herübernahmen; und

Beeinflussung des hebräischen Vokalisationssystems durch das syrische,

zunächst allerdings dureh das der östlichen Syrer, nimmt doch auch

Bacher an.^)

Da ebenso das He n von den Griechen als Vokal behandelt

wurde und von Josephus unter den Buchstaben des Tetragrammaton

ausdrücklich als Vokal bezeichnet wird, legt sich auch für das

babylonische " die Frage nahe , ob es nicht , statt wie von Bacher

als Verdoppelung des = als Abkürzung des n anzusehen

sei. Wenn so, trifft das vielleicht auch auf das tiberiensische Zeichen

zu und modifiziert etwas die Auffassung, die ich im Anschluß an

die gewöhnliche Darstellung im Jahrgang 1892 S. 412 vertrat. Da

ich die Literatur von Margoliouth und Friedländer nicbt

zur Hand habe, begnüge ich mich mit dieser Frage über die Her¬

kunft des Sere-Zeichens aus He. -p^ jjpcfip

1) Daß Kahle (ZatW. 21, 1901, 304)'' ebensowenig aus y wie ^ aus f{ hervorgehen läßt, sondern aus einem Strich mit Punkt darüber ( ) und darunter ("), also ähnlich wie ^ _ aus Patah -|- Holem, sei zur Ergänzung von Uacher's A'erweisen noch angefiilirt. (Ebenda ist in der Verweisung auf Kautzsch in der letzten Zeile 36 statt 30 zu lesen.)

(3)

720 Kleine Mitteilungen.

Ci c. f o£

KjiksA^ Jot, — Br. Meißner hat mich mit Bezug auf

meine Bemerkungen zu dieser Wunschformel oben S. 455 brieflich

darauf hingewiesen , daß nach der Nihäia s. v. oüLi» dafür auch

o o E &E

die von mir verworfene Lesart \JilsA»i Jol überliefert worden sei.

Die Stelle (die übrigens, mit einigen kleinen Abweichungen, Lisän

XI, ("vv, Mitte und Täg VI, ("("a, unten wiederkehrt und nach dem

Täg auch von Lane s. v. oLLp» berücksichtigt worden ist) lautet:

tUJ!, oLsJL i^j^ ^s^^i vjf^ ^ (AJLi- e*jLX*.

o£j 3 0>

L»!} vJiJL*>.!j >«JyJ! UÜ3- lXsj juixLaj' >--Jj.üt ö^Ü»! * ;_;LiüLs

^^J^_Jt^ OiJ^t |_5->JU-ci tLiit. Sie beweist aber natürlich nur, daß

ü o £ ^ _ o o S ^

v_ÄjLp>! (dessen Eindringen an Stelle von (..aJLc»! hinter dem synonymen oE

Jo! ja nicht weiter auffallen kann) ein sehr alter Fehler sein

muß. Daß es sicher nur ein Fehler ist, ergibt sicb, ganz abgesehen

von den a. a. 0. von mir namhaft gemachten Parallelen, schon aus

o (j £ o£

der Erwägung, daß der Wunsch oiiii-!^ Jo! „nutze und trage

(dein neues Gewand) ab* in Wirklichkeit ein recht zweifelhafter

OüE cE

Wunsch ist 1), Während die Wendung i_iJLp»!^ Jo! „trage (dein Gewand)

ab und ersetze (es dann) durch ein neues' einen geschmackvollen

und hübsch pointierten Gedanken zum Ausdruck bringt. Die Nihäyx

(und ebenso Lisän und Täg) beschließen denn auch den zitierten

j - cE

Passus mit der Bemerkung xj-^bi! „und diese Aussprache (d. h.

die mit v_i) ist die passendere'.^) ^ Pischer

1) Der höchstens in der Auffussung: „lebe noch lange genug, um es ab¬

tragen zu können' einen befriedigenden Sinn ergibt. Die Nihäia deutet des- o o £

halb allem Anschein nach 0>-ll^!j B.la „und schneide (dann von neuem) aus' (;cjüj^, aber offenbar ganz vrillkUrlich.

2) Ich benutze diese Gelegenbeit um zwei Versehen richtig zu stellen, die meine „Redakteurglossen* in Heft II enthalten. 8. 443, Z. 2 ist, worauf mich die Herren De Goeje und Goldziher aufmerksam machten , e!^! für E^!

zu lesen. S. 453, Z. 9 will De Goeje das allerdings verkehrte vi^naJlt. durch

, c J '

>.i>.Aic ersetzen; uoch einfacher ist es wohl die ganze Stelle zu lesen:

" 'i:

.1^^ sLl wJLij

5 3

(4)

721

Verzeichnis der im letzten Vierteljahr bei der

Redaktion eingegangenen Druckschriften.

(Mit Ausschluss der bereits in diesem Hefte angezeigten Werke. Die Redaktion behält sich die Besprechung der eingegangenen Schriften vor. Anerbieten der Herren Kollegen, das eine oder andre wichtigere Werk eingehend besprechen zu wollen, werden mit Dank akzeptiert. Die mit * bezeichneten Werke sind

bereits vergeben.)

*Willielm Gesenius' hebräisches und aramäisches Handwörterbu.?b über das Alte Testament in Verbindung mit H. Zimmern bearbeitet von Frants Buhl.

14. Aufl. Leipzig, F. C. W. Vogel, 1905. Mk. 18.

*Si&}ers, Eduard - Metrische Studien. II. Die hebräische Genesis. 1. Teil:

Texte. 2. Teil: Zur Quellenscbeidung und Textkritik. [Abhdigg. der phil.- histor. Kl. d. K. S. Ges. d. W., Bd. XXIII, I. IL] Leipzig, B. G. Teubner, 1904. 1905. Mk. 5,60 -j- 8,20.

Bacher, Wilhelm - Die exegetische Terminologie der jüdischen Traditions¬

literatur. Zweiter (Schluß -) Teil. Die bibel- und traditionsexegetische Terminologie der Amoräer. Leipzig, J. C. Hinrichs, 1905. Mk. 11.

Schtvarz, A. - Der Mischneh Thorah, ein System der mosaisch-talmudischen Gesetzeslehre. [In: XU. Jahresbericht der israel.-theol. Lehranstalt in Wien für das Schuljahr 1904/1905.] Wien, Verlag d. israel.-theol. Lehranstalt, 1905.

"l^ISH lyTÖ Die neuhebräische Dichterschule der spanisch-arabischen Epoche.

Ausgewählte Texte mit Einleitung, Anmerkungen und Wörterverzeichnis herausgegeben von H. Brody und K. Albrecht. Leipzig, J. C. Hinrichs, 1905. Mk. 5,80, geb. 6,80.

Steinschneider, Moritz - Die Geschichtsliteratur der Juden in Druckwerken und Handschriften. I. Abteilung : Bibliographie der hebräischen Schriften.

Frankfurt a. M., J. Kaufifmann, 1905. Mk. 6.

Ein Apparatus criticus zur Pesitto zum Propheten Jesaia heraus¬

gegeben von G, Diettrich. [Beihefte zur Zeitschr. f. d. alttest. Wissen¬

schaft. VIII.] Gießen, Alfred Töpelmann, 1905. Mk. 10.

Hobeika, J., avec la collaboration de Pierre Hobeika — Rituel des offices et ceremonies en usage dans l'Eglise Syro-Maronite . . , l^''« partie ; Les ordinations chez les Maronites. Imprimerie Al-Ijtihad [3Abd5 1905]. [Arabisch.]

Rituale Armenorum being the Administration of the Sacraments and the

Breviary Rites of the Armenian Church together with the Greek Rites of Baptism and Epiphany edited from the oldest Mss. by F. C. Cony¬

beare. And the East Syrian Epiphany Rites translated by A. .1.

Maclean. Oxford, Clarendon Press, 1905. 21 sh. net.

Referenzen

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2) Freilich darf nicht Ubersehen werden, daß es sich bei den Arabern zunächst nur um den Namen der Quitte handelt , während es sich bei den Persern um die Quitte selbst

(Mit Ausscliluß der bereits in diesem Hefte angezeigten Werke. Die Redaktion behält sich die Besprechung der eingegangenen Schriften vor; Rücksendungen können nicht erfolgen.

persischen öinvat peretu oder pul) , welche auch beim Weltgericht.. vom Tempelberg über das Tal Josaphat (Kidron) zum

(Mit Ausschlufi der bereits in diesem Hefte angezeigten Werlte^). Die Redaktion beb&amp;lt sich die Besprechung der eingegangenen Schriften vor; BUcksendnngen können nicbt erfolgen;

scheint wohl derselbe Name , aber mit einem noch etwas mehr..

Auch glaube ich, daß man für mnemonische Zwecke nicht leicht so. etwas anderes als naheliegende konkrete

mayati), verbeugt sich jener nicht auch selbst für dich?*.. *aryakS.° sein; als Blumenname

3. Eine irgendwie vollständige Ausnützung des Inhalts der muslimischen Tradition wird nur durch ein alphabetisches Wörterverzeichnis zu ermöglichen sein. In einem solcben Index