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Archiv "Calciumantagonisten: Amlodipin verzögert Atherogenese" (17.01.2003)

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Die Entwicklung einer Arte- riosklerose ist ein schleichen- der Prozess, bei dem erste Ge- fäßveränderungen im Kindes- alter auftreten können. Bei den meisten Menschen neh- men sie ohne klinische Zei- chen langsam zu, bis es zu ei- nem Herzinfarkt oder Schlag- anfall kommt. Mit hochauflö- sendem Ultraschall lassen sich heute schon im Frühstadium solche vaskuläre Läsionen vi- sualisieren und quantifizieren.

Ein Surrogatparameter der Arteriosklerose ist dabei die Intima-Media-Dicke (IMD) der A. carotis communis, die sich als unabhängiger Prädik- tor für die atherosklerotisch verursachten myokardialen und zerebralen ischämischen Ereignisse erwiesen hat. Je dicker die Intima-Media, de- sto größer die Gefahr eines späteren Herzinfarkts oder Schlaganfalls.

Calciumantagonisten vom Dihydropyridintyp sowie ei- nige ACE-Hemmer haben ein antiatherosklerotisches Poten- zial. In der ARES-Studie (Amlodipin Regression Stu- dy) sollte geprüft werden, ob das lang wirksame Dihy- dropyridin Amlodipin (Nor- vasc®) oder der ACE-Hem- mer Enalapril die Entwicklung arteriosklerotischer Gefäßver- änderungen bei Hypertoni- kern besser hemmen kann, be- richtete Prof. Klaus Stumpe (Bonn). 218 Patienten mit ei- nem mittleren Blutdruck von 162 zu 98 mm Hg erhielten in dieser multizentrischen, im Doppelblindversuch durch- geführten Studie für zwei Jah- re randomisiert täglich 5 bis 10 mg Amlodipin oder 10 bis 20 mg Enalapril. Primärer Endpunkt war die Änderung der IMD der A. carotis com- munis an einer am meisten be- troffenen Stelle.

Innerhalb der ersten drei Wochen sanken die Blut-

druckwerte in beiden Grup- pen vergleichbar ab und blie- ben bis zum Studienende auf normotonem Niveau. Die IMD reduzierten sich bei den mit dem Calciumantagonisten behandelten Patienten signifi- kant mehr als unter dem ACE- Hemmer. Sie nahm während der zweijährigen Therapie in der Amlodipingruppe um 0,11 mm (von 0,867 auf 0,758 mm), unter Enalapril um 0,08 mm ab (von 0,892 auf 0,813 mm).

Eine Regression der IMD von 0,1 mm, die als erhebliche Verminderung des kardiovas- kulären Risikos angesehen wird, zeigten 68,5 Prozent der mit Amlodipin und 49,5 Pro- zent der mit Enalapril behan- delten Patienten.

Trotz vergleichbar guter Kontrolle der Blutdruckwerte, so Stumpe, falle die Regression der atherosklerotischen Ge- fäßveränderungen an der A.

carotis communis deutlich stär- ker und häufiger unter dem Calciumantagonisten vom Di- hydropyridintyp als unter dem ACE-Hemmer aus. Die fehlen- de Korrelation zwischen den Änderungen des Blutdrucks und der IMD lässt auf zusätzli- che blutdruckunabhängige Me- chanismen schließen.

Die ersten arterioskleroti- schen Veränderungen spielten sich am Endothel ab, erklärte Prof. Hermann Haller (Han- nover). Eine Hypertonie oder andere kardiovaskuläre Risi- kofaktoren machen die Per- meabilitätsbarriere des Endo- thels löchrig, sodass Zellen aus dem strömenden Blut und Ma- krophagen in die Gefäßwand einwandern können. Außer- dem werden Zytokine und Wachstumsfaktoren freige- setzt, welche glatte Gefäßmus- kelzellen zur Proliferation an- regen. Gleichzeitig kommt es zu einer vermehrten Bildung von Matrixproteinen. Das so geschädigte Endothel verliere

die Fähigkeit, vasorelaxieren- de Substanzen wie Stickstoff- monoxid zu bilden, und se- zerniere vermehrt vasoaktive Stoffe, erinnerte Haller. Calci- umantagonisten greifen in die Arteriosklerose-Kaskade ein und hemmen die einzelnen Schritte der Atherogenese.

Da sie sowohl über antipro- liferative als auch antioxida- tive Eigenschaften verfügen, können sie die endotheliale Dysfunktion wieder beheben.

So steigern sie die Freisetzung von NO, reduzieren die freien

Radikale und hemmen die Proliferation und Migration glatter Gefäßmuskelzellen.

Calciumantagonisten eignen sich daher vor allem für die frühe Phase der Atherogene- se, wobei Amlodipin unter den Vertretern dieser Wirkgruppe als derjenige mit dem größten antioxidativen Potenzial gilt.

Dr. med. Karin Kreutzberg

Pressekonferenz „Norvask®setzt Maß- stäbe – Neue Daten zur antiathero- sklerotischen Wirksamkeit“ der Firma Pfizer GmbH in Wien

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 317. Januar 2003 AA139

Calciumantagonisten

Amlodipin verzögert Atherogenese

Unternehmen

Rückruf des Grippeimpfstoffs Influsplit – GlaxoSmithKline (GSK) ruft alle Chargen des Grippeimpfstoffs Influsplit SSW®2002/2003 zurück. Hin- tergrund für diese Entschei- dung sind drei Verdachtsfälle einer zeitnah nach der Imp- fung aufgetretenen Infektion, bei denen eine bakterielle Ver- unreinigung des Impfstoffs nicht ausgeschlossen werden konnte. GSK geht davon aus, dass es sich um Einzelfälle handelt, da interne und exter- ne Experten bei der Überprü- fung der Herstellungsprozesse keine Hinweise auf Fehler in der Produktion gefunden ha- ben. Vorsorglich hat sich GSK entschlossen, Influsplit SSW 2002/2003 zurückzurufen.

Der Impfstoff sollte unfrei und ungekühlt, möglichst in der Originalverpackung, an folgende Adresse zurückge- schickt werden: Pharmalogi-

stik GmbH, Retourenabtei- lung, Siemensstraße 1, 59199 Bönen. Impfstoffe, die sich in Arztpraxen befinden, können über die Apotheken zurück- geschickt werden.Weitere Fra- gen beantwortet das GSK- Serviceteam unter Telefon 08 00/1 22 33 55.

Neue Galenik – Die medika- mentöse Therapie der beni- gnen Prostatahyperplasie be- deutet für viele Patienten eine Langzeittherapie. Mit Urion® uno/UroXatral® uno 10 mg Retardtabletten steht ein uro- selektiver Alphablocker mit einer neuartigen galenischen Formulierung (Geomatrix®- System) zur Verfügung, das ei- ne kontrollierte Freisetzung des Wirkstoffs Alfuzosin er- möglicht. Für die Patienten bedeutet dies eine verlässliche 24-Stunden-Wirkung bei opti- mierter Verträglichkeit. EG

Patienten mit bipolarer Störung für Studie gesucht

Die Firma GlaxoSmithKline hat eine klinische Studie zur Vor- beugung manischer und depressiver Episoden bei bipolaren Störungen gestartet. Ziel ist es, herauszufinden, ob der bei ma- nisch-depressiven Patienten geprüfte Wirkstoff (Lamotrigin) – zusätzlich zur Basismedikation – auch im Praxisalltag wirksam und verträglich ist. An der Studie sind niedergelassene Ärzte und Klinikärzte aus ganz Deutschland beteiligt. Die Behand- lungszeit wird voraussichtlich neun Monate betragen. Es sind elf Arztbesuche vorgesehen. Patienten mit einer manisch-de- pressiven Störung, die an der Studie teilnehmen möchten, können sich bis 31. März beim Service-Team von Glaxo- SmithKline, Montag bis Freitag von 18 bis 20 Uhr, unter der Te- lefonnummer 01 80/3 45 61 00 melden. ER

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