• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Morbus Alzheimer: Kognitiver „Stress“ wird kompensiert" (17.11.2000)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Morbus Alzheimer: Kognitiver „Stress“ wird kompensiert" (17.11.2000)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Infektiöses Blutplasma

Prozess gegen Mediplasma

Ärzte wegen fahrlässiger Körperverletzung ange- klagt

V

or dem Landgericht Kassel hat am 7. November der Prozess gegen einen 60-jähri- gen Arzt und eine 41-jährige Ärztin begonnen. Beide waren Geschäftsführer und Gesell- schafter der inzwischen stillge- legten Firma Mediplasma. Ih- nen wird fahrlässige Körper- verletzung in vier Fällen vorge- worfen. 1998 hatten sich acht

Patienten am Universitätskli- nikum Göttingen durch Blut- übertragungen mit Hepatitis C infiziert. Die Staatsanwalt- schaft wirft der Geschäfts- führung von Mediplasma vor, frühere Blutspenden nicht schnell genug nachgetestet und nicht im erforderlichen Um- fang vom Markt genommen zu haben. Laut Anklage hätten so vier der acht Infektionen noch verhindert werden können.

Die mitangeklagte Ärztin sprach in einer von ihrer Anwältin verlesenen Erklä- rung von einem „tragischen Unfall“. Wegen „gravierender Zweifel an der Zuverlässigkeit der verantwortlichen Perso- nen“ war das Unternehmen im September 1999 stillgelegt worden.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 46½½½½17. November 2000 AA3045

Morbus Alzheimer

Kognitiver „Stress“

wird kompensiert

D

er Morbus Alzheimer entsteht viele Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, bevor eine Hirnleistungsschwäche kli- nisch manifest wird. Amerikanischen Forschern ist es jetzt gelungen, diese frühen Störungen mit der funktionellen Kernspintomographie sichtbar zu ma- chen (N Engl J Med 2000; 343: 450–

456). Dabei zeigte sich, dass die Patien- ten ihre „kognitiven Defekte“ lange Zeit durch eine verstärkte Hirnakti- vität kompensieren. Susan Bookhei- mer von der Universität in Los Angeles untersuchte 30 neurologisch unauffälli- ge Personen im Alter von 47 bis 82 Jah- ren mithilfe der funktionellen Kern- spintomographie. Darunter befanden

sich 16 Träger des Epsilon-4-Allels des Apolipoprotein E-Gens. Die anderen waren genetisch unauffällig. Epsilon-4- Allel-Träger haben ein erhöhtes Risi- ko, an Morbus Alzheimer zu erkran- ken. Ein Gentest allein kann jedoch nicht klären, ob sie auch tatsächlich von einer Hirnleistungsschwäche betroffen werden. Denn viele Genträger bleiben bis ins hohe Alter unauffällig.

E

ine Vorhersage auf eine entstehende Demenz erlaubt hingegen die funktio- nelle Kernspintomographie. Dabei wer- den die Bilder angefertigt, während die Personen einem Gedächtnistest unter- zogen werden. Hierfür müssen sie sich eine Reihe von zusammenhanglosen Wörtern merken. Werden die Personen später gebeten, die Wörter zu nennen, löst dies bei einigen Epsilon-4-Allel-Trä- gern eine vermehrte Aktivierung in Hirnregionen aus, die für Lernprozesse benötigt werden – etwa im Hippokam-

pus, aber auch in den Sprachzentren Broca und Wernicke. Diese Patienten mussten sich mehr anstrengen als ande- re: Sie befanden sich in einem kognitiven Stress, den sie allerdings meisterten, denn die Testergebnisse waren nicht schlechter als in der Kontrollgruppe.

A

ls die Patienten mit der höchsten Ak- tivierung zwei Jahre später erneut zum Lerntest antraten, gehörten sie zu den ersten, die eine manifeste Gedächt- nisschwäche zeigten. Damit ist es erst- mals möglich, eine Hirnleistungsschwä- che bei Personen mit erhöhtem Risiko vorherzusagen. Allerdings ist die funk- tionelle Kernspintomographie zurzeit noch zu aufwendig, um sie im klinischen Alltag einzusetzen. Profitieren dürfte in erster Linie die Forschung, da es nun möglich ist, Medikamente an Personen zu testen, die mit hoher Wahrscheinlich- keit an einem Morbus Alzheimer er-

kranken. Rüdiger Meyer

Akut

Stürmisches Herbstwetter führte im Oktober zu einem drasti- schen Rückgang der Luftschadstoffkonzentrationen gegenüber dem Vor- monat. Richtwertüberschreitende Schwebstaubkonzentrationen ( > 500 µg/m3) beeinträchtigten zwar kurzzeitig in Berlin, Sachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz die Luftqualität, konnten aber den allgemeinen „Gute- Luft-Trend“ nicht beeinflussen. Allergiker und Asthmatiker werden das zu schätzen wissen.

Copyright: GEORISK Datenbasis:

Monatsmaximal-

Luftqualität im Oktober 2000

Acht Patienten der Göttin- ger Universitätsklinik hatten sich über Qua- rantäneplasma mit Hepa- titis C infiziert. Es wird in der Regel sechs Monate bei – 40 bis – 45 Grad in Blutbanken gelagert (hier die Blutzentrale eines Stuttgarter Kran- kenhauses). Foto: dpa

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das was Sie tun können, ist die vielen „Ich muss“ gezielt zu hinterfragen nach dem Motto: „Muss ich das wirklich alles sofort, dringend und schnell erledigen, oder sollte ich

7.3.3 Stressausmass der Eltern und elterliches Erziehungsverhalten unter Einbezug des elterlichen Befindens und der elterlichen Partnerschaftsqualität

Morbus Alzheimer im Alltag: Leichte Demenz: Zu Beginn der Krankheit lässt sich eine Alzheimer Demenz nur sehr schwer als solche erkennen, da sich die Symptome zunächst nur als

Gegenanzeigen: Stillzeit; Säuglinge und Kleinkinder bis 1 Jahr; schwere Lebererkrankungen; Überempfi ndlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder dem sonstigen

Konzentriert sich die Furcht vor einer Erkrankung auf das Herz, besteht eine außeror- dentliche Angst unter einer Herzerkrankung zu leiden, könnte Kalium arsenicosum

Unterstützend kann dabei auch ein Kombinationspräparat aus drei verschiedenen Wirkstof- fen aus dem Metall- und Mineralreich sein: Kalium phos- phoricum, Aurum und Ferrum-Quarz..

Bei anhaltendem Stress beispielsweise arbeitet der Organismus ständig auf Hochtouren und fährt auch dann, wenn der Mensch sich eigentlich erholen sollte, zum Beispiel während des

To evaluate whether grid-cell-like representations were also reduced under the conditions of similar temporal and spatial stability of the voxel-wise grid orientations between