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Abgebildete Personen: Holger Iborg, Andreas Sommer, Sonja Hausmann, Gerhard Oestreich (v. l.)

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Academic year: 2022

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Jahresbericht 2018

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Abgebildete Personen:

Holger Iborg, Andreas Sommer, Sonja Hausmann, Gerhard Oestreich (v. l.)

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3 Inhaltsverzeichnis

4 LAGEBERICHT 2018

5 Grundlagen der Sparkasse und Geschäftsmodell 6 Wirtschaftsbericht

8 Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs 13 Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage

17 Nachtragsbericht

17 Nichtfinanzielle Erklärung

18 Risiko-, Prognose- und Chancenbericht

37 JAHRESABSCHLUSS 2018 38 Jahresbilanz

40 Gewinn- und Verlustrechnung 41 Anhang

61 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN WIRTSCHAFTSPRÜFERS

67 BERICHT DES VERWALTUNGSRATES

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Lagebericht 2018

der Sparkasse Harburg-Buxtehude

Land Niedersachsen

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5

Grundlagen der Sparkasse und Geschäftsmodell

Die Sparkasse Harburg-Buxtehude mit Hauptsitz in Hamburg-Harburg ist gemäß

§ 3 Niedersächsisches Sparkassengesetz (NSpG) eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Niedersachsen (SVN), Hannover, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin, angeschlossen. Sie ist beim Amtsgericht Hamburg unter der Nummer A 92898 im Handelsregister eingetragen.

Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband Harburg-Buxtehude, der von der Stadt Buxtehude und dem Landkreis Harburg gebildet wird. Ausleihbezirk der Sparkasse ist das Gebiet des Trägers und das Staatsgebiet der Freien und Hansestadt Hamburg.

Die Sparkasse ist als Mitglied im Sparkassenstützungsfonds des Sparkassenverbandes Niedersachsen dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem ist von der BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt worden.

Organe der Sparkasse sind der Vorstand und der Verwaltungsrat. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern. Er leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung und vertritt die Sparkasse gerichtlich und außergerichtlich. Der Verwaltungsrat besteht aus dem Vorsitzenden und 17 weiteren Mitgliedern. Der Verwaltungsrat berät den Vorstand und überwacht dessen Geschäftsführung.

Die Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen mit der Aufgabe, die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung, der mittelständischen Wirtschaft sowie der öffentlichen Hand zu sichern, die finanzielle Eigenversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und die Entwicklung der Region zu fördern. Dieser öffentliche Auftrag ist im NSpG niedergelegt und prägt das Geschäftsmodell. Die Sparkasse handelt nicht ausschließlich gewinn-, sondern auch gemeinwohlorientiert.

Zum 31. Dezember 2018 werden im Geschäftsgebiet insgesamt 21 Beratungscenter und 26 SB-Filialen unterhalten.

Die Sparkasse arbeitet rentabel, um ihre Kapitalbasis für die Zukunft zu stärken. Sie fördert mit ihrer Geschäftstätigkeit verlässlich die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft in der Region.

Die Einlagen der Kunden werden insbesondere zur Refinanzierung von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen, private Personen und Kommunen in der Region verwendet. Basis- Bankdienstleistungen werden für jedermann bereitgestellt und auch wirtschaftlich schwächeren Personen wird so die Teilnahme am Wirtschaftsleben ermöglicht.

Die Sparkasse verfolgt eine verantwortungs- und risikobewusste Geschäftspolitik. Sie refinanziert sich hauptsächlich über Kundeneinlagen oder im Interesse der Kunden bei Förderbanken. Die Kunden werden langfristig betreut und Investitionen werden mit Maß und Weitblick gefördert.

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Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2018

Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung

Die von den USA ausgehenden Abschottungen und zollpolitischen Konflikte sorgten 2018 in der Weltwirtschaft für einen etwas schwächeren Welthandel als noch im Jahr zuvor.

Der Euroraum schloss das Jahr 2018 mit einer Wachstumsrate von 1,8 Prozent ab. Das ist gegenüber dem vorangegangenen wachstumsstarken Jahr eine Abschwächung.

Das Wachstum der deutschen Wirtschaft erreichte mit 1,4 Prozent wieder einen positiven Wert. Wachstumstreiber waren die binnenwirtschaftliche Nachfrage und Konsumausgaben des Staates. Der Außenhandel hat 2018 nicht zum Wachstum beigetragen. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt um 1,9 Prozent und damit stärker als in den letzten Jahren. Für den Arbeitsmarkt wurde erneut ein Rekord bei der Zahl der Erwerbstätigen gemeldet. Die Arbeitslosenquote ist um 0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent zurückgegangen.

Die Metropolregion Hamburg ist mit dem Hamburger Hafen eine zentrale Warendrehscheibe zwischen Nordeuropa, Asien, Nord- und Südamerika sowie Afrika. Nach Rotterdam und Antwerpen ist der Hamburger Hafen der drittgrößte in Europa. Die Region ist eine der wettbewerbsfähigsten Deutschlands und Europas. Dank bester Infrastruktur, qualifizierter Fachkräfte, innovationsfreudiger Unternehmen und für Spitzenforschung bekannter Forschungsinstitute ist die Wirtschaft auch weiterhin auf Wachstumskurs. Gefördert durch die hohe Lebensqualität wächst die Bevölkerung stetig. Die Metropolregion gehört zu den attraktivsten Immobilienmärkten in Europa.

Die Logistikbranche zählt im Großraum Hamburg zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen.

Viele Unternehmen nutzen die Region für Umschlag, Distribution und Lagerung.

Multinationale Unternehmen steuern von hier aus ihre globalen Netzwerke. Der Hamburger Hafen ist der wichtigste Arbeitgeber in der Metropolregion. Er ist nicht nur Deutschlands größter Universalhafen, sondern auch ein wichtiger Verteilerpunkt für den Warenhandel zwischen Nord- und Ostsee. Der Gesamtumschlag sank im Jahr 2018 um 1,0 Prozent auf 135 Millionen Tonnen.

In der südlichen Metropolregion Hamburg agiert neben der Hansestadt Hamburg ein engmaschiges Netz von Akteuren auf Landesebene Niedersachsen (Logistikinitiative Niedersachsen) und auf regionaler Ebene durch die Wirtschaftsförderer des Landkreises (Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH). Mit Fokus auf die südliche Metropolregion vernetzt speziell die Süderelbe AG dort die Unternehmen.

Die Entwicklung der regionalen Arbeitsmarktzahlen entspricht dem positiven Bundestrend:

Im Landkreis Harburg lag die Arbeitslosenquote zum Jahresende unter dem Vorjahr bei 3,6 Prozent, in der Stadt Buxtehude bei 3,8 Prozent. In Hamburg ist die Quote auf 5,9 Prozent, im Bezirk Hamburg-Harburg auf 7,4 Prozent gesunken.

Entwicklung der Kreditwirtschaft

Das Drei-Säulensystem der deutschen Kreditwirtschaft - bestehend aus Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken - hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu beigetragen, dass sich alle Kreditinstitute den Anforderungen eines wachsenden Wettbewerbs permanent anpassen mussten. Die Sparkasse stellt sich diesem Wettbewerb mit dem aktiven Angebot einer ganzheitlichen, auf die persönlichen Wünsche und Anforderungen der Kunden abgestellten Beratung und ihren Anlageprodukten. So profitiert letztlich der Verbraucher von dem Wettbewerb, den die bewährten kreditwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland ermöglichen.

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7

Sparkassen sind mit bundesweit 385 Instituten, über 13.000 Geschäftsstellen und rund 217 Tausend Mitarbeitern in ganz Deutschland vertreten. Gemeinsam mit den Verbundpartnern innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe stellen sie ein flächendeckendes kreditwirtschaftliches Angebot für alle Teile der Bevölkerung sicher.

Entwicklung des Zinsniveaus

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Zinssatz von -0,4 Prozent für die Einlagefazilität und Null Prozent für Hauptrefinanzierungsgeschäfte unverändert auf dem Niveau vom März 2016 belassen. Allerdings wurde das 2015 beschlossene geldpolitische Instrument der Wertpapierkäufe, das die EZB zum Ankauf von Anleihen zur Abwendung einer drohenden Deflation genutzt hatte, Ende 2018 eingestellt.

Die Zinsentwicklung zeigt im Jahresverlauf 2018 kaum Bewegung und verharrte auf einem nach wie vor sehr niedrigen flachen Niveau. Ebenso stagnierten die Umlaufrenditen europäischer Staatsanleihen, bei den inländischen Schuldverschreibungen gaben sie im Durchschnitt sogar etwas nach.

Entwicklung der Aktienmärkte

Die Aktienmärkte erlebten 2018 insgesamt eine schwächere Wertentwicklung. Es herrschte trotz positiver Vorhersagen am Jahresanfang ein Aktienjahr mit teilweise größeren Schwankungen. Hauptgründe dafür waren politische Unsicherheiten, der Handelskonflikt zwischen den USA und der weiteren Welt sowie die restriktivere Notenbankpolitik.

So geriet auch der DAX - ausgehend von knapp 13.000 Punkten Anfang 2018 - zum Jahresende unter Druck und sank auf weit unter 11.000 Punkte.

Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen

Auch 2018 wurden vom Gesetzgeber weitere Regulierungsmaßnahmen in Kraft gesetzt, die die Kreditwirtschaft weiter belasten.

Die BaFin hat am 27. Oktober 2017 die seit langem erwartete finale Fassung der novellierten Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) vorgelegt. Das Rundschreiben trat mit Veröffentlichung in Kraft. Während Klarstellungen umgehend anzuwenden waren, galt für sogenannte Neuerungen eine Umsetzungsfrist bis 31. Oktober 2018.

Zum 3. Januar 2018 sind die MiFID II-Richtlinie (2014/65/EU) und die zugehörige MiFIR-Verordnung in Kraft getreten. Das neue Regelwerk enthält u. a. umfangreiche Vorgaben zur Stärkung des Anlegerschutzes durch Anpassung der Verhaltens- und Organisationspflichten von Wertpapierfirmen, speziell durch höhere Informations- und Transparenzpflichten. Die Umsetzung der Regelungen erforderte in der Kreditwirtschaft einen hohen Zeitaufwand und die Bindung erheblicher Mitarbeiterkapazitäten.

Darüber hinaus ist zum 1. Januar 2018 das neue Investmentsteuergesetz in Kraft getreten.

Zum Ablauf des Geschäftsjahres 2018 sind nach wie vor diverse Fragestellungen zur Umsetzung durch den Gesetzgeber noch nicht abschließend geklärt.

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Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Vor dem Hintergrund des positiven konjunkturellen Umfeldes in der Metropolregion Hamburg blickt die Sparkasse auf ein anspruchsvolles aber insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück.

Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Bestand 31.12.2018

Mio. Euro

Veränderungen 2018

Mio. Euro

2018

%

2017

%

Geschäftsvolumen 1) 4.037 +240 +6,3 +2,1

Bilanzsumme 3.971 +251 +6,7 +1,7

1)Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten

Das Geschäftsvolumen und die Bilanzsumme der Sparkasse lagen im Geschäftsjahr 2018 erneut über dem Niveau des Vorjahres und übertrafen die Erwartungen. Die Geschäftsentwicklung war durch ein zunehmendes Kreditgeschäftsvolumen insbesondere beim gewerblichen Kundengeschäft gekennzeichnet. Die Entwicklung der Passivseite wurde maßgeblich von gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden geprägt.

Entwicklung des Aktivgeschäfts

Bestand 31.12.2018

Mio. Euro

Veränderungen 2018

Mio. Euro

2018

%

2017

%

Kundenkreditvolumen1) 3.420 +160 +4,9 +3,3

darunter:

- durch Grundpfand-

rechte gesichert 1.713 -31 -1,8 +3,0

- Kommunalkredite 117 +10 +9,3 -2,4

- Avalkredite 66 -11 -14,8 +29,9

- sonstige

Personalkredite 1.524 +192 +14,5 +3,0

Forderungen an

Kreditinstitute 41 -27 -39,6 -13,1

Wertpapiervermögen 266 -1 -0,4 -0,6

1) einschließlich Eventualverbindlichkeiten

Kundenkreditvolumen

Mit einem Jahresendbestand von 3,4 Mrd. Euro lag das Kundenkreditvolumen um 4,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Dieses Wachstum übertraf sowohl die eigenen Erwartungen als auch die durchschnittliche Entwicklung der Sparkassen des niedersächsischen Verbandsgebietes.

Es entfiel nahezu ausschließlich auf die sonstigen Personalkredite, während sich die durch Grundpfandrechte gesicherten Kredite leicht rückläufig entwickelten.

Das Wachstum entfiel vor allem auf die Kredite an Unternehmen und Selbständige, deren Anteile mehr als die Hälfte des Kundenkreditvolumens ausmachten. Dabei wurden die Zuwachsraten des Vorjahres nochmals übertroffen. Anders als im Jahr 2017 hatten aber auch die Kredite an Privatpersonen Volumensteigerungen zu verzeichnen. Auf dieses Segment entfielen am Jahresende über 40 Prozent des Kundenkreditvolumens.

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Innerhalb des gewerblichen Kreditgeschäfts hat die Kundengruppe der Bauträger und Immobilieninvestoren weiter an Bedeutung gewonnen. In diesem Segment konnte von der erneut sehr positiven Entwicklung des Immobilienmarktes profitiert werden. Die Verankerung vor Ort und das umfassende Fachwissen im gewerblichen Immobiliengeschäft erlaubten es, die bestehenden Potenziale für die Sparkasse zu nutzen. Neben der Finanzierung von Projekten im Süderelberaum liegt ein weiterer Schwerpunkt auf dem Hamburger Immobilienmarkt.

Im Bereich der privaten Wohnungsbaufinanzierung hielten die Trends zu längeren Zinsbindungen auf der einen Seite und zur Nutzung freier Liquidität für vertraglich vereinbarte Sondertilgungsmöglichkeiten und Kreditrückzahlungen bei Fälligkeit auf der anderen Seite weiter an.

Das Gesamtvolumen der Kreditbewilligungen belief sich im Jahr 2018 auf knapp 0,7 Mrd. Euro. Damit wurde das Vorjahr um 0,1 Mrd. Euro bzw. 16,9 Prozent übertroffen. Die Wachstumsquote der Darlehenszusagen übersteigt den Vergleichswert im Verbandsdurchschnitt - insbesondere bei den Kreditbewilligungen an Unternehmen und Selbständige - deutlich. Der Jahresendbestand an offenen unwiderruflichen Kreditzusagen betrug 0,4 Mrd. Euro und erreichte damit das Niveau des Vorjahres.

Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute verloren weiter an Bedeutung und sanken im Jahresverlauf um rund 40 Prozent auf 41 Mio. Euro.

Wertpapiervermögen

Die Wertpapiereigenanlagen zeigten mit einem nahezu unveränderten Bilanzvolumen von knapp 0,3 Mrd. Euro eine kontinuierliche Entwicklung. Das Wertpapiervermögen besteht weiterhin fast ausschließlich aus einem Wertpapier-Spezialfonds.

Die Anlageschwerpunkte des Spezialfonds lagen hauptsächlich in gedeckten, öffentlichen und staatsgarantierten Anleihen sowie zu geringeren Anteilen in europäischen Aktien und in- und ausländischen Unternehmensanleihen. Mit den im Berichtsjahr vorgenommenen Umschichtungen wurde eine Reduzierung der Bestände an Unternehmensanleihen zugunsten der übrigen Anlageschwerpunkte erreicht. Die Vermögensanlage erfolgte mit dem Ziel der Liquiditätssicherung sowohl in betriebswirtschaftlicher als auch in aufsichtsrechtlicher Hinsicht, der Diversifikation und Ertragsgenerierung unter Berücksichtigung von Rendite/Risiko-Gesichtspunkten.

Beteiligungen

Der Gesamtbestand an Beteiligungen einschließlich der Anteile an verbundenen Unternehmen sank gegenüber dem Vorjahr um 7 Mio. EUR auf 12 Mio. Euro. Die Bestandsveränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert einerseits aus einer Abschreibung der Beteiligung am SVN infolge der Wertminderung der Anteile des SVN an der Nord/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale (Nord/LB) in Höhe von 11 Mio. Euro, andererseits aus einem Zugang zu einer kommunalen Beteiligung an einer Wohnungsbaugesellschaft in Höhe von 4 Mio. Euro.

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10 Entwicklung des Passivgeschäfts

Bestand 31.12.2018

Mio. Euro

Veränderungen 2018

Mio. Euro

2018

%

2017

% Verbindlichkeiten

gegenüber Kunden 3.106 +244 +8,5 +2,7

darunter:

- Spareinlagen 1.112 0 -0,0 -1,9

- andere Verbindlichkeiten 1.994 +244 +14,0 +5,8

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

444 -17 -3,7 -5,3

Mittelaufkommen von Kunden

Der Bestandszuwachs der bilanzwirksamen Kundeneinlagen um 8,5 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro übersteigt die ursprünglich moderaten Wachstumserwartungen bei weitem und liegt auch über dem Vergleichswert im Durchschnitt der niedersächsischen Sparkassen.

Da viele Kunden wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus freie Liquidität für Sondertilgungen oder Ablösungen von Wohnungsbaudarlehen nutzen, ist diese Entwicklung umso nennenswerter.

Das Wachstum wurde erneut ausschließlich von den täglich fälligen Geldern getragen, die nach wie vor als Zwischenanlage dienen. Den Schwerpunkt bildeten darunter die Sichteinlagen der Privatpersonen mit einem überproportionalen Anstieg um 11,3 Prozent.

Innerhalb der Spareinlagen, die sich insgesamt stetig entwickelten, setzte sich die Verschiebung von den längerfristigen Anlageformen hin zu den Produkten mit 3-monatiger Kündigungsfrist weiter fort, wobei das S-Prämiensparen flexibel die bevorzugte Sparform der Kunden war.

Die Gesamtersparnis der Kunden, also der Zuwachs der bilanzwirksamen Anlagen zuzüglich des Nettoabsatzes im nicht bilanzwirksamen Kundenwertpapiergeschäft, stieg auf eine Gesamtsumme von über 0,3 Mrd. Euro und erreichte damit im Vorjahresvergleich annähernd eine Verdoppelung.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von über 0,4 Mrd. Euro zeigten gegenüber dem Vorjahr eine geringfügige Bestandsabnahme. Fällige Mittel wurden zurückgeführt. Bei dem Bilanzbestand handelt es sich überwiegend um Weiterleitungsmittel, die der Finanzierung des langfristigen Kundenkreditgeschäfts dienen. Bei den weiteren Refinanzierungsmitteln handelt es sich um Pfand- und Sparkassenbriefe.

Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte Dienstleistungen

Neben dem zinstragenden Geschäft spiegelt sich die wachsende Bedeutung der Dienstleistungsgeschäfte auch 2018 im Provisionsüberschuss wider.

Wichtige Ertragsbausteine waren nach wie vor die Bereiche Giroverkehr und Immobilien.

Dabei ist es gelungen, die Erträge in beiden Bereichen gegenüber dem Vorjahr deutlich zu steigern.

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Der signifikante Ertragszuwachs im Girobereich um nahezu 1,8 Mio. Euro ist bei relativ konstanter Stückzahl ursächlich in erster Linie auf die Umstellung der Giropreismodelle zum 1. Oktober 2017 zurückzuführen.

Dank der Vermittlung durch die Sparkasse wurden 454 Käufer oder Mieter (im Vorjahr 364) mit einem um 39 Mio. Euro auf 113 Mio. Euro deutlich gestiegenen Immobilienumsatz neue Eigentümer oder Nutzer der Objekte. Die Nettocourtage verbesserte sich dementsprechend um 40,1 Prozent auf 4,0 Mio. Euro. Diese erfreulichen Erfolge konnten durch die enge Verzahnung und vor allem die gute Zusammenarbeit aller Vertriebsbereiche realisiert werden.

Im Wertpapiergeschäft konnte dagegen nicht an die positive Entwicklung der Vorjahre angeknüpft werden. Das gute Provisionsergebnis des Vorjahres wurde bei einem trotz gestiegener Anzahl der Kundendepots rückläufigen Umsatz nicht ganz erreicht. So nahm das Umsatzvolumen um 23,5 Prozent auf 327 Mio. EUR ab. Während das Interesse an Anteilen in Investmentfonds und festverzinslichen Wertpapieren abnahm, sorgte das niedrige Zinsniveau für eine Belebung der Aktienumsätze. Die Kunden der Sparkasse hatten per 31. Dezember 2018 insgesamt 859 Mio. Euro und damit 2,6 Prozent weniger als am Ende des Vorjahres in Wertpapieren angelegt.

Die Anzahl der vermittelten Sach-, Lebens- und Rentenversicherungen wurde zwar insgesamt um 6,1 Prozent auf 8.309 gesteigert, mit dem Beitragsvolumen von zusammen 42,3 Mio. Euro wurde der gute Vorjahresumsatz von 50,5 Mio. Euro jedoch nicht bestätigt und die Erwartungen insoweit nicht voll erfüllt. Ursächlich für diese Entwicklung war einerseits die spürbar gestiegene Stückzahl der abgeschlossenen Verträge im Bereich der Sachversicherungen, andererseits der zahlen- und volumenmäßige Rückgang in der Sparte der Lebens- und Rentenversicherungen.

Das Bauspargeschäft ist traditionell ein wichtiger Baustein der ganzheitlichen Kundenberatung. Aufgrund des vielfachen Wunsches nach Erwerb oder Modernisierung von Wohneigentum ist das Produkt in der Kundenberatung nach wie vor von großer Bedeutung.

Allerdings hat sich der Umsatz 2018 bei vermittelten Bausparsummen von insgesamt 57,2 Mio. Euro im Vorjahresvergleich um 13,1 Prozent reduziert und entsprach insoweit nicht ganz der prognostizierten Entwicklung. Die durchschnittliche Bausparsumme lag bei 1.115 neu abgeschlossenen Verträgen mit 51 Teuro unvermindert auf einem sehr guten Niveau.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der S-Kreditpartner GmbH im Bereich des privaten Konsumenten- und Autokreditgeschäftes konnten die herausragenden Vermittlungsleistungen 2017 ebenfalls nicht ganz wiederholt werden. Mit erreichten 35,7 Mio. Euro Neugeschäftsvolumen lag der Wert um 4,1 Prozent unter dem Vorjahreswert, wobei sowohl die Anzahl als auch der durchschnittliche Kreditbetrag leicht gesunken sind.

Derivate

Derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswapgeschäften dienten der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos.

Investitionen, wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen

Im Jahr 2018 wurde die Umgestaltung des Beratungscenters Buchholz abgeschlossen.

Außerdem erfolgten der Ausbau des Digitalen Beratungscenters und die Einrichtung einer neuen SB-Filiale.

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12 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Personal- und Sozialbereich

Wichtigster Erfolgsfaktor der Sparkasse bleiben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einem möglichen Fachkräftemangel beugt die Sparkasse durch eine langfristige Personalplanung und stetige Qualifizierungsmaßnahmen vor. Durch ein integriertes Gesundheitsmanagement wird die Sparkasse ihrer Rolle als verantwortungsbewusster Arbeitgeber gerecht.

So investierte die Sparkasse auch im Geschäftsjahr 2018 in die Qualifikation und Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Insgesamt absolvierten elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterführende Bildungs- bzw. Studienprogramme. Davon qualifizierten sich sechs Beschäftigte zum Bachelor of Arts sowie zwei zum diplomierten Bankbetriebswirt. Auch in Zukunft bietet die Sparkasse über die S-Karrierewege Schulungen und Seminare zur fachlichen sowie persönlichkeitsbildenden Weiterentwicklung an, um eine überdurchschnittliche Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherzustellen. Im vergangenen Jahr begannen acht junge Menschen ihre Ausbildung bei der Sparkasse.

Die Zahl der durchschnittlich Beschäftigten nahm gegenüber 2017 ab. Im Jahr 2018 waren im Durchschnitt insgesamt 657 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im Vorjahr 693) bei der Sparkasse aktiv beschäftigt. Hiervon waren 396 Vollzeitkräfte (im Vorjahr 415), 236 Teilzeitkräfte (im Vorjahr 241) sowie 25 Auszubildende (im Vorjahr 37).

Kundenbeziehungen

Das Leitmotto „Aus Nähe wächst Vertrauen“ bleibt weiterhin das Selbstverständnis der Sparkasse und zeichnet die Kundenbeziehungen aus. So stellt die Marktausschöpfung, gemessen an dem Marktanteil an Hauptbankverbindungen bei den Privatkunden und an der mittels Kundenbefragung erhobenen Kundenzufriedenheit, einen wesentlichen Treiber für die Ergebnisse der Sparkasse dar.

Auf dem Weg der Kundennähe bilden die Beratungscenter den zentralen Vertriebskanal. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungscenter stehen täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr persönlich für die Kunden zur Verfügung.

Ergänzt wird dieses Angebot im Rahmen des stetigen Ausbaus des Multikanalvertriebs um den Service eines Digitalen Beratungscenters. So ist es möglich, den Kunden Beratungsangebote auch per Text-Chatfunktion und zukünftig auch per Videokonferenz anzubieten.

Mit zunehmenden Besucherzahlen hat die Bedeutung des Online-Kanals auch 2018 weiter zugenommen. Die positive Entwicklung des Online-Banking zeigt sich in der steigenden Anzahl der Teilnehmerverträge und spiegelt ungemindert den Wunsch der Kunden wider, Bankgeschäfte von überall mobil zu erledigen.

Die Weiterentwicklung der Online-Services und -Produkte wurde auch 2018 fortgeführt. So erhalten Sparkassen-Apps permanent weitere Optimierungen, was sich auch in den kontinuierlich steigenden Nutzerzahlen widerspiegelt.

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Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage

Vermögenslage

Mio. Euro in % der Bilanzsumme 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 Aktivseite

Kundenkreditvolumen

(ohne Avalkredite) 3.354 3.183 84,5 85,6

darunter:

- durch Grundpfand-

rechte gesichert 1.713 1.744 43,1 46,9

- sonstige

Personalkredite 1.524 1.332 38,4 35,8

- Kommunalkredite 117 107 2,9 2,9

Forderungen an Kredit-

institute 41 67 1,0 1,8

Wertpapiervermögen 266 267 6,7 7,2

darunter:

- Anleihen und

Schuldverschreibungen 4 4 0,1 0,1

- übrige Wertpapiere 262 263 6,6 7,1

Sonstige Aktiva 310 203 7,8 5,4

Passivseite

Mittelaufkommen von

Kunden 3.106 2.863 78,2 76,9

darunter:

- Spareinlagen 1.112 1.113 28,0 29,9

- andere

Verbindlichkeiten 1.994 1.750 50,2 47,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

444 460 11,2 12,4

Eigenkapital 375 350 9,4 9,4

darunter:

- Fonds für

allgemeine Bankrisiken 91 74 2,3 2,0

Sonstige Passiva 46 47 1,2 1,3

Bilanzsumme 3.971 3.720

Avalkredite 66 78

Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich keine bedeutsamen Veränderungen bei den Strukturanteilen. Im Vergleich zum Verbandsdurchschnitt ist die Bilanzstruktur der Sparkasse auf der Aktivseite durch deutlich überdurchschnittliche Anteile bei den Forderungen an Kunden und unterdurchschnittliche Anteile bei den Wertpapiereigenanlagen gekennzeichnet. Auf der Passivseite ergeben sich keine nennenswerten Abweichungen von der durchschnittlichen Bilanzstruktur der niedersächsischen Sparkassen.

Sämtliche Vermögensgegenstände und Rückstellungen wurden vorsichtig bewertet. Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Einzelheiten hierzu sind dem Anhang zum Jahresabschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, zu entnehmen.

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Für besondere Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wurde zusätzlich Vorsorge getroffen.

Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Verwendung des Jahresüberschusses wird die Sicherheitsrücklage 283 Mio. Euro betragen. Dies entspricht einer Steigerung von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die Sparkasse über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB in Höhe von gut 91 Mio. Euro. Die Zuführung zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach

§ 340 g HGB resultiert teilweise aus der Umwandlung von Vorsorgereserven gemäß

§ 26a KWG zur Stärkung des aufsichtsrechtlichen Kernkapitals.

Gemäß der CRR sind für die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalgrößen hartes Kernkapital, Kernkapital und Gesamtkapital gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Eigenkapitalquoten und bis 2019 stufenweise anwachsende Kapitalpuffer einzuhalten. Die Quoten bestehen im Zähler aus der jeweiligen Eigenkapitalgröße und im Nenner jeweils aus dem Gesamtrisikobetrag gemäß Art. 92 Abs. 3 der CRR. Die Mindest-Eigenkapitalquoten betrugen im Berichtsjahr gemäß der CRR für das harte Kernkapital 4,5 Prozent für das Kernkapital 6,0 Prozent und für das Gesamtkapital 8,0 Prozent. Daneben ist eine kombinierte Kapitalpufferanforderung gemäß § 10i KWG von 1,879 Prozent, bestehend aus dem sogenannten Kapitalerhaltungspuffer von 1,875 Prozent sowie einem über alle Aktivgeschäfte gewichteten institutsspezifischen antizyklischen Kapitalpuffer von rund 0,004 Prozent einzuhalten. Über die gesetzlichen Mindest-Eigenkapitalquoten hinaus wurden von der BaFin im Rahmen des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) zusätzliche Eigenmittelanforderungen in Form von individuellen Kapitalzuschlägen festgelegt.

Zum 31. Dezember 2018 ergaben sich folgende aufsichtsrechtliche Kapitalquoten:

31.12.2018 in %

31.12.2017 in %

Harte Kernkapitalquote 14,22 14,04

Kernkapitalquote 14,22 14,04

Gesamtkapitalquote 15,36 15,19

Die zum 31. Dezember 2018 ermittelte Gesamtkapitalquote liegt deutlich über dem von der Aufsicht geforderten Wert und bildet somit eine solide Basis. Auch die harte Kernkapitalquote und die Kernkapitalquote übersteigen die aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Werte deutlich.

Die Vermögenslage der Sparkasse ist geordnet.

Finanz- und Liquiditätslage

Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im vergangenen Geschäftsjahr durch ein planvolles und ausgewogenes Liquiditätsmanagement jederzeit gegeben.

Durch die Tagesdisposition im Rahmen des operativen Liquiditätsmanagements wird die jederzeitige Zahlungsbereitschaft gewährleistet. Darüber hinaus erfolgt eine mittel- bis langfristige Überwachung der Zahlungsfähigkeit im Rahmen des strategischen Liquiditätsmanagements mithilfe von Liquiditätsablaufbilanzen, in denen die zu erwartenden Liquiditätszu- und -abflüsse nach Laufzeitbändern saldiert und kumuliert dargestellt werden.

Weitergehende Angaben zum Liquiditätsrisikomanagement enthält der Risikobericht.

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Die eingeräumten Kredit- und Dispositionslinien bei der Nord/LB und der Hamburg Commercial Bank (vormals: HSH Nordbank AG) wurden im Berichtszeitraum nicht in Anspruch genommen.

Die daneben zur kurzfristigen Liquiditätssteuerung bestehenden Refinanzierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise die Aufnahme von Tages- und Termingeldern, wurden 2018 nur einmalig vorübergehend genutzt.

Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben bei der Deutschen Bundesbank wurde in der erforderlichen Höhe unterhalten. Von der Möglichkeit der Refinanzierung bei der EZB wurde kein Gebrauch gemacht.

Als potenzieller aber nicht beanspruchter Liquiditätspuffer zur betriebswirtschaftlichen und aufsichtsrechtlichen Liquiditätssicherung dient ferner der Bestand liquider Wertpapiere innerhalb des Spezialfonds. Die Höhe und die Struktur sind durch entsprechend ausgestaltete Anlagerichtlinien geregelt.

Die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio - LCR) lag im Jahresverlauf 2018 mit 139 bis 201 Prozent oberhalb des zu erfüllenden Mindestwertes von 100 Prozent. Die LCR- Quote betrug zum Jahresende 175 Prozent. Sie übertraf im Berichtsjahr durchgängig den für interne Steuerungszwecke festgelegten meldestichtagsbezogenen Mindestwert von 130 Prozent. Damit war die Liquidität im gesamten Geschäftsjahr 2018 als ausreichend anzusehen.

Nach dem Liquiditäts- und Refinanzierungsmanagement ist die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse auch für die absehbare Zukunft jederzeit gewährleistet.

Ertragslage

Der im Geschäftsjahr erwartungsgemäß gesunkene Zinsüberschuss ist weiterhin die bedeutendste Ertragsquelle des Sparkassengeschäfts. Der Rückgang um 1,4 Mio. Euro ist angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus maßgeblich auf weiter gesunkene Zinserträge aus dem Kundenkreditgeschäft zurückzuführen. Bei auslaufenden Festzinsvereinbarungen waren Kreditprolongationen nur zu deutlich niedrigeren Konditionen durchsetzbar. Die Entwicklung wurde weder durch das Wachstum der Kreditbestände noch durch Einsparungen bei den Zinsaufwendungen kompensiert.

Der Provisionsüberschuss ist wie erwartet gestiegen und liegt mit 32,0 Mio. Euro erneut über dem guten Vorjahreswert. Treiber waren vor allem Erträge aus dem Giroverkehr und aus dem Immobilienvermittlungsgeschäft.

Darstellung nach der

Gewinn- und Verlustrechnung

2018 Mio. Euro

2017 Mio. Euro

Zinsüberschuss 74,9 76,3

Provisionsüberschuss 32,0 29,6

Verwaltungsaufwand -69,3 -68,9

a) Personalaufwand b) Sachaufwand

-45,6 -23,7

-46,5 -22,4

Teilergebnis 37,6 37,0

Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen

-3,4 -3,3

Ergebnis vor Bewertung 34,2 33,7

Bewertungsergebnis (einschließlich Zuführungen zum Fonds für

allgemeine Bankrisiken)

-14,7 -14,4

Ergebnis nach Bewertung 19,5 19,3

Steuern -12,0 -11,8

Jahresüberschuss 7,5 7,5

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Der Verwaltungsaufwand hat sich insgesamt entgegen der Erwartung nur leicht erhöht. Der Personalaufwand verringerte sich um 0,9 Mio. Euro auf 45,6 Mio. Euro.

Die Belastungen aus der Tariferhöhung wurden durch gegenläufige Effekte wie den Personalabbau und die Nichtbesetzung vakanter Stellen teilweise egalisiert. Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Mio. Euro auf 23,7 Mio. Euro.

Die Ergebnisbelastung aus den saldierten sonstigen ordentlichen Erträgen und Aufwendungen belief sich 2018 auf 3,4 Mio. Euro und lag damit unwesentlich über dem Niveau des Vorjahres. Neben einer Vielzahl von Faktoren wirkte sich im Berichtsjahr insbesondere ein erhöhtes Spendenvolumen anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Sparkasse aus, demgegenüber war das Vorjahr spürbar durch eine Sonderumlage des SVN belastet worden.

Das Ergebnis vor Bewertung liegt mit 34,2 Mio. Euro entgegen der Erwartung über dem Wert des Vorjahres von 33,7 Mio. Euro.

Das Bewertungsergebnis ist erneut besonders durch hohe, weit über die Prognosen hinausgehende Bewertungsaufwendungen für Abschreibungen auf Beteiligungen sowie durch Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken geprägt. Wie im Vorjahr hat die Risikovorsorge im Kreditgeschäft die Ertragslage entgegen der Planung insgesamt nicht belastet. Auch aus Bewertungsmaßnahmen im Wertpapiergeschäft ergaben sich wie geplant keine nennenswerten Belastungen.

Im Vergleich zum Vorjahr wird ein etwas verbessertes Ergebnis nach Bewertung von 19,5 Mio. Euro ausgewiesen.

Nach Steuern weist die Sparkasse einen Jahresüberschuss von 7,5 Mio. Euro aus, der auf dem Vorjahresniveau liegt. Durch die vorgesehene Zuführung des Jahresüberschusses zur Sicherheitsrücklage wird die Eigenkapitalbasis weiter gestärkt.

Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG offenzulegende Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, beträgt unverändert 0,2 Prozent.

Für eine detaillierte interne Bilanz- und Ergebnisanalyse werden von der Sparkasse die sogenannten Betriebsvergleiche der Sparkassen-Finanzgruppe genutzt. Die Betriebsvergleiche bieten unter anderem eine differenzierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses der Sparkasse in Relation zu der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) des jeweiligen Geschäftsjahres. Bedeutende Ertragskennziffern hieraus sind die Betriebsergebnisse vor sowie nach Vornahme von Bewertungsmaßnahmen.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung wird als wichtige Zielgröße zur Unternehmenssteuerung herangezogen. Der für das Berichtsjahr geplante Zielwert von mindestens 0,86 Prozent der DBS wurde mit dem erreichten Wert von 0,95 Prozent der DBS überschritten. Auch der Durchschnittswert der niedersächsischen Sparkassen wurde damit übertroffen.

Das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen (Cost-Income-Ratio - CIR) erhöhte sich im Berichtsjahr mit einer Quote von 65,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich. Die Kennzahl liegt im Rahmen der Planung und fällt günstiger aus als der für 2018 zur internen Steuerung strategisch auf maximal 69,1 Prozent begrenzte Höchstwert.

Das neutrale Ergebnis wurde durch Sondereffekte beeinflusst und belastet die Ertragslage der Sparkasse stärker als im Vorjahr.

Nach Berücksichtigung von Bewertungsmaßnahmen wurde ein gutes Betriebsergebnis nach Bewertung erzielt, das ebenfalls über dem Verbandsdurchschnittswert liegt.

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Unter Beachtung der Wettbewerbssituation sowie aller für die Sparkasse relevanten betriebswirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklungen kann die Ertragslage der Sparkasse im Geschäftsjahr 2018 voll zufriedenstellen.

Die wirtschaftliche Lage der Sparkasse ist gut. Die Finanz- und Vermögensverhältnisse sind geordnet und die Sparkasse verfügt über eine zufriedenstellende Eigenkapitalausstattung.

Ihre Ertragskraft ermöglicht es der Sparkasse, die Sicherheitsrücklage sowie die Reserven weiter zu dotieren. Dies ist Grundlage für ein weiteres Wachstum der Geschäftsaktivitäten.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Schluss des abgelaufenen Geschäftsjahres 2018 nicht ergeben.

Nichtfinanzielle Erklärung

Die Sparkasse ist zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung gemäß § 340a Abs. 1a HGB in Verbindung mit § 289b HGB verpflichtet. Dabei wurde von der Möglichkeit zur Erstellung eines gesonderten nichtfinanziellen Berichts gemäß § 289b Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht, der zusammen mit dem Lagebericht im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

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18

Risiko-, Prognose- und Chancenbericht Risikobericht

Grundlagen

Der Erfolg bankbetrieblicher Tätigkeit steht in einer engen Wechselbeziehung zu den eingegangenen Risiken. Das Erwirtschaften risikoloser Gewinne über einen längeren Zeitraum ist kaum möglich. Diese Tatsache macht es erforderlich, im Rahmen der Geschäftstätigkeit Risiken einzugehen. Risiken sind somit Bestandteil der Geschäftstätigkeit und bedeuten gleichzeitig Gefahr, aber auch notwendige Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg.

Ein systematisches, institutionalisiertes Risikomanagement nimmt in der Geschäftspolitik der Sparkasse einen hohen Stellenwert ein. Maßgebliche Bestandteile des Risikomanagements sind die Festlegung von Strategien sowie die Einrichtung von Prozessen zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung und Überwachung sowie zur Kommunikation von Risiken.

Geschäfts- und Risikostrategie

Die Sparkasse hat folgende Vision: „Wir sind die erste Wahl für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter. Wir verbinden die Ziele unserer Kunden mit wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlicher Verantwortung. Dabei überzeugen wir mit außergewöhnlichem Engagement, innovativer Technik, hoher Zuverlässigkeit und regionaler Nähe.“

Ausgehend von dieser Vision hat der Vorstand die strategische Ausrichtung der Geschäftstätigkeit unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der Liquiditätslage in einer Geschäfts- und in einer Risikostrategie sowie in einer IT-Strategie festgelegt. Die Strategien werden jährlich überprüft und ggf. angepasst.

Über die jeweiligen Ziele bzw. Teilstrategien im Zusammenhang mit den einzelnen Risikoarten wird in den folgenden Abschnitten berichtet.

Risikomanagement Organisation

Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Gesamtvorstand beschließt die Risikoausrichtung einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfahren zur Risikomessung, -steuerung, -überwachung und -kommunikation. Er trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement. Der bankaufsichtsrechtlich geforderten Funktionstrennung zwischen dem Markt- und dem Marktfolgebereich trägt die Sparkasse in allen erforderlichen Bereichen, insbesondere bei der Abwicklung von Handelsgeschäften wie auch im Kreditgeschäft auf allen Ebenen Rechnung.

Wesentliche Aufgaben im Rahmen des Risikomanagements werden durch die Hauptabteilung Unternehmenssteuerung und die Hauptabteilung Marktfolge Kredit wahrgenommen, die organisatorisch von den Marktbereichen getrennt sind.

Die für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird in der Sparkasse insbesondere durch die Abteilung Controlling (inklusive des Leiters der Hauptabteilung Unternehmenssteuerung) und darüber hinaus für Tätigkeiten im Kontext der Adressenrisiken im Kundenkreditgeschäft durch die Abteilung Kreditmanagement ausgeübt.

Die diesen Abteilungen übergeordneten Hauptabteilungen Unternehmenssteuerung und Marktfolge Kredit unterstehen dem Marktfolgevorstand und sind damit von den Bereichen getrennt, die Geschäfte initiieren bzw. abschließen. Die Leitung der Risikocontrolling-

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Funktion obliegt dem Leiter der Hauptabteilung Unternehmenssteuerung. Der Leiter der Risikocontrolling-Funktion ist bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands zu beteiligen. Zu diesen Entscheidungen gehören u. a. die Entwicklung der Risikostrategie sowie von der Geschäfts- oder Risikostrategie abweichende Geschäfte und Beschlüsse. Die Aufgaben der Risikocontrolling-Funktion umfassen insbesondere die Ausgestaltung eines Systems zur Begrenzung der Risiken sowie die Errichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und controllingprozesse. Darüber hinaus beinhaltet die Risikocontrolling- Funktion die Durchführung der Risikoinventur, die Erstellung eines Gesamtrisikoprofils, die Einrichtung und Weiterentwicklung eines Systems von Risikokennzahlen, eines Risikofrüherkennungsverfahrens, die laufende Überwachung der Risikosituation der Sparkasse und der Risikotragfähigkeit sowie die Einhaltung der eingerichteten Risikolimite und die Risikoberichterstattung an die Geschäftsleitung. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats kann nach der Geschäftsordnung für den Verwaltungsrat unter Einbeziehung des Vorstands direkt Auskünfte beim Leiter der Risikocontrolling-Funktion einholen.

Der Vorstand hat einen Treasuryausschuss und einen internen Risikoausschuss eingerichtet.

Aufgabe dieser Ausschüsse ist es insbesondere, den Vorstand hinsichtlich der Risikosteuerung und bei Anlageentscheidungen sowie bei der Festlegung von Risikolimiten und Risikostrategien zu beraten. Außerdem bereitet der Treasuryausschuss einen Vorschlag zur Festlegung der Zinsmeinung der Sparkasse vor.

Dem Treasuryausschuss gehören folgende Personen an: Vorstand, Verhinderungsvertreter des Vorstandes, Direktoren der Hauptabteilungen Unternehmenssteuerung (Leiter der Risikocontrolling-Funktion), Marktfolge Kredit, Immobilien, Vertriebsmanagement Privatkunden, Vorstandsstab und Beauftragtenwesen sowie die Abteilungsleiter Wertpapierabteilung, Controlling und Rechnungswesen. Funktionen können auch in Personalunion ausgeübt werden. Fallweise können weitere Mitarbeiter in beratender Funktion hinzugezogen werden.

Der interne Risikoausschuss besteht aus: Vorstand, Verhinderungsvertreter des Vorstandes, Direktoren der Hauptabteilungen Unternehmenssteuerung (Leiter der Risikocontrolling- Funktion), Marktfolge Kredit, Immobilien, Organisation, Revision, Vorstandsstab und Beauftragtenwesen sowie der Abteilungsleiter Controlling. Fallweise können weitere Mitarbeiter in beratender Funktion hinzugezogen werden.

Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen. Vor Einführung neuer Produkte und vor Geschäftsabschluss in neuen Märkten sind geregelte Einführungsprozesse zu durchlaufen, sofern mit ihnen wesentliche Prozess- bzw. Strukturveränderungen verbunden sind.

Im Zusammenhang mit der Emission von Hypotheken-Namenspfandbriefen wurde ein Risikomanagementsystem nach § 27 PfandBG installiert. Die Regelungen zu den mit dem Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken wurden in das Unternehmenshandbuch der Sparkasse integriert.

Der Vorstand hat eine Compliance-Funktion gemäß MaRisk eingerichtet, deren Aufgaben von den Mitarbeitern der Hauptabteilung Vorstandsstab und Beauftragtenwesen wahrgenommen werden. In der Hauptabteilung sind die Aufgaben im Zusammenhang mit der Verhinderung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie sonstiger strafbarer Handlungen und mit der Compliance-Funktion gemäß WpHG zusammengefasst. Der Leiter der Hauptabteilung als Compliance-Beauftragter ist unmittelbar dem Vorstand unterstellt und ihm gegenüber berichtspflichtig.

Die Interne Revision gewährleistet als Instrument des Vorstands die unabhängige Prüfung und Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse. Sie achtet dabei insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Neben der laufenden Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat vierteljährlich informiert.

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20 Prozesse

Basis der Prozesse des Risikomanagements bildet eine in das Unternehmenshandbuch integrierte Darstellung der Risiken in Form eines Leitfadens, der aus einer Bestandsaufnahme und Bewertung sämtlicher erkennbarer Risiken hervorgegangen ist (Risikoinventur) und permanent angepasst wird. Hierin sind die Ziele und Aufgaben des Risikomanagements, die Instrumente der Risikoerkennung sowie die eingesetzten Risikomessverfahren, die Risikosteuerung, die Risikoüberwachung und die Berichtspflichten in komprimierter Form beschrieben. Darüber hinaus sind die organisatorischen Einheiten, die an den Prozessen des Risikomanagements beteiligt sind, definiert. Grundsatz ist, dass jedes Risiko, abhängig von der Bedeutung für die Sparkasse, in geeigneter Weise laufend gesteuert und überwacht wird. Wo dies sinnvoll ist, sind Schwellenwerte (Frühwarnindikatoren) festgelegt, bei deren Über- bzw. Unterschreitung Maßnahmen zu ergreifen sind. Ergänzt und konkretisiert werden die Prozesse des Risikomanagements durch weitere prozessbezogene sowie risikoartenbezogene Leitfäden, die ebenfalls Bestandteil des Unternehmenshandbuches sind.

Risikotragfähigkeit

Die Risikomessung erfolgt für die in die Risikotragfähigkeitsrechnung einbezogenen wesentlichen Risiken in der periodischen Sichtweise. Es werden die Risiken danach gemessen, ob und in welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen auf den Jahresüberschuss der Sparkasse hat.

Die Beurteilung der Risikotragfähigkeit erfolgt in der periodischen Sichtweise nach einem Going-Concern-Ansatz. Das einsetzbare Risikodeckungspotenzial wird auf Basis von Ergebnisgrößen und bilanziellen Eigenkapitalbestandteilen abzüglich der Mindestkapitalanforderungen (inkl. SREP-Anforderung), stiller Lasten und eines zusätzlichen Puffers sowie unter Berücksichtigung der zusätzlichen Eigenmittelanforderungen für das geplante Neugeschäft ermittelt. Die erwarteten Verluste werden bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials als Abzugsposten berücksichtigt. Im Vorjahresvergleich wird auf den Abzug der kombinierten Kapitalpufferanforderungen verzichtet. Das so ermittelte einsetzbare Risikodeckungspotenzial wird maximal in Höhe des beschlossenen Gesamtrisikolimits zur Deckung der wesentlichen Risiken bereitgestellt.

Auf Basis des Gesamtrisikolimits werden Limite für die wesentlichen Risikoarten abgeleitet.

Auf die Limite werden die unerwarteten Verluste (ggf. abzüglich stiller Reserven) angerechnet. Auf das Gesamtrisikolimit werden alle wesentlichen Risiken der Sparkasse mit Ausnahme des Zahlungsunfähigkeitsrisikos angerechnet. Das Zahlungsunfähigkeitsrisiko wird gesondert betrachtet, da dieses nicht sinnvoll mit Risikodeckungsmasse unterlegt werden kann.

Die Ermittlung der Risiken in der periodischen Sichtweise erfolgt auf einem rollierenden 12- Monats-Zeitraum und auf einem 99 prozentigen Konfidenzniveau. Als Risiko wird in dieser Sichtweise eine negative Abweichung vom Erwartungswert verstanden (unerwarteter Verlust).

Mit Hilfe der periodischen Betrachtung wird gewährleistet, dass die Risiken jederzeit aus dem handelsrechtlichen Ergebnis und aus vorhandenem Vermögen der Sparkasse getragen werden können.

Daneben werden die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Relationen gemäß CRR als strenge Nebenbedingung regelmäßig ermittelt und überwacht.

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21 Stresstests

Neben der Risikotragfähigkeitsrechnung werden regelmäßig angemessene Stressszenarien berechnet, bei denen die Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber unwahrscheinlichen, aber plausiblen Ereignissen analysiert wird.

Dabei wird auch das Szenario eines schweren konjunkturellen Abschwungs analysiert sowie inverse Stresstests durchgeführt. Die Stresstests berücksichtigen dabei auch Risikokonzentrationen innerhalb (Intra-Risikokonzentrationen) und zwischen einzelnen Risikoarten (Inter-Risikokonzentrationen). Diversifikationseffekte, die das Gesamtrisiko mindern würden, werden nicht berücksichtigt.

Die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen wird insbesondere anlässlich der jährlichen Überprüfung der Strategien danach beurteilt, ob die festgelegten Ziele erreicht worden sind. Darüber hinaus werden bereits unterjährig geeignete Maßnahmen ergriffen, soweit sich Entwicklungen abzeichnen, die den Planungen zuwiderlaufen oder markante Risikoerhöhungen mit sich bringen.

Kapitalplanung

Die Sparkasse hat einen Prozess zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs eingerichtet.

Der Planungsprozess umfasst den Zeitraum von fünf Jahren. Aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung bzw. der prognostizierten Ertragsentwicklung plant die Sparkasse sowohl die Entwicklung der regulatorischen als auch der wirtschaftlichen Eigenmittel. Aus den Plandaten lässt sich insbesondere die zukünftige Erfüllung der Kapitalquoten nach der CRR sowie das zukünftig zur Abdeckung von Risiken in der Risikotragfähigkeit zur Verfügung stehende wirtschaftliche Eigenkapital ermitteln. Darüber hinaus werden u. a. adverse Entwicklungen (z. B. Veränderungen der Geschäftstätigkeit, Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld) simuliert.

Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risiken

Unter Risiko versteht die Sparkasse unerwartete ungünstige zukünftige Entwicklungen, die sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- oder Liquiditätslage der Sparkasse auswirken können. Dabei werden das Adressenrisiko (Adressenrisiko Kundengeschäft), Markpreisrisiken (Zinsänderungsrisiko, Zins- und Spreadrisiko, Aktienkursrisiko), das Beteiligungsrisiko, das Liquiditätsrisiko (Zahlungsunfähigkeitsrisiko) und das operationelle Risiko einschließlich der Rechtsrisiken als wesentliche Risiken eingestuft. Für diese Risiken besteht ein Risikofrüherkennungsverfahren. Es gewährleistet, dass sich abzeichnende Risiken frühzeitig und laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

Im Rahmen der Risikoinventur zum Stichtag 30. September 2018 wurden das Vertriebs- und das Refinanzierungsrisiko nicht mehr als wesentliche Risiken für die Sparkasse eingestuft.

Adressenrisiken

Das Adressenrisiko bezeichnet allgemein die Gefahr, dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten Kredite nicht bzw. nur eingeschränkt oder nicht vollständig vertragsgemäß zurückzahlen kann.

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22

Die folgende Tabelle zeigt den Gesamtbetrag der Forderungen und Hauptbranchen nach kreditrisikotragenden Instrumenten:

Hauptbranche - Beträge in TEuro -

Kredite, Zusagen und andere nicht- derivative außerbilanzielle

Aktiva 1)

Wertpapiere Derivative Instrumente

Banken 282.229 - 19.125

Investmentfonds (inkl. Geldmarktfonds) 21.665 261.735 -

Öffentliche Haushalte 116.162 3.677 -

Privatpersonen 1.852.767 - -

Unternehmen und wirtschaftlich

selbständige Privatpersonen 2.419.893 - -

Land- und Forstwirtschaft,

Fischerei und Aquakultur 85.755 - -

Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Bergbau und

Gewinnung von Steinen und Erden

58.979 - -

Verarbeitendes Gewerbe 128.870 - -

Baugewerbe 340.865 - -

Handel; Instandhaltung und

Reparatur von Kraftfahrzeugen 256.995 - -

Verkehr und Lagerei,

Nachrichtenübermittlung 44.001 - -

Finanz- und

Versicherungsdienstleistungen 82.690 - -

Grundstücks- und Wohnungswesen 1.014.670 - -

sonstiges Dienstleistungsgewerbe 407.068 - -

Organisationen ohne Erwerbszweck 11.691 - -

Sonstiges 56.410 - -

Summe 4.760.817 265.412 19.125

1) nach Abzug von Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen und der Pauschalwertberichtigung

Adressenrisiko Kundengeschäft

Das Adressenrisiko im Kundengeschäft umfasst einerseits die Gefahr einer negativen Abweichung vom Erwartungswert aufgrund eines drohenden bzw. vorliegenden Zahlungsausfalls eines originären Kredites oder einer Eventualforderung (Ausfallrisiko).

Andererseits beinhaltet es auch die Gefahr, dass Sicherheiten während der Kreditlaufzeit teilweise oder ganz an Wert verlieren und deshalb zur Absicherung der Kredite nicht ausreichen oder sogar überhaupt nicht beitragen können (Sicherheitenverwertungs- und einbringungsrisiko).

Auf Basis der geschäftspolitischen Ausrichtung hat der Vorstand der Sparkasse innerhalb der Risikostrategie, die auf einer risikoneutralen Risikoausrichtung basiert, Festlegungen zum Adressenrisiko getroffen.

Das nicht bereits mit Bewertungsmaßnahmen belegte Kreditportfolio (Ratingklassen 1 - 16) soll so gesteuert werden, dass erstmalige Bildungen von Wertberichtigungen und Direktabschreibungen 60 Prozent des dafür am Ende des Vorjahres mit dem Portfoliomodell CPV ermittelten Wertes nicht übersteigen.

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23

Die strategische Steuerung erfolgt über Limitierungen und Maßnahmen. Zur Steuerung des Branchenrisikos beschränkt die Sparkasse den Anteil der Branchen Bauträger und Baugewerbe am gewerblichen Kreditvolumen. Daneben wird das Größenklassenrisiko einzelengagementbezogen in Abhängigkeit von der Großkrediteinzelobergrenze limitiert.

Gleichzeitig soll die Summe aller Ausleihungen mit einem Volumen über 15 Mio. Euro weniger als 20 Prozent des Gesamtkreditportfolios ausmachen. Ferner wurde für den strukturellen Anteil des Kreditvolumens mit guten Rating- und Scoringnoten ein Minimum im Sinne eines Frühwarnindikators vorgegeben. Für bestimmte Kreditgeschäfte wie beispielsweise Finanzierungen von Kapitalanlagegesellschaften der Sparkassen- Finanzgruppe wurden Kontingente festgelegt.

Zum Jahresende waren mehr als die Hälfte des Bruttokundenkreditvolumens an Unternehmen vergeben. Den Branchenschwerpunkt innerhalb der Ausleihungen an Unternehmen bildeten die Kreditnehmer des Grundstücks- und Wohnungswesens.

Die Größenklassenstruktur war zum Jahresende dadurch gekennzeichnet, dass knapp die Hälfte des Bruttokundenkreditvolumens auf Engagements der Größenklassen von 50 TEuro bis 500 TEuro entfiel. Der Anteil der Kreditengagements mit einem Kreditvolumen von mehr als 15 Mio. Euro betrug 15,9 Prozent.

Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für die Sparkasse unwesentlich. Am 31. Dezember 2018 war das an Kunden mit Sitz im Ausland ausgelegte Bruttokundenkreditvolumen mit einem Anteil von weniger als einem Prozent von untergeordneter Bedeutung.

Für die Risikoklassifizierung werden die von der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Rating- und Scoringverfahren eingesetzt. Mit diesen Verfahren werden die einzelnen Kreditnehmer zur Preisfindung und zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios entsprechend ihrer individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten einzelnen Ratingklassen zugeordnet. Auf Basis der den Ratingklassen von der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH zugeordneten validierten Ausfallwahrscheinlichkeiten ermittelt die Sparkasse die Adressenrisiken im Kreditgeschäft.

Die Verlustverteilung des Kreditportfolios wird in einen erwarteten Verlust und einen unerwarteten Verlust unterteilt. Der erwartete Verlust als statistischer Erwartungswert wird im Rahmen der Kalkulation als Risikoprämie in Abhängigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den Sicherheiten berücksichtigt. Der unerwartete Verlust (ausgedrückt als Value at Risk) spiegelt die möglichen Verluste wider, die unter Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 99 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate voraussichtlich nicht überschritten werden. Mit Hilfe dieser Informationen werden auch die Veränderungen des Kreditportfolios analysiert.

Zum 31. Dezember 2018 war fast das gesamte Bruttokundenkreditvolumen im Risikobewertungssystem erfasst. Davon waren 95,5 Prozent der Ratingklassen 1 bis 9 (Ausfallwahrscheinlichkeit < 2 Prozent) zugeordnet. Die Anteile der Kredite der Ratingklassen 10 bis 15c (Ausfallwahrscheinlichkeiten > 2 Prozent) betrugen 3,4 Prozent und die der akut ausfallgefährdeten Kredite 1,0 Prozent.

Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen, wird das OSPlus-Frühwarnsystem eingesetzt. Im Rahmen dieses Verfahrens sind quantitative und qualitative Indikatoren festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen.

Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeuten, werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung unterzogen (Intensivbetreuung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw.

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24 Abwicklungskonzeptes betreut.

Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen wird, dass die fälligen Zins- und/oder Tilgungszahlungen voraussichtlich nicht gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen erbracht werden können. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt.

Von dem Gesamtbetrag an Einzelwertberichtigungen (EWB) und Rückstellungen entfällt der überwiegende Teil auf Unternehmen und wirtschaftlich selbständige Personen. Die Direktabschreibungen, Eingänge auf abgeschriebene Forderungen, Kredite in Verzug (ohne Wertberichtigungsbedarf) und Zuführungen bzw. Auflösungen von EWB entfallen nahezu ausschließlich auf im Inland ansässige Privatpersonen und Unternehmen. Der Anteil von Forderungen in Verzug (ohne Wertberichtigungen) außerhalb Deutschlands ist von untergeordneter Bedeutung. Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen lagen zum Berichtsstichtag nicht vor.

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft:

Art der Risikovorsorge

Anfangs- bestand 01.01.2018

Zuführung Auflösung Verbrauch Endbestand 31.12.2018

TEuro TEuro TEuro TEuro TEuro

EWB 16.663 2.188 3.853 2.132 12.866

Rückstellungen 1.270 195 646 - 819

PWB 5.173 - 1.026 - 4.147

Gesamt 23.106 2.383 5.525 2.132 17.832

Eine Risikokonzentration wurde aufgrund der Größe der Einzelpositionen in Bezug auf Einzelkreditnehmer im Kundengeschäft identifiziert. Zur Größenbegrenzung der Einzelpositionen hat die Sparkasse strategische Limitierungen vorgenommen. Daneben erfolgt eine Steuerung der Konzentration über Frühwarnindikatoren.

Das Kreditportfolio der Sparkasse ist nach Größen- und Ratingklassen gut diversifiziert.

Auch unter Branchengesichtspunkten sind die Kredite insgesamt angemessen gestreut, wobei der Anteil der Branche Grundstücks- und Wohnungswesen einen Schwerpunkt darstellt. Das Bewertungsergebnis Kredit stellt sich auch 2018 positiv dar.

Die Adressenrisiken im Kundengeschäft bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. Der zum 31. Dezember 2018 quantifizierte Risikowert betrug 23,4 Mio. Euro.

Sonstige Adressenrisiken

Das Risiko einer Bonitätsverschlechterung oder eines Ausfalls von Emittenten (Emittentenrisiko) oder Kontrahenten (Kontrahentenrisiko) ist für die Sparkasse unwesentlich. Gleiches gilt für das Länderrisiko.

Zur Limitierung des Adressenrisikos aus Eigenhandelsgeschäften bestehen Emittenten- und Kontrahentenlimite in Form von Volumenlimiten.

Der Buchwert des Anlagevolumens aus Handelsgeschäften entfiel zum 31. Dezember 2018 im Wesentlichen auf einen Wertpapierspezialfonds (259,9 Mio. Euro). Daneben bestanden u. a. Anlagen in Anleihen und Schuldverschreibungen (3,7 Mio. Euro) sowie in Anteilen an einem Mezzanine-Fonds (1,9 Mio. Euro).

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25

Die direkt gehaltenen Wertpapiere weisen nahezu vollständig ein Rating aus dem Investmentgradebereich auf. Ein geringfügiger Bestand an Investmentfonds ist nicht geratet. Für die im Wertpapier-Spezialfonds gehaltenen Anlagen bestehen Anlagerichtlinien, die insbesondere das Anlageuniversum, die Volumina für Einzelinvestments sowie die erlaubten Ratingstrukturen definieren. Darüber hinaus wird der Geschäftsumfang durch die vom Vorstand festgelegten strategischen Vorgaben zu den Marktpreisrisiken als Teil der Risikostrategie begrenzt.

Zum 31. Dezember 2018 hatte die Sparkasse keine Staatsanleihen von PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) noch von Slowenien und Zypern im Bestand.

Der Anteil der Unternehmens- und Bankanleihen mit Sitz in PIIGS-Staaten an den Buchwerten betrug zum Jahresende 6,4 Mio. Euro. Sonstige Wertpapiere aus diesen Staaten wurden in Höhe von 8,2 Mio. Euro gehalten.

Das Volumen der Handelsgeschäfte bewegte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen Limite. Im Hinblick auf die überwiegend guten Länderratings der Wertpapiere von Emittenten mit Sitz im Ausland ist das Länderrisiko aus Handelsgeschäften trotz etwas gestiegener Volumina weiterhin von untergeordneter Bedeutung.

Marktpreisrisiken

Die Marktpreisrisiken bezeichnen potenzielle Verluste, die aus nachteiligen Marktwertveränderungen von Positionen aufgrund veränderter Zinssätze, Spreads, Währungskurse, Aktienkurse und -indizes, Fondspreise, Immobilienpreise und sonstiger Preise sowie ihrer Volatilitäten entstehen können.

Zur Steuerung der wesentlichen Marktpreisrisiken, welche für die Sparkasse das Zinsänderungsrisiko, das Zins- und Spreadrisiko sowie das Aktienkursrisiko darstellen, hat der Vorstand der Sparkasse innerhalb der Risikostrategie strategische Aussagen getroffen, die mindestens jährlich überprüft werden.

Im Rahmen der periodischen Steuerung wird das auf Wertpapiere wirkende Zinsänderungsrisiko gemeinsam mit dem Spreadrisiko als Zins- und Spreadrisiko betrachtet.

Zinsänderungsrisiko

Das Zinsänderungsrisiko drückt in der periodischen Betrachtung das Risiko aus, dass sich Marktzinsänderungen negativ auf die Zinsspanne auswirken.

Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil der Forderungen an Kunden mit überwiegend langfristigen Zinsbindungen ausgestattet.

Demgegenüber sind die Einlagen der Kunden vor allem variabel verzinslich. Das Zinsänderungsrisiko liegt darin, dass bei einem steigenden Zinsniveau sowie einer Veränderung der Zinsstrukturkurve höhere Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine entsprechend gestiegenen Zinserträge gegenüberstehen, da die Zinssätze für die Vermögensanlagen aufgrund der Festzinsbindungen überwiegend nicht angehoben werden können. Dieses Risiko ist allerdings teilweise durch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps abgesichert. Bewertungseinheiten hat die Sparkasse nicht gebildet.

Vorkommende vorzeitige Kreditrückzahlungen haben bei der Sparkasse nach den bisherigen Erfahrungen keine wesentliche Bedeutung auf die Ertragssituation. Rückzahlungsrechte werden in der Kundenkondition eingepreist und bei der Ermittlung und Steuerung des Zinsänderungsrisikos berücksichtigt.

Unbefristete Einlagen von Anlegern sind deutlich angestiegen.

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Die Sparkasse geht davon aus, dass das allgemeine Zinsniveau in den Folgejahren bei leicht steigenden Zinsen in den längeren Fristigkeiten auf einem historisch niedrigen Niveau bleiben wird.

Entsprechend der Risikostrategie soll der Strukturbeitrag einen Beitrag zum Zinsergebnis leisten. Dabei soll das barwertige Zinsänderungsrisiko für den aufsichtsrechtlichen Zinsschock nicht mehr als 27 Prozent des Eigenkapitals betragen. Als Maßnahme wird eine passivische Benchmarksteuerung umgesetzt.

Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes wird laufend beobachtet, um sofort angemessen auf Veränderungen reagieren und mögliche negative Auswirkungen der Zinsänderungsrisiken eingrenzen zu können.

Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos werden vierteljährlich Simulationsrechnungen erstellt. Grundlage der Ermittlung des zukünftigen Zinsüberschusses bilden die Zahlungsströme des Zinsbuchs. Für festverzinsliche Geschäfte werden die Zahlungsströme auf der Grundlage von Zinsbindungsbilanzen mit den zugehörigen Tilgungsplänen und Zinszahlungsterminen bestimmt. Den Zahlungsströmen der variablen Geschäfte liegen hinsichtlich der Zinsanpassungen und der Kapitalbindung Fiktionen zugrunde. Die Bestimmung der dafür festzulegenden Parameter erfolgt nach der Methode der gleitenden Durchschnitte. Bei dieser Methode wird zur Ermittlung der fiktiven Zinsanpassung und Kapitalbindung auf historische Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt zurückgegriffen. Ferner wird auch das geplante, zukünftige Konditionierungsverhalten der Sparkasse berücksichtigt.

Im Ergebnis wird das variable Geschäft fiktiv durch eine Kombination von Festzinsgeschäften ersetzt. Ausgehend von den ermittelten Zahlungsströmen wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen Planprodukte geplanten Margen und Bestandsentwicklungen der Zinsüberschuss des laufenden Jahres und der Folgejahre prognostiziert. Anschließend werden die Auswirkungen aus angenommenen bzw. erwarteten Änderungen des Marktzinsniveaus und Bestandsentwicklungen auf den Zinsüberschuss analysiert.

Das Zinsänderungsrisiko der Sparkasse lag im Jahr 2018 innerhalb des vorgegebenen Limits.

Aus der Risikoquantifizierung in der periodischen Sichtweise ergaben sich zum Jahresende keine Risiken. Es bestehen keine Risikokonzentrationen.

Zusätzlich wird eine wertorientierte Betrachtung des Zinsänderungsrisikos vorgenommen.

Das Zinsänderungsrisiko in der wertorientierten Betrachtung drückt das Risiko aus, dass sich Marktzinsänderungen negativ auf den Vermögenswert der zinstragenden Positionen auswirken.

Ziel der wertorientierten Zinsbuchsteuerung ist es, alle Wertveränderungen der zinsabhängigen Vermögens- und Schuldposten aufgrund von Marktzinsänderungen zu erfassen. Dadurch soll eine Steuerungsgrundlage geschaffen werden, die es ermöglicht, die Erträge zu optimieren und die Risiken aus der Fristentransformation zu begrenzen.

Bei der wertorientierten Zinsbuchsteuerung werden sämtliche Zahlungsströme des variabel- und festverzinslichen Geschäfts zu einem Summenzahlungsstrom aggregiert und dessen Barwert ermittelt. Auf Basis von Risikokennzahlen (VaR) wird das Zinsänderungsrisiko bestimmt und beurteilt. Als Benchmark für die Steuerung des Zinsänderungsrisikos gilt dabei ein als effizient ermittelter Summenzahlungsstrom. Die Einräumung von Abweichungslimiten soll sicherstellen, dass von definierten Zielstrukturen nur innerhalb des gewünschten Rahmens abgewichen wird. Durch diese Limitierung wird der Bedarf von Risikoabsicherungen frühzeitig signalisiert.

Nach § 25 Abs. 1 und 2 KWG i. V. m. § 2 Abs. 1 Nr. 4 Finanz- und Risikotragfähigkeitsinformationenverordnung (FinaRisikoV) sind Finanzinstitute verpflichtet, der Bankenaufsicht regelmäßig im Rahmen der FinaRisikoV die Barwertveränderungen im Anlagebuch infolge eines standardisierten Zinsschocks mitzuteilen. Auf Basis des Rundschreibens 9/2018 der BaFin vom 24. Mai 2018

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