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Archiv "PSYCHOTHERAPIE: ... wahr ist" (18.05.1978)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

PSYCHOTHERAPIE

Zu dem Beitrag von Prof. Dr. med. Walter Bräutigam: „Psychoanalyse — in die Me- dizin integriert" in den Heften 6 und 7/

1978:

... wahr ist

1. Ich bin nicht Vorstandsmitglied der Gesellschaft für wissenschaftli- che Gesprächspsychotherapie e. V., sondern einer der Sprecher der Ar- beitsgemeinschaft der Ärzte in die- ser Gesellschaft.

2. Unwahr ist die Behauptung, ge- sprächspsychotherapeutische Wei- terbildung werde in Schnellkursen erworben. Wahr ist vielmehr, daß für das Zertifikat „Gesprächspsycho- therapeut in der GwG", das allein Grundlage meines Gleichstellungs- antrages Psychoanalyse — Ge- sprächspsychotherapie — Verhal- tenstherapie ist, sowohl für Ärzte wie für Diplompsychologen seit 1974 Weiterbildungsgänge von min- destens 3jähriger Dauer vorliegen und durchgeführt werden, die denen von psychoanalytischen Weiterbil- dungsinstituten voll vergleichbar sind. Die entsprechenden Weiterbil- dungsrichtlinien sind von jeder- mann vom Sekretariat der Gesell- schaft für wissenschaftliche Ge- sprächspsychotherapie, 5000 Köln 1, Werderstraße 20, zu erhalten. Im Rahmen dieser Weiterbildungsgän- ge sind zumal für Ärzte in demsel- ben Maße ausreichende psychiatri- sche, internistische und tiefenpsy- chologische Krankheitserkenntnisse vorgeschrieben. Auch wurde bisher für die gesprächspsychotherapeu- tisch weitergebildeten Ärzte zum Er- werb des Zusatztitels ein Jahr psychiatrische Weiterbildung aner- kannt.

3. Unwahr ist die Behauptung, es gäbe keine ärztlichen Ausbilder in Gesprächspsychotherapie. Wahr ist:

derzeit sind 8 Ärzte als Ausbilder der Gesellschft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie aner- kannt. Darunter sind 6 Ärzte für Neu- rologie und Psychiatrie, 2 Ärzte und Diplompsychologen, 3 Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Psychothera-

pie", 1 Professor für Neurologie und Psychiatrie, 2 Professoren für Medi- zinische Psychologie. Daneben sind noch 59 Diplompsychologen als Ausbilder der Gesellschaft tätig.

4. Unwahr ist die Behauptung, es sei kaum möglich, Ärzte und Psy- chologen zu finden, die über einen Wochenkurs hinaus systematisch Ärzten eine fortlaufende Unterwei- sung und Supervision in Ge- sprächspsychotherapie gäben.

Wahr ist: nach den Ausbildungs- richtlinien der Gesellschaft für wis- senschaftliche Gesprächspsycho- therapie für Ärzte und Diplompsy- chologen sind 200 Stunden thera- peutische Praxis mit Patienten, da- von 100 Stunden unter fortlaufender Supervision in verschiedenen klini- schen Institutionen Pflichtteil der Weiterbildung. Die Supervision wird unter der Leitung eines GwG-Ausbil- ders durchgeführt. Die therapeuti- sche Praxis umfaßt eine mindestens 2jährige klinische gesprächspsy- chotherapeutische Tätigkeit, die mindestens 200 Therapiestunden mit mindestens 5 Klienten unter- schiedlicher Problematik umfaßt.

Die Supervision soll sich auf alle Klienten erstrecken. Sie muß in Hö- he von 100 Stunden belegt werden.

Sie kann sowohl einzeln als auch in Gruppen erfolgen. Die in der Ausbil- dung durchgeführten Gesprächs- psychotherapien müssen vollstän- dig dokumentiert, das heißt durch psychodiagnostische Vor- und Nachher-Daten (Veränderungsmes- sung), Verfahren zur Dokumentation des Therapieprozesses (z. B. Klien- ten- und Therapeutenbegleitbögen), Klientenbefragung nach Abschluß der Therapie und Tonbandaufnah- men des Therapieprozesses belegt werden. Jeder Zertifikatsinhaber hat also eine qualifizierte fortlaufende Unterweisung und Supervision.

Prof. Dr. med. G.-W. Speierer Leiter der Einheit Medizinische Psychologie und Medizinsoziologie der Universität Regensburg

Universitätsstraße 31 8400 Regensburg

GLOSSE

Ignoranz

Da haben doch die Meinungs- forscher bei einer Umfrage nach den am meisten ge- schätzten und am höchsten geachteten Berufen wieder einmal festgestellt, daß 84 Prozent den Arzt zuerst ge- nannt haben. Es folgen Pfar- rer (42 Prozent), Hochschul- professor (40 Prozent), Rechtsanwalt (36 Prozent), Atomphysiker (35 Prozent).

Man kann verzweifeln ob die- ses bösartigen Nichtverste- henwollens. Sollten die Stan- desvertreter vielleicht . ..?

Vielleicht, daß die Noelle-Neu- mann . .? Suggestivfragen?

Bestechung? Vielleicht aber, daß die Deutschen alle zu den paar guten Ärzten gehen, die es ja wohl auch geben soll, und deshalb diesem gräßli- chen Irrtum aufgesessen sind.

Man müßte das dringend wis- senschaftlich analysieren, besser noch soziologisch aus- leuchten .. .

Prof. Dr. med. G. Jörgensen Nikolausburger Weg 5 a 3400 Göttingen

IN VERSEN

Sprüche wie der folgende hat unser Le- ser, schön geschrieben und im Wechsel- rahmen, in seinem Wartezimmer aufge- hängt.

Sozial-Versicherung

Daß Viele tragen des einen Last war schöpferisch im Gedanken!

Den Kostendämpfern hat's nicht gepaßt,

sie bringen den Schwächsten ins Wanken!

Dr. med. Ludwig Goepel Brückerstraße 1

6330 Wetzlar

1218 Heft 20 vom 18. Mai

1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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