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Archiv "Steter Tropfen . . ." (24.01.1980)

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DIE GLOSSE

Wenn ACAST sich mit ECOSOC zusammentut

Im „WHO Chronicle" vom Dezem- ber 1979 ist ein Tagungsbericht eines gewissen Dr. Martin M. Ka- plan (früher hoher WHO-Funktio- när, heute Generaldirektor von Pugwash Conferences, wie man zu wissen hat) zu finden. Dem ist — zusammenfassend — folgendes zu entnehmen.

Da hat vom 20. bis 31. August 1979 in Wien eine Sache namens UNCSTD stattgefunden, ausgiebig vorbereitet durch ein Prep-Com von CSTD, das wiederum mit ECO- SOC zusammenhängt. Die eigent- lichen Anstöße gingen aber schon seit 1964 von ACAST aus.

Die Wiener UNCSTD konnte bei soviel potenter Vorbereitung dann auch nicht umhin, zu einem Kom- promiß zwischen entwickelten und nichtentwickelten Ländern zu finden — in Gestalt von ICSTD, wo- zu auch die WHO einen namhaften

Beitrag beisteuerte, festgehalten in document A/CONF.81/BP/WHO.

Ein Dr. T. A. Lambo, seines Zei- chens Deputy Director-General, trug die Sache trotz der zungen- brechenden Konsonantenkombi- nation ohne Stottern (jedenfalls berichtet Kaplan davon nichts) vor oder allenfalls mit jenem gekonn- ten Lispel-Stottern, das gewiefte Internationale sich tunlichst an- eignen, um mit anderen Consul- tant Directors, Deputy und Direc- tor-Generals gleichziehen zu kön- nen.

Aber schweifen wir nicht ab, refe- rieren wir weiter Dr. Kaplans von Pugwash Conferences Konferenz- bericht. Die WHO hat nämlich nicht nur zum Gedanken dieser neuen ICSTD in Wien irgendwie was beigesteuert, sondern schon vor UNCSTD eine Woche mit 200 anderen Leuten zusammen ge- tagt, unter Beteiligung von ACMR, das wiederum vertreten war (unter

anderem) durch Professor Marcel Roche von PAHO-ACMR. Begleitet war das Ganze von diversen panel discussions der NGOs.

Herausgekommen ist dabei, wie oben schon erwähnt, ICSTD; und das soll zunächst 250 Millionen Dollar kosten. Die Entwicklungs- länder — das Wiener Unternehmen hatte mit Entwicklung was zu tun — also, die Entwicklungsländer hat- ten im Prep-Com allerdings 2000 Millionen Dollar bis 1984 und 4000 Millionen Dollar bis 1990 ange- meldet.

Im Vergleich dazu waren die Ko- sten des Wiener Expertentreffens mit gut 50 Millionen Dollar beruhi- gend bescheiden. N. Jachertz

Steter Tropfen . .

Selbstverständlich, mein Herr, ha- ben Sie recht: Ob Sie nun auf der Autobahn weiterhin 160 fahren oder nur noch 120, die paar Liter Benzin machen für die deutsche Energiebilanz nicht das geringste aus. Und es wird auch nicht ein einziges Kernkraftwerk nur deswe- gen weniger gebaut werden.

Selbstverständlich, Herr Doktor:

Ob Sie mal noch ein zusätzliches Mittel aufs Rezeptformular schrei- ben: oder ob Sie es dem Patienten schriftlich geben — obwohl es strenggenommen eigentlich nicht nötig wäre —, daß er ruhig mal eine Woche zu Hause bleiben kann — die paar Mark fünfzig machen nicht das geringste aus gegenüber den -zig Milliarden, die Jahr für Jahr durch die Bücher der deut- schen Krankenkassen gehen.

Oder?

Gerade die Kostenbremsung der jüngsten Zeit im Gesundheitswe- sen hat gezeigt, daß sich die indi- viduellen Bemühungen vieler ein- zelner, jeder in seinem kleinen überschaubaren Rahmen, eben doch zu erklecklichen Beträgen addieren. Und das könnte über

den sachlichen hinaus auch den psychologischen Effekt haben, daß wir alle wieder lernen: so et- was lohnt sich doch.

Wir werden ja bald Gelegenheit haben, dies in einem anderen Bereich auszuprobieren: wenn nämlich die nach allen Anzeichen bevorstehende Ärzteschwemme über uns zusammenschwappt.

Es wird nicht ganz leicht sein, der Öffentlichkeit die Gefahren einer solchen Entwicklung, insbesonde- re die Gefahren für den Patienten, aufzuzeigen, solange es noch im- mer in der Bevölkerung scheinba- re oder wirkliche Gründe für ein Argument gibt, das füreine höhe- re Arztzahl spricht. Nämlich das Argument: „Die Wartezeiten in den Praxen sind immer noch so lang, daß der Patient sich nur wünschen kann, daß noch mehr Ärzte für ihn zur Verfügung ste- hen, um diese Wartezeiten abzu- kürzen."

Der Hamburger KV-Vorsitzende Dr. Jens Doering hat zweifellos mit Recht auf die „erhebliche berufs- politische Brisanz" hingewiesen, die angesichts der bevorstehen- den Ärzteschwemme den Warte- zeiten erneut zukommt. Er hat da- her jeden niedergelassenen Arzt noch einmal aufgerufen, seine Praxis auf die Möglichkeit einer besseren Organisation zu über- prüfen, um so die Wartezeiten zu verkürzen. Dies mag viele Arzt- gruppen betreffen. Doering griff als Beispiel die Gynäkologen her- aus, bei denen offenbar in Ham- burg (oder auch anderswo?) die Wartezeiten gerade für Früherken- nungsuntersuchungen besonders lang sind.

Man kann nur hoffen, daß dort, wo es nötig ist, diese „berufspoliti- sche Brisanz" erkannt wird. Und im Sinne dessen, was eingangs gesagt wurde, sollte man auch herausstellen, warum nach Dr.

Doering jeder niedergelassene Arzt sich hier noch einmal prüfen sollte: Auch „im eigenen Interes- se" nämlich . . . G. Burkart

172 Heft 4 vom 24. Januar 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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