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Wer steckt eigentlich hinter …

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154 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2021 | www.diepta.de

FINALE

B

erlin, Februar 1993: Es ist kalt in der Stadt.

Sabine Werth und die anderen Mitglieder der Initiativgruppe Berliner Frauen entschließen sich, obdachlosen Menschen zu helfen. Als

„Berliner Tafel“ unterstützen sie fortan Bedürftige einer Notunterkunft und bringen ihnen zweimal pro Woche sechzig warme Mahlzeiten aus den Küchen verschiedener Hotels und Restaurants.

Diese Hilfsaktion ist eigentlich nur für einen Winter geplant, doch viele soziale Einrichtungen bitten um weitere Unterstützung. Sabine Werth ist Sozialarbeiterin; sie über- legt nicht lange und sagt zu, denn Lebensmittel gibt es im Überfluss und Armut auch.

Und gerade weil es so viele bedürftige Menschen in der Stadt gibt, entscheidet sich Sabine Werth von Anfang an gegen eine staatliche Unterstützung. Die Etats anderer Hilfsprojekte sollen nicht beschnitten werden und die Ber- liner Tafel e.V. bleibt unabhängig. Die Vereinsarbeit finan- ziert sich ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbei- träge. In der ganzen Stadt sammelt die Berliner Tafel nun die Lebensmittel ein, die noch völlig in Ordnung sind, aber von den Supermärkten nicht mehr verkauft werden: Äpfel mit kleinen Druckstellen, krumme Gurken, Backwaren und Joghurts am Mindesthaltbarkeitsdatum.

Diese Idee entwickelt eine Dynamik, mit der niemand gerechnet hat. Bereits im ersten Jahr gründen sich weitere Tafeln im Bundesgebiet. Viele Menschen kommen aus dem In- und Ausland zur Berliner Tafel und suchen nach Impul- sen für ähnliche Projekte in ihrer Heimat.

Mittlerweile unterstützt die Berliner Tafel rund 125 000 be- dürftige Menschen im Monat mit Lebensmitteln. 75 000

Seit 1993 sammelt die Berliner

Tafel e.V. unverkaufte, aber

frische Lebensmittel ein und verteilt sie an Bedürftige.

Mittlerweile unterstützt der Verein rund 125.000 Menschen im Monat.

Wer steckt

eigentlich hinter …

Sabine Werth ist die Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel e.V. und damit der ersten Tafel Deutschlands. Die „Mutter aller Tafeln“ hat eine Bewegung initiiert, die weit über Deutschland hinaus wirkt. Allein in der Bundes­

republik gibt es derzeit 952 Tafeln.

Menschen erreicht der Verein über die Belieferung sozialer Einrichtungen wie Obdachlosenunter- künfte, Drogennotdienste, Kinder- und Jugendein- richtungen; etwa 50 000 weitere Menschen kommen jeden Monat in die 45 Ausgabestellen von LAIB und SEELE und erhalten dort Lebensmittel für zuhause.

LAIB und SEELE ist eine Aktion der Berliner Tafel, der Kirchen und des rbb.

Die Corona-Situation in 2020 hat auch die Berliner Tafel vor große Herausforderungen gestellt. Der Verein musste innerhalb kürzester Zeit eine zweite Halle auf dem Berliner Großmarkt in Betrieb neh- men, um coronagerecht weiterarbeiten zu können.

Und weil im Frühjahr nahezu alle Ausgabestellen vorübergehend schließen mussten, hat sich der Ver- ein für eine Belieferung der bedürftigen Menschen mit Lebensmitteln an der Wohnungstür entschie- den. Insgesamt wurden weit mehr als 150 000 Tüten gepackt. Die sozialen Einrichtungen werden unver- ändert beliefert. Allerdings packt der Verein für Ob- dachlose zusätzliche Tüten, die coronagerecht aus- gegeben werden können.

Auch wenn sie befürchtet, dass die Zahl armer Men- schen steigen wird, bleibt Sabine Werth optimis- tisch: „Wir haben immer gesagt, dass wir an der Seite der Bedürftigen stehen und dabei bleibt es.“

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.berliner-tafel.de

© (Dietmar Gust/ Berliner Tafel)

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