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Ob ihr wollt oder nicht

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Academic year: 2022

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Regisseur Ben Verbong inszenierte 2009 eine bewegende Familiengeschichte.

Die an Krebs erkrankte Laura (Katharina Schubert) versucht mit letzter Kraft, ihre zerrüttete Familie wieder zusammenzubringen.

L

aura ist Ende 20 und die Jüngste von vier höchst unterschied- lichen Schwestern. Ei- nes Tages entscheidet sie sich dazu, ihre Chemotherapie abzu- brechen und in ihr Elternhaus zurückzukehren. Vor ihrem Tod möchte sie die dort vorherr- schenden, verkorksten Verhält- nisse gerade rücken. Doch da- von erzählt sie erst einmal nie- mandem. Sichtlich geschwächt trifft sie bei ihren Eltern ein und bezieht ihr altes Kinderzimmer.

Ihrer Mutter Dorothea (Senta Berger) passt das zunächst gar nicht. Ihrem gutherzigem Vater Henning (Jan Decleir) dagegen ist sie herzlich willkommen.

Dorothea informiert sofort Lau- ras Ehemann Peter (Jan-Gregor Kremp) über den Besuch ihrer Tochter, doch Laura möchte ihn weder sehen noch sprechen.

Nachdem sich ihr eigentüm- liches Verhalten im Kreise der Schwestern herum gesprochen hat, trudeln auch diese nach und nach ein: Schwester Toni (Julia-Maria Köhler), ein aufsäs- siger Wildfang, Businessfrau Su- sanne (Christiane Paul) und Corinna (Anna Böger), die frus- trierte Haus- und Ehefrau. Doch mit dem bevorstehenden Tod Lauras setzt sich niemand so

richtig auseinander. Allen wäre es lieb, sie würde die Chemothe- rapie wieder aufnehmen, sodass jede wieder in ihr normales Leben zurückkehren könnte.

Als Laura sich einen Ausflug wünscht, geht es mit Toni und Corinna zu einem ungewöhn- lichen Ziel: die Familiengrab- stätte auf dem örtlichen Fried- hof. Ganz wohl ist Laura bei dem Gedanken, dass sie sich bald dort unten eingeengt zwi- schen ihren Verwandten befin- den wird, nicht. Nach dem Probeliegen an einem sonnigen Plätzchen auf der Friedhofs- wiese stellt sie außerdem fest, dass ihr die Stelle des Grabs viel zu schattig und kühl erscheint.

Vom Pfarrer lässt sich Laura eine Krankensalbung geben. Mit ihm spricht sie über ihren Schmerz, den sie den Angehöri- gen nicht zumuten möchte. In einem ernsten Gespräch mit Toni macht Laura später doch noch einmal deutlich, dass sie aus dem Leben scheiden möchte und sich ihre Schwester dann an ihrer Seite wünscht. Die beiden machen zudem einen Deal: Lau- ra verspricht, dass sie wieder auf Peter zugeht, sobald Toni ihr DEN Mann fürs Leben vorstellt.

Daraufhin bittet Toni ihren Be- kannten Paul, mit dem sie kürz-

lich eine Nacht verbracht hat, vor Laura ihren Partner zu spie- len. Zunächst lässt er sich darauf ein. Doch als sie bei der Schwes- ter am Bett stehen und Toni ihre gemeinsamen Zukunftspläne schildert, wird ihm das Spiel- chen zu bunt und er flüchtet aus dem Krankenzimmer. Laura hat die Situation längst durchschaut und ihr ist klar, dass ihre Schwester sich tatsächlich in Paul verliebt hat. Sie gibt nach und möchte am nächsten Mor- gen ihr Versprechen einlösen.

Kurz vor der geplanten Versöh-

nung mit Peter entscheidet die- ser sich gegen ein Wiedersehen mit seiner Frau und macht sich auf den Weg zur Fähre. In einer dramatischen Szene hetzt ihm Laura samt Rollstuhl und Toni hinterher, doch das Schiff hat bereits abgelegt, als sie eintref- fen. Laura stürzt sich ins Wasser und wird in einer rührenden Abschlussszene von ihrem Ehe- mann gerettet. Zu guter Letzt finden auch Toni und Paul end- lich zusammen. Auch die Schwestern kommen nun alle prächtig miteinander aus – und Laura hat damit letztlich ihr Ziel der Familienzusammenführung erreicht.

DiagnoseAllgemein bezeich- net Krebs eine Vielzahl von Krankheiten, die aus einem un- kontrollierten Zellwachstum re- sultieren. Dabei wird gesundes Gewebe verdrängt. Unter einem Malignom versteht man einen bösartigen Tumor. Diese Neo- plasien (Gewebeneubildungen) unterteilt man wiederum in Karzinome und Sarkome. Ers- tere sind maligne, epitheliale Tumoren, die sich aus Zellen im Deckgewebe der Haut oder Schleimhaut bilden. Beispiele für diese Art sind Brustkrebs, Leberkrebs, Ovarial- oder Zer-

Ob ihr wollt

oder nicht!

PRAXIS KINO – SCHON GESEHEN?

86 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2013 | www.pta-aktuell.de

ÜBERBLICK

In unserer Serie „Kino – Schon gesehen?“ stellen wir Ihnen demnächst folgende verfilmte Krankheitsthemen vor:

+ Das Meer in mir (Tetraplegie) + Wie ein einziger Tag

(Alzheimer) + Die Kameliendame

(Lungen-TB) + Helen (Depression) + A Beautiful Mind

(Schizophrenie)

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2013 | www.pta-aktuell.de 87 vixkarzinome. Sarkome dagegen

gehen vom Stützgewebe aus und metastasieren schon in frühen Stadien. Sie sind deutlich selte- ner als Karzinome. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem das Osteo-, Fibro- oder neuro- gene Sarkome.

Gestörte ZellvermehrungJe- des Organ kann prinzipiell vom Krebs vereinnahmt werden. Nor- malerweise halten sich Zellpro- liferation und -tod in Balance.

Den Prozess des programmier- ten Absterbens der kleinsten le- benden Einheiten bezeichnet man als Apoptose. Er wird durch die entsprechenden Zel- len selbst aktiviert. Es handelt sich also gewissermaßen um ein

„Selbstmordprogramm“. Den pathologischen Untergang hin- gegen nennt man Nekrose.

Bei der Entstehung ist das oben beschriebene Gleichgewicht ge- stört – die Krebszellen vermeh- ren sich ungehindert. Früher ging man von einer Entwicklung

in drei Abschnitten aus: Ini- tiation (Zellmutation), Promo- tion (Zellvermehrung/-wachs- tum) und Progression (maligne Transformation). Heutzutage weiß man, dass die Karzinoge- nese ein noch viel komplexerer Vorgang ist.

Kanzerogen sind Erbgut verän- dernde Einflüsse. Insbesondere während der Teilung ist die Zel- le für diese schädlichen Wir- kungen empfänglich. Auch wenn das Immunsystem daran gehindert wird, entartete Zellen zu vernichten, wird Krebs ge- fördert.

Kampf gegen Krebs Neben Bestrahlung und Operation gilt die Chemotherapie als wichtiger Behandlungsbestandteil. Sie be- zeichnet sowohl die Anwen- dung von Medikamenten gegen Krebserkrankungen (antineo- plastische Form) als auch die Bekämpfung von Infektionen (antimikrobielle Form). Um- gangssprachlich meint man mit

dem Begriff jedoch in der Regel die Behandlung mit Zytostatika.

Diese stören das Wachstum und die Teilung von sich rasch ver- mehrenden Zellen. Darunter fallen zusätzlich zu den Tumor- zellen zum Beispiel auch ge- sunde Epithelzellen, wodurch es zu den typischen Nebenwirkun- gen wie Haarausfall kommen kann.

Nach der therapeutischen Ziel- setzung unterscheiden Experten vier Arten der Chemotherapie.

Die kurative Methode zielt auf eine vollständige Genesung ab.

Findet das Verfahren im An- schluss an eine operative Sa- nierung statt, wird mit der adju- vanten Chemotherapie versucht, Rezidiven vorzubeugen und eventuell verbliebene Metas- tasen zu eliminieren. Ist es (z. B.

bei einem zu großen Tumor) nicht möglich, eine Operation durchzuführen, kann mithilfe des neo-adjuvanten Vorgehens der Tumor zunächst verkleinert werden, sodass ein operativer

Eingriff möglich wird. Palliative Maßnahmen beziehen sich nur noch auf die Linderung von Beschwerden, wenn eine Hei- lung nicht mehr erreichbar ist.

Diese Variante kommt vor allem bei der Behandlung fortge- schrittener Verläufe zum Einsatz und trägt erheblich zur Verbes- serung der Lebensqualität der Erkrankten bei. Des Weiteren unterscheidet man Chemothe- rapien nach Therapiephase, Ap- plikationsform und nach der Anzahl der eingesetzten Wirk- stoffe. Normalerweise besteht sie aus einer Kombination ver- schiedener Substanzen. Dazu existieren Vorgaben, die die An- wendung genau festlegen. Ein Beispiel ist das ABVD-Schema, bei dem die Stoffe Adriamycin, Bleomycin, Vinblastin und Da- carbazin (gegen Morbus Hodg- kin) Verwendung finden.

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Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

© Fernando Gregory / 123rf.com

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