BET Ä UBUNG SMITTEL
Ab sofort werden 28 neue psychoaktive Substanzen dem Betäubungsmittel- gesetz (BtMG) unter- stellt (DÄ 33–34/
2012: „Betäubungs- mittelgesetz: Kampf den ,Designer - drogen‘“).
Richtigstellung
Im oben genannten Artikel ist Ih- nen ein Fehler unterlaufen. Sie schreiben: „ . . . flüssige Tilidin- Arzneimittel mit schneller Wirk- stofffreisetzung . . . werden mit sechsmonatiger Übergangsfrist ver- boten.“
Dies ist falsch. Richtig ist, dass schnellfreisetzende Darreichungs- formen nach einer sechsmonatigen Übergangsfrist nur noch über eine BtM-Verschreibung zu verordnen
sind. Sie sind weiterhin verord- nungs- und verkehrsfähig, müssen aber gemäß BtMVV auf einem BtM-Rezept verordnet werden.
Mit einem normalen Rezeptblatt sind nur noch retardierte Tilidin- Formen „normal“ verordnungsfä- hig, da diese Arzneimittel weiterhin ausgenommene Zubereitungen sind.
Tilidinhaltige Tropfen sind weiter- hin im ärztlichen Instrumentarium verfügbar, aber die schnellfreiset- zenden Darreichungen sind keine ausgenommenen Zubereitungen mehr, sondern „echte“ BtM und dürfen grundsätzlich nur noch – analog einem morphinhaltigen Arz- neimittel – über ein BtM-Rezept abgegeben werden.
Dr. Klaus Häußermann, ehemaliges Mitglied des Sachverständigenausschusses für BtM gem. § 1 BtMG, 88471 Laupheim
Herr Dr. Häußermann hat recht. Die Redaktion bedauert den Fehler.
U U G
A n S B g s 2 mittelgesetz: Kampf
H A U SA RZT
Der 115. Deutsche Ärztetag hat in Nürnberg für den Hausarztberuf ge- worben (DÄ 22–23/
2012: „Tätigkeitsbe- richt: Hausarzt – ein schöner Beruf“ von Heike Korzilius).
Ungerechtigkeiten beseitigen
Die „hochprozentige“ Zustimmung zum Positionspapier der BÄK und dessen „Positiv-Potenzialen“ (die diesmal akzentuiert werden sollten) freut alle und macht Staunen; Skepti- ker allerdings stören da offenbar nur und vergraulen mit ihrem „Nörgeln und Jammern“ [Zitat!] den (warum denn?) rarer werdenden Nachwuchs.
Allerdings kommen diese „Ermah- nungen“ und „Nestbeschmutzer-Vor- würfe“ meist von Kolleg(inn)en in
U S
D Ä N H w 2 r schöner Beruf“von
B R I E F E
Regionen, deren Fallwerte eher hoch liegen . . . Wie unklug, der Politik und den Kassen lautstark zu verkün- den, es sei in Bezug auf Honorare et al. alles bestens und damit noch den Vorwand für „Anpassungen“ (nach unten) zu geben! Mögen diese Kolle- gen statt Ermahnungen mit ihren KVen doch bitte mit dafür sorgen, dass solche Ungerechtigkeiten (zwi- schen NRW vs. BAY oder BW be- steht ein Delta bis 40 Prozent!) be- seitigt werden, und viele der „Nörg- ler“ werden verstummen. Mit der Bürokratie, dem Hereinreden von KVen, Juristen, Kassen, Ämtern und anderen mehr lässt es sich dann sicher auch hierzulande besser leben – oder vom (hoffentlich) angepassten Hono- rar eben eine Sekretärin bezahlen . . .
Stefan Amerschläger, 58730 Fröndenberg
Ein wunderschöner Beruf
Hausarzt ist ein wunderschöner Be- ruf. Das hat mir meine fast 40-jähri- ge Tätigkeit als Allgemeinmediziner immer wieder bestätigt.
Dazu benötigte ich weder Zwang noch Anreize. Dankbare Patienten lohnten es mir stets ausreichend.
Während meiner Facharztausbildung gab es zu DDR-Zeiten bereits schon
„Lenkungszuschlag“ für Ärzte in der Ausbildung zum Hausarzt. Das aber war für mich nicht ausschlaggebend.
Auch die Weiterbildung zum Fach- arzt verlief optimal und wurde ge- lenkt und gefördert.
In unzähligen Veröffentlichungen habe ich gleich nach der „Wende“
auf das voraussehbare Chaos hin - gewiesen. „Der Hausarzt wird zum Exot . . .“
Vorbei war es mit der Blüte der All- gemeinmedizin, für die unsere Vor- gänger gekämpft haben.
Scheinbar interessierte das unsere Politiker und Funktionäre überhaupt nicht. Man wollte ja keine „Planwirt- schaft“, man zog das Chaos vor. Zu- dem witterten die gesetzlichen Kran- kenkassen in sinkenden Hausarztzah- len große Einsparmöglichkeiten . . . Da frage ich mich, was soll ein Ärz- tetag bewirken? Was verspricht man sich von ihnen?
Hinzu kommen die ungünstigen Be- dingungen, die der Hausarzt ständig ertragen muss; sinnlose Bürokratie, unsinnige Projekte und dazu ständige Angst, die Medikamente für den Pa- tienten selbst bezahlen zu müssen als Regress.
Das medizinische Personal hat in der Bevölkerung einen sehr guten Ruf.
Das ruft Ärztehasser und Neider auf den Plan mit permanent rezidivieren- den Verunglimpfungen und Verleum- dungen; „Fangprämien“, „Ärzte- schwemme“ und andere Unworte.
Dr. med. Hans-Albert Kolbe, 38820 Halberstadt
FIN A NZEN
Der Ärztetag geneh- migte den Haushalt 2012/2013 der BÄK (DÄ 22–23/2012:
„Zwei wichtige Be- sonderheiten“ von Jens Flintrop).
Sparen
Versteckt in den Berichten zum 115.
Deutschen Ärztetag lauert der Skan- dal: Steigerung der Umlage an die Landesärztekammern um 7 (in Wor- ten: sieben) Prozent! Welche sicher durchgereicht werden . . .
Hier in Bayern steigen also wohl abermals die Beiträge zur Ärztekam- mer, wie in den letzten Jahren üb- lich, um mehr als das Doppelte der
festgestellten amtlichen Inflations- rate. Warum?
1. Der Deutsche Ärzte-Verlag läuft angeblich nicht mehr so profitabel.
Kann ich nun gar nicht nachvollzie- hen. Der Stellen-/Annoncenteil ist so dick wie nie zuvor.
2. Man muss eine eigene Rechtsab- teilung aufbauen. Na, ja. Wie viele Juristen werden es wohl?
Wir reden über eine Erhöhung in der Größenordnung 1,25 Millionen Euro!
Alle Jahre wieder werden Gründe ge- funden, um überproportionale Abga- benerhöhungen zu „rechtfertigen“.
Während die Zwangsmitglieder/Ärz- te permanent weniger bekommen.
Uns wird abverlangt, mit einer sich stetig verschlechternden Einnahmesi- tuation zurechtzukommen. Und eben das verlange ich im Gegenzug von D
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A 1828 Deutsches Ärzteblatt