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Morbus Alzheimer: Verhindert ein NSAR die Plaquebildung?

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Kann ein nichtsteroidales Antirheuma ti - kum die Alzheimer-Krankheit stoppen?

Eine Antwort darauf lässt sich zurzeit zwar nicht geben, aber jüngste Forschungen nähren gewisse Hoffnungen. Ein interna- tionales Forscherteam, unter ihnen auch Wissenschaftler vom Brain Mind Institute in Lausanne, hat gerade in «Nature» (2008;

453: 925–929) beschrieben, wie Tarenflur- bil (Flurizan®), ein rechtsdrehendes Enan- tiomer von Flurbiprofen, im Gehirn die Bil- dung von Betaamyloid verhindern kann.

Die Forscher stellten fest, dass unter Taren- flurbil die Konzentration von Betaamyloid 42 sinkt, während die des um 4 Aminosäu- ren kürzeren Betaamyloid 38 ansteigt.

Möglicherweise ist dies der Schlüssel zur Erklärung des Wirkmechanismus: Beta- amyloid 38 kann nämlich von den Nerven- zellen weiter verstoffwechselt werden,

während sich Betaamyloid 42 ablagert und die Plaques bildet, die neben den neuro - fibrillären Fasern für den Morbus Alzhei- mer krankheitsspezifisch sind.

Beide Betaamyloide entstehen durch Spal- tung des sogenannten Amyloid Precursor Protein (APP) unter Einwirkung mehrerer Enzyme, den sogenannten Sekretasen. Da man vermutete, dass Substanzen wie Flur- biprofen diese Enzyme beeinflussen, wer- den sie auch als Gamma-Sekretase-Modu- latoren (GSM) bezeichnet. Aktuelle Expe - rimente zeigen aber, dass Flurbiprofen offenbar am APP angreift und dessen drei- dimensionale Struktur verändert.

Inzwischen ist bereits eine Phase-III-Studie mit 1684 Patienten abgeschlossen worden.

Mit ersten Ergebnisse wird noch in diesem Monat gerechnet, Details will die Herstel- lerfirma Myriad auf einem Kongress der

Alzheimer's Association Ende Juli in Chi- cago präsentieren.

Bahnbrechende Erfolgsmeldungen sind trotz der vielversprechenden experimentel- len Erkenntnisse allerdings zunächst nicht zu erwarten. Die kürzlich in «Lancet Neurology» (2008; 7: 483-493) vorgestell- ten Phase-II-Studienergebnisse fielen eher gemischt aus. Unter der höheren Dosierung von 800 mg Tarenflurbil zweimal täglich konnten die Prüfparameter «Verschlechte- rung in den Aktivitäten des täglichen Le- bens» und «Globalfunktion» nur bei Patien- ten mit leichter Alzheimer-Krankheit güns- tig beeinflusst werden, die Ergebnisse in den kognitiven Tests waren jedoch nicht signifikant. An der Studie hatten insgesamt 210 Patienten mit leichter bis mittelschwe- rer Alzheimer-Krankheit teilgenommen. ■ U.B.

«Nature»-Studie:

Morbus Alzheimer: Verhindert ein NSAR die Plaquebildung?

M E D I E N

M O D E N

M E D I Z I N

Eine Insulinbehandlung wird bei Typ-2- Diabetikern gewöhnlich erst in Betracht ge- zogen, wenn mit oralen Antidiabetika eine akzeptable Blutzuckerkontrolle nicht mehr zu erreichen ist. Einige begrenzte Studien haben jedoch Anzeichen gegeben, dass mit einer kurzen, intensiven Insulintherapie bei neu diagnostizierten Typ-2-Diabetikern eine anhaltende Euglykämie ohne Bedarf für orale Antidiabetika zu erzielen ist. Diese

«Remission» soll bei etwa 40 Prozent der Patienten immerhin für ein Jahr anhalten.

Nun ist eine randomisierte Studie dieser Frage nachgegangen und wurde soeben in

«The Lancet» publiziert (Weng J. et al., Vol.

371, 24. Mai 2008, 1753–7160). In einer zwei bis fünf Wochen dauernden Behand- lung erhielten 382 neu mit Typ-2-Diabetes diagnostizierte Patienten an neun verschie- denen Zentren in China randomisiert ent- weder eine intensive Insulintherapie mittels

kontinuierlicher subkutaner Infusionen be- ziehungsweise multipler täglicher Injektio- nen oder orale Antidiabetika. Eine gute Blutzuckerkontrolle wurde bei 92 Prozent der Patienten in durchschnittlich acht Ta - gen erreicht. Bei Bestimmung zwei Tage nach Ende der Initialbehandlung war die

«first-phase»-Insulinsekretion unter allen drei Behandlungsregimes signifikant erhöht worden. Ein Jahr später war die Remission jedoch in den Insulingruppen si gnifikant höher (kontinuierliche Infusion: 51,1%, multiple Injektionen: 44,9%) als in der Gruppe, die initial mit oralen Antidiabetika behandelt worden war (26,7%). Ausser- dem erreichte die Abnahme der akuten Insulinantwort in den Insulingruppen wäh- rend eines Jahres keine statistische Si gni - fikanz, während in der Gruppe mit oralen Antidiabetika eine signifikante Reduktion auffiel, was darauf schliessen lässt, dass die

Erhaltung der «first-phase»-Insulinsekretion wahrscheinlich zur besseren Remissions- rate nach Insulintherapie beitrug. Noch bleiben die Mechanismen, die für den günstigen Effekt der intensiven Initial - behandlung mit Insulin verantwortlich sind, im Detail unklar. Nahe liegend ist die Vorstellung, dass die exogene Insulin - zufuhr den stark geforderten Betazellen eine gewisse Ruhephase verschaffte, wäh- rend der Sulfonylharnstoff Gliclazid stimu- latorisch wirkte. Obwohl sich gegen die Studie anführen lässt, dass nur eine einzige ethnische Gruppe untersucht wurde und dass die Beschreibung der Betazellfunktion und glykämischen Kontrolle während des Beobachtungsjahrs eher dürftig ist, sollte das Konzept der intensiven Insulintherapie beim frühen Typ-2-Diabetes weiter unter-

sucht werden. ■

H.B.

Randomisierte Studie aus China:

Intensive Insulintherapie sofort nach Typ-2-Diabetes-Diagnose hilft nachhaltig

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ARS MEDICI 13 2008

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