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Archiv "Frühtest auf Alzheimer in Erprobung" (02.11.2007)

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A2978 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 44⏐⏐2. November 2007

A K T U E L L

Der Nutzen von Rabattverträgen für Versicherte der Allgemeinen Orts- krankenkasse (AOK) sei bereits im zweiten Quartal 2007 bemerkens- wert gewesen. Diese Auffassung vertrat Dr. Christopher Hermann, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der AOK Baden-Würt- temberg, Mitte Oktober bei einer Eu- roforum-Veranstaltung in Berlin.

Allein die direkten Einsparungen durch die Zuzahlungsbefreiungen bei den etwa zwölf Millionen AOK- Versicherten erreichten Hermann zufolge rund vier Millionen Euro.

Indirekt hätten die Ortskrankenkas- sen circa 30 Millionen Euro ein- gespart.

Auch unter dem Blickwinkel der Patientenzufriedenheit zog Her- mann eine positive Bilanz. „Die ra- battierten Medikamente waren über- wiegend sofort verfügbar“, behaup- tete er. „Die negative Presse über anfängliche Lieferschwierigkeiten ebbt jetzt ab“, sagte Hermann.

Dass zum 1. Oktober die sogenann- te Friedenspflicht ausgelaufen ist und Apotheker nun ohne Ausnahme

rabattierte Medikamente abgeben müssen, bewertete Hermann nicht als Problem: „Sechs Monate Über- gangsfrist müssen für Akademiker ausreichen.“

Dem positiven Lagebericht von Hermann widersprach Dr. Hans- Jürgen Seitz, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die Rabattver- träge hätten eine „chaotische Start- phase“ hinter sich. Die Verträge führten in den Apotheken zu einer erheblichen Arbeitsbelastung. sun

FRÜHTEST AUF ALZHEIMER IN ERPROBUNG

US-Forscher haben einen Bluttest entwickelt, der einen Morbus Alzheimer zwei bis sechs Jahre vor der klinischen Manifestation erken- nen soll. In einer retrospektiven Studie in Nature Medicine (2007; doi:10.1038/nm1653) erziel- te der Test eine 90-prozentige Genauigkeit. Ob er sich als Frühtest für den Morbus Alzheimer eignet, bleibt abzuwarten. Eine Validierung steht noch aus. Anders als frühere – und aus- nahmslos gescheiterte – Früherkennungstests setzt die Gruppe um Tony Wyss-Coray von der Stanford-Universität nicht auf den Nachweis von Bestandteilen untergegangener Nervenzel- len, die irgendwie den Weg in den Liquor cere- brospinalis oder sogar ins Blut gefunden haben könnten. Ihre Idee bestand darin, dass die pa- thologischen Veränderungen im Frühstadium eine Immunreaktion auslösen und dass Signal- proteine ausgesandt werden, die dann auch im

Blut nachweisbar sind. Daher bestimmten die Forscher in 259 archivierten Blutproben von Alzheimerpatienten aus den USA, aus Schwe- den, Polen und Italien 120 verschiedene Sig- nalproteine. Tatsächlich fanden sie 18 Signal- proteine, die beim Morbus Alzheimer vermehrt im Blut auftreten. Sie bildeten daraus ein „Pa- nel“, welches die klinische Diagnose mit einer Genauigkeit von 90 Prozent „vorhersagte“.

Ergebnisse müssen validiert werden In einer zweiten Kohorte von 47 Patienten mit leichten kognitiven Einschränkungen, einer potenziellen Vorstufe des Morbus Alzheimer, wurde die spätere Erkrankung in 91 Prozent der Fälle „vorhergesagt“, und zwar zwei bis sechs Jahre vor der klinischen Diagnose. Ge- nau genommen wurde die Erkrankung nicht

„vorhergesagt“, da die Untersuchungen an

archivierten Blutproben vorgenommen wur- den. Aus diesem Grund müssen die Ergebnis- se in weiteren Kohorten validiert werden.

Skepsis ist angebracht, da sich in der Vergan- genheit mehrere Tests als unbrauchbar erwie- sen haben.

Der derzeit am höchsten bewertete Alzhei- mertest wurde im Jahr 2006 von schwedi- schen Forschern in Lancet Neurology (2006;

5: 228–34) vorgestellt. Er weist erhöhte Kon- zentrationen bestimmter Plaque-Proteine im Liquor nach und erreichte in einer prospektiven Kohorte eine Sensitivität von 95 Prozent und eine Spezifität von 83 Prozent. Auch hier steht eine Validierung in anderen Kohorten noch aus. Andere Gruppen, etwa die norwegische Firma DiaGenic, setzen auf eine Kombination aus Gensignaturen und bildgebenden Ver-

fahren. Rüdiger Meyer

Das Deutsches Herzzentrum Berlin und das Herzzentrum Nordrhein- Westfalen in Bad Oeynhausen gründen eine gemeinsame Stiftung für ihre Herzklappen- und Gewebe- banken. Die Stiftung solle gewähr- leisten, dass dringend benötigte, hochwertige Gewebe zur Verfügung stünden, erklärte Prof. Dr. med.

Dr. h. c. Roland Hetzer, Ärztlicher Direktor des Herzzentrums Berlin.

Aufgabe der Stiftung soll die Ent- nahme, Beurteilung und Lagerung nach internationalen Qualitätsstan- dards sein. Wichtig seien dabei

Transparenz und die Sicherstellung der Gemeinnützigkeit.

Die herzchirurgischen Kliniken an der Ludwig-Maximilians-Uni- versität in Großhadern und am Deutschen Herzzentrum München hätten ihre Bereitschaft zur Mitar- beit erklärt. Die Stiftung sei offen für weitere Partner, auch bezüglich anderer Gewebe, wie Augenhorn- häute. Geplant ist eine europaweite Ausdehnung der Stiftung.

Die Rahmenbedingungen hatten sich mit Inkrafttreten des Gewebe- gesetzes im August geändert. EB RABATTVERTRÄGE

AOK rechnet mit erheblichen Einsparungen

GEWEBEBANKEN

Herzzentren gründen Stiftung

Foto:Photothek

Auf der Suche nach dem richti- gen Präparat:

Apotheker berichten von einer chaoti- schen Startphase der Rabattverträge.

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